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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Juhnke, Oliver (90°)



MissJuni
08.01.2003, 18:06
Anja war beruflich in Berlin und ich sollte ihr die Hauptstadt zeigen. Man muss wissen, dass sie eine der Personen ist, die nicht unbedingt die Reichtagskuppel oder die alte Nationalgalerie sehen muss, sondern das WMF oder das 90° bevorzugt. Und da ich Letzteres auch noch nie von innen gesehen hatte, gingen in die Westberliner Promidisse, sprich ins 90°. So gegen 23 Uhr waren wir da. Und da es Samstag war, sollten wir zu den zehn ersten Gästen gehören, die den Laden an diesem Abend betreten hatten. (Im Nachhinein betrachtet war das wohl auch der Grund, weshalb wir überhaupt reingelassen wurden). Mit der Zeit füllte sich der Laden und mir fiel auf, dass man als weibliches Wesen wohl nicht wie ich Becks trank, sondern, dass hier Sekt auf Eis das Mindeste war, was man zu sich nehmen durfte. 1. Fehler. Viele ältere, nicht wirklich attraktive Männer standen neben vielen wirklich fantastisch aussehenden jungen Mädels, die doch eher leicht bekleidet waren. Ich lernte, dass Bikinioberteile anscheinend als Oberbekleidung durchgehen. Mein schwarzes Oberteil war zwar ärmellos, jedoch befand sich am oberen Ende ein Rollkragen. 2. Fehler. Ausserdem lernte ich, dass ich, die ich mich als schlank bezeichnen würde, in diesem Laden wohl als fett abgestempelt werden durfte. Alle gehörten irgendwie zu einer großen Familie, nur wir nicht, wir waren die Beobachter. Ariane Sommer schlenderte an ihrem Champagner nuckelnd an uns vorbei und auch Ayman ("Du bist mein Stern") war mit von der Partie. In irgeneiner Ecke stand auch Thomas Heinze. Oder Kai Wiesinger? Die beiden kann ich nicht auseinanderhalten. Trotz des Ausgegrenztseins hatten wir unglaublich viel Spaß daran, das Treiben zu beobachten. Was vielleicht unter anderem am Alkoholkonsum lag, der jedoch aufgrund der Preise in Maßen vollzogen wurde. Erstaunlicherweise waren die Promis relativ unscheinbar. Doch dann kam einer, der ja eigentlich nur durch seinen Vater bekannt geworden ist (warum eigentlich?). Oliver Juhnke betrat den Raum und ging ganz zielstrebig auf die reservierte Promiecke zu, im Anhang ein paar zehlendorfer Juppies, die jetzt Papis Geld ausgeben wollten. 3. Fehler (Ich zahle immer mit meinem eigenen Geld). Da Oliver Juhnke schon relativ alkoholisiert angekommen war, dauerte es nicht allzu lang, bis er als betrunken zu bezeichnen war (oder er war es nicht, aber ich kann mir sein Verhalten anders nicht erklären). Und dann stieg er allen Ernstes auf den Tisch und versuchte zu tanzen. Wir schauten ungläubig rüber und man muss uns wohl angesehen haben, dass wir das ganze relativ albern fanden. Denn ein Kellner (oder Barkeeper) sagte, als er an uns vorbei ging, unüberhörbar: "Hoffentlich fliegt er auf die Fresse". Wir hatten unverhofft einen Verbündeten gefunden.

DonDahlmann
08.01.2003, 18:14
Sehr schön.

DREA
08.01.2003, 18:16
In letzter Zeit mag ich kurze, knappe Geschichten ohne viel Drumrum.

MissJuni
08.01.2003, 18:18
Ja, ja, man kann es auch niemandem recht machen. Sollte vergleichen und lernen. Hab ich versucht.

Der Admiral
08.01.2003, 18:20
Ich mag diesen Beitrag.
Zufällige Prominentenbegegnung, sauber beschrieben, mit gehässiger Pointe.
Da kann man nicht wirklich meckern.

Murmel
08.01.2003, 18:35
Oliver Juhnke. Ist der prominent? Ich habe ihn gegoogelt und nur herausgefunden, dass "Oliver Juhnke der Zeitschrift (City-Guide Köln) [gesagt hat], es komme vor, dass sein Vater ihn und die Mutter nicht erkenne."

Schön finde ich aber, dass Ariane Sommer und Ayran einfach nur so durch die Geschichte wandern.

klesk
08.01.2003, 18:37
land- und stadtmaus, arm und reich, jung und alt, schlank und fett, promis und nobodys, sekt und bier, bh und rollkragen, apfel und stamm - eine geschichte wie die hauptstadt, voller gegensätze und dingsbums.

MissJuni
08.01.2003, 18:38
Oliver Juhnke ist der Sohn von Harald Juhnke. Und wer in der Gala und der Bunten vorkommt ist ja heutzutage prominent. Dann muss man ihn leider als prominent bezeichnen, auch, wenn man es eigentlich nicht tun möchte. Oder einigen wir uns einfach auf "Berlin-Prominenz".

Irina Namislova
08.01.2003, 19:00
b-prominenz. rright.

honz
08.01.2003, 19:39
Er muss prominent sein, denn immer wenn er mich sieht, krieg ich eins in die Fresse.

Lenin
08.01.2003, 20:55
Diesen Zusammenhang solltest Du mal umdrehen, honz.

Schöne, klassisch geschriebene Geschichte, hervorragend lesbares Format.
War jemand auf der Playboy-Relaunch-Party im 90 Grad oder ist die noch?

U_Sterblich
08.01.2003, 21:51
Was ist nur aus dieser Stadt geworden?

Tristram Shandy
09.01.2003, 11:20
Die Stadt hat eine schlechte schlechte Sozialprognose.
Was man von Juhnke jun. auch behaupten darf.

yellowshark
09.01.2003, 19:49
Ich finde die Geschichte nicht wirklich schön, sondern wirklich häßlich.

starlingM
10.01.2003, 12:39
Ich verwechsle Thomas Heinze und Kai Wiesinger auch immer..

Lenin
10.01.2003, 13:58
Was ihr sagt.

marieke
30.07.2003, 13:58
Sagen wir mal einfach es war im Mai 2000. Meine Eltern waren mal wieder übers Wochenende zu Besuch und mein Bruder und ich suchten einfach irgendeins von den teuren Restaurants aus, die immer in der Zeitung stehen. Also ging es ins Borchard. Während mein Vater der Empfangsdame unseren Namen nannte, ließ ich meinen Promiblick durch die Halle, an den Säulen vorbei an jeden einzelnen Tisch gleiten. Nichts! Nada! Nun ja, wir bestellten, das Essen kam. Mein Fisch wurde von einer, so schien es, sehr netten studentischen Hilfskraft serviert. Das Essen war OK, nichts Besonderes, Fisch halt. Die Bänke waren zu hart, die Tische zu nah beieinander, man spürte die Essensdämpfe der Tischnachbarn aus dem Mund quellen. Herta Däubler-Gmelin ging an uns vorbei, setzte sich mit einem Doppelreiherträger an einen Dreiertisch hinter der Säule. Wir saßen mittlerweile beim Kaffee, als sich an den Tisch schräg gegenüber sechs, sieben Leute setzten. Ein Kellner kam und nahm die Bestellung auf. Er entschwand, um kurz darauf mit zwei Flaschen Sekt oder Prosecco oder wahrscheinlich sogar Champagner und zwei Kühlern an den Tisch zurückzukommen. Es wurde eingeschenkt, angestoßen und gelacht. Dazwischen, etwas zusammengefallen nippte Harald Juhnke an einem Tomatensaft.

Christopher Wurmdobler
06.08.2003, 22:14
Ursprünglich gepostet von starlingM
Ich verwechsle Thomas Heinze und Kai Wiesinger auch immer..

ich wohnte mal in frankfurt am main ein paar wochen in einer wohnung, die dem theater am turm gehörte und in der vor mir heinze oder wiesinger gewohnt hatte (ich verwechsle die auch immer). jedenfalls hatte er im kleiderschrank einen tuntenfummel vergessen...

schöne gehobene promidisco-geschichte, finde ich.

Herr Weber
06.08.2003, 22:48
Ich verwechsle immer:
Carolin Reiber und Carmen Nebel
Michelle Pfeiffer und Melanie Griffith
Erwin Kostedde und Jimmy Hartwig
Gary Glitter und Alvin Stardust
Pat und Patachon
Slam und Esker
Glam und Glamour

Neulich traf ich zufällig Elton John, den berühmten Sänger und Klaviervirtuosen, in einem Hotel. Er lief mir über den Weg. Ich sah ihn an und dachte: "Verdammt, der sieht jemandem TOTAL ähnlich. Aber wem?" Ich lief ihm nach, sah ihn durch die Lobby watscheln. Ich kam und kam nicht drauf. Plötzlich drehte er sich um und ich sah ihn wieder von vorn. Es wollte und wollte mir nicht einfallen, wem er ähnlich sieht. Und dann, als er gerade in den Aufzug stieg und davonfuhr, fiel es mir ein. NATÜRLICH!! Er sah genau aus wie dieser Assistent von Stefan Raab, dieser dickliche Brillenträger. Und dann fiel mir auf: Der heisst ja auch ELTON (der Assistent). Und erst in diesem Moment fiel mir auf, dass das ja bestimmt alles andere als ein Zufall war. Was habe ich gelacht!

Tristram Shandy
07.08.2003, 11:44
Immer wieder schön, wenn durch die Wolken des Bewusstseins kurz die Sonne durchbricht und einem die Welt für einen Moment wieder ein Stück klarer erscheint.

marieke
19.09.2003, 14:01
Gestern im International

Mein Begleiter: "Guck mal, Kai Wiesinger"
Ich: "Nein, das ist Thomas Heinze"