MC Hausmacherleberwurscht
26.01.2003, 19:49
Dieter ist ja ein alter Geizkragen, der es während seines Studiums, mit kaum Patte auf der Tasche dann doch schaffte, 70000 Mark zu sparen. Was funktionierte, weil er zu Hause bei Muttern alle Lebensmittel stahl und ratzputz wegmachte.
Und einmal eben ein gegrilltes Hühnchen über einen zu langen Zeitraum aufbewahrte und erst dann aß, als es leicht grün war. Danach habe er sich fast totgeschissen, erzählt er.
Am Sonntag sitze ich in der Cafe-Passage des Axel-Caesar-Springer-Verlages, trinke eine Schokomilch, nage an einem Balisto-Riegel und plausche mit Damen der Gesellschaft über den gerade gefloppten Hamburger Presseball.
Dieter schießt über die Auslegeware der Halle. Eilig, mit diesem Zug im Schritt, wie ihn Prominente haben, die sich permanent verfolgt fühlen. Da Bohlen im Bekanntheitsgrad zu Mickey Mouse und Coca Cola aufgeschlossen hat, ist seine Paranoia verständlich. Tatsächlich grüßen die obligatorisch in der Verlagshaus-Passage abhängenden Rentner den Herr Bohlen, sagen "Ach, der Herr Bohlen, Tag auch!", lachen laut ein "HaHa" und grüßen mit der Hand am Pepitahütchen.
Bohlen sagt nichts, schaut, als wolle er gleich eine Waffe ziehen. Die Hände stecken tief in den Taschen eines sehr schicken, fellgefütterten Wildledermantels. Natürlich trippelt es neben ihm. Auf Stiletto-Absätzen versucht Estefania "Puschi" Küster auf der Höhe des immerbraunen Lebensgefährten zu bleiben. Sie schaut ähnlich indigniert, mit einer Prise dummbeuteliger Arroganz, was ihr ganz fantastisch steht. Ihr Spitzmäuschengesicht eignet sich vortrefflich dafür.
Bohlen raunzt "Moment eben, Puschi" und biegt in Richtung Toiletten ab. Eilig. Puschi wartet. Mit Kuchenreste bekrümelte Welt- und Abendblatt-Leser, Sahne im Mundwinkel, sitzen an den Tischen. "Ach, der Herr Bohlen. Tach auch!" Bohlen sagt nichts. Die Klotüre fällt ins Schloss.
Puschi steht da. Eine dieser überweiten Cargo-Pluderhosen hat sie an. Die Hose staut sich am unteren Ende auf ihren Stilettos wie diese Gamaschen, die man über Skischuhen trägt. Am oberen Ende beherbergt die Hose Estefanias ganz bemerkenswerten Hintern, der sich trotz aller Weite unter dem Stoff abzeichnet. Sie schaut immer noch indigniert. Die kuchenbekrümelten Ewiggestrigen schauen nun alle auf sie und stellen das Gespräch ein. Gemauschel ("dem Bohlen seine Estefania!").
Puschi wartet fünf Minuten, sieben Minuten, neun Minuten, zehn Minuten. Die sahneverklebten Rentner werden wuschig. Puschi fährt sich ständig durch die dunkle Mähne, zupft nervös an ihrer Pluderhose. Ihre Gucci-Tasche rutscht beständig an der kleinen Schulter ab. Sie wirkt von Minute zu Minute einsamer, verzweifelter. Man ahnt ihre Verlustängste, fühlt wie es sein muss, wenn Dieter draußen in Tötensen eben mit dem Ferrari zum Spar-Markt fährt - sagt er, und trifft sich vielleicht doch nur mit Naddel, Verona oder den Jungs im Zwick.
15 Minuten. Die Klotür geht, Bohlen kommt. Er geht langsamer. Die Rentner grienen. Dieter grient zurück. Gutes Geschäft.
Estefania trippelt freudig. Vielleicht heiratet er mich ja doch noch, irgendwann.
Und einmal eben ein gegrilltes Hühnchen über einen zu langen Zeitraum aufbewahrte und erst dann aß, als es leicht grün war. Danach habe er sich fast totgeschissen, erzählt er.
Am Sonntag sitze ich in der Cafe-Passage des Axel-Caesar-Springer-Verlages, trinke eine Schokomilch, nage an einem Balisto-Riegel und plausche mit Damen der Gesellschaft über den gerade gefloppten Hamburger Presseball.
Dieter schießt über die Auslegeware der Halle. Eilig, mit diesem Zug im Schritt, wie ihn Prominente haben, die sich permanent verfolgt fühlen. Da Bohlen im Bekanntheitsgrad zu Mickey Mouse und Coca Cola aufgeschlossen hat, ist seine Paranoia verständlich. Tatsächlich grüßen die obligatorisch in der Verlagshaus-Passage abhängenden Rentner den Herr Bohlen, sagen "Ach, der Herr Bohlen, Tag auch!", lachen laut ein "HaHa" und grüßen mit der Hand am Pepitahütchen.
Bohlen sagt nichts, schaut, als wolle er gleich eine Waffe ziehen. Die Hände stecken tief in den Taschen eines sehr schicken, fellgefütterten Wildledermantels. Natürlich trippelt es neben ihm. Auf Stiletto-Absätzen versucht Estefania "Puschi" Küster auf der Höhe des immerbraunen Lebensgefährten zu bleiben. Sie schaut ähnlich indigniert, mit einer Prise dummbeuteliger Arroganz, was ihr ganz fantastisch steht. Ihr Spitzmäuschengesicht eignet sich vortrefflich dafür.
Bohlen raunzt "Moment eben, Puschi" und biegt in Richtung Toiletten ab. Eilig. Puschi wartet. Mit Kuchenreste bekrümelte Welt- und Abendblatt-Leser, Sahne im Mundwinkel, sitzen an den Tischen. "Ach, der Herr Bohlen. Tach auch!" Bohlen sagt nichts. Die Klotüre fällt ins Schloss.
Puschi steht da. Eine dieser überweiten Cargo-Pluderhosen hat sie an. Die Hose staut sich am unteren Ende auf ihren Stilettos wie diese Gamaschen, die man über Skischuhen trägt. Am oberen Ende beherbergt die Hose Estefanias ganz bemerkenswerten Hintern, der sich trotz aller Weite unter dem Stoff abzeichnet. Sie schaut immer noch indigniert. Die kuchenbekrümelten Ewiggestrigen schauen nun alle auf sie und stellen das Gespräch ein. Gemauschel ("dem Bohlen seine Estefania!").
Puschi wartet fünf Minuten, sieben Minuten, neun Minuten, zehn Minuten. Die sahneverklebten Rentner werden wuschig. Puschi fährt sich ständig durch die dunkle Mähne, zupft nervös an ihrer Pluderhose. Ihre Gucci-Tasche rutscht beständig an der kleinen Schulter ab. Sie wirkt von Minute zu Minute einsamer, verzweifelter. Man ahnt ihre Verlustängste, fühlt wie es sein muss, wenn Dieter draußen in Tötensen eben mit dem Ferrari zum Spar-Markt fährt - sagt er, und trifft sich vielleicht doch nur mit Naddel, Verona oder den Jungs im Zwick.
15 Minuten. Die Klotür geht, Bohlen kommt. Er geht langsamer. Die Rentner grienen. Dieter grient zurück. Gutes Geschäft.
Estefania trippelt freudig. Vielleicht heiratet er mich ja doch noch, irgendwann.