Edgar_Biller
05.12.2002, 12:30
1979 fand in Friedberg der Hessentag statt, eine Schau, in der sich einmal jährlich an wechselnden Orten Gewerbe und Regierung dieses Bundeslandes eine Woche lang inmitten eines kulturellen Rahmenprogramms präsentieren. Ich war zu dieser Zeit ein kleiner Junge, der Aufkleber und Autogramme sammelte. In einem der großen Ausstellungszelte war für den Nachmittag eine Autogrammstunde mit Ruth-Maria Kubitschek angekündigt. Mir ist diese Begebenheit jetzt wieder eingefallen, weil der Helmut Fischer-Strang hier die letzten Tage auf der ersten Seite weilte, und Frau Kubitschek im "Monaco Franze" ja bekanntermaßen das Spatzl gab.
Engagiert worden war Frau Kubitschek von einem lokalen Hersteller von Fenstern, weswegen die Autogrammkarten auch sehr außergewöhnlich waren: Statt der üblichen Fotos im Postkartenformat hatte man das Konterfei Frau Kubitscheks in schwarz-weiß auf DIN A 4-Größe gedruckt, versehen mit einem dicken, weißen Fensterrahmen. Als ich am Stand eintraf, standen bereits mehrere Dutzend Menschen um den Tisch, an dem Frau Kubitschek signierte. Sie nahm sich sehr viel Zeit, erkundigte sich freundlich nach den Namen der Wartenden und versah die Fotos dann sehr langsam in einer sehr schönen verschnörkelten Handschrift mit einer Widmung und ihrem voll ausgeschriebenen Namen. Im Grunde wirkte sie genau so wie in der (allerdings erst später gedrehten) Serie, scheint sich dort also schauspielerisch nicht besonders verstellt oder angestrengt zu haben. Was man so aufschnappt, scheint sie ja aktuell ein bisschen ins Esoterische abgedriftet zu sein. Um den Suspense noch ein wenig aufzubauen, will ich kurz abschweifen und erzählen, dass im Sommer 2002 bei einem Familienausflug ins hübsche Hannoversch Münden, an dem ergänzend der auch ab und an hier im Forum weilende Herr D. teilnahm, die Herren Max Goldt und Oliver Maria Schmitt an uns vorbei liefen, gefolgt von einem Tross junger Männer in T-Shirts mit der Aufschrift "Verband schwuler Lehrer" oder so ähnlich. Sollte ich jetzt demnächst noch das Glück haben, Günther Maria Halmer über den Weg zu laufen, würde sich das Eröffnen eines eigenen Unterstranges von Prominenten mit Zweitnamen Maria anbieten.
Naja, zurück ins Jahr 79: Angesichts der drängelnden Menschenmenge vor mir und meiner geringen Größe sah ich jedenfalls keine Möglichkeit, zu dem von mir gewünschten Autogramm zu kommen. Nach etwa 10 Minuten, die mich dem Signiertisch kaum näher gebracht hatten, erhob sich Frau Kubitschek und blickte suchend in die Menge: "Wo ist denn jetzt der Jürgen hin?", und, als keine Reaktion kam: "Heißt hier jemand Jürgen?" Nach einigem Zögern ging meine Hand als einzige in die Höhe und ich bekam den beschriebenen Zettel durchgereicht. Seitdem nenne ich ein fensterumrahmtes Autogramm mit der Widmung: "Für Jürgen! Herzlichst, Ruth-Maria Kubitschek" mein eigen, obwohl ich gar nicht Jürgen heiße.
Engagiert worden war Frau Kubitschek von einem lokalen Hersteller von Fenstern, weswegen die Autogrammkarten auch sehr außergewöhnlich waren: Statt der üblichen Fotos im Postkartenformat hatte man das Konterfei Frau Kubitscheks in schwarz-weiß auf DIN A 4-Größe gedruckt, versehen mit einem dicken, weißen Fensterrahmen. Als ich am Stand eintraf, standen bereits mehrere Dutzend Menschen um den Tisch, an dem Frau Kubitschek signierte. Sie nahm sich sehr viel Zeit, erkundigte sich freundlich nach den Namen der Wartenden und versah die Fotos dann sehr langsam in einer sehr schönen verschnörkelten Handschrift mit einer Widmung und ihrem voll ausgeschriebenen Namen. Im Grunde wirkte sie genau so wie in der (allerdings erst später gedrehten) Serie, scheint sich dort also schauspielerisch nicht besonders verstellt oder angestrengt zu haben. Was man so aufschnappt, scheint sie ja aktuell ein bisschen ins Esoterische abgedriftet zu sein. Um den Suspense noch ein wenig aufzubauen, will ich kurz abschweifen und erzählen, dass im Sommer 2002 bei einem Familienausflug ins hübsche Hannoversch Münden, an dem ergänzend der auch ab und an hier im Forum weilende Herr D. teilnahm, die Herren Max Goldt und Oliver Maria Schmitt an uns vorbei liefen, gefolgt von einem Tross junger Männer in T-Shirts mit der Aufschrift "Verband schwuler Lehrer" oder so ähnlich. Sollte ich jetzt demnächst noch das Glück haben, Günther Maria Halmer über den Weg zu laufen, würde sich das Eröffnen eines eigenen Unterstranges von Prominenten mit Zweitnamen Maria anbieten.
Naja, zurück ins Jahr 79: Angesichts der drängelnden Menschenmenge vor mir und meiner geringen Größe sah ich jedenfalls keine Möglichkeit, zu dem von mir gewünschten Autogramm zu kommen. Nach etwa 10 Minuten, die mich dem Signiertisch kaum näher gebracht hatten, erhob sich Frau Kubitschek und blickte suchend in die Menge: "Wo ist denn jetzt der Jürgen hin?", und, als keine Reaktion kam: "Heißt hier jemand Jürgen?" Nach einigem Zögern ging meine Hand als einzige in die Höhe und ich bekam den beschriebenen Zettel durchgereicht. Seitdem nenne ich ein fensterumrahmtes Autogramm mit der Widmung: "Für Jürgen! Herzlichst, Ruth-Maria Kubitschek" mein eigen, obwohl ich gar nicht Jürgen heiße.