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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brown, Gordon (Finanzminister fährt Steuerzahler an)



Carla Prunk
20.02.2002, 10:21
Es war an einem kalten, nebligen Novembertag, meinem letzten, in London. Gerade überquere ich die Downing Street als mir auffällt, dass die Zyprioten, die seit ich in der Stadt lebte und wohl auch schon länger, 24 Stunden am Tag gegenüber der Einfahrt in einem kleinen Zelt demonstriert hatten, verschwunden waren. Was war passiert? Warum haben sie diese so beeindruckende Präsenz aufgegeben? Was stand doch gleich auf den vielen, immer gleichen Handzetteln, die sich in meiner Tasche türmten? Sind sie freiwillig gegangen oder wurden sie vertrieben? Zuviele Fragen, um einfach so weiter gehen zu können – also blieb ich stehen, sie zu sortieren. Da hörte ich auch schon den Warnruf, quietschende Bremsen, aber zu spät, der dunkelrote Jaguar schnupperte bereits an meinen Kniekehlen. Erschreckt – wie könnte man da auch nicht erschrecken – drehte ich mich um, als Gordon Brown aus dem Inneren entstieg - besorgt gerunzelte Stirn, müde und angespannt - ein Polizist auf mich zusprang, er allerdings eher verärgert. Wahrscheinlich hielt er mich für eine Touristin, die noch schnell einen Blick auf die englische Politprominenz werfen wollte, und sich deshalb dem Finanzminister vors Auto gestellt hatte.
Ich war zu perplex, um etwas sagen zu können, und ging zur Seite, meine Unverletztheit nur durch leises Kopfnicken bestätigend.
Dann fuhr Gordon Brown freundlich hupend an mir vorbei, und ich ärgerte mich, dass ich nicht nach dem Verbleib der Zyprioten gefragt hatte.

DonDahlmann
20.02.2002, 11:29
Das hat doch mal was. Hatten wir hier glaube ich noch nicht. Und das alles wegen einer Zyprioten. Gegen für oder was haben die eigentlich demonstriert?
Wäre das in den USA passiert, wärst Du jetzt eine reiche Frau, müsstest nicht in diesem kleinem Land leben, und Deine Schwestern könnten auf Deine Kosten leben.

Lenin
20.02.2002, 15:11
Wieder mal eine Frage-Chance verpasst, diesmal auf der Fahrbahn! Ich schaue in London bei der Straßenüberquerung auch zumeist in die falsche Richtung und schon wieder muss ein armer Bentley-Fahrer in die Eisen steigen...

Don: Ich könnte mir vorstelle, daß Frau Prunk in der Nähe der türkischen Botschaft in London wohnt.

Carla Prunk
20.02.2002, 15:24
@Don: Mittlerweile lebe ich sehr gerne in diesem kleinen Land, und meine Schwester schlägt sich bestimmt sowieso lieber alleine durch. Glaube ich jedenfalls.

@Lenin: Die Zyprioten saßen tatsächlich immer direkt gegenüber der Einfahrt zur Downing Street, nicht an der türkischen Botschaft. Geholfen hat es aber wohl nicht.

DonDahlmann
20.02.2002, 15:31
@Carla: Bedenke das zumindest die eine Schwester dann ohne sich Sorgen machen zu müssen den ganzen Tag chatten könnte.

@Lenin: Das passiert mir auch immer. Wenn beim letzten mal mich nicht ein Kriegsveteran an der Jacke gegriffen, hätte ein Triumphfahrer seinen Kühler ausräumen müssen. Das wäre mir unangenehm gewesen. Der Kriegsveteran murmelte nach seiner glorreichen Tat nur: "Germans" und humpelte hinfort.

maki
20.02.2002, 19:57
noch schöner wäre es natürlich gewesen, wenn der Innenminister "aus dem Inneren entstiegen" wäre.

Lotta Krach
20.02.2002, 20:00
Hauptsache, Carla ist noch heil.

Sag ich jetzt mal so.

Walter Schmidtchen
20.02.2002, 20:12
Ja, ist noch heile, aber was ist mit Juri? Ist die auch noch heile? die ist ja grad in Ägypten

Lenin
20.02.2002, 21:31
Ich finde die Fürsorge, die einem hier zuteil wird, wirklich rührend.