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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reich-Ranicki, Marcel (Ein ganz kleiner, scheuer Beitrag)



lisi
24.07.2002, 22:47
Wie schon andernorts erwähnt, befinde ich mich zur Zeit in Lübeck. Wir schlenderten gerade durch die Einkaufsstrassen auf der Suche nach einem netten kleinen cafe. Meine Mutter und ich gingen vorne, mein Vater folgte einige Meter weiter hinten. plötzlich kam er uns nach und sagte: Wie heisst dieser bekannte Literaturkritiker? Ziemlich umstritten? Oft in den Medien? Meine Mutter antwortete: "Marcel Reich-Ranicki, warum? -Der geht dort gerade die Strasse runter." Das ist meine Chance, dachte ich, der wird papparazzt. (Ich habe mich hier erst einmal zu einem Promi geäussert, und wurde verlacht und ausgebuht aufgrund dessen "Unwichtigkeit" und dachte das würde mir hier nicht passieren.) Ich rannte also die Strasse die wir gerade gekommen waren herunter und schaffte es gerade noch, am Verfasser des Literaturkanons vorbeizuflitzen, und mich vor einem Schaufenster aufzubauen als er kam. Ich war natürlich gebührend aufgeregt und neugierig, was für weise Worte denn nun über seine Lippen kommen würden, als er da mit seinem Begleiter daher kam. Marcel Reich-Ranicki musste ausweichen. Weil ICH in seinem Weg stand. und in diesem Moment erhaschte ich die Worte: "Und dein Geschäft läuft also gut." Herrlich, nicht?

honz
24.07.2002, 23:07
sehr.

Ich mochte auch dieses kleine Umschreibung, also wie soll ich das sagen, zuerst erwähnt man Marcel Reich-Ranicki, und dann will man beim nächsten Mal nicht Marcel Reich-Ranicki schreiben, wegen Doppelung, und dann denkt man ein wenig nach, und dann, hui: Verfasser des Literaturkanons! Ich meine gelernt ist gelernt.

An welchem anderen Ort?

DerCaptain
25.07.2002, 00:44
Immerhin.

hanswasheiri
25.07.2002, 14:04
An alle, nur für alle Fälle, Lisi steht unter meinem besonderen Schutz, aber sie hat das glaube ich gar nicht nötig.
Schöner Schlusssatz!
Vielleicht könntest Du noch beschreiben, wie Ranicki riecht, ich stelle mir immer vor, dass er etwas mieft, aber nicht unangenehm, eher wie ein gutgepflegter, 20jähriger Bundesordner, der aber in einem Küchenschrank neben Müesli, Haferflocken oä aufbewahrt wurde die ganze Zeit lang, zum Beispiel mit den aus Zeitschriften und Zeitungen ausgeschnittenen Kochrezepten der Grossmutter.

Hat das Richi wirklich gesagt?, also hat er wirklich nicht gewusst, wie Ranicki heisst, oder hast Du das halt schreiben müssen?

lisi
25.07.2002, 22:59
Schön, wieder einmal etwas von dir zu hören und ein gutes Gefühl hier einen Mentor zu haben.

Tiffany Nudeldorf MD
26.07.2002, 00:23
Super paparazzt, lisi.
Sah der andere Herr zufällig so (http://www.edge.org/3rd_culture/bios/images/schirrmacher.gif) aus?

Aporie
26.07.2002, 11:35
Kurz und gut.

Tönz
26.07.2002, 17:09
Lisi, Dein Bruder ist stolz auf Dich.

Frau H aus B
26.07.2002, 17:13
Dieser Strang ist total verfilzt.

Tönz
26.07.2002, 17:16
@hanswasheiri

Erzähl doch mal, wie wir die berühmte Schriftstellerin Gabrielle Alioth bekocht haben.

Frau H aus B
26.07.2002, 17:20
Wie schon gesagt.

Tristram Shandy
26.07.2002, 17:46
Wenn schon Nepotismus, dann richtig.

Und der Herr neben Reich-Ranicki sah dann konsequenterweise so aus:

hanswasheiri
26.07.2002, 18:33
Tönz, das wäre doch eine schöne Einstiegsgeschichte, aber nicht hier, weil nicht zufällig, vielleicht im Culinarium. Ansonsten entschuldige ich mich für die von mir begonnen Strangverfilzung

lisi
28.07.2002, 23:27
Tönz, deine Schwester freut sich natürlich. Der Begleiter des Verfassers des Literaturkanons (konsequenterweise nenne ich ihn so, trotz Doppelung) sah übrigens um einiges älter aus, Herr Shandy.

Tristram Shandy
29.07.2002, 09:41
Das Foto ist ja auch schon ein paar Jahre alt...