MC Hausmacherleberwurscht
27.03.2003, 18:09
Der Punk ist tot. Gut. Aber man kann es ja auch übertreiben.
Ich fahre seit einer halben Stunde rammdösig um den Axel-Springer-Verlag in Hamburg und suche einen Parkplatz. Nur noch beim Warten auf den Bus stellt sich das Gefühl der sinnentleerten Redundanz des Handelns schneller ein, als bei der Suche nach ein paar Quadratmetern Raum für mein bißchen Blechhaufen.
Ein Arschloch in einem BMW-Cabrio verfolgt mich. Sucht auch. Und findet schneller. In meinem Rückspiegel sehe ich ihn rückwärts stoßen und einparken. Die Sau. Ich beginne alles und jeden zu hassen und begleite mich dabei mit lautem Fluchen. Scheiß Auto, Scheiß Parkplätze, Scheiß Tag, Scheiß Typ im schlechten Anzug, der seit zehn Minuten an einer Straßenecke steht und auf irgendwas - hoffentlich ein 16-Tonnen-Gewicht - wartet und mir bei meinem erbärmlichen Gekreise zuschaut.
Kaum später werde ich weinerlich, verziehe das Gesicht zu einer anklagenden Menno-Grimasse und möchte mich jetzt eigentlich auf eine Verkehrsspiel-Matte zwischen Matchboxautos werfen und ein wenig schreien und rumstrampeln bis Mammi kommt.
Ich sehe sie spät und spiele kurz mit dem Gedanken sie zu überfahren. Sie läuft auf der Straße, längs der Fahrertüren der geparkten Autos, ein Mobiltelefon am rechten Ohr, das Täschchen baumelnd am dünnen Ärmchen. Wutverschrumpelt, wichtelzwergig ringe ich um Fassung und quetsche in einem letzten klaren Moment ein "Wenn die Schlampe jetzt nicht sofort irgendein Auto wegbewegt, ist sie fällig!" heraus. Ich bin nicht mehr Ichselbst, aber es ist mir ernst.
Doch Mareike Fell bewegt kein Auto, sondern nur sich selbst über die Straße. Wer ist Mareike Fell? Nun, sie soll "Jungschaupielerin" sein, mit ein paar Rollen hier und da. Warum ich sie erkenne, weiß ich nicht. Vielleicht weil sie in erster Linie die große Liebe von Dirk Felsenheimer alias Bela B., dem Schlagzeuger der Ärzte ist.
Ich verfehle die Jungschaupielerin nur knapp, sie macht einen hastigen Hoppel zur Seite, schaut wie Jungschaupielerinnen schauen, wenn sie hastig einen Hoppel machen - eben indigniert - und steuert danach ungeniert weitertelefonierend auf die andere Seite der Straße.
Mir geht es etwas besser und gleich wieder schlechter, weil ich im Rückspiegel sehe, dass diese Fell doch ein Auto ansteuert. Vollbremsung, Handbremsenkehre über zwei Spuren, dabei verliere ich die Gewalt über die Kupplung, lasse den Motor verrecken und werde dafür von einem Bauarbeiter verlacht.
Schaffe es schließlich rechtzeitig, die Dame vor Verlassen des Parkplatzes abzupassen, setze mich brav hinter sie und blinke, selbstgerecht, diabolisch grinsend. Dann fällt mein Blick auf das Auto.
Ein Opel Speedster (http://www.speedster.opel.de), silbermetallic. Es möchte ein Sportwagen sein. Aber es ist ein Opel. Und Opel ist ein Auto für Leute, die nichts mehr im Leben erwarten, die angekommen sind, die zufrieden sind. Ich weiß wovon ich rede, ich bin ein süddeutsches Landkind.
Opel-Fahrer machen sich gerne Aufkleber auf ihre Autos. Um zu zeigen was sie mögen und wo sie waren. Wahrscheinlich um davon abzulenken, dass sie eigentlich tot sind oder um zu sagen: Ok, ein Opel aber ich bin in Wirklichkeit gar nicht so Scheiße. (Exkurs: stu, wie wärs, einen Astra vielleicht?)
Auf dem Speedster ist ein Aufkleber. I für ich, ein Herz für Love und der schwarze Umriss einer Fledermaus für Fledermaus. Ich liebe Flugnager. Das Kennzeichen des Speedsters: HH-BB ???? (Nummer vergessen). Das ist sehr schlimm, denke ich. Später erzählt mir eine Kollegin, dass Mareike Fell ihr erzählt habe, dass sie mit ihrem BB im megaspießigen Hamburger Wellingsbüttel ein schönes Häuschen bezogen habe, aber dass sie das nicht schreiben solle, weil das uncool wäre (stu ??!).
Ich stehe da und blinke. Mareike öffnet die Beifahrertür und wirft ihr Täschchen rein. Sie bedeutet mir, dass sie nicht rausfahren wird. Sie telefoniert dabei und geht schließlich. Ich stehe da und blinke.
Ich fahre seit einer halben Stunde rammdösig um den Axel-Springer-Verlag in Hamburg und suche einen Parkplatz. Nur noch beim Warten auf den Bus stellt sich das Gefühl der sinnentleerten Redundanz des Handelns schneller ein, als bei der Suche nach ein paar Quadratmetern Raum für mein bißchen Blechhaufen.
Ein Arschloch in einem BMW-Cabrio verfolgt mich. Sucht auch. Und findet schneller. In meinem Rückspiegel sehe ich ihn rückwärts stoßen und einparken. Die Sau. Ich beginne alles und jeden zu hassen und begleite mich dabei mit lautem Fluchen. Scheiß Auto, Scheiß Parkplätze, Scheiß Tag, Scheiß Typ im schlechten Anzug, der seit zehn Minuten an einer Straßenecke steht und auf irgendwas - hoffentlich ein 16-Tonnen-Gewicht - wartet und mir bei meinem erbärmlichen Gekreise zuschaut.
Kaum später werde ich weinerlich, verziehe das Gesicht zu einer anklagenden Menno-Grimasse und möchte mich jetzt eigentlich auf eine Verkehrsspiel-Matte zwischen Matchboxautos werfen und ein wenig schreien und rumstrampeln bis Mammi kommt.
Ich sehe sie spät und spiele kurz mit dem Gedanken sie zu überfahren. Sie läuft auf der Straße, längs der Fahrertüren der geparkten Autos, ein Mobiltelefon am rechten Ohr, das Täschchen baumelnd am dünnen Ärmchen. Wutverschrumpelt, wichtelzwergig ringe ich um Fassung und quetsche in einem letzten klaren Moment ein "Wenn die Schlampe jetzt nicht sofort irgendein Auto wegbewegt, ist sie fällig!" heraus. Ich bin nicht mehr Ichselbst, aber es ist mir ernst.
Doch Mareike Fell bewegt kein Auto, sondern nur sich selbst über die Straße. Wer ist Mareike Fell? Nun, sie soll "Jungschaupielerin" sein, mit ein paar Rollen hier und da. Warum ich sie erkenne, weiß ich nicht. Vielleicht weil sie in erster Linie die große Liebe von Dirk Felsenheimer alias Bela B., dem Schlagzeuger der Ärzte ist.
Ich verfehle die Jungschaupielerin nur knapp, sie macht einen hastigen Hoppel zur Seite, schaut wie Jungschaupielerinnen schauen, wenn sie hastig einen Hoppel machen - eben indigniert - und steuert danach ungeniert weitertelefonierend auf die andere Seite der Straße.
Mir geht es etwas besser und gleich wieder schlechter, weil ich im Rückspiegel sehe, dass diese Fell doch ein Auto ansteuert. Vollbremsung, Handbremsenkehre über zwei Spuren, dabei verliere ich die Gewalt über die Kupplung, lasse den Motor verrecken und werde dafür von einem Bauarbeiter verlacht.
Schaffe es schließlich rechtzeitig, die Dame vor Verlassen des Parkplatzes abzupassen, setze mich brav hinter sie und blinke, selbstgerecht, diabolisch grinsend. Dann fällt mein Blick auf das Auto.
Ein Opel Speedster (http://www.speedster.opel.de), silbermetallic. Es möchte ein Sportwagen sein. Aber es ist ein Opel. Und Opel ist ein Auto für Leute, die nichts mehr im Leben erwarten, die angekommen sind, die zufrieden sind. Ich weiß wovon ich rede, ich bin ein süddeutsches Landkind.
Opel-Fahrer machen sich gerne Aufkleber auf ihre Autos. Um zu zeigen was sie mögen und wo sie waren. Wahrscheinlich um davon abzulenken, dass sie eigentlich tot sind oder um zu sagen: Ok, ein Opel aber ich bin in Wirklichkeit gar nicht so Scheiße. (Exkurs: stu, wie wärs, einen Astra vielleicht?)
Auf dem Speedster ist ein Aufkleber. I für ich, ein Herz für Love und der schwarze Umriss einer Fledermaus für Fledermaus. Ich liebe Flugnager. Das Kennzeichen des Speedsters: HH-BB ???? (Nummer vergessen). Das ist sehr schlimm, denke ich. Später erzählt mir eine Kollegin, dass Mareike Fell ihr erzählt habe, dass sie mit ihrem BB im megaspießigen Hamburger Wellingsbüttel ein schönes Häuschen bezogen habe, aber dass sie das nicht schreiben solle, weil das uncool wäre (stu ??!).
Ich stehe da und blinke. Mareike öffnet die Beifahrertür und wirft ihr Täschchen rein. Sie bedeutet mir, dass sie nicht rausfahren wird. Sie telefoniert dabei und geht schließlich. Ich stehe da und blinke.