exilsylter
27.09.2002, 17:09
Es war im Herbst 99, als mich einer meiner vielen Chefs zu einem Meeting in San Francisco rief. Und so saß ich eines schönen Montags morgens in der halbvollen Business Class des Lufthansa Direktflugs Frankfurt-San Francisco. Nach erfolgtem Start und den ersten Begrüßungs- Champagner erblickte ich in der Sitzreihe neben mir den damals bekanntesten new Economy Schnauzbartträger Deutschlands: Stefan Schambach, der Intershop Gründer.
Die Aktie stand damals bei 60 Euro, trotzdem oder vielleicht gerade deshalb war Stefan äußerst unentspannt. Die Stewardess wurde von ihm unfreundlich weggeschickt, kein Essen für mich, geben sie mir 6 Coladosen, und stören mich dann nicht mehr, ja! Dann klappte er seinen Laptop auf und brütete die nächsten 8 Stunden über seinen Emails.
Meine Stimmung stieg mit jedem Gläschen Rotwein, und ich dachte bei mir, so ungerecht ist die Welt dann ja wohl doch nicht.
Der ist Milliardär- Du nicht, aber
Der muss im Flug arbeiten - Du nicht
Der muss wahrscheinlich auch in San Francisco arbeiten - Du nicht (das Meeting war gecancelt worden, aber mein virtueller Chef wollte mir San Francisco zeigen)
Nach 8 Stunden klappte Stefan sein Laptop zu und verfiel in einen unruhigen Schlaf. Er lag mit offenem, zuckendem Mund in seinem Sessel, seine Finger zerknüllten das Kopfkissen.
Ob er damals schon vom Absturz seines Unternehmens geträumt hat, weiss ich natürlich nicht
Die Aktie stand damals bei 60 Euro, trotzdem oder vielleicht gerade deshalb war Stefan äußerst unentspannt. Die Stewardess wurde von ihm unfreundlich weggeschickt, kein Essen für mich, geben sie mir 6 Coladosen, und stören mich dann nicht mehr, ja! Dann klappte er seinen Laptop auf und brütete die nächsten 8 Stunden über seinen Emails.
Meine Stimmung stieg mit jedem Gläschen Rotwein, und ich dachte bei mir, so ungerecht ist die Welt dann ja wohl doch nicht.
Der ist Milliardär- Du nicht, aber
Der muss im Flug arbeiten - Du nicht
Der muss wahrscheinlich auch in San Francisco arbeiten - Du nicht (das Meeting war gecancelt worden, aber mein virtueller Chef wollte mir San Francisco zeigen)
Nach 8 Stunden klappte Stefan sein Laptop zu und verfiel in einen unruhigen Schlaf. Er lag mit offenem, zuckendem Mund in seinem Sessel, seine Finger zerknüllten das Kopfkissen.
Ob er damals schon vom Absturz seines Unternehmens geträumt hat, weiss ich natürlich nicht