Sakki
04.03.2003, 16:23
Es war die EDEKA-Filiale unterhalb des Berliner S-Bahnhofs Friedrichstrasse.
Ein eher kleiner Laden, durch den sich ein buntes Völkchen zahlreicher Nach-Feierabend-Einkäufer drängt. Eng ist´s da und Staus an den Kassen sind die Regel.
Obdachlose und Punks versorgen sich hier mit Billig-Alk (Schnorr und Konsum erfolgen vor derselben Ladentür), upper-class-Hausfrauen shoppen Pasta und Pesto, Touris decken sich mit Proviant für die Stadtrundfahrt ein.
Ausgerechnet an diesem Ort urbaner Geschäftigkeit stand auf einmal Joschka Fischer vor mir.
Es war Freitag und ich bog gerade mit dem Einkaufswagen, in dem ich einen nicht unerheblichen Wochenend-Vorrat Bierdosen geladen hatte, in Richtung Kühlregal ein.
Als ich völlig ahnungslos zu Scheibletten und Frischkäse hochblickte, stand er da.
Allein auf weiter Tiefkühlkost-Flur. Kein Presse-Troß, keine Bodyguards. Wie ein scheues Reh im ockerfarbnen Trenchcoat, wog unschlüssig und geistesabwesend irgendwas in Händen und sekundenbruchteilkurz striff mich sein gelangweilter Blick. Joschka Fischer, unser Außenminister, alleine mit mir vor dem EDEKA-Kühlregal!
Ich war so perplex, dass ich etwas sehr dummes tat: Ich sagte leise „Hallo“.
Sowas.
Natürlich antwortete er nicht, was sollte er denn auch sagen:
Hi Alter, schön dich zu sehn? Wie geht’s denn so?! Ach, AUCH bei Edeka?! Hier gibt’s Rollmops im Sonderangebot. Nein. Das war natürlich undenkbar und hätte auch allen staatsmännischen Respekt sofort zunichte gemacht. Trotzdem kam ich mir blöd vor.
Alles was Joschka Fischer tat, war einen kurzen degoutanten Blick in meinen Einkaufswagen zu werfen und sich dann wieder gelanweilt abzuwenden. Jetzt stieg Scham in mir hoch, die ganzen Dosen und nichts als Bierdosen! Was mochte das für einen Eindruck auf den Außenminister machen!
Schnell fuhr ich hinter das nächste Waren-Regal, kuckte noch mal kurz zurück und meinte zu sehen, wie er langsam den Kopf schüttelte...
Ein eher kleiner Laden, durch den sich ein buntes Völkchen zahlreicher Nach-Feierabend-Einkäufer drängt. Eng ist´s da und Staus an den Kassen sind die Regel.
Obdachlose und Punks versorgen sich hier mit Billig-Alk (Schnorr und Konsum erfolgen vor derselben Ladentür), upper-class-Hausfrauen shoppen Pasta und Pesto, Touris decken sich mit Proviant für die Stadtrundfahrt ein.
Ausgerechnet an diesem Ort urbaner Geschäftigkeit stand auf einmal Joschka Fischer vor mir.
Es war Freitag und ich bog gerade mit dem Einkaufswagen, in dem ich einen nicht unerheblichen Wochenend-Vorrat Bierdosen geladen hatte, in Richtung Kühlregal ein.
Als ich völlig ahnungslos zu Scheibletten und Frischkäse hochblickte, stand er da.
Allein auf weiter Tiefkühlkost-Flur. Kein Presse-Troß, keine Bodyguards. Wie ein scheues Reh im ockerfarbnen Trenchcoat, wog unschlüssig und geistesabwesend irgendwas in Händen und sekundenbruchteilkurz striff mich sein gelangweilter Blick. Joschka Fischer, unser Außenminister, alleine mit mir vor dem EDEKA-Kühlregal!
Ich war so perplex, dass ich etwas sehr dummes tat: Ich sagte leise „Hallo“.
Sowas.
Natürlich antwortete er nicht, was sollte er denn auch sagen:
Hi Alter, schön dich zu sehn? Wie geht’s denn so?! Ach, AUCH bei Edeka?! Hier gibt’s Rollmops im Sonderangebot. Nein. Das war natürlich undenkbar und hätte auch allen staatsmännischen Respekt sofort zunichte gemacht. Trotzdem kam ich mir blöd vor.
Alles was Joschka Fischer tat, war einen kurzen degoutanten Blick in meinen Einkaufswagen zu werfen und sich dann wieder gelanweilt abzuwenden. Jetzt stieg Scham in mir hoch, die ganzen Dosen und nichts als Bierdosen! Was mochte das für einen Eindruck auf den Außenminister machen!
Schnell fuhr ich hinter das nächste Waren-Regal, kuckte noch mal kurz zurück und meinte zu sehen, wie er langsam den Kopf schüttelte...