mondriane
08.05.2002, 15:59
Peru. Es ist heiß aber schön. In flirrender Hitze hat man sich Chan Chan angeschaut, eine in die Breite gegangene, der Temperatur angemessen aus sonnengetrockneten Lehmziegeln gebaute antike Herrscherstadt. Ungebackener Lehm ist nicht unbedingt schön, aber die gigantischen Ausmaße der Anlage und die zT überraschend kunstfertigen Reliefs erfreuen die unbeleckte Touristin.
Mit dem schweißnassen, dicken guià schwingt man sich ins Taxi, um weitere Lehm-Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Das Taxi ist eines der besseren: Es fährt, hat noch alle Türen, und die vier Räder sind alle gleich groß. Man klebt nur ein bißchen an den durchfallbraunen Kunstledersitzen fest. Macht nix, es bringt einen zuverlässig durch diese surreale Wüste - so weit das Auge reicht rechts und links Berge von Lehmziegeln, die die eigenartige Ästhetik des Verfalls eines Materials mit äußerst geringer Halbwertszeit demonstrieren.
Da, eine Fatamorgana: Ein langer Zug aus modernen, schwarzen Limousinen. Die Fatamorgana nähert sich rasch, hupt unentwegt und blaulichtet. Erst als sie auf gleicher Höhe ist, wird mir bewußt, daß das Ding real war. Paßt hierher wie die Faust aufs Auge.
Durch die vornehm-dunklen Scheiben ist es bei dieser Geschwindigkeit natürlich auch nicht leicht zu erkennen, welche südamerikanische Berühmtheit sich da durch die Lande fahren läßt.
Die reizenden bayrischen Jungs, die einmal auf ihren Moffas die Panamericana absolvieren wollten, und die uns im Laufe Perus mehrmals über die Füße fuhren, hatten da intuitiv eine bessere Zeitplanung. Fertig mit der Besichtigung Chan Chans, treffen sie am Ausgang unseren Außenminister. Joschka - Arme mißvergnügt verschränkt, Blick zu Boden, Gesicht gut zur Hälfte hinter Sonnenbrille und Schirmmütze versteckt, ist umringt von wichtigen Leuten, alle erzählen auf ihn ein, und es gibt einen Fototermin. Das finden unsere Bayrischen Freunde gut, denn sie wollen ihre Fischer-Sammlung vervollständigen: Nach diesem Fischer-wie-heißt-er-doch-gleich, der den Bullen von Tölz gibt, den sie fröhlich juchzend am Flughafen in Vancouver trafen, dieser Koloß von Mensch völlig fertig, die blonden Bayern das blühende Leben, wollen sie nun auch den Außenminister als austauschbaren Mittelfeldmitspieler auf dem Erinnerungsfoto. Und weil die Jungs so nett sind - nicht höflich, aber wirklich süß - nimmt der Außenminister seine vorgesehene Position ein, plaudert entspannt, läßt sich nebenbei ablichten und verstimmt von seinem Image-Berater abmahnen, ja, für die nimmst´ Brille und Mütze ab.
Im Nachhinein hab ich auch erfahren, weshalb denn Herr Fischer so schlechte Laune hatte: Ich glaube, er mag einfach Steine lieber als Trockenmatsch.
Eigentlich war es nämlich sein Wunsch, nach Maccu Picchu zu reisen, die berühmte und wunderschöne, hoch in den Anden gelegene Inka-Stadt. Wenn man aber als Staatsgast unterwegs ist mit wesentlich mehr Geld als Zeit, muß man dorthin fliegen. Pech: Gerade das läßt die Witterung in den sagenumwobenen Nebelwäldern nicht jeden Tag zu. Dann wird man zum Trost in die Wüste geschickt.
Mit dem schweißnassen, dicken guià schwingt man sich ins Taxi, um weitere Lehm-Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Das Taxi ist eines der besseren: Es fährt, hat noch alle Türen, und die vier Räder sind alle gleich groß. Man klebt nur ein bißchen an den durchfallbraunen Kunstledersitzen fest. Macht nix, es bringt einen zuverlässig durch diese surreale Wüste - so weit das Auge reicht rechts und links Berge von Lehmziegeln, die die eigenartige Ästhetik des Verfalls eines Materials mit äußerst geringer Halbwertszeit demonstrieren.
Da, eine Fatamorgana: Ein langer Zug aus modernen, schwarzen Limousinen. Die Fatamorgana nähert sich rasch, hupt unentwegt und blaulichtet. Erst als sie auf gleicher Höhe ist, wird mir bewußt, daß das Ding real war. Paßt hierher wie die Faust aufs Auge.
Durch die vornehm-dunklen Scheiben ist es bei dieser Geschwindigkeit natürlich auch nicht leicht zu erkennen, welche südamerikanische Berühmtheit sich da durch die Lande fahren läßt.
Die reizenden bayrischen Jungs, die einmal auf ihren Moffas die Panamericana absolvieren wollten, und die uns im Laufe Perus mehrmals über die Füße fuhren, hatten da intuitiv eine bessere Zeitplanung. Fertig mit der Besichtigung Chan Chans, treffen sie am Ausgang unseren Außenminister. Joschka - Arme mißvergnügt verschränkt, Blick zu Boden, Gesicht gut zur Hälfte hinter Sonnenbrille und Schirmmütze versteckt, ist umringt von wichtigen Leuten, alle erzählen auf ihn ein, und es gibt einen Fototermin. Das finden unsere Bayrischen Freunde gut, denn sie wollen ihre Fischer-Sammlung vervollständigen: Nach diesem Fischer-wie-heißt-er-doch-gleich, der den Bullen von Tölz gibt, den sie fröhlich juchzend am Flughafen in Vancouver trafen, dieser Koloß von Mensch völlig fertig, die blonden Bayern das blühende Leben, wollen sie nun auch den Außenminister als austauschbaren Mittelfeldmitspieler auf dem Erinnerungsfoto. Und weil die Jungs so nett sind - nicht höflich, aber wirklich süß - nimmt der Außenminister seine vorgesehene Position ein, plaudert entspannt, läßt sich nebenbei ablichten und verstimmt von seinem Image-Berater abmahnen, ja, für die nimmst´ Brille und Mütze ab.
Im Nachhinein hab ich auch erfahren, weshalb denn Herr Fischer so schlechte Laune hatte: Ich glaube, er mag einfach Steine lieber als Trockenmatsch.
Eigentlich war es nämlich sein Wunsch, nach Maccu Picchu zu reisen, die berühmte und wunderschöne, hoch in den Anden gelegene Inka-Stadt. Wenn man aber als Staatsgast unterwegs ist mit wesentlich mehr Geld als Zeit, muß man dorthin fliegen. Pech: Gerade das läßt die Witterung in den sagenumwobenen Nebelwäldern nicht jeden Tag zu. Dann wird man zum Trost in die Wüste geschickt.