querida17
27.02.2002, 18:24
Mein diesjähriges Silvester war richtig nett. Wirklich. Das hat auch – aber nur unwesentlich - mit einer Bekanntschaft zu tun, die ich am sehr, sehr späten Silvesterabend bzw. am sehr frühen Neujahrsmorgen machen durfte. Doch langsam, ich greife zu weit vor!
Mein Lebensabschnittsgefährte und ich waren eingeladen bei befreundeten Künstlern in Prenzlauer Berg. Na ja – um ganz ehrlich zu sein: Weil wir nicht so recht wussten, was wir an diesem ach so wichtigen Abend treiben sollten, hatten wir uns mehr oder weniger selbst eingeladen. Das hat wunderbar geklappt und tat der Vorfreude keinerlei Abbruch.
Ja, die Party sei zwar schon quasi überbucht, wir dürften aber kommen, sprachen die Künstler. Nur an der kulinarischen Front und den Spirituosen sollten wir uns beteiligen. Und bloß kein Fusel. Soweit kein Problem.
Sorgen bereitete uns nicht, dass einige der Freunde aus dem ehemaligen Heimatprovinzstädtchen kurzfristig ihr Kommen ankündigten. Noch nicht bei den ersten beiden. Aber als aus zwei dann vier wurden und auch ein befreundetes Berliner Pärchen hartnäckig nachfragte, ob man nicht den Jahreswechsel zusammen verbringen könnte und mein LAG die Nachfragen offenherzig zusagte, machte ich mir langsam so meine Gedanken.
Gut, redete ich mir ein, er wird schon wissen, was unsere Künstler-Freunde verkraften können.
Wir haben dann am Morgen des 31.12. heftig geshoppt. Bei Netto. Das ist der Billigdiscounter, bei dem man fast alles bekommt (auch diese wunderbaren gelben Plastiktüten, die so vielseitig verwendbar sind). Neben diversen Getränken wollten wir nämlich mit einer Spezialität aus dem Heimatprovinzstädtchen auf der Party für den allerbesten Eindruck sorgen und die ungebetenen Gäste vergessen machen: Spundenkäs’ sollte es geben. Für alle, die nicht wissen, was das ist: Es handelt sich hierbei um eine Art deftige Quarkspeise mit viel Paprika und Zwiebeln.
Gekauft, geschnippelt, gewürzt. All das verlief ganz reibungslos und unspektakulär. Doch am frühen Abend kam Panik auf: Es fehlen die Brezeln. Und zu dieser Delikatesse reicht man nicht irgendwelche Brezeln! Nein, die kleinen, handlichen (von Wolf an der Bergstraße) müssen es zu Spundenkäs’ sein (und keinesfalls die großen, mit denen ja sogar George W., das Schlitzohr, Probleme hat - aber die Ohnmacht dieses Herrn fand ja erst nach Silvester statt). Keiner hatte daran gedacht. Ein mittlerer bis größerer GAU. Die Idee mit der Tanke wurde verworfen, dazu hatte keiner mehr Lust.
Da unsere bescheidene Wohnung nur über ein kleines Gästezimmer verfügt, waren zwei der vier Gäste bei einer anderen Freundin aus dem gleichen Bezirk untergekommen. Auf telefonische Anfrage wollten diese Freunde Ihre Bettgeberin Claudia auf oben beschriebene Brezeln abklopfen. Groß war die Freude, als wir uns (insgesamt zu acht!) vor dem Haus der Künstler trafen und sie tatsächlich mit zwei großen Tüten kleiner Brezeln aufwarten konnten, die besagte Claudia noch im Vorratskeller gehabt hatte. Toll. Für ungefähr drei Minuten schien der Abend gerettet.
Dann klingelten wir bei den Künstlerfreunden und der Abend war für mehrere Stunden im Eimer. Während der Gastgeber, der schon diversen rauchbaren Drogen zugesprochen hatte, die Zahl der mitgebrachten Gäste ohnehin nicht mehr registrierte, empörte sich die Gastgeberin lauthals. Sie verzählte sich sogar und schrie „Was!!! Vier Leute! Das verzeihe ich Euch nie!“. Auch das für 6 € bei Netto erstandene Ölbild (Seelandschaft) rettete uns zunächst nicht.
Nichts desto trotz versuchten wir alle das Beste aus dem Abend zu machen. Dem Spundekäs’ wurde auch zugesprochen und überhaupt waren die Menschen sehr nett (bis auf die Gastgeberin, aber das war ja – wie ich inzwischen weiß – auch nur ein temporärer Zustand).
Irgendwann zu sehr später Stund freute sich Freund Y. sehr und teilte mit, Claudia – die mit den Brezeln in der Vorratskammer – käme auch. Da war es schon gegen Morgen, die Gastgeberin war halbwegs versöhnt und die ersten Menschen waren schon gegangen. Zugegeben: Es war kaum noch jemand nüchtern. Aber das tut nichts zur Sache.
Dann kam Claudia. Mutter eines fünfjährigen Sohnes und Ex-Brezelbesitzerin. Hübsch fand ich sie, die Claudia. Klein und dünn, tolle Zähne, dunkelbraunes gelocktes Haar und richtig tolle braune Augen mit langen Wimpern, die vermutlich sogar echt waren. Wirklich, ich stehe nicht auf Frauen. Aber dieser Claudia muss ich einfach zugestehen, dass sie umwerfend aussieht.
Sicher kam es ihr befremdend vor, dass wir ihr in mehr oder weniger großem Delirium um den Hals fielen und uns immer wieder für die weltwichtigsten Brezeln bedankten. Kurzerhand nannten wir sie, denn das traf die Sache, Brezel-Claudia und waren ihre guten, ach was, besten Freunde.
Sie blieb nicht so richtig lange. Sie war auch ziemlich nüchtern, glaube ich. Und was man ihr wirklich zugute halten muss: Sie blieb trotzdem nett und lächelte viel. An ihren Text kann ich mich leider nicht erinnern.
Am nächsten Tag – alle noch rekonvaleszent – trafen wir uns (ohne Brezel-Claudia) in einer Schänke und die Freunde, die bei ihr untergekommen waren berichteten, dass Brezel-Claudia eine (Ex-)Berühmtheit sei und lange bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ mitgespielt habe. Das mache Sie jetzt aber nicht mehr. Aber sie bekäme wohl ganz schlecht andere Jobs, weil Ihr Gesicht so „verheizt“ (!) sei.
Nur gut, dass ich die Soap nur dem Namen nach kenne. Ich weiß daher auch nicht, was sie für eine Rolle inne hatte. Keiner von uns wusste es. Aber sie ist eine wirklich sympathische Person und ich wünsche Ihr, dass sie mit ihrem außerordentlich hübschen Gesicht und gutem Teint bald wieder eine Rolle bekommt.
Mein Lebensabschnittsgefährte und ich waren eingeladen bei befreundeten Künstlern in Prenzlauer Berg. Na ja – um ganz ehrlich zu sein: Weil wir nicht so recht wussten, was wir an diesem ach so wichtigen Abend treiben sollten, hatten wir uns mehr oder weniger selbst eingeladen. Das hat wunderbar geklappt und tat der Vorfreude keinerlei Abbruch.
Ja, die Party sei zwar schon quasi überbucht, wir dürften aber kommen, sprachen die Künstler. Nur an der kulinarischen Front und den Spirituosen sollten wir uns beteiligen. Und bloß kein Fusel. Soweit kein Problem.
Sorgen bereitete uns nicht, dass einige der Freunde aus dem ehemaligen Heimatprovinzstädtchen kurzfristig ihr Kommen ankündigten. Noch nicht bei den ersten beiden. Aber als aus zwei dann vier wurden und auch ein befreundetes Berliner Pärchen hartnäckig nachfragte, ob man nicht den Jahreswechsel zusammen verbringen könnte und mein LAG die Nachfragen offenherzig zusagte, machte ich mir langsam so meine Gedanken.
Gut, redete ich mir ein, er wird schon wissen, was unsere Künstler-Freunde verkraften können.
Wir haben dann am Morgen des 31.12. heftig geshoppt. Bei Netto. Das ist der Billigdiscounter, bei dem man fast alles bekommt (auch diese wunderbaren gelben Plastiktüten, die so vielseitig verwendbar sind). Neben diversen Getränken wollten wir nämlich mit einer Spezialität aus dem Heimatprovinzstädtchen auf der Party für den allerbesten Eindruck sorgen und die ungebetenen Gäste vergessen machen: Spundenkäs’ sollte es geben. Für alle, die nicht wissen, was das ist: Es handelt sich hierbei um eine Art deftige Quarkspeise mit viel Paprika und Zwiebeln.
Gekauft, geschnippelt, gewürzt. All das verlief ganz reibungslos und unspektakulär. Doch am frühen Abend kam Panik auf: Es fehlen die Brezeln. Und zu dieser Delikatesse reicht man nicht irgendwelche Brezeln! Nein, die kleinen, handlichen (von Wolf an der Bergstraße) müssen es zu Spundenkäs’ sein (und keinesfalls die großen, mit denen ja sogar George W., das Schlitzohr, Probleme hat - aber die Ohnmacht dieses Herrn fand ja erst nach Silvester statt). Keiner hatte daran gedacht. Ein mittlerer bis größerer GAU. Die Idee mit der Tanke wurde verworfen, dazu hatte keiner mehr Lust.
Da unsere bescheidene Wohnung nur über ein kleines Gästezimmer verfügt, waren zwei der vier Gäste bei einer anderen Freundin aus dem gleichen Bezirk untergekommen. Auf telefonische Anfrage wollten diese Freunde Ihre Bettgeberin Claudia auf oben beschriebene Brezeln abklopfen. Groß war die Freude, als wir uns (insgesamt zu acht!) vor dem Haus der Künstler trafen und sie tatsächlich mit zwei großen Tüten kleiner Brezeln aufwarten konnten, die besagte Claudia noch im Vorratskeller gehabt hatte. Toll. Für ungefähr drei Minuten schien der Abend gerettet.
Dann klingelten wir bei den Künstlerfreunden und der Abend war für mehrere Stunden im Eimer. Während der Gastgeber, der schon diversen rauchbaren Drogen zugesprochen hatte, die Zahl der mitgebrachten Gäste ohnehin nicht mehr registrierte, empörte sich die Gastgeberin lauthals. Sie verzählte sich sogar und schrie „Was!!! Vier Leute! Das verzeihe ich Euch nie!“. Auch das für 6 € bei Netto erstandene Ölbild (Seelandschaft) rettete uns zunächst nicht.
Nichts desto trotz versuchten wir alle das Beste aus dem Abend zu machen. Dem Spundekäs’ wurde auch zugesprochen und überhaupt waren die Menschen sehr nett (bis auf die Gastgeberin, aber das war ja – wie ich inzwischen weiß – auch nur ein temporärer Zustand).
Irgendwann zu sehr später Stund freute sich Freund Y. sehr und teilte mit, Claudia – die mit den Brezeln in der Vorratskammer – käme auch. Da war es schon gegen Morgen, die Gastgeberin war halbwegs versöhnt und die ersten Menschen waren schon gegangen. Zugegeben: Es war kaum noch jemand nüchtern. Aber das tut nichts zur Sache.
Dann kam Claudia. Mutter eines fünfjährigen Sohnes und Ex-Brezelbesitzerin. Hübsch fand ich sie, die Claudia. Klein und dünn, tolle Zähne, dunkelbraunes gelocktes Haar und richtig tolle braune Augen mit langen Wimpern, die vermutlich sogar echt waren. Wirklich, ich stehe nicht auf Frauen. Aber dieser Claudia muss ich einfach zugestehen, dass sie umwerfend aussieht.
Sicher kam es ihr befremdend vor, dass wir ihr in mehr oder weniger großem Delirium um den Hals fielen und uns immer wieder für die weltwichtigsten Brezeln bedankten. Kurzerhand nannten wir sie, denn das traf die Sache, Brezel-Claudia und waren ihre guten, ach was, besten Freunde.
Sie blieb nicht so richtig lange. Sie war auch ziemlich nüchtern, glaube ich. Und was man ihr wirklich zugute halten muss: Sie blieb trotzdem nett und lächelte viel. An ihren Text kann ich mich leider nicht erinnern.
Am nächsten Tag – alle noch rekonvaleszent – trafen wir uns (ohne Brezel-Claudia) in einer Schänke und die Freunde, die bei ihr untergekommen waren berichteten, dass Brezel-Claudia eine (Ex-)Berühmtheit sei und lange bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ mitgespielt habe. Das mache Sie jetzt aber nicht mehr. Aber sie bekäme wohl ganz schlecht andere Jobs, weil Ihr Gesicht so „verheizt“ (!) sei.
Nur gut, dass ich die Soap nur dem Namen nach kenne. Ich weiß daher auch nicht, was sie für eine Rolle inne hatte. Keiner von uns wusste es. Aber sie ist eine wirklich sympathische Person und ich wünsche Ihr, dass sie mit ihrem außerordentlich hübschen Gesicht und gutem Teint bald wieder eine Rolle bekommt.