Murmel
25.03.2002, 16:47
Die ständige Frage, was nun den Prominenten beobachtenswert macht, also potentielles Opfer von unhöflichen Paparazzi, kreist schon lange in diesem Forum. Geschichten, die mit "Ihr kennt ihn vielleicht nicht, aber..." beginnen, bzw. mit "Und wer ist jetzt XY?" beantwortet werden, gibt es genügend, und so ist es eigentlich egal geworden, über wen man schreibt, mag man denken. Sollte man aber nicht.
Ich fuhr gestern aus dem völlig eingeschneiten Seefeld über Garmisch nach München. Den Nacht zuvor hatte ich meinen Körper mit unheimlich viel Tequila vom Geist getrennt und war gerade dabei, diese knifflige Situation zu korrigieren, als vor mir ein roter Kleinbus die Spur wechselte und mich nötigte, auf das an der Heckscheiber angebrachte Alpenpanoramaposter zu starren. Über diesem Panorama prangerten die Buchstaben, die mein Geist in relativ kurzer Zeit zu dem Namen "Nockalm" zusammensetzte, was den Wiedervereinigungsprozess Geist-Körper um Längen zurückwarf, denn der Geist blieb an diesem rätselhaften Namen hängen.
"Nockalm, Nockalm," meinte er dann leise, "ich finde den Namen Scheiße." Und ich stimmte ihm zu.
"Vermutlich Volksmusik."
Schweigen.
"Murmel?"
"Ja."
"Fahr mal vorbei. Ich will sehen, was die tragen."
Hier beginnt ein Konflikt, denn mir wird klar, dass ich, wenn ich mich mit meinem Geist unterhalten kann, vielleicht auch ohne ihn existieren könnte. Und einen drängelnden Geist im Auto zu haben, ist schlimmer als Kinder, die Pipi müssen. Aber der Geist erklärt, dass er sich mit sich selbst, einer Art Restgeist in meinem Körper, unterhält. Also gebe ich klein bei und fahre auf die linkeste Spur, gebe Gas und gleite am Nockalmtransporter vorbei.
Mein Kopf blickt selbstständig in das andere Fahrzeug. Geist dankt und speichert vier Männer in Tracht. Mehr nicht. Da wir uns jedoch gerade der Münchener Stadtgrenze nähern und ein Schild auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h hinweist, hebt sich mein rechtes Bein vom Gas. Mein Wagen verliert an Tempo und der Nockalmcruiser zieht rechts an mir vorbei.
"Brettlhart," kommentiert mein Geist und lacht. Er lacht und kichert und nervt. Er strengt mich an, kostet mich meine Nerven und selbst, als ich ihn am Louise-Kisselbach-Platz an eine Laterne binde, ist er noch albern.
Ich fuhr gestern aus dem völlig eingeschneiten Seefeld über Garmisch nach München. Den Nacht zuvor hatte ich meinen Körper mit unheimlich viel Tequila vom Geist getrennt und war gerade dabei, diese knifflige Situation zu korrigieren, als vor mir ein roter Kleinbus die Spur wechselte und mich nötigte, auf das an der Heckscheiber angebrachte Alpenpanoramaposter zu starren. Über diesem Panorama prangerten die Buchstaben, die mein Geist in relativ kurzer Zeit zu dem Namen "Nockalm" zusammensetzte, was den Wiedervereinigungsprozess Geist-Körper um Längen zurückwarf, denn der Geist blieb an diesem rätselhaften Namen hängen.
"Nockalm, Nockalm," meinte er dann leise, "ich finde den Namen Scheiße." Und ich stimmte ihm zu.
"Vermutlich Volksmusik."
Schweigen.
"Murmel?"
"Ja."
"Fahr mal vorbei. Ich will sehen, was die tragen."
Hier beginnt ein Konflikt, denn mir wird klar, dass ich, wenn ich mich mit meinem Geist unterhalten kann, vielleicht auch ohne ihn existieren könnte. Und einen drängelnden Geist im Auto zu haben, ist schlimmer als Kinder, die Pipi müssen. Aber der Geist erklärt, dass er sich mit sich selbst, einer Art Restgeist in meinem Körper, unterhält. Also gebe ich klein bei und fahre auf die linkeste Spur, gebe Gas und gleite am Nockalmtransporter vorbei.
Mein Kopf blickt selbstständig in das andere Fahrzeug. Geist dankt und speichert vier Männer in Tracht. Mehr nicht. Da wir uns jedoch gerade der Münchener Stadtgrenze nähern und ein Schild auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h hinweist, hebt sich mein rechtes Bein vom Gas. Mein Wagen verliert an Tempo und der Nockalmcruiser zieht rechts an mir vorbei.
"Brettlhart," kommentiert mein Geist und lacht. Er lacht und kichert und nervt. Er strengt mich an, kostet mich meine Nerven und selbst, als ich ihn am Louise-Kisselbach-Platz an eine Laterne binde, ist er noch albern.