Quispel
22.01.2003, 23:40
Wer ist gleich Andreas Vitasek? Auf diese Frage meines lieben Angetrauten antworte ich gewöhnlich „Müllers Büro“. Damit sollte auch allen, die in der österreichischen Kabarettistenszene nicht so bewandert sind, genug auf die Sprünge geholfen sein. Vielleicht ist es ja auch Ihnen, so wie meinem Mann, nicht möglich, die Haders, Dorfers, Vitaseks usw zu unterscheiden – doch muss ich auch zugeben, dass gerade mein Mann von einer derartigen Ignoranz hinsichtlich aller mehr oder weniger aus Funk und Fernsehn Bekannten befallen ist, die wohl nur mehr durch Conchitta Dills legendäre Schwester überboten werden kann. Als ich letztes Jahr während der WM eine Bemerkung über Oliver Kahn fallen lies, fragte er mich ernsthaft, wer denn das sei....
Andreas Vitasek also, hat sich, offenbar auf Tournee, in die Provinz verirrt, was die erfreuliche Nebenerscheinung hatte, dass ich ihn paparazzen konnte. Er wählte für seinen von ihm ungeahnten Auftritt vor mir das einzig akzeptable Kaffeehaus hierorts, das Central, und kam direkt am Nebentisch zu sitzen. Rein äusserlich ist zu bemerken, dass er offenbar neben seinem dunklengrauen Bühnenanzug samt dunkelgrauem Rollkragenpulli doch auch noch über andere Kleidung verfügt. Er trug Cordhose und Pullover, schlammfarben und unglaublich zerstrubbeltes Haupthaar. Schon beim Eintreten nahm er eine Wollmütze vom Kopf und tat das einzig falsche, er versuchte durch heftiges mit-den-Fingern-durch-die-Haare-fahren eine Frisur zusammenzubringen. Das Ergebnis fiel eher unbefriedigend aus, machte ihn mir aber sehr sympatisch. Auch mir gelingt es nie, gekämmt auszusehen, und ich verzweifle schier an den perfekten Menschen um mich.
Sein Status als Prominenter half Herrn Vitasek keineswegs dabei, schneller zu einem Tisch zu kommen, um die Mittagszeit ist das Central notorisch überfüllt. Schließlich wurde jedoch der besagte Nebentisch frei und Vitasek samt Begleiter, offensichtlich äusserst hungrig, stürzten sich auf die Speisekarte. Wie ich es als meine Pflicht in dieser Situation ansah, lauschte ich, was man wohl bestellen würde. Dabei wurde ich jedoch auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Ganz wie es sich für eine echtes Kaffeehaus gehört, sind die Kellner im Central äusserst förmlich gekleidet und von einer ausgesuchten Unfreundlichkeit und Langsamkeit. Quälend lange Minuten wurden die Hungrigen völlig ignoriert, dies provozierte Herrn Vitasek, offenbar nicht nur lustig von berufswegen, sogar zu einem müden Scherzchen (na, jetzt werde ich aber gleich eine Stimmprobe machen). Die wurde dann aber doch nicht notwendig, auch die Lauschende konnte sich wieder ihrem eigenen Gesprächsparter zuwenden, ach ja, man orderte Salat mit Leber und ein Achtel Zweigelt.
Andreas Vitasek also, hat sich, offenbar auf Tournee, in die Provinz verirrt, was die erfreuliche Nebenerscheinung hatte, dass ich ihn paparazzen konnte. Er wählte für seinen von ihm ungeahnten Auftritt vor mir das einzig akzeptable Kaffeehaus hierorts, das Central, und kam direkt am Nebentisch zu sitzen. Rein äusserlich ist zu bemerken, dass er offenbar neben seinem dunklengrauen Bühnenanzug samt dunkelgrauem Rollkragenpulli doch auch noch über andere Kleidung verfügt. Er trug Cordhose und Pullover, schlammfarben und unglaublich zerstrubbeltes Haupthaar. Schon beim Eintreten nahm er eine Wollmütze vom Kopf und tat das einzig falsche, er versuchte durch heftiges mit-den-Fingern-durch-die-Haare-fahren eine Frisur zusammenzubringen. Das Ergebnis fiel eher unbefriedigend aus, machte ihn mir aber sehr sympatisch. Auch mir gelingt es nie, gekämmt auszusehen, und ich verzweifle schier an den perfekten Menschen um mich.
Sein Status als Prominenter half Herrn Vitasek keineswegs dabei, schneller zu einem Tisch zu kommen, um die Mittagszeit ist das Central notorisch überfüllt. Schließlich wurde jedoch der besagte Nebentisch frei und Vitasek samt Begleiter, offensichtlich äusserst hungrig, stürzten sich auf die Speisekarte. Wie ich es als meine Pflicht in dieser Situation ansah, lauschte ich, was man wohl bestellen würde. Dabei wurde ich jedoch auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Ganz wie es sich für eine echtes Kaffeehaus gehört, sind die Kellner im Central äusserst förmlich gekleidet und von einer ausgesuchten Unfreundlichkeit und Langsamkeit. Quälend lange Minuten wurden die Hungrigen völlig ignoriert, dies provozierte Herrn Vitasek, offenbar nicht nur lustig von berufswegen, sogar zu einem müden Scherzchen (na, jetzt werde ich aber gleich eine Stimmprobe machen). Die wurde dann aber doch nicht notwendig, auch die Lauschende konnte sich wieder ihrem eigenen Gesprächsparter zuwenden, ach ja, man orderte Salat mit Leber und ein Achtel Zweigelt.