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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schröder, Gerhard (Kanzler Schröder, seine Leibgarde und Pfingsten)



ButenBanter
22.07.2002, 13:50
Meine Geschichte mit Kanzler Schröder

Am Pfingst-Sonnabend, 18. Mai 2002, ging ich mittags in Berlin auf dem stark belebten Fussgängerweg der Tauentzienstraße zu meiner Bank, der SEB. Dabei telefonierte ich und mit der anderen Hand suchte ich bereits in meiner Geldtasche nach der EC-Karte. Die Hände waren also "voll" und ich ganz auf mich konzentriert. Zudem bin ich manchmal leicht sichtbehindert, d.h. in der Wahrnehmung von Entfernungen und Tiefen eingeschränkt (Geburtsfehler).

Die Sonne blendete, trotzdem bemerkte ich, wie eine Gruppe von etwa acht Personen in Anzügen in meine Richtung ging. Ich blieb an der Seite stehen, damit es nicht zu einer Rempelei kommen sollte und man sich bzw. mir ausweichen hätte können. Einer der Männer ging direkt auf mich zu und stieß mich - ganz bewusst - an. Meine Kinderstube verlangt in solchen Momenten eine Entschuldigung, die er aber nicht hervorbrachte. Stumm ging er stattdessen dazu über, mich mit seinen Händen zu attackieren und mich in die Seiten zu boxen (glücklicherweise nicht mit vollem Schwung, sondern eher leichter, aber ausdauernd). Ich war fassungslos und fragte den stummen Angreifer mehrfach: "Was soll das? Warum rempeln sie mich an?!". Er schwieg beharrlich und hielt mich weiter in Schach. Ich war voll mit der Abwehr der Griffe und der Sicherung von Geldbörse, Sonnenbrille und Handy beschäftigt.

Da ich bei fremdenfeindlichen Angriffen auch Schwächeren und Ausländern zur Seite stehe, hoffte ich diesmal auf Unterstützung von Passanten, die blieb leider aus. Die Szene wurde zudem von den anderen Anzugträgern abgeschirmt.

Plötzlich entdeckte ich, dass wenige Meter neben diesem fortdauerndem Angriff ein Ehepaar an der Szene völlig desinteressiert die Auslage eines Schuhgeschäftes besah. Etwas verzögert sah ich, dass es sich um Kanzler Schröder und seine
Ehefrau handelte. Leider wohl entscheidende Sekunden zu spät. Ich realisierte, dass es sich offenbar um einen Personenschützer handeln müsse, der mich grundlos angriff. In diesem Moment zog die Gruppe weiter und ich konnte verdutzt meine Sachen ordnen. Entschuldigt oder auch nur erklärt hat sich keiner der Gruppe.

Bei einem verbalen Hinweis (z.B. "Personenschutz! Bitte gehen Sie zur Seite.") hätte ich mich auf die Situation einstellen können und meine Schlüsse aus der Situation gezogen, d.h. mich an den Straßenrand begeben oder wäre auch auf die Fahrbahn gewechselt. Diese stumme Aggression war aber eben nicht förderlich, die Lage zu verstehen.

Der Kanzler braucht einen Personenschutz, keine Frage. Er soll auch ruhig zur besten Einkaufszeit wichtige Straßen besuchen können, aber dabei müssen dann nicht andere zu Schaden kommen. Mir ging dieses Erlebnis über die ganzen Pfingsttage durch Kopf und die Glieder, Verständnis konnte und kann ich dabei für diesen Angriff nicht entwickeln. Vielleicht sollten die Mitarbeiter des Kanzlers nicht nur den Gebrauch der Fäuste, sondern auch den der menschlichen Sprache üben Wir Bürger sind keine Untertanen, sondern Wahlvolk. Wir finanzieren zudem auch den (eigentlich wichtigen) Personenschutz.

Mittwoch, 17. Juli 2002, M.-P. Schaar

Tobi Wahn
22.07.2002, 14:13
Das kann jetzt nicht Ihr Ernst sein, oder?

DerCaptain
22.07.2002, 14:14
Also, ich find's komisch.

honz
22.07.2002, 14:16
Der Kanzler braucht keinen Personenschutz, sondern den nötigen Tritt in den Arsch, den sie ihm leider nicht verpassten, worauf sie stande pedes bestraft wurden. Selber Schuld ! So seh ich das wenigstens.

Und: Ist Wahlvolk besser als Untertan?

DonDahlmann
22.07.2002, 15:06
Die amerikanschen Personenschützer vom Secret Service sind da ganz anders. Die drücken einen zur Seiten, werfen einen zu Boden und untersuchen das Rektum auf Sprengstoff oder ob sich da Bin Laden versteckt hat.
Also nicht jammern.

Herr Uffelmann
22.07.2002, 15:47
Sagen Sie bitte, ButenBanter, und ich frage das höflich und ernsthaft:

Wie sahen Sie den bitte zu diesem Zeitpunkt aus?

Gab oder gibt es da optische, ich sag mal, Personenschutz-Tourette-Auslöser, wie z.B. ein "Tötet die Regierenden wo ihr sie trefft"-T-Shirt, oder einen mitgeführten, in Papier eingewickelten Regenschirm? Hatten Sie gar ein Zwölferpack Eier unter den Arm geklemmt?
Oder sind Sie Rudolf Scharping?

Murmel
22.07.2002, 16:10
Ich bin bei der gleichen Bank. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Ach, doch:

Ich wurde mal angehalten, weil ein Polit-Promi-Korso meinen Weg kreuzte. Ich sehe ein, dass den Politikern Schutzkolonnen gewährt werden, aber es ärgert einen dann doch etwas, wenn man selber warten muss. Schließlich bezahlen wir ja für die Straßen, also auch für die freie und uneingeschränkte Nutzung!

Tornisse
22.07.2002, 16:30
Herr Banter, das Wochenende war anstrengend, deswegen wurden Sie hier bisher auch nur ein bisschen geschubbst. Nur, dass Sie nicht auf falsche Gedanken kommen. Außerdem haben Sie den gleichen Geburtsfehler wie ich. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Stimmen
22.07.2002, 16:38
Als Edmund im Frühjahr anfing, Fußball zu spielen und ins 90 Grad zu gehen und Olli Kahn zwischen die Beine zu fassen, dachte ich noch: armer Hase. Aber das Forum vollschreiben, das ist doch wirklich meschugge.

Goodwill
22.07.2002, 17:16
Prima, den Text gleich mit einer Abstimmung zu versehen. Das Ergebnis bisher (30 % freundlich sein, 70% gleich zuschlagen) spricht eine deutliche Sprache. Was machen Sie auch am Ku´damm?

Murmel
22.07.2002, 17:19
Moment! Ich habe für beide Varianten gestimmt! Das ist eine sehr undeutliche Sprache!

hanswasheiri
22.07.2002, 19:03
Schweizer Politiker sind einfach benutzerfreundlicher, ein andermal mehr davon.

Aporie
10.08.2002, 14:57
Die NZZ meint in ihrem gestrigen Leitartikel zur Frage
Schröder oder Stoiber?
das sei
Hans was Heiri