julia mantel
12.09.2002, 13:17
glamour-einblick:
eine bühne in der oper berlin. der saal gefüllt mit neugierigen von presse und verwandschaft. wenn man rauskommt sieht man in ein schwarzes loch, muß lediglich blinzeln wegen der scheinwerfer.
hinter der bühne eine angespannte und gleichzeitig hektische stimmung. der pariser modeschöpfer thierry mugler kocht und schnaufft. ich laufe schnell davon, bevor ich mit französischen schimpfwörter beworfen werde. thierry mugler ganz in schwarz gekleidet, schwul, seine muskulösen oberarme wurschteln am chiffon der damen herum, konzentriert dirigiert er seine importierten models.
ein paar meter weiter sitzt jerry hall in ihrer garderobe und die tür steht offen, die füße auf einem stuhl, die haare im nacken, blond, wesentlich älter als die anderen profi-schönen, trotzdem von der presse umringt. sie gibt interviews.
plöltzlich muß ich auf die toilette. dort am anderen ende des ganges treffe ich eine kleine frau mit perücke, ihre gesichtszüge kommen mir bekannt vor, bei mir fällt schließlich der groschen: ute lemper hat gerade hier vor mir gepinkelt. welch zierliche person! ich habe sie mir immer mit einer monströsen model-figur vorgestellt. nichts davon. sie ist bescheiden und nett, verhuscht steht sie vor dem klospiegel, während ich hastig rauche. wir lächeln uns an.
sie nimmt mir mit ihrer souveränen art das lampenfieber.
eine bühne in der oper berlin. der saal gefüllt mit neugierigen von presse und verwandschaft. wenn man rauskommt sieht man in ein schwarzes loch, muß lediglich blinzeln wegen der scheinwerfer.
hinter der bühne eine angespannte und gleichzeitig hektische stimmung. der pariser modeschöpfer thierry mugler kocht und schnaufft. ich laufe schnell davon, bevor ich mit französischen schimpfwörter beworfen werde. thierry mugler ganz in schwarz gekleidet, schwul, seine muskulösen oberarme wurschteln am chiffon der damen herum, konzentriert dirigiert er seine importierten models.
ein paar meter weiter sitzt jerry hall in ihrer garderobe und die tür steht offen, die füße auf einem stuhl, die haare im nacken, blond, wesentlich älter als die anderen profi-schönen, trotzdem von der presse umringt. sie gibt interviews.
plöltzlich muß ich auf die toilette. dort am anderen ende des ganges treffe ich eine kleine frau mit perücke, ihre gesichtszüge kommen mir bekannt vor, bei mir fällt schließlich der groschen: ute lemper hat gerade hier vor mir gepinkelt. welch zierliche person! ich habe sie mir immer mit einer monströsen model-figur vorgestellt. nichts davon. sie ist bescheiden und nett, verhuscht steht sie vor dem klospiegel, während ich hastig rauche. wir lächeln uns an.
sie nimmt mir mit ihrer souveränen art das lampenfieber.