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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hermes lebt!



Hartmut Andryczuk
04.02.2002, 01:02
Vor zwei Wochen erreichten mich drei Mails von unserem ehemaligen Freund und genialen Autoren Hermes Phettberg. Es waren Hilferufe und zuletzt ein schwarzer Bildschirm.

Lenin
04.02.2002, 01:35
Wieso, war er denn tot?

Simon Moon
04.02.2002, 01:40
Und das vermelden Sie erst jetzt?! Und was heißt da "ehemaliger Freund", Hermes IST ein freund, und das sage ich obwohl ich ihn noch nie getroffen oder ein schriftliches Wort mit ihm gewechselt habe! Hermes kommt sofort auf meine Buddy-Liste!

Tritt er nicht demnächst irgendwie irgendwo in Wien auf?

Angelika Maisch
04.02.2002, 01:54
Herr Graf, so schreib ihm doch, daß wir ihn hier vermissen täten.
Ich trau mich nicht, ich will ihn nicht belästigen.

Felix Kubinski
04.02.2002, 06:41
Vielleicht möchtest Du stattdessen lieber mich belästigen, liebe Angelika M.?

Deine Postingzahl liest sich übrigens wie das Enstehungsdatum einer expressionistischen Symphonie.

Wilfried Wieser
04.02.2002, 10:05
Originally posted by Hartmut Andryczuk
...und zuletzt ein schwarzer Bildschirm.Hermes schreibt bisweilen in schwarzer Schrift auf schwarzem Hintergrund. Versuch mal, das Mail auszudrucken.

Hartmut Andryczuk
04.02.2002, 12:23
Nix mit Schrift auf schwarzem Bildschirm. Das war wie bei Baudelaire im letzten Stadium der progressiven Paralyse oder bei Nietzsche, als er in Turin ein Pferd umarmte und in Tränen ausbrach. Schwarzer Bildschirm ohne Botschaft. War Hermes denn tot? Ja, Hermes ist bereits tot. Wir nehmen nur von Zeit zu Zeit an seinen weltlichen Erinnerungen teil.

anko
04.02.2002, 13:57
eine sehr gute nachricht für alle und erst recht für alle berliner:

hermes lebt nicht nur (wie, das wissen wir), sondern er kommt am (so gott will und er es nicht absagt, aber derzeit sieht es so aus, als wollte es klappen)

27.märz 2002

ins deutsche theater zu berlin.

dort wird er eine trauermette abhalten ab 22.00. es ist das ein katholischer ritus, bei dem ich ihm als interviewer zur verfügung stehen werde. um zahlreiches und höfliches erscheinen wird gebeten.

das beste von anko

bangen
04.02.2002, 15:00
Werden da Mettbrötchen mit Zwiebeln gereicht ?

Hartmut Andryczuk
04.02.2002, 16:11
Als Video?

Angelika Maisch
05.02.2002, 03:06
@Felix Kubinski, das macht mich doch etwas unsicher.
Gefiele es dir denn, von mir belästigt zu werden?
Noch vor einiger Zeit rügtest du mich wegen unerlaubten Duzens.
Heute aber- vielleicht belästige ich dich auch nur sowieso und dein Posting ist ein Versuch, Unbill von Hermes abzulenken.
Außerdem freue ich mich schon darauf, daß der Tag nicht mehr fern ist, an dem meine Postingsanzahl sich liest wie das längst abgelaufene Verfallsdatum eines verdorbenen Molkereiproduktes.

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Kohlrabiblätter schaun dich an.

Felix Kubinski
14.02.2002, 01:23
Liebe Angelika Maisch,

während mich Ihre Kohlblätter anschielen, möchte ich Sie - ich höre gerade sehr eigenartige Klavierbearbeitungen von László Király im Hintergrund, die mich sicherlich zu diesem kühnen Vorgehen ermutigen - fragen, ob wir nicht vielleicht auf absehbare Zeit (auf Bewährung) das DU gebrauchen wollen. Ich weiß, das kommt unvermutet und -erwartet, aber ich finde es zeitgemäß.

Was halten Sie davon?

Ihr
Felix Kubinsi ("k" s.Whiskey)

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mein Whiskkeyglas strahlt Dich an

Felix Kubinski
14.02.2002, 01:29
Meine Postingzahl liest sich übrigens wie ein Schrumpfkopf, der davonläuft.

Oder wie die Restzahl aller noch auf der Erde verbliebenen Pestbeulenerreger.

Angelika Maisch
14.02.2002, 04:12
Lieber Felix Kubinsky, ermutigt durch Ihr gewagtes Vorpreschen und inspiriert dadurch, daß meine Postingszahl sich nunmehr liest wie ein Paar nagelneue Flowerpowerafricola-legalize-it Jesuspeople-SanFrancisco-JimihendrixWoodstockLatschen;
also in Anbetracht dieser,räusper, Tatsache, bin ich auch voll dafür, daß wir uns, sagen wir mal probehalber, also äh, duzen halt.

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Whiskeygläser stoßen sich an.

peregrin tuk
14.02.2002, 10:02
Zarte Bande schweben wie Spätsommerspinnfäden sanft durchs Forum...

Felix Kubinski
14.02.2002, 15:41
Und Angelika, was passiert denn wohl, wenn wir unsere Postingzahlen zusammenlegen? Dann kommt ja eine .... eine....ganz uninteressante Zahl heraus.
Schade.

Aber, jetzt habe ich erst mal aus meinem Kopfschränkchen einen Songtext herausgeholt, einen Songtext über

DICH und MICH:


"Du und ich
wir beide
trafen uns
trafen uns in einem Sauerstoffzelt

Wir waren
bis über beide Ohren bewußtlos

Wir lagen
12 Stunden Hand in Hand
mit gebrochenen
Fingerchen
im Haar

und tanzten wie Kohlrabi
durch das Forum der Versöhnung
durch den Schilderwald der Achtung

Die ganze Welt war Äther
und roch wie Anfang 70
nach Wattebausch von Dr.Tarantoga"

__________________________________________
Kohlrabiblätter nehmen ein Whiskeybad

christoph
14.02.2002, 18:26
Violinen- und Harfenklänge säuseln vom Himmel herab und umschmeicheln diesen zarten Strang

Hartmut Andryczuk
15.02.2002, 00:15
Meine Liebe
leidet an Tinnitus

Ich rief ihr nach
auf einer der Inseln
in der südlichen Nordsee

das Pfeifen im Innenohr
übertönte das Rauschen der Wellen
im Winter

wo die Stille still wird
soll man Liebende nicht stören

(Adalbert Stifter, Entschuldigung...)

Angelika Maisch
15.02.2002, 04:33
Lieber Felix,
ich kann nicht dichten,
ich,
mitnichten.
Doch will ich gern an deinem Thorax wachen
bis daß die Morgenschwester kommt.
Und Doktor Tarantoga.
And if you find
that you dont like my way
well, you can send me back
in thirty days.
Aber so uninteressant ist unsere gemeinsame Postingsanzahl dann auch wieder nicht.

_______________________________________________

der Tag geht
in Whiskey eingelegte Kohlrabiblätter kommen.

Kony Faehre
07.03.2002, 19:10
[sitzt allein im stillen Zuschauerraum, man hört seinen Stuhl knarzen, grünes Notausgangslicht über der Tür]

Ich möchte bitte, dass das weitergeht, hier!

Hartmut Andryczuk
07.03.2002, 20:30
(hört eine Audio-CD von Felix Kubinski, schaut sich unkonzentriert in den letzten zwanzig "Predigtbriefen" von HP um, wundert sich, was TR alias WS jetzt tut und sehnt sich nach dem Neolithikum des Forums).

Benzini
07.03.2002, 22:25
sie knallte ihm eine
und schrie: du betrügst
mich nicht mit irgendsoeiner
schlampe! aber so war es.

schopenhauer schrieb
beleidigte briefe an
irgendeinen heini.

und fontane: ich stell dich
auf den himbeerzaun. und
wollte damit etwas
über die liebe sagen.

die realitäten
eines versicherungsangestellten
eines eskimos und einer
stripteasetänzerin sind
sehr verschieden.

dem leben ist das
eins.

Hartmut Andryczuk
07.03.2002, 23:16
"Auf der Insel Rügen
straftest du mich Lügen"

Velimir Chlebnikov, Werke I & II (Nachdichtung von Peter Urban und anderen)

slowtiger
08.03.2002, 11:35
Wah! Vergangenheitsalarm! "Du und ich / wir beide /trafen uns / trafen uns in einem Sauerstoffzelt / Wir waren / bis über beide Ohren bewußtlos" - das hab ich noch auf einer alten Cassette! Und wenn ich mich recht entsinne, nahm ich das auf in einer NDR-Sendung, in der der damals neue Studiengang "Popmusik" in Hamburg vorgestellt wurde. Hieß die Ad-Hoc-Studiengruppe nicht "Die faden Faxen"?

Herr Kubinski: waren Sie das etwa? In der gleichen Sendung gab es noch das wunderbar eingedeutschte "Oh hätt ich einen Hammer".

DerCaptain
26.03.2002, 15:43
Hermes ante portas (http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2002/03/25/ak-ku-be-5511244.html)

vir
26.03.2002, 16:26
"Auf der Insel Rügen / straftest Du mich Lügen

In Norderney ist alles so klein
Die Häuschen und auch die Appläuschen.

Hanns Dieter Hüsch (immerhin)

lacoste
28.03.2002, 16:16
Für alle, die für heut Abend keine Karten mehr bekommen und den Predigtdienst nicht abonniert haben
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
P H E T T B E R G S
P R E D I G T D I E N S T (Nr. 500)
für Falter Nr. 12/02
-erscheinend Di. 19.3. abends
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Ficken im Herrn


... Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit. Deshalb gilt: "aus Glauben", damit auch gilt "aus Gnade"...
Röm 4,13.16-18.22
(2. Lesung am Hochfest des Hl. Nährvaters Josef [19. März])


Ein Heteropäärchen stand an der Straßenbahnhaltestelle Rudolfsheim stadteinwärts, er, unvergesslich für the dirty old Schwuly, Bluejeans noch dunkelblau doch schon fest in Verwendung, jeder Muskel einzeln, sowas archiviert sich the dirty old Schwuly für später, und hofft wider alle Hoffnung noch einmal. Das Päärchen ganz Zunge, schmutzig wie ein Ballett, das beflügelt the dirty old Schwuly, was sich Leisten zu leisten verstehen, biegsam und drahtig federt die Amplitude, dieser unsterbliche März 2002. Dann fährt der 58er ein. Und die beiden müssen sich trennen, sie hören auf zu küssen, sie steigt ein und er bleibt da, hat sicher die Hosen nur schnell übergezogen, und wird sich wieder aufs Ohr hauen. Aber auf den Stufen der Straßenbahn - der Porno stockt - mit einem Edding, frägt der säkuläre McGoohan? So hoch hupfte das Telefon mir am großen Bauch, mehrere Zentimeter in die Luft vor Lachkrampf, als ich ihm erzählte - auf den Stufen der Straßenbahn also bereits, malen sie sich gegenseitig ein Kruzufix voll Andacht, der 58er guckt betreten weg, aufrichtig und fromm auf die Stirn. Sie werden sich genagelt haben. The dirty old Satan fassungslos über die Geschmeidigkeit der dirty old Religion. Dann liegt der Braten im ungewaschenen Bett, den Tag den Lenden spüren lassen - Memory good - und das Wichsen bricht ihm unter den Händen zusammen: Ficken im Herrn? Auf dem Weg zum Friedhof, alles in Bewegung. Das Hirn kann alles hinbiegen, mit den Flügeln der Gefühle. Lieben, umfassen, durchdringen. Und es ist noch weit nicht, dass ein Ehrengrab auf Friedhofsdauer freie Homepage auf Magnetdauer bedeutet. Ja, ja, du hast nichts erlebt, ich zu mir, warst nie gläubig und hattest defakto nie Sex. Das Hirn kann alles, die Religion zieht mit. Das geht rein, der Nährvater eine Zäsur, Abraham eine Zäsur, die Amplitude an der Straßenbahnhaltestelle die nächste, der Herr wird mit hinein genommen. Das Erfüllende erfüllt, und danach sind die Erfüllten erfüllt, und the dirty Old, streicht schmachtend wie ein räudiger, überfressener Kater durch Gumpendorfs Nacht, gottlos fett, ungewaschen, stinkend und schirch. Auch spanken gegen Bezahlung geht nicht, denn du hast erstens kein Geld, und zweitens sind satte Fettzellen wehleidig und überempfindlich, es verlangt sie nicht nach Ochsenziemern, alter einsamer Mann im Pyjama. Siehe so balde, hast du dich verändert, wiewohl du noch immer betört an dir schnüffelst.


Schon am 12. mailte Could Harbour Smith mir unter dem Kennwort "scharf" das Wort zu Walpurgis: "Hab Ihre Bilder im Netz auf Ihrer Seite gesehen. Würd mich mal gern auf Ihren SchwAnz sezten. Smith." [Hinweis fürs Korrekturlesen: Den Buchstaben "A" im Wort SchwAnz schrieb Smith groß!!!] Das ist doch ein Gegenmodell zum Patriarchat! Die Hexinnen wussten schon, wenn sie am Besen ritten, zu welchem Fortschritt hin! Der Stiel war der Schaft und die Borsten die Schamhaare der Männchen. Während im Buch Genesis (Gen 1,21) noch die gebogene Rippe vom Mann zur Frau wanderte, wie früher der gebogene Penis zum Ejakulat.


Das heißt, das letzte Wort des Herrn ist nicht gesprochen. Hunde von heute, essen Chappi von heute, heißt es im Werbespott. Ja und warum auch nicht, sollte sich die Körpersprache der Hunde weiterentwickeln, wenn in den Haushalten eine größere Lässigkeitkeit eintritt, nicht mehr so streng, ein wenig liederlich, da geht auch die Körperspruche der Hunde mit. Es wäre interessant, ältere Hundefilme zu sehen. Vater Abraham brach im hohen Alter zu neuen Zielen auf, brachte seinen Erstgeborenen nicht mehr als Opfer dar, Sankt Josef, der Nährvater, verstieß Maria, die jungfräuliche Mutter nicht, und ernährte Jesus. Vor drei Wochen hatten wir am 3. Fastensonntag "A" die Geschichte von der sexuellen Sünderin (Joh 4,5ff), deren Wasser Jesus trank und einsah, wie spannend der März ist. Gott ist die Liebe (1 Joh 4,8), spachtelt sich Satan einen herunter, und leckt anschließend die Stahlstufen des 58ers sauber: Kuschelrock, es geht alles. Christoph und Lolo singen die traurigsten Lieder übers Skifliegen, wie werden sie wohl beim Treiben sein? Nie darf ich dabei sein, denkt Satan. So oft hab ich gewinselt, sie sollen mich fesseln und knebeln, die Hände auf den Rücken, ganz fest an einen Sessel knüpfen, den Mund verkleben, die Ohren mit Kopfhörer und lauter Musik, die Augen verbinden. Und dann sollen es die am Leben seienden treiben, damit ich glaube, sie treiben es, aber vielleicht treiben sie es gar nicht, weil es ihnen mehr Spaß macht, den alten Narren zu übertölpeln. Kein Spiel alle die vielen Jahre für Satan. Er sah wie das Joghurt durch die Jahre mild wurde, aufgeschlagen mit Stickstoff, sodass es jetzt schmeckt wie früher das Schlagobers. Dann wieder ein Rückschlag, wie ich diese Woche erfuhr hat McDonalds den Gemüseburger aus der Welt genommen. Und Billa die Zitronenoliven aus Spanien. So ähnlich wird es gewesen sein, als Iran die Ayathollah Khomeini kriegte, wie sehr würden Rudi Dudschke und ich uns jetzt freuen über den guten alten Shah Reza Pahlevi. So irren wir uns, so korrigieren wir uns, so bewegen wir uns. Wenn die Theologie wüsste, wie sich die Theologie wendet, ohne dass sie es merkt, sie wäre wie ich, der es nicht merkt, wie er sich wendet.


Was dachten sie, was redeten sie, was wussten sie, als sie beisammensaßen beim Bundespräsidenten, die nichtertappten Kardinäle mit dem iranischen Staatsoberhaupt? Chatami spricht zu den Kardinälen, was er sich zu den Strengen daheim nicht zu sprechen wagte. Er tritt für einen Erfahrungsaustausch ein, eine elegante, charmante Erscheinung, Mohammad Chatami, der weltliche Führer des großen Iran. Es ist wertvoll dieses Gespräch, aber als blasphemisches Service im Sinne Vater Abrahams: Werden Schwule eingenäht beim Lebendigbegrabenwerden, in der Sharia?, wie die zu Steinigenden Heteroehebrecher. Was denken die, die Säcke zunähen, wo die Leute drinnenstecken, die sie dann zur Steinigung tragen? Gibt es Leute, die besonders gut Steinigen können? Heißt gut Steinigen langsam oder schnell? Jedenfalls haben die reinen Kardinäle zur Sicherheit ihren beschmutzten Amtsbruder Groer im Weinviertl gelassen, denn wenn islamische Männer schon Frauen nicht berühren dürfen, wie erst dürfen sie dann Männer berühren? In Bluejeans vor der Straßenbahnhaltestelle. Zwei Männer, ein Porno! Was wird in Berlin geschehen, wenn Chameni dort hin käme? Die müssten glatt ihren Bürgermeister verstecken. Immerhin trug unsere Aussenministerin keinen Schleier, den sie beim Besuch des Papstes tragen müsste. Chameni setzt seine Zeichen für seine Leute in Teheran. Der Bundespräsident hofft auf Geschäfte und kritisiert Washington. Schönborn sieht uns, die wir der Tätigkeit des Religionens nachgehen, der Hoffnung verpflichtet, "dass die Hoffnung in der Welt von heute nicht verstummt", liest Satan in seinem feuchten Bettchen die "Krone" vom 13. März. Die Schritte der Menschheit sind langsam. Der Wiener Oberrabiner war nicht geladen, wiewohl ein untadeliger Familienvater, das wäre zu weit gegangen. Wie schon Paulus in der heutigen 2. Lesung eben begründet, dass nun die Christen, weil sie viel mehr glauben, als die alten Juden, nämlich, dass wir mit Leib und Seele im Jenseits uns tummeln werden, das wagten die alten Juden nicht zu glauben, das haben die geilen, alten Griechen, mit ihrer Knabenliebe, eingebracht in die Hoffnungsgeschichte der Menschheit. "Wenn Religion und Freiheit einander entgegenstehen, werden beide verlieren", zitiert die Kronenzeitung den Theologen und iranischen Staatspräsidenten Chatami, und er warnte in dem guten alten Wien vor dem Missbrauch der Religion durch Menschen, "die auf die Flügel der Gefühle der Menschen steigen", zitierte wörtlich der Steinitz in seinem Artikel - offensichtlich auch ein klein wenig an seinen Herausgeber Dichand gerichtet, wie Ernst Trost schon ein paar Tage vorher im Fernsehen bei Paul Lendway dem Dichand gut zuredete. So wachsen wir alle aneinander, schwadroniert the dirty old Schwuly, in seinem ungewaschenen Bettchen. Geht in Maximilian Schells Film "Meine Schwester Maria" und weint das Künstlerhauskino nass, in Weinkrämpfen, dass die ganze Reihe Polstersessel hupfte. TEXTENDE SO. 17.3.02, O8:37 UHR

lacoste
28.03.2002, 16:23
Ich meinte ntürlich morgen, nicht heute abend!
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P H E T T B E R G S
P R E D I G T D I E N S T (Nr. 501)
für Falter Nr. 13/02
- erscheinend Di. 26. 3. abends
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Ungemütlich am Kreuz


...Sie übernahmen Jesus. Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten SChädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigen sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. ... Danach ... sagte er ... Mich dürstet. Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie streckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund ... Als Jesus von den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte sein Haupt und gab seinen Geist auf [hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.]...
Joh 18,1 - 19,42
(Passionsgeschichte aus dem Johannesevangelium am Karfreitag)


Es dürfte das Recht jedes Delinquenten gewesen sein, vor und während der Kreuzigung ekelhaft Bitteres zu trinken. In der Passionsgeschichte nach Matthäus bieten sie ihm Wein mit Galle an, bei Markus Wein mit Myrrhe. Er lehnt zuerst ab, und dann, schon hängend, bittet er doch darum. Es wird vermutlich zu verschiedenen Zeiten der Kreuzigungskultur unterschiedliche Bräuche und Raffinessen, aber vielleicht auch Intensitätsgrade, des Kreuzigens gegeben haben. Den Exekutoren sympathische und unsympathische Delinquenten. So dass es bei dem einen exzessiv lange und bei anderen gemäßig lange dauert, die qualvolle Zeit im Kreuz. Es wird von kleinen Gesäßbrettchen berichtet, die manche zum leichten Sitzen am Kreuz gezwungen hatten, sodass es sehr lange dauert. Meine masochistische Einfühlungskraft verleitet mich sogar zu dem Gedanken, dass es es manchen Hinrichtungsdirektoren in den Sinn gekommen sein mag, die Delinquenten nachts herunterzunehmen, und richtig ausschlafen zu lassen, vielleicht mit einem üppigen Nachtmahl und in der früh wieder raufgebunden aufs Kreuz. Wochenlang...Von Jesus wird berichtet, er sei blutig gepeitscht worden, dann habe er zu Fuß das schwere Kreuz bergauf selber tragen müssen, sodass er natürlich sehr müde am Kreuzigungszentrum eingetroffen sein wird. Dann hält sich hartnäckig, dass er in der Tat angenagelt worden sein soll durch Hände und Füße, die wissenschaftlichen Studien sagen alle, dass dies nur zusätzlich geschehen sein konnte, auf jeden Fall mussten die Oberarme auch mit Stricken an den Querbalken festgezurrt werden, sonst wären den Henkersknechten, die Delinquenten fortwährend von den Kreuzen geplumpst. Denn hätten sie nach Metzgersart die festen Nägel unter den Sehnen der Unterarme durch auf die Querbalken geschlagen, wäre die Kreuzigung extrem kurz geraten. Gut vielleicht war dies bei Jesus der Fall, dass sie es schnell erledigten, Josef von Arimathäa war ein reicher Kaufmann, und vielleicht hat er die Soldaten bestochen, dass sie es auf die Schnelle vollstrecken. Und Jesus, ganz Jesus, durfte davon natrülich nichts wissen, trank zuerst nicht von dem ekelhaften Wein mit Galle, und dann, als es so weh tat, und Maria fortwährend sagte: trink Bub, bat er doch davon zu trinken verlangt. Bei dem damals sicher enorm großen Erfahrungsschatz mit Kreuzigungen, werden sie gewußt haben, dass den Delinquenten dadurch schlecht wird und sie vielleicht schneller die Sinne verlieren... Während so richtig widerlichen Gesellen zuerst in Betten liegend auf schattigen Pferdewagen zur Kreuzigung gebracht wurden, sie dann in Ruhe ausschlafen konnten, dann behutsam mit breiten, nicht einschneidenen Leinbinden auf die Querbalken gefascht wurden und sachte hinaufgefieht wurden, vorsichtig, auf dass sie nicht erschraken beim Einrasten der schweren Balken in die stabil montierten Ständer. Dann die Debatte ging der Stehpfosten oberhalb des Querbalkens weiter, was ein Zurücklehnen unmöglich macht, also die Oberarme nicht aufruhen konnten am Querbalken, und die (meistens wahrscheinlich nicht angenagelten) Oberarme in einer Art Klimmzug der Rücken entlastet werden konnte, ein sogenanntes entspannendes Hohlkreuz gebildet werden konnte, gleich dem sich Recken und Strecken nach dem Erwachen. Diesen besonders bösartigen Burschen, während ihrer Kreuzigungszeit dann in der Hitze eines Langen heißen Nachmittags in der sengenden Sonne Kühlung zugefächelt wurde, und mit Strohhalmen erfrischendes eisgekühltes Wasser eingeflöst wurde, während des ungenagelten, wochenlangen Hängens, respektive Kreuzhockens, sodass es zum lässigen Lungern am T-Kreuz, einer Olympiade gleich sich Weitete, wer länger stirbt; und feinster Wassernebel wurde ihnen auf Gesicht und Körper gesprayt, am Ende sogar von sexy Jeansboys mit nacktem Oberkörper, die von Kreuz zu Kreuz turnten, in ihren knallengen, verschwitzten, versauten Bluejeans! Und ab und zu natürlich den nach Verbrecherart selbstverständlich dem Hetero-Machismo sich verpflichtetet wähnenden Hinzurichtenden - ganz unabischtlich natürlich - mit dem haptisch so glückenden Denim ihrer Höschen die Geschlechtsteile streiften, die Gekreuzigten vom Sterben abgelenkt werden, durch einen Kampf zwichen ihrem Machismo und die überwältigende, hemmungslose Stimulierung durch die Kreuzturner, und dann doch verlieren, völlig enthemmt der Erektion sich ergeben, wie Turini schon sagte, keine Hand frei, und entsetzliche Zeiträume hindurch die Exekutionsstricher es verstunden (ich schwöre alle Eide, unabsichtlicher, aber bleibender Tippfehler für verstanden), die schweren Jungs entsetzliche Zeiträume hindurch vom Sterben abzulenken hin zu neuer Lust. Ja vielleicht wurden die sogar erektionsweise bezahlt, pro Delinquent und Minute. Sodass sie länger standen als hingen, wir können uns ja die Auswüchse ausmalen, wir kennen den Orient!


Ignatius, es ist unerträglich, dieses zu betrachten. Zehn Jahre schreibe ich den Jeansboys des Landstrichs schreiend von meiner Not, und sie spannen mich auf die Folter, zehn Jahre und kein einziger kam. Weltweit niemand versteht das nichteinmal Erigieren (ich schwöre, ich wollte Ignorieren schreiben!!!) besser, als die Jeansboys von Wien. Es hat eine lange Geschichte, viele viele hitzige Köpfe, tiefe Versenkung in Gottesfurcht der hellsten Köpfe von Altertum und Mittelalter. Zahllose Synoden, Intrigen, Konzilien durch die Jahrhunderte zerbrachen sich die Köpfe und schlugen sie sich ein. Es durfte kein Einzelner sein, Jesus Christus, ein Sterblicher Mensch, der so titanisch Großes leistete, das hieße, den Menschen zuviel Macht zuzubilligen. Dass ein Einzelner soviel vermöchte, die Menschheit erlösen. Der Denkakt war, viel weniger ein Denkakt, als eine unbewußte Weisheit, den Individualismus nicht zu mächtig werden zu lassen. Schon hervorragende Gestalten, Persönlichkeit und Statur, aber die ganze Menschheit erlösen, das wäre Tyrannentum, Diktatur und Despotie. Es liegt also eine Grunddemokratische Natur in der langen Ideengeschichte des Prozesses den Narazener zu vergotten. Denn in der Schrift liest sich vieles noch als Leistung Jesu, die Gott so beeindruckt, dass er ihn noch zu Lebzeiten von den Toten erweckte und auffahren ließ in den Himmel vor aller Augen. So kam es in Coloars der Konzilien zu den großen Streitgesprächen, wieviel darf den Einzelnen zugebilligt werden, und seien es die herausragendsten Köpfe. Und da wurde entschieden, es wäre eine gefährliche Entscheidung, die Leistung eines Einzelnen, und sei es die des so wundervollen Jesus, die Menschheit erlösen zu können. So kam es zur Idee der ewigen Präexistenz. Gott ist es, der dies leistete, nicht ein Mensch. Und Gott ist ausser Konkurenz. Gerade also die scheinbar so hierarchiebildende Vergottung Jesu, ist eine wichtige Erkenntnis, über die Gleichstellung aller Menschen, auf dass sich keiner Erhebe.


Dass natürlich gerade darin dann wieder der ösgterreichische Landstrich so eifrig und brav gehorchte, dass überhaupt niemand nicht einen Millimeter herausragen darf, gerade noch, dass der leutselige Baumeister Richard Lugner einmal im Jahr am Opernball Austern mit Ketchup zu sich nehmen darf. Aber nicht weiter. Keinen Millimeter weiter, keine Linken in die Seitenblicke! Wir alle kennen die Fernsehwerbung seit Jahr und Tag des kleinen, armseligen Fernsehgerätes, das altklug seiner Inhabung ins Gewissen redet, brav die Gebühren zu zahlen. Wie kommt es zu diesem Übereifer, wieso hält das Gerät nicht zum Haushalt, sondern zur Anstalt? Das ist Österreich genuin: Das Fernsehgerät ist das letzte im Haushalt, weit unterm Hund, es wird eingeschaltet, rennt den ganzen Tag unbeachtet, das wundervollste Konzert läuft, aber in der Küche werden Karotten geputzt, niemand schaut, es verstaubt, wird aufgedreht und abgedreht, und hat aber sowas von gar nichts zu reden, wie es sich im Bondage-rausch der unerfüllte Maso nur träumt, geknebelt und zu einem Knäuel verschnürt, in einer Ecke, nicht einmal der Hund wundert sich, was da kugelt, und so entstand in dem kleinen, österreichischen Fernseher diese Inversion, und er kriegte Größenphantasien und erhob sich über den Haushalt zur Anstalt. In jedem anderen Staat Europas, ich wette, ginge die Rundfunkgebührenwerbung so, dass sich der Fernseher mit seiner Inhabung verschwört: Erscheint ein Kontrollargan, würde es sprechen, verwandle ich mich in eine Vase, werde zum Zimmerspringbrunnen, verstelle mich als Katze, und spiele mit dem bondagierten Knäuel im Eck. Das kleine Fernsehgerät, der Ysopzweig, die FPÖ, alle recken sich nach oben, wo kein Gott ist, nur die Demokratie als das große Mindestens.

Wann endlich wird mit mir einer spielen, mich nicht unbeachtet hängenlassen, ein bisschen Erektionshilfe, und ablenken vom langen Sterben. Gott gibt es keinen... TEXTENDE SO. 24. 3.02, 12:10 UHR

anko
28.03.2002, 17:03
danke für die weiterleitung des predigtdienstes - wg morgen abends: es ist fast voll, aber der dramaturg versprach, nichtkartenbesitzer an die bar zu setzen; sie können rein, nur SITZEN auf den bezahlten plätzen nicht. aber vielleicht ist stehen der sache ohnehin angemessener, ich denke fast ...

joq
28.03.2002, 17:16
Stop making Pirmasens!
(9.8.01, Wiglaf Droste)

wird haltlos kichernd weggeführt

anko
28.03.2002, 19:17
als derjenige, der morgen die fragen an hermes stellt, stelle ich nun wiederum die frage, ob jemand in seinem herzen eine frage hat, die er sich selber bzw. hermes stellt.
falls ja erbitte ich hiemit um niederlegung an dieser stelle.

Hartmut Andryczuk
28.03.2002, 19:19
Kann leider nicht kommen. Mein Geist sei mir dir, oh Hermes. (Berichtet, wenn er wieder über die ewigen Jeanboys mit den Fussballerbeinen spricht, komme ich nicht mehr nach Wien, um ihn auszupeitschen).

anko
28.03.2002, 19:20
hartmut, wenigstens eine frage an hermes?

Hartmut Andryczuk
28.03.2002, 19:24
Frage von Graf Andryczuk an Hermes Phettberg: seit einem Jahr, nachdem du die falsche Taste an deinem Computers gedrückt hast, um nicht mehr posten zu können, bin ich mit dir astral verbunden. Ich weiß, dass du früher Hölderlin warst, später Nietzsche. Zu dieser Zeit war ich deine angebete Cosima Wagner. Erinnerst du dich daran. (Bitte diese Frage so vortragen. Danke Anko).

Hartmut Andryczuk
28.03.2002, 19:25
Kann leider nicht kommen. Mein Geist sei mir dir, oh Hermes. (Berichtet, wenn er wieder über die ewigen Jeanboys mit den Fussballerbeinen spricht, komme ich nicht mehr nach Wien, um ihn auszupeitschen).

anko
28.03.2002, 19:33
lieber hartmut, ich werde die frage notieren und griffbereit vor mich auf das tischchen der kammerbar legen.

Hartmut Andryczuk
28.03.2002, 19:37
Das ist gut. Hermes ist wirklich einer der letzten grossen Philosophen und viel besser und telegener als Sloterdijk und seine "Glashaus-Philosophie-Show". Gebt endlich Hermes wieder eine philosophische Peep-Show!

Hartmut Andryczuk
30.03.2002, 18:48
Und wie wars? War keiner von euch da?

U_Sterblich
30.03.2002, 18:55
Im Moment ist einfach keiner von uns hier, in diesem verlassenen Spukschloss.

Hartmut Andryczuk
31.03.2002, 11:55
Ja, fühle mich auch von allen bösen und guten Geistern verlassen. Wahrscheinlich sind die alle an der Küste oder im Kreise ihrer Lieben und denken nicht an ein einsames Herz wie mich oder Hermes.

DonDahlmann
31.03.2002, 14:29
Könnte jetzt bitte jemand mal schreiben wie es war? Und die Antwort auf die gräfliche Frage hätte ich auch gerne. Sind denn alle Eier suchen?

Hartmut Andryczuk
31.03.2002, 16:31
Sie sind alle rudern, wandern, radfahren, Ausstellungen und Konzerte besuchen, Filme anschauen, Eis essen, koitieren, mit Kindern spielen, kleine Nettigkeiten und Böswilligkeiten austauschen. Alle sind sie offline - und meinen, dort ist das wahre Leben (beim Frisbywerfen auf der Wiese oder nackt, doof und tätowiert im Park herumliegen).

Ronald Rippchen
01.04.2002, 14:39
Nackt Frisbeewerfen auf der Wiese, doof und tätowiert.

Dass bin ja ICH!
Jetzt wasch ich mir aber die Haare mit Penaten, mit der Keine-Tränen-Mehr-Formel.
Warum ist altes Haar immer so müde, wo ist die Spannkraft hin?

Andrea Maria
01.04.2002, 14:46
Bitte, Anko, frage Hermes, was aus Walter Schmidtchen geworden ist.

Hartmut Andryczuk
01.04.2002, 21:16
Brauchste nicht Hermes fragen. Der pflegt seine Legende.

Angelika Maisch
03.04.2002, 02:11
Möchte nicht einer der bei dieser Veranstaltung Anwesenden bei Gelegenheit einmal eine kleine Zusammenfassung zum Besten geben?

Ronald Rippchen
03.04.2002, 03:17
Anko im Stress(Kind aß grad Sand) am Telefon meinte: Volle Bude, Gedrängel. Anko machte den Fehler, dass er ein Glas Sekt vorher trank, dadurch entglitt ihm Hermes. Leute waren verunsichert, dass Hermes über das Sterben sprach. Nach der Show waren alle fluchtartig verduftet.
Herrje, Claus Eschemann, kannst Du nicht mal was sagen?

Hartmut Andryczuk
03.04.2002, 09:20
Durch ein Glas Sekt entgleitet Hermes?

joq
03.04.2002, 09:48
Das würde ich gerne mal sehen. Hermes, wie er durch ein Glas (!) Sekt (!!) ent(!)gleitet(!!!)

Herr Cohn
03.04.2002, 18:49
Ich trau Herrn Rippchen nicht. Der hat keine Flügel an den Füßen, keine Melancholie, keinen Schmäh -

Hartmut Andryczuk
03.04.2002, 19:33
Ja, ein gnadenloser Hedonist und Positivist. Cohn hingegen ist ein Dürerscher Engel, ein von der schwarzen Seele Gerard de Nervals gestreifter, der in den zusammengefegten Laubhaufen der Psychiatrieinsassen unser Planetensystem erkennt.

Herr Cohn
03.04.2002, 21:30
Herr Andryczuk, Sie einsames Herz, an das man gern denkt, Sie sind vom Geist Voltaires gestreift, und wenn Ihr Name ukrainisch ist, dann aus der Gegend, wo schimmernder Marmor, klassizistische Eremitagen und säulenumkränzte Monopteroi vorkommen. Dort, wo der Wind über alte Rosenstöcke streift und Kraniche ihre Bahn ziehen.

Hartmut Andryczuk
04.04.2002, 00:37
Ich habe es immer geahnt: Cohn ist verkannt worden. Zeigt mir einen Geist der feinfühliger, sprachvirtuoser und luzider ist als Cohn. Vielleicht Hermes, der von uns gegangen ist. Hermes ist wie Rimbaud; nicht wie der junge Rebell, sondern wie der äthiopische Rimbaud, der seine Poesie verleugnet hat. Cohn ist Verlaine, ein bürgerlicher Schwärmer, der sich in den Mahlstrom seiner Phantasie und Leidenschaften verliert. Diese Allianz konnte nicht gutgehen.

Benzini
04.04.2002, 00:44
Verlaine hat aber besser gedichtet als Cohn, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf.

Der schöne Maat
04.04.2002, 00:49
Der schöne Maat ist gleich zur Stelle, wenn von Rambo und Vaseline die Rede ist. Oh, ist es gar nicht? Der schöne Maat will nichts gesagt haben!

mit zartrot gefärbtem Matrosenkostüm verlegen ab

Herr Cohn
04.04.2002, 00:50
stimmt das trist, er glaubte, das gehe ganz gut, und nun - aber im Gehen besteht er darauf, es gibt im drüben im Ukrainischen diese Monopteroi und alte Rosenstöcke auch, zwischen denen Herr Andryczuk wandelt, mit einem Buch in der Hand. Und eine bessere Figur als Hermes hat der auch.