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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Löffler, Sigrid (Die Kritikerin wird ihrer Achselnässe gewahr und sagt lieber nix)



Valmont
23.04.2002, 15:32
Berlin! Drei Mal im Jahr lasse ich mir Hauptstadtluft um die Nase wehen – drei, vier Tage lang, dann ist’s wieder gut, und ich kehre prall von Eindrücken in mein bescheidenes Dasein als Provinzjournalist zurück. Die Liste meiner Vorhaben ist überschaubar: Ausstellung, Philharmonie, Winterfeldtmarkt, Kochen mit Kumpel Rainer in dessen Kreuzberger Industriekultur-Wohnung. Ein solches Programm lässt massenweise Raum für Berliner Erlebnisse sonder Zahl. Besonders gerne bin ich im Winter in Berlin. Denn wenn man ein wenig Glück hat, kann man bestaunen, wie eine Stadt kollektiv aus dem Ruder läuft. Das herbeigesehnte Ereignis ist: Schnee! Denn damit können die Berliner offenbar gar nicht umgehen. Selbst geringste Weißbeflockung auf den Straßen sorgt für ein Verkehrschaos unvorstellbaren Ausmaßes. Nichts geht mehr. Wenn jemand am Potsdamer Platz eine Portion Vanilleeis auf die Straße wirft, kommt der Verkehr bis zum Steglitzer Kreisel zum Erliegen. Ein grandioses Schauspiel! Dann ist die Hauptstadt plötzlich gar nicht mehr bombastisch und fern, sondern greifbar und menschlich. Dann mag ich Berlin.

Das Basislager für meine Stadtstreifzüge ergibt sich aus dem aktuellen Angebotsstand des „last minute Bahnurlaub“ eines großen Reiseveranstalters. Mit besonders wohligem Schaudern denke ich an einen Aufenthalt in „Blattls Comfort Apartotel“ zurück. Das Hotel ist surreal zentrumsfern in der Holländer Straße in Reinickendorf gelegen und wurde offenbar von einem Architekten entworfen, der im Hauptberuf Joghurtbecher designt: Hauptsache, groß und weiß. Außerdem befindet sich dieses Hotel in der Nähe eines magischen Platzes - der kreisrunde Schäfersee ist eine Oase zartbitterer Melancholie: der Himmel ist immer verhangen, auch bei Sonnenschein, und die weggeworfenen Bierdosen sind hier zerknitterter als anderswo.

Nach erfolgreichem Anzugkauf in der Fasanenstraße fühlte ich mich bereit für ein rezeptfreies Kölsch. Bevorzugter Erfüllungsort für diese Gelüste ist die „Ständige Vertretung“ am Schiffbauerdamm. Ein umstrittener Ort, ich weiß – die unselige Praxis, auf der Straßenterrasse das Kölsch nur in 0,3er-Gläsern feilzubieten, erinnert fatal an die menschenverachtende „Draußen nur Kännchen“-Politik von maroden Ausflugsgaststätten. Aber es ist nicht die "StäV", die eine magische Anziehungskraft auf mich ausübt. Es ist der Weg dorthin. Ein stetes Crescendo der Magie. Im Bahnhof Friedrichstraße merkt man noch nichts davon: der gesichtslose Mittelstadt-Charme der beliebig zusammengewürfelten Ladengeschäfte wirkt hier ein wenig zu seelenstripartig pathetisch, zu aufgesetzt engagiert – so, als wäre der Landshuter Stadtbaudirektor von „Pur“-Sänger Hartmut Engler hypnotisiert worden. Das Einstiegsloch für die Reise in eine andere Welt befindet sich weiter westlich: oben auf dem S-Bahnsteig führt eine Treppe hinaus aus der Granithölle - Ausgang Schiffbauerdamm. Schreitet man die Steintreppe hinunter, wird der Bahnhofslärm zunehmend süßlicher, das Licht milder. Man gelangt auf eine Brücke, die parallel zur „großen“ Eisenbahnbrücke verläuft und die trotz der Einfassung mit kleinmaschigen eisernen Schutzgittern keine Enge oder gar Bedrohlichkeit ausstrahlt. Man schaut links auf dunkle, großvolumige Rohre, in deren Inneren es verhalten murmelt. Unten zieht die Spree vorbei. Man kann es auf sich wirken lassen und spüren, wie man von sanft schimmernder Behaglichkeit erfüllt wird. Allerdings sollte man niemals zu lange stehen bleiben. Sonst holen sie einen.

Diese Brücke ist von Außerirdischen besetzt. Man erkennt es, wenn man den Zeitungsverkäufer beobachtet. Kauft man sich eine Zeitung, so gibt er das Rückgeld heraus, ohne hinzuschauen. Und es stimmt immer. Das kann kein normaler Mensch. Der Taubenkot am zweiten Stahlpfeiler war an einem milden Märzmontag so arrangiert, dass man darin ein Portrait von Edmund Stoiber erkennen musste. Sowas schaffen nicht mal Berliner Tauben. Der Akkordeonspieler entlarvte sich dadurch, dass er „Dry country“ von Bon Jovi spielte – anscheinend hat es sich noch nicht bis Alpha Centauri herumgesprochen, dass dies nicht gerade ein kanonischer Repertoirebestandteil der gemeinhin osteuropäischen Musikantengilde ist. Daher breitet sich immer ein wohliges Kribbeln in mir aus, wenn ich über die Brücke gehe. Mache ich alles richtig? Gehe ich schnell genug? Oder richten sie den Transponder auf mich, um mich zu holen? Jener Kitzel wird mit ein paar Kölsch in besagter „Ständiger Vertretung“ sehr wirkungsvoll bekämpft. An jenem Tag allerdings - die Wirkung des grauen "Blattl"-Frühstücks ließ gerade nach - stellte ich mit Befremden fest, das eine lärmende Rundfunktruppe von der Gaststätte Besitz ergriffen hatte: freundliche Kontemplation und wonnige Kölschmeditation konnte sich hier unmöglich einstellen. Als Ausweichlokalität entschied ich mich für den gegenüberliegenden „Kölschen Römer“: auch hier profund gezapftes Gaffel Kölsch, begleitet jedoch von italienischer cucina. Was soll‘s.

Mein Fensterplatz zum Schiffbauerdamm gefällt mir gut – sofort stellt sich jene heitere Gelassenheit ein, die nur jemand empfinden kann, der den Rest des Tages mit profundem Müßiggang verbringen darf. Ich mustere die Umsitzenden, freue mich, dass mir unaufgefordert ein Kölsch serviert wird, und entscheide mich für „Spaghetti ai gamberetti“, weil dieses Gericht auf der Karte mit Abstand am ungelenksten präsentiert wird: „mit Schrimps,Zwiebeln in Tomatensauce“. Ich habe ein Faible für die hässlichen Entlein auf der Speisekarte und bin bislang immer sehr gut damit gefahren, so dass ich diese Gewohnheit als drittes Valmont’sches Restaurantpostulat in meinem Herzen trage: „Iss stets das Gericht, das aufgrund orthografischer Fehler oder unglücklicher Formulierungen am unattraktivsten wirkt“. Die beiden anderen Postulate lauten: „Iss niemals in einem Restaurant, auf dessen Speisekarte Fotos von den Gerichten abgebildet sind“, und: „Iss niemals in einem Restaurant mit Kegelbahn." Funktioniert primstens von Berchtesgaden bis Bombay.

Gerade, als ich das Kölsch an meine Lippen setze, sehe ich sie: Sigrid Löffler! Sie sitzt am Tisch gegenüber, ebenfalls am Fenster. Hier, im milden Licht der Gaststätte, wirkt sie frischer, gegenwärtiger als auf dem Bildschirm, wo ihr Auftreten immer eine gewisse abgestandene Damenbinden-Ästhetik bedient. Sie trägt ein helles, eng sitzendes Kostüm, ihre Haare sind akkurat frisiert, mit Ausnahme einer etwas flachgedrückten, kreisförmig nach außen gebogenen Stelle in der Kopfmitte. Haben da die Tauben von Alpha Centauri einen Nestbau-Versuch unternommen? Sie trinkt Mineralwasser aus einem kleinen, kugelförmigen Glas, das sie nach jedem Schluck schwungvoll nachschenkt, so dass der Wasserpegel im Glas allmählich steigt. Ob sie beim Hochtreiben des Mineralwasser-Pegelstandes wohl an Yasushi Inoues „Schwarze Flut“ denken muss? Wohl kaum, denn sie ist in ein Gespräch mit einem älteren Herrn vertieft, der ihr gegenüber sitzt. Leider kann ich beim besten Willen nicht sagen, um wen es sich handelt – ein Autor womöglich? Ich habe in der Schule gefehlt, als Schriftsteller-Identifizieren durchgenommen wurde, daher muss mein Bericht an dieser Stelle unvollständig bleiben. Das Gespräch dreht sich um Literatur-Veranstaltungsorte in Berlin, und obwohl ich durch die Musikkulisse nur wenig konkrete Löffler-Ausführungen erhaschen kann, glaube ich behaupten zu können, dass die Hauptstadt nicht allzu gut wegkommt: „Naaaaaaa, net dös!“ – „Des packt der nééééét!“ – „Dös war’s nie und des wird’s néét!“ – das gestenreich dargebotene Urteil der Sigrid L. ist von kompakter Unerbittlichkeit.

Ihr Begleiter entschuldigt sich für einen Augenblick, und ich bin dem unverstellten Blick auf die Großkritikerin ausgesetzt. Sie schaut desinteressiert und beiläufig aus dem Fenster, und ich wende mich wieder dem Verzehr meiner Nudeln zu. Plötzlich spüre ich, dass mich jemand fixiert. Sigrid Löffler. Erinnere ich sie an jemanden? Habe ich sie zu aufmerksam beobachtet? Ich mag gar nicht hinschauen. Es hilft nichts: ich schaue in ihre Augen, spüre ihren Blick lasergenau auf mir. Unsere Blicke begegnen sich. Ihr Antlitz ist von unheimlicher Symmetrie. Da – sie hebt den rechten Arm. Streckt den Zeigefinger ihrer Hand. In einem verhaltenen Bogen führt sie den Zeigefinger an dem dritten Knopf ihrer Bluse, fixiert mich unerbittlich. Der Zeigefinger kerzengerade, die anderen Finger leicht abgekrümmt. Der Daumen lehnt sich sanft an den Zeigefinger an. Frau L. hebt kaum merklich die Augenbrauen, der Blick gewinnt an Intensität. Woher kenn ich das, verdammt nochmal? Da fällt es mir siedend heiß ein: Sigrid Löffler sieht in diesem Moment haargenau aus wie Albrecht Dürer auf seinem „Selbstbildnis im Pelzrock“. Kein Zweifel: sie ist zu lange stehen geblieben, oben auf der Brücke, und sie haben sie erwischt mit dem Transponder. Sie ist eine von ihnen. Gleich werden ihr Locken wachsen, ihr helles Kostüm wird sich in einen purpurroten Pelzrock verwandeln. Und dann bin ich fällig. Ich bin dem Wahnsinn nahe.

Sigrid Löffler starrt mich immer noch an, verharrt in der kunsthistorisch bedeutsamen Haltung. Ich schaue an mir herunter. Entdecke ein Zwiebelstück, dass sich mitsamt etwas Tomatensoße auf die Knopfleiste meines Hemdes verirrt hat. Ach so. Mit dankbarer Erleichterung wische ich den Fleck weg. Sigrid L.s Blick weicht von mir. Das war’s also. Pffffffff. Glück gehabt. Frau Löffler hat also keinen Transponder-Einsatz im Sinn. Mag sein, dass ich durch plötzlich aufkeimenden Übermut oder nachhaltig erlebte Erleichterung unvorsichtig werde. Jedenfalls bewirkt eine ebenso heftige wie unmotivierte Drehbewegung meinerseits, dass ich mein halbvolles Kölsch-Glas vom Tisch fege. Bier spritzt durch die Gegend, das Glas kullert an der Tischkante entlang und fällt schließlich auf einen Stuhl. Keine Scherben. Als ich aufstehe und um meinen Tisch herumgehe, um zu dem Glas zu gelangen, spüre ich abermals Frau Löfflers Blicke auf mir, erahne ihren giftig gespitzten Mund. Ich schaue sie über die Schulter hinweg an, als ich nach dem Kölsch-Glas greife – und entdecke unter ihren Achseln zwei dunkle, kreisförmige Flecken. Kann meinen Blick nicht davon lassen. Frau Löffler ist nun offenbar bereit, ihren ätzenden Spott in Richtung eines motorisch unfähigen, offenkundig angeschickerten Jünglings zu schicken. Sie wird mich abwatschen mit einer lakonischen Handbewegung, so wie sie das immer mit Karasek gemacht hat im "Literarischen Quartett". Merkt aber dann, was meine Aufmerksamkeit erregt hat. Hält inne. Schaut verunsichert an sich hinunter. Erst links, dann rechts. Tja, deutlich. Nicht wegzudiskutieren, diese Flecken. Und dann sehe ich, wie sie ihren bissigen Kommentar mit einem großen Schluck Mineralwasser hinunter spült.

Ich hingegen bin einfach nur erleichtert. Denn Frau L. ist keine von ihnen. Aliens schwitzen nicht unter den Achseln.

boschofon
23.04.2002, 15:39
wie machen sie das nur? ein kölsch-frei-abo in der ständigen vertretung auf forumsdeckel für valmont, bitte.

joq
23.04.2002, 16:05
so, als wäre der Landshuter Stadtbaudirektor von „Pur“-Sänger Hartmut Engler hypnotisiert worden.


Valmont, hier ist ein neuer Fan von Ihnen.

Treutwein
23.04.2002, 16:17
Doch, eine hübsche Geschichte. Nur der Strang mit den Außerirdischen auf der Spreebrücke ist für meinen Geschmack ein wenig zu ausführlich gehalten, auch dass das Thema später in Bezug auf Frau Löffler noch einmal wieder aufgenommen wird, hätte nicht sein müssen. Als ob der Finger der Großkritikerin am dritten Blusenknopf nicht schon genügend Dichte hätte, diese Geschichte zu tragen! Und dann der charmante Schlenker in die Kunstgeschichte: superb...

DerCaptain
23.04.2002, 16:22
Ja, etwas lange, aber schöne Einleitung. Der Rest: Einfach zum Ablecken.

Zerebrum
23.04.2002, 16:29
*Schleck*

Larry Erbs
23.04.2002, 18:48
Ich finde die Geschichten von Valmont allesamt etwas übertrieben mit Lametta behangen. Da Valmont ein Gourmet ist wird er sicher auch mit dem Begriff "überwürzt" etwas anfangen können. Haben Sie neben Ihrem Schreibtisch einen persönlichen Formulierungsapplausomaten stehen? Vielleicht sollten sie dessen Empfindlichkeit mal ein wenig herunterfahren.

Lametta in dieser Geschichte:

Wenn jemand am Potsdamer Platz eine Portion Vanilleeis auf die Straße wirft, kommt der Verkehr bis zum Steglitzer Kreisel zum Erliegen. Ein grandioses Schauspiel!.....und wurde offenbar von einem Architekten entworfen, der im Hauptberuf Joghurtbecher designt: Hauptsache, groß und weiß....erfolgreichem Anzugkauf...feilzubieten...wirkt hier ein wenig zu seelenstripartig pathetisch, zu aufgesetzt engagiert...süsslicher Bahnhofslärm...gewisse abgestandene Damenbinden-Ästhetik...Ob sie beim Hochtreiben des Mineralwasser-Pegelstandes wohl an Yasushi Inoues „Schwarze Flut“ denken muss? Wohl kaum...


Dennoch habe ich die Geschichte gern gelesen und es war ein höchst berichtenswertes Erlebnis. Auch die Assoziation mit dem Dürerbild hat mir gefallen.

Reno Schmittchen
23.04.2002, 18:58
Klasse, klasse, bis auf die Außerirdischen vielleicht . Das Lametta hingegen finde ich fein, das weggeworfene Eis und seine Wirkung hat mich an einem ansonsten sehr scheißen Tag zum Lachen gebracht. Und wie man nach nur einem Kölsch die Kurve von Löffler zu Dürer bekommt, fasziniert mich, ich werde das auch mal trinken.

frosch2
23.04.2002, 19:10
Eins A Blei-Lametta is dit, ausm Westen. Wird nach dem Fest komplett vom Baum gesammelt und uffjehoben.

MC Hausmacherleberwurscht
24.04.2002, 12:09
wolf schneider, sich mit erhobenem zeigefinger aus einem berg aus zeitungspapier erhebend, schreiend
Ach, streicht die Adjektive !!

Valmont
24.04.2002, 12:19
W. sagt, wie's ist! (http://www.waldscheidt.de/sg/sg010831_adjektivadverb.html) Wolf Schneider? Das ist doch der Säulenheilige aller Journalistenschulen, oder? Jetzt wo Sie's sagen - ich wollte ja noch ein paar Volontäre frühstücken.
Plein d'appétit: V.

MC Hausmacherleberwurscht
24.04.2002, 12:39
wirklich talentierte autoren - na das ist ja ganz entzückend

honz
26.09.2002, 18:32
Hallo Gast von 18:13 (Forumzeit), gute Entscheidung diesen Strang zu lesen. Wie ich das weiß? Das sie das lesen, meine ich jetzt. Nun, ich habe da so "Knöpfe", die sie nicht haben.

Wenn Sie noch etwas von diesem Autor lesen wollen, dann suchen sie mal im Fernfahrerforum diesen Bericht über Estland, dem Land wo im Fernsehen zur Hämorrhiden-Werbung original Arschlöcher gezeigt werden. Lohnt sich.

Fall sie übrigens Valmont sind, der sich nicht zu erkennen gibt und nur selbstverliebt mantelmäßig seine eigenen Geschichte liest: Fick Dich! Was machen eigentlich die Berlin-Pläne?

Ignaz Wrobel
26.09.2002, 20:34
Bis auf die eine kleine, zwar treffende, aber uncharmante Charakterisierung, die man für eine gedruckte Veröffentlichung rausretuschieren sollte (die mit der Ästhetik) ein ganz feine und runde Beobachtung mit dem gewissen persönlichen je ne sais quoi, wie ich sagen möchte, ahem. Fast NOCH besser hätte es mir gefallen, wenn das Bier und die Achseln weggefallen wären, denn die behutsam vorbereitete Assoziationskette Außerirdische-Löffler-Dürer ist doch schon genial genug! Die plötzliche Achselnässenselbsterkenntnis durch Blickkontakt der Frau Löffler kann ich als naiver Leser kaum noch glauben! Da ich nicht naiv bin, glaub ichs natürlich doch.

Bin ich übrigens der Einzige, der beim Zeigefinger am Blusenknopf dachte, Frau Löffler wollte ihn ANMACHEN? (Nicht, daß ich sowas schon erlebt hätte, reine Assoziation)

schattenpaul
26.09.2002, 21:03
ich hingegen bin erleichtert, dass jetzt endlich der 14.12. ist und ich wieder sprechen darf und somit zum ausdruck bringen kann (während max lautstark die toilette besucht), dass ich mehr als dankbar bin, diese hochgepostete geschichte gelesen haben zu dürfen, weil sie ganz wunderbar ist. ganz wunderbar. ohne jede einschränkung. jede!

Edmund
26.09.2002, 21:08
Hab zuerst die Kommentare gelesen und mich dann kritisch mit dem Text auseinandergesetzt, wie das bei uns in der Schule hieß.

Schade für mich eigentlich, die Lektüre hätte sonst noch spannender und unterhaltsamer werden können. Ein prima Erlebnis mit gerechtfertigten Abschweifungen.

Nun möchte ich aber auch loswerden, was mir zu dem Text einfällt: Das ist zusätzlich zu dem schon gesagten u.a. dieses

- Den Vanilleeisvergleich finde ich nicht so gut

- Ich weiß, allzu gewollte Synonymsuche ist auch kein guter Stil, aber gleich zweimal "mild" und "profund" innerhalb weniger Zeilen muss nicht sein

- Probleme machte mir das Wort "Transponder". Aus persönlicher Erfahrung kenne ich es nur als Zeitübermittler bei Fahrradrennen, und laut Fremdwörterbuch bedeutet es "Empfangs-, Verstärkungs- und Wiederausstrahlungsanlage in Sendestationen". Aber wenn es im SF-Genre gebräuchlich ist - bitte sehr.

- Gibt es wirklich Regionen in Bayern, wo man "Dös" sagt? Oder haben das die Clever & Smart Autoren erfunden? Ich bin eher selten dort, habe bisher aber nur dees, daas und dåås vernehmen können.

- All dies sind Kleinigkeiten, an einer Stelle jedoch pingte der Phrasenindikator wirklich auf einer unangehmen Frequenz: Ich habe in der Schule gefehlt, als Schriftsteller-Identifizieren durchgenommen wurde

Wie sagt: Unvoreingenommen hätt ich das Meiste nicht bemerkt und das Posting flugs gebläut.
wenn ich nicht vergessen hätte wie das geht