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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Illic, Bata und eine Verlegenheit



Klingeltonk
13.02.2002, 11:27
Es ist schon viele Jahre her, allerdings auch nicht so lange, als daß ich mich nicht geschämt hätte, von meiner Mutter in den Adler-Modemarkt mitgenommen zu werden. Immerhin sagte ich mir: Klingelton, dir kann nichts passieren. Niemand, den du kennst, keiner, den du schätzt und schon gar nicht eine, die du verehrst, wird an diesem Donnerstagnachmittag oder überhaupt irgendwann im Adler-Modemarkt anwesend sein. Das ist für dich wie der Einsatz einer Terrorspezialtruppe mit Gesichtsstrümpfen: rein, alle erschießen, wieder raus, fertig.

Für diejenigen, denen Adler-Modemärkte kein unmittelbarer Begriff sind, möchte ich eine knappe Beschreibung einstreuseln: Adler als Klamotten-Aldi zu bezeichnen, trifft die Sache noch nicht ganz. Immerhin gibt es im Aldi eine Mandel-Rahm-Schokolade. In Adler-Märkten gibt es Kleidermarken, die heißen C.H.I.C.C., THEA 42+, ALPHORN, EAGLE und LADY BEXLEYS. Dort gibt es Sachen, die in „Jeansoptik“ und „Streifendessin“ auf ihre Kunden warten. Diese Kunden werden in Reisebussen mit volkstümlichen Cassetten aus dem Umland zum Adlermarkt gefahren und der Busfahrer hilft ihnen beim Aussteigen. Die Adler-Klamotten werden zusammengenäht in abgelegenen Gegenden Chinas, von kleinen flinken Tieren, die völlig unempfindlich gegen synthetische Materialien sind. Adler-Mode findet man auf den Kleiderständern der Internisten, die ihre Praxis im ersten Stock über dem Spielsalon Royal haben. Bei Vorlage der Adler-Kunden-Karte gibt es im Botanischen Garten halben Eintritt. Der Adler-Markt ist der Palast der Scheußlichkeit, ja.

Meine Mutter zwang mich, einige EAGLE-Jacken anzuprobieren, in denen ich aussah wie ein 50jähriger Frührentner, der in der Fußgängerzone zur Jugendarbeitslosigkeit interviewt wird. Immerhin blickte ich so bemitleidenswert aus der ADLER-Jacke, daß von einem Kauf abgesehen wurde. Ich dachte schon, daß ich das Gröbste überstanden hatte. Doch dann purzelten die Ereignisse übereinander. Dort, an der Rolltreppe, hinter den Lurexhosen mit Gummizug, da stand Petra und schaute sich gelangweilt um. Petra! In den Momenten höchster Gefahr schaltet das menschliche Gehirn auf den Instinkt, und der Instinkt ist dumm. Wenn ich eine Sekunde lang überlegt hätte, dann wäre mir klar gewesen, daß eine unverhoffte Begegnung im ADLER-Markt von beiden mit dem THEA-Mantel des Schweigens zugedeckt werden würde. Ich jedoch flüchtete. Die einzig mögliche Richtung war das ADLER-Restaurant. Die Panik machte mich blind. Vor allem aber machte sie mich taub, denn sonst hätte ich vorher gehört, daß die mir entgegenkommende Musik auffällig laut war. Ich hastete ins Restaurant. Einige Leute standen im Weg. Ich schob sie beiseite.

Gerade in diesen Momenten, in den Augenblicken höchster Gefahr, ist der Mensch auch in der Lage, sehr viele Eindrücke auf einmal wahrzunehmen. Ich stand auf einer Bühne. Vor mir stand Bata Illic. Im Zuschauerraum saßen Busreisegäste. Einige tranken Pilsbier. Einer schob gerade eine Schachtel Ernte 23 in die Brusttasche seines Polo-Hemdes. Das Hemd ist dottergelb, mit weißen Streifen. Die Frau neben ihm kippt Kondensmilch in ihre Tasse, aber das meiste daneben. Bata Illic schaut mich kurz an. Eigentlich über mich hinweg. Er zieht am Mikrofonkabel und dreht sich mit einem Schlagersängerschwung zur anderen Seite. Er singt weiter. Er trägt einen braunen Anzug. Der Flecken im Gesicht ist groß.

MIKKAEELA – AHAA.

Viele Lebensgefährdete leiden unter Gedächtnisstörungen und können nur Ungenaues darüber berichten, wie sie aus dem Autowrack im reißenden Fluß gezogen wurden. So geht es auch mir in dieser kleinen Geschichte. Ich würde noch gern einiges über Bata Illic berichten. Hat er das Kabel in einer lustigen Schlaufe um das Mikrophon getragen? Gab es viel Beifall, oder wenig? Hat er sich dazu verbeugt und Dankeschön gesagt? War eine richtige Band dabei? Backgroundsängerinnen mit dicker Augenschminke? Klang die Musik hinein in eine Aura des Niedergangs, von der Hitparade in den Adlermarkt? War es so etwas Spätzeitliches, ohne jede Hoffung und Wiederkehr? Ich müßte die Wahrhaftigkeit zu sehr strapazieren, um darüber noch Verläßliches zu erzählen. Als ich wieder das Bewußtsein erlangte, saßen wir im Auto auf dem Adlerparkplatz.

Keine gute Ware, sagte meine Mutter.
Nein, antwortete ich, echt nicht.

Mr. Knister
13.02.2002, 11:36
Bravo. Die Geschichte hat alles. Die Beschreibung des trostlosen Ambientes ist hinreißend, der Bezug zur Leidensgeschichte des Protagonisten so dezent wie offensichtlich formuliert. Klingeltonkomponist, ich bewundere Sie.

Was mir nebenbei sehr gefällt: Sie lassen Bata Ilic ein angemessenes Maß an Mitleid zukommen (im Sinne von sym-pathein, meine ich). Danke dafür.

Immer ihr K.

rron
13.02.2002, 11:36
Da steckt so viel Schönes und Wahres drin, dass man Schlager singen möchte. Mein Gott, die Geronto-Schlagerhölle auf der Showbühne im Adler, das hat Sexi Rexi letztendlich das Fenster öffnen lassen.

Vor Bata Ilic hatte ich als Kind immer Angst. Zu große Zähne. Aber klasse Frisur. Doch doch.

DerCaptain
13.02.2002, 12:03
Hinreißend, in der Tat. Ach, sowas lese ich gern. Was ist denn aus Petra geworden? Vermutlich in der Eigenheimhölle gelandet, was?

DonDahlmann
13.02.2002, 12:08
Mensch, Herr Klingelton, das war ja die Hölle. Es fehlte nur noch die Grossmutter die mit einem Taschentuch in das sie vorher gespuckt hat, deinen Mund abputzt.

Nicki Tuete
13.02.2002, 12:14
Wirklich toll erzählt! Bravo!


schmunzelnd ab

Goodwill
13.02.2002, 12:51
Gut komponiert, die Geschichte. Eine feine Melodie, guter Rhythmus, erfrischende Breakbeats, passgenaues Sampling (MIKKAEELA AHAA), Schlussakkord in Dur. Und das, obwohl der Autor seine Jugend teilweise in Adler-Modemärkten - und noch schlimmer - wohl auch in Adler-Klamotten verbringen musste. Mit so einer Vergangenheit landet manch anderer vor dem Kadi und nicht in diesem Forum.
Eine Frage bleibt: Was bedeutet "der Flecken im Gesicht ist groß"? Ein Feuermal? Trägt Herr Ilic seine Achseln über den Augenbrauen? Hat seine Großmutter vergessen, ihm vor dem Auftritt mit Spucke was wegzumachen? Oder hatte schon jemand zugeschlagen?
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Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich

Walter Schmidtchen
13.02.2002, 13:07
Einer schob gerade eine Schachtel ERNTE 23 in die Brusttasche seines Polo-Hemdes. Das Hemd ist dottergelb, mit weissen Streifen. Die Frau neben ihm kippt Kondensmilch in ihre Tasse...

Ich lache mit Gänsehaut, danke, diese 3 Sätze machen meinen Tag, der Rest natürlich auch. Und zu dem Fleck im Gesicht: ich glaube Klingel meint die dicke Warze.
Diese Geschichte muss eigentlich an die Cindy und Bert-Hölle von yellowshark zwangsgekoppelt werden, die beiden Geschichten müssen ewig aneinanderklebenbleiben.

Florian Brendel
13.02.2002, 13:20
Ganz wunderbar. Sehr gute Ware. Ich hatte auch sofort diese verwackelte Videoaufnahme von einem der letzten (der letzte?) Auftritte von Rex Gildo im Möbelhaus vor Augen. Nicht viel Interpretationspielraum zwischen Torkeln und inszenierten Bühnenstürzen.

mit wilder Drehung ab, lautes Scheppern aus der Kulisse.

Murmel
13.02.2002, 13:22
Hab ich schon mal erzählt, dass ich einen jungen mann kannte, der unter dem Fenster, aus dem sich Rex stürzte, sein Bad hatte und ihn vorbeifliegen sah? Schon, oder?

Walter Schmidtchen
13.02.2002, 13:28
ja, aber Du hast es verschlüsselt, verstehe ich, wegen der Hinterbliebenen, in Deiner Geschichte war Dein Bekannter der Mick von den Stones, Du hattest auch mal wieder ein neues Pseudonym gewählt für die Geschichte, irgendsoeine irische Romanfigur

Larry Erbs
13.02.2002, 13:30
Für mich die Geschichte der Woche. Ausserdem trage ich heute Jeansoptik.

Walter Schmidtchen
13.02.2002, 13:33
tu die mal rein in den Digest, die und die Cindy&bert, dann sind sie wenigstens dort vereint

Mr. Knister
13.02.2002, 13:48
1996 bin ich mal interviewt worden. Mir wurde dabei die Frage gestellt: "Wen würden Sie gerne einmal interviewen?" Ich gab zur Antwort: "Stanley Kubrick und Bata Ilic".

Ein paar Tage später, nach Veröffentlichung des Interviews, erhielt ich zwei Briefe. Sinngemäß fragte der eine: "Wissen Sie, wann Bata mal wieder bei uns in der Gegend auftritt?". Der zweite Briefeschreiber fragte: "Treten die jetzt zusammen auf?"

Ich werte das nach wie vor als ein Zeichen dafür, dass Ilic den Menschen wichtiger ist als Kubrick.

DerCaptain
13.02.2002, 13:54
Nein, Ilic ist berühmter als Kubrik. Zumindest in gewissen Leserbriefschreiberkreisen.

Klingeltonk
13.02.2002, 14:00
(Klingelton dankt für den Beifall, verbeugt sich und drückt an seiner eigenen Gesichtswarze. Eine weitgreifende Armbewegung zurück, zu den Backgroundsängern, die es schon seit Jahren nicht mehr gibt. Wollt ihr noch ein Pils?)

...stellt sich vor: ein allerletzter und geheimer Kubrick-Film. Über Bata Illic. Mein Gott. Dafür würde ich mir die kleinen Zehen amputieren lassen.

Mr. Knister
13.02.2002, 14:00
In meinem Bekanntenkreis aber auch, mein Captain. Deswegen bin ich ja ins Forum ausgewandert.

Mr. Knister
13.02.2002, 14:06
Nach "Full Metal Jacket" schrieb ich - ich saß an einer Arbeit über den Einsatz der Filmmusik in den Filmen Kubricks - an sein Studio in Borehamwood. Was Kubrick demnächst plane, so meine höfliche Anfrage. Die Antwort seines Sekretariats: "Kubrick antwortet Ihnen persönlich." Auf diesen Brief warte ich bis heute.

Das Gerücht, das damals die Runde machte, war: Er plant, die Biographie Coco Chanels zu verfilmen. Von Bata Ilic war nicht die Rede. Aber vielleicht hat er auch dieses Projekt, wie so viele, verworfen. Hätte vielleicht Probleme mit der Musik gegeben.

DerCaptain
13.02.2002, 14:40
Ich hab irgendwo gehört, daß Spielberg jetzt den Ilic-Film macht; sozusagen posthum für Kubrik. Auf Ideen kommen diese Regisseure..

Angelika Maisch
13.02.2002, 16:14
Nachdem die ärgsten Lachanfälle ein wenig abgeklungen sind, möchte ich in aller Dringlichkeit den Tobler Karlo auffordern, dieses unschätzbare Großod irgendwie in seiner Pappenlesung unterzubringen.
Und den Klingeltonkomponisten bitten, doch noch einmal auf die Bühne zu kommen, um den frenetischen Applaus seiner Fangemeinde entgegenzunehmen.
Vorhänge bis der WArzt kommt..

vir
13.02.2002, 16:56
Der Flim heisst "Ears wide shut".

honz
13.02.2002, 18:43
Erst jetzt entdeckt. Alles stimmt. Muss unbedingt auf die Lesung.

Lenin
13.02.2002, 18:57
Saubere Verarbeitung des synthetischen Materials.



__________________
100%

yellowshark
13.02.2002, 23:30
Ich fühle mich jetzt weniger allein.

Aporie
14.02.2002, 12:01
Auch die Fragen sind sehr schön erzählt.
Bata ist für mich ein Kindheitstrauma, das allerdings von Billigschuhen mit Kreppsohlen genährt wurde.

Walter Schmidtchen
14.02.2002, 14:54
Bata Illic muss aber auch in irgendeinen perversen Weise Arno Schmidt fasziniert haben, Mikkaela kommt irgendwo in Zettels Traum vor. Ich such jetzt aber nicht die Stelle

Aporie
14.02.2002, 15:29
Das muss wohl eine seiner "Wiedertäuferattitüden" (Schmidt) gewesen sein.

Klingeltonk
14.02.2002, 15:56
Sehr geehrter Herr Schmidtchen,

die Fakten, diese dummen Schlampen, sprechen dagegen: Herr Illic hat Frau Michaela in der Hitparade vom 13. Mai 1972 erstmals besungen. Am 13. Juli 1972 schlich sich Mikkaela nach mehrwöchiger Lauerstellung von Platz 3 schließlich doch auf Platz 1 der deutschen Charts. Einfaches Googeln ergab für Zettels Traum den Erscheinungstermin 1970. Ja.

Aber:
(jetzt muß so eine Twin Peaks-Akte X-Autopsie- Musik erklingen)....

Für den Mai dieses Jahres gibt es noch eine andere Spur.
Am 27. Mai 1972, also exakt zwei Wochen nach dieser Hitparade, war die Erstausstrahlung von Raumschiff Enterprise im deutschen Fernsehen.

Na und, fragte er, und blickte weiter versonnen vor sich hin.

(anschwellende Musik)

Die allererste, unglaublich legendäre Folge hieß „Morgen ist gestern“. Erinnern Sie sich? Das war die Folge mit diesen sagenhaft komplizierten Zeitknicken, Veränderung der Vergangenheit, Zurück-in-die-Zukunft-Kram. Die Enterprise landet schließlich durch eine solche Zeitschrulle im Jahr.......1968! Gerade zu der Zeit, als Arno Schmidt über Zettels Traum brütete. Und dabei Mikkaela hörte. Wegen der Enterprise-Erstausstrahlung. Und der Hitparade. Und so. Äh. Ich jedenfalls glaub dran.

Mit freundlichen Grüßen
Klingelton

Walter Schmidtchen
14.02.2002, 16:06
Mikkaela kommt 100 %ig in einem Schmidtbuch vor, ich wohnte mal mit einem Schmidtafficionado zusammen, 1979 in Lüneburg, Rackerstrasse 15, und der wollte mich immer mit Gewalt zum Schmidtianer machen, und zeigte mir immer Stellen, die mich anfixen könnten, leichte Stellen, Stellen zum Lachen, ich kann ja schlecht lesen, funktionaler Analphabetismus heisst das, und da klappte er einen Wälzer auf, und tippte auf die lautmalerische Stelle mit MI-KK-A-EEEE-LA-A-HA. das buch war sehr dick und sehr gross, und ich nahm immer an, dass das Zettels Traum war. Und obwohl mein Mitbewohner sehr arm war, Schlosserlehrling, leistete er sich die 400 DM teure Schwarte. Gibts von Schmidt ähnliche fette Bücher?

Klingeltonk
14.02.2002, 16:17
Nein. Das wäre mir neu. Es war Zettels Traum.

Jetzt bringen Sie auch noch Lüneburg und 1979 mit ins Spiel,
und wie das jetzt alles wieder zusammenhängt und auseinanderhängt, das weiß ich wirklich nicht.

Auf jeden Fall, Herr Schmidtchen, haben Sie den Nagel entdeckt, an dem diese fadenscheinige Welt hängt. Ziehen Sie ihn heraus!

Oder...warten Sie besser noch bis Sonntag.
Wegen Cindy, und Bert.

Herr Cohn
14.02.2002, 18:56
Mir schwant, wie es zusammenhängt - 1979 also, Quersumme 26. Parallel zur Rackerstraße verläuft die Schlägertwiete, in deren Nr. 26 ein finsteres Nagelgeschäft alt einsitzt. Es hieß vor 8 Jahren (die Quersumme von 26) noch "Riese & Prent" (ein Anagramm von "Enterprise") und darin arbeitete ein Thomas Richard Kaster (T. R. Kaster ist ein Anagramm von "Star Trek"). Ist das unheimlich. Bitte nicht am Nagel ziehen. Womöglich würde das funktionieren.

- Aber wie hängt das mit Cindy und Bert zusammen...?

Walter Schmidtchen
14.02.2002, 21:26
verzeiht, dass ich abschweife, ich hab nämlich recherchiert.
Vorhin rief ich Bernd an, Bernd leitet die Arno-Schmidt-Stiftung in Bargfeld, ich schilderte mein Anliegen, und es kam wie aus der Pistole geschossen:
"Das ist "Abend mit Goldrand", das ist auch so ein DIN A 3 Wälzer, aber etwas dünner als Zettels Traum, Mikaela taucht gleich auf der ersten Seite auf, das beginnt an einem Badeteich, da liegen Jugendliche, und aus einem Kofferradio kommt dieses Lied"

Ich vergaß leider zu fragen, ob er auch eine Cindy & Bert Stelle kenne

Klingeltonk
15.02.2002, 10:09
Jetzt werden Sie mir aber unheimlich, Herr Schmidtchen.
Sie rufen einfach so "Bernd" an und der leitet die
Arno-Schmidt-Stiftung? Mit leichtfertigen Kenntnisgaben
hinsichtlich der Literaturgötter werde ich mich aber zukünftig
Ihnen gegenüber zurückhalten! Sonst rufen Sie nachher "Günter" oder "Marcel" oder "Max" an und ich steh dann da, schön angeschmiert, wie jetzt auch.

Mr. Knister
15.02.2002, 10:18
Mir, Herr Schmidtchen, werden Sie auch unheimlich. Wenn Sie den Bernd kennen, dann kennen Sie sicher auch den Jan-Philipp? Der, der sich aus guten Gründen nie hatte fotografieren lassen wollen - bis es eben passierte...?

Überhaupt wird mir der ganze Strang langsam unheimlich - hier tummeln sich doch wohl mehr Schmidtianer, als das so auf Anhieb den Eindruck hat. "Abend mit Goldrand" ist übrigens viel hübscher als "Zettels Traum". Außer Arno, Bernd, Jan-Philipp und mir - ach ja, Hans W. vielleicht noch, sicher auch Jörg - hat das wohl keiner gelesen. Oder doch? Mein Tipp: "Caliban über Setebos" aus den "Kühen in Halbtrauer". Wäre auch was für den Kollegen Philostrat.

Walter Schmidtchen
15.02.2002, 16:46
wäre ich Ihnen weniger unheimlich gewesen, wenn ich statt Bernd Bata angerufen hätte?
Dass Bata durch Abend mit Goldrand zum Schmidtianer geworden ist, wissen ja die wenigsten.

PS. ich kenne nur Bernd. Jan und Jörg nicht
PPS: Max? Brod? Was soll ich ihn fragen?

Aporie
15.02.2002, 17:09
Ob er sich Goldt aufs Brod schmiert.
Wurden die Toten damals schon mit Handy begraben?

Stimmen
15.02.2002, 17:20
Was haben Kunert, Proust und Frisch in einem Satz verloren?

Walter Schmidtchen
15.02.2002, 17:25
Es wird immer kurioser:
Goldt hat mal Brod gespielt, in einem Theaterstück, 1990, "Kafkas Franz" von Alan Bennett, dieses Stück ist auch auf Tournee durchs Ruhrgebiet gegangen, u.a.in Dortmund im "Fletch Bizzl", in dem 11 Jahre später Sabeta und Tristram Shandy auf Ebbesand Flutwasser trafen.
Kafkas Mutter spielte damals übrigens Elli Kny (leider nur 3 Sätze: "Ich habe hier ein Sahnebonbon. Habe kaum daran gelutscht. Möchtest du es kosten?")

Klingeltonk
15.02.2002, 17:25
Für Max Brod, Herr Schmidtchen, bitte folgenden Fragen:

Hatte Felice Bauer wirklich so schlechte Zähne?
Warum hat das damals mit der tollen Idee mit dem Anrufbeantworter nicht geklappt?
und: Wo sind die Puppenbriefe hinverschwunden?

So bei Gelegenheit, wenn Sie ihn mal treffen.

Walter Schmidtchen
15.02.2002, 17:30
Max wollte nur über seinen Roman "Jugend im Nebel" reden, er meinte, er gebe nur noch gegen Geld Auskunft über den prager Proust.

oha
17.02.2002, 17:46
sonntagshochwuchtpunkt: .

maki
31.10.2003, 16:50
.

Mrs. Passmore
03.02.2006, 17:02
Eigentlich wollte ich nur Obst einkaufen.
Mit Orangen und einer CD kehrte ich zurück.
Hits der 70er Jahre um 9.90 Euro. Kaum im CD-Player, erwachten Kindheits- und Jugenderinnerungen. Zum Beispiel an einen Besuch im Bayrischen Rundfunk. Pop nach Acht. Thomas Gottschalk unter großen Kopfhörern hinter zwei Plattenspielern. Von ABBA bis Zappa. Bata Ilic auch, irgendwann. Warum ich aber gestern ausgerechnet den googelte, weiß ich nicht. Was ich fand? Diesen Strang. Und den kann ich jetzt einfach nicht am Boden des Gurkenglases liegen lassen.

yellowshark
11.01.2008, 20:43
...

lost in translation
29.01.2008, 14:53
Adlermärkte sind schon was feines - aus einer Pressemitteilung auf der Website, die uns den weiblichen Idealkunden etwas näher beschreibt. Nicht mal richtig Kofferpacken kann sie, aber adrett muss sie aussehen!

"Haibach, Mai 2007 – Kennen Sie das? Sie fliegen für eine Woche in den Urlaub und am Abflugschalter fordert die freundliche Dame Sie auf, fünf Kilo Übergepäck zu bezahlen. Gerade Frauen neigen dazu viel zu viel und doch nie das Richtige einzupacken. Dabei ist es so einfach. Mit ein paar schönen Basics, die untereinander kombinierbar sind und ein paar passenden Accessoires lässt sich schnell eine komplette Urlaubsgarderobe für das „kleine Gepäck“ zusammenstellen.

Im adretten Sommerkleid geht´s zum Stadtbummel oder zum abendlichen Dinner auf die Terrasse. Auf gar keinen Fall fehlen, darf die Tunika. Sie ist lässig, passt zu Hosen und Röcken und ist oft durch folkloristische Stickereien verziert, die ein Gefühl von Exotik aufkommen lassen. Zwei, drei Sommerröcke mit passenden Baumwolltops, ein paar Shorts für den Bootsausflug, eine lange Hose und die Feriengarderobe ist perfekt."

Elpenor
19.11.2014, 19:15
Das ist für dich wie der Einsatz einer Terrorspezialtruppe mit Gesichtsstrümpfen: rein, alle erschießen, wieder raus, fertig.
Allein dafür.

Freewheelin_Biller
20.11.2014, 10:19
elpenor möchte der Knopf an Klingeltonks Bluse sein.

Kilroy
20.11.2014, 19:31
Wer moechte das nicht.