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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Breuer, Rolf (Ich esse Rolf Breuers Sandwich)



Marlon Brandy
12.07.2002, 13:22
Die Frühmaschine HH-Fuhlsbüttel nach Frankfurt ist überbucht, so etwas ist mir noch nie passiert. Wirklich, noch nie. Mit schlecht gespielter Enttäuschung eröffnet mir die Checkin-Lady, ich müsse leider Business Class fliegen. Ich bekomme Sitz 3F.

Neben mir nimmt - ganz einfach so - Rolf Breuer Platz. Kann das wirklich sein? Kann das bitte wirklich sein? Hat der keinen eigenen Hubschrauber oder ein UFO oder irgendwas Unterirdisches? Muss dieser bedauernswerte Mann, der Lenker der Weltwirtschaft, muss der wirklich in einer popeligen Lufthansa-Business-Class - Maschine sitzen? Das kann doch alles gar nicht wahr sein.

Ich sage "Guten Morgen", wie ich das gewöhnt bin, wie sich das gehört, wenn man im Flugzeug seines Sitznachbars ansichtig wird. Breuer schaut nur kurz prüfend zurück, durch seine komische Hornbrille, als müsse er ein von mir abgegebenes Bewerbungsschreiben mit meiner Person abgleichen. Dann bimmelt sein Telefon, ein SIEMENS S45. Breuer nimmt ab.

"Ja?" ..... ..... "Nein" .... .... "Zwei Stunden" ..... .... "Ja" .... ... "Aufräumen. Räumen Sie auf" ... ... "Ja" ... ... "Wiedersehen"...

Das ist sein Gespräch.

Er greift sich eine Financial Times und liest sie konfus durch, blättert dauernd durch die Gegend. Als wir starten, pfriemelt er die Zeitung in dieses komische Netz wo die Kotztüten drin sind, lässt sich ein Kissen reichen, verfällt sofort in kataleptische Starre und schläft den ganzen Flug durch. Als die Stewardess das Frühstück bringt, ist sie unsicher: Verärgert man Rolf Breuer mehr, wenn man ihn weckt oder wenn man ihm das Frühstück vorenthält? Sie entscheidet sich dafür ihn schlafen zu lassen. Und gibt mir sein Sandwich. Ein Brie-Sandwich. Brie-Bra-Breuer kichere ich leise in mich hinein!

Ich esse Rolf Breuers Sandwich. Und habe darob sehr gute Laune.

Mein "Wiedersehen" nach der Landung wird ebenfalls nicht quittiert. Eigentlich finde ich das ganz gut.

Tristram Shandy
12.07.2002, 13:26
Herzlich willkommen, Mr. Brandy!
Ihr Mr. Shandy

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ab ins reimforum

joq
12.07.2002, 13:26
reicht für ein Grinsen. Ganz nett. Welcome on board.

Murmel
12.07.2002, 13:32
jockel, du Arroganzficker. Andere Frage:

Man muss an Board das Handy ausgeschaltet haben. Punkt. Auch ein Herr Breuer. Auch ein S45. Selbst in der Business Class. Eigentlich. Oder nicht?

geht Breuerchen machen

joq
12.07.2002, 13:34
wenn man die Geschichte aufmerksam liest, stellt man fest, dass Breuer vor dem Start telefoniert.

Tristram Shandy
12.07.2002, 13:37
Ha! Der Clausen! Also ist die Geschichte fei gelogen! Aber warum passierte dann nicht mehr?
Wenn ich mir eine Geschichte ausdenken würde mit Herrn Breuer im Flugzeug, würde ich ihn nackt durch die Kabine rennen lassen. Oder auf dem Toilettenklo mit der Stewardess ficken lasen.
Oder Papierflugzeuge aus dem neuen "Spiegel" falten lassen. Oder...

Murmel
12.07.2002, 13:40
Wenn man mein Posting liest, merkt man, dass ich mich nicht auf vor, nach oder beim Absturz, Start, Landung oder sonst was bezog, sonder auf den Terminus "an Board", Herr jockel!

Auf der Flugzeugtoilette darf man nicht rauchen. Wann genau? Na?

vir
12.07.2002, 13:46
Das erinnert mich an die Geschichte wo einem im Flugzeug schlecht wird und er seinem Sitznachbar in den Schoss kotzt. Als dieser später aufwacht, fragt er ihn: "Na, ist Ihnen jetzt wieder besser?"

Der Witz hatte ursprünglich auch noch politische Untertöne, glaube ich.

Murmel
12.07.2002, 13:47
Schweizer...

DerCaptain
12.07.2002, 13:51
Ist doch ein Top-Einstieg. Breuer. Schließlich nicht irgendwer, der Mann.

Tristram Shandy
12.07.2002, 13:51
Schweizer politische Untertöne?
Ich dachte, in der Schweiz gibt es keine Politik, sondern nur Eidgenossen. Sozusagen offizieller Klüngel.

Goodwill
12.07.2002, 13:55
Mir gibt das mit dem "räumen" während des Telefonats zu denken. Da wird es wohl um den eigenen Schreibtisch des Weltwirtschaftsmagnaten gegangen sein. Der Mann ist doch fertig mit seinem Job.

joq
12.07.2002, 13:58
Wenn das der Klüngeltonkomponist hört!!

Aporie
12.07.2002, 14:03
Ist aber sehr aufgeräumt erzählt.

Lenin
12.07.2002, 14:11
Er telefonierte mit dem Chefredaktor des schweizer "blick", vermute:

DonDahlmann
12.07.2002, 18:39
Ich habe es nicht breuert, die Geschichte gelesen zu haben.

Der unglaubwürdigste Punkt ist jedoch das Handy. Herr Breuer mit einem popligen Siemens 45? Das kann nicht sein. Ein Nokia Communicator ist doch das mindeste was so einer haben muss. Oder gar keins, weil er so wichtig ist, das er keins mehr braucht.

honz
12.07.2002, 19:08
Das war sein Vierthandy.

honz
12.07.2002, 20:08
ich weiß inzwisachen aus außergewöhnlich gut informierten Kreisen, warum Breuer

1. sein Vierthandy benutzte
2. mit wem er telefoniert hat
3. was das "räumen" bedeutet.

Amara
12.07.2002, 20:32
Oh, erzählen! Bitte, bitte!
War die Bettelei ausreichend?

honz
12.07.2002, 20:33
darüber kann ich nicht sprechen.

Amara
12.07.2002, 20:35
Gemein, erst Andeutungen und dann... nichts?
Noch mal: Bitte, bitte!

Frau H aus B
12.07.2002, 20:44
Ich glaube, die "süß und doof"-Masche ist nicht unbedingt honztauglich.

Amara
12.07.2002, 20:49
Mh, Sie meinen, wilde Drohungen mit dem Versprechen von Gewaltanwendung wären hilfreicher. Nach dem Motto: Los, rück raus mit der Sprache, oder das Messer bewegt sich in Richtung Kehle? Ach, auch nicht mein Stil, dann verzichte ich.

Herr Genista
12.07.2002, 21:52
Das ist aber eine niedliche wilde Drohung.

Benzini
13.07.2002, 00:13
Ich lach mich schlapp.
Breuer, der Ex-Power-Chef der Deutschen-Pulver-Bank schläft friedlich den Schlaf der Gerechten ohne zu schnarchen und zu schmatzen.

Verstehe nur nicht warum er seine Ehefrau siezt?

Christopher Wurmdobler
17.07.2002, 22:30
ich finde wenn man mit seiner reinemachfrau telefoniert, dann geht das auch mit so einem popeligen siemens-handy--.-