Krug, Manfred (ist ungehalten)

[Klingeltonk]

Angeblich ist Manfred Krug längst nicht so nett, wie er tut, und die nachfolgende, kleine Geschichte wird auch davon erzählen. Es soll aber nicht nur eine Manfred-Krug-Geschichte werden, sondern auch die Geschichte einer Schuld, die sich aus der verpaßten Gelegenheit ergibt, einmal jemanden zu sagen: „Was bildest du dir eigentlich ein, du blödes Arsch?“ Vor allem aber ist diese Geschichte der eigentlichen Hauptperson gewidmet, einem höflichen Paparazzi, von der alten Schule.

Wir standen am Hamburger Flughafen, es war ein stürmischer, verregneter Spätnachmittag und am Schalter hatte sich eine lange Schlange gebildet. Da stellte sich Manfred Krug direkt hinter uns. Verärgert blickte er um sich, ob er nicht sofort und jetzt nach vorne zum Schalter gerufen würde, und als es wegen der üblichen Komplikationen des Handgepäcks wieder einmal länger dauerte, schnaubte er wütend und murmelte böse etwas Unverständliches. In diesem Moment trat ein älterer Mann auf ihn zu. Er öffnete ein Album, hielt einen Stift bereit und fragte leise: „Entschuldigen Sie, Herr Krug, könnten Sie mir bitte ein Autogramm geben?“

Es ist notwendig, an dieser Stelle die Geschehnisse einen Moment lang einzufrieren und sich diesen alten Mann etwas genauer anzuschauen. Ihr kennt vielleicht diese plötzlichen Situationen mit unbekannten Menschen, in denen blitzartig alles auf einmal offensichtlich ist und das ganze Leben, die ganze Geschichte dieser Menschen wie ein offenes Buch vor euch liegt. Der alte Mann war recht klein, hager, er trug einen hellen Anzug, darüber einen blauen Mantel, insgesamt Kleidung jener Art, die man früher einmal als einfach aber sauber bezeichnet hat. Als er auf Manfred Krug zutrat, hatte er sogar kurz seinen ebenfalls blauen Hut gezogen, sich etwas gebückt und dann das bereitgehaltene Album aufgeklappt. Er gehörte zu jenen Menschen, die vielleicht noch Gnädige Frau sagen und leise und unbemerkt durch das Leben gehen, die auf eineinhalb Zimmer leben und sich unglaublich freuen, wenn sie eine Flasche Wein zu Weihnachten geschenkt bekommen. Es war völlig klar, daß er seine Nachmittage hier auf dem Flughafen verbrachte, in seiner Hoffnung, von Prominenten ein Autogramm zu bekommen.

Manfred Krug drehte sich noch nicht einmal um.
„Was quatschen Sie mich hier von der Seite so blöd an?“ nörgelte er.
„Wer sagt denn, daß ich Manfred Krug bin?“ setzte er nach, noch etwas lauter.
Der alte Mann erstarrte, hielt noch immer das Album unterschreibbereit.
„Es ist eine Unverschämtheit, mich hier zu belästigen.“
„Verschwinde, sonst laß ich die Aufsicht kommen!“
Das wäre die Sekunde für eine kurze Unterhaltung mit Herrn Krug gewesen. Für eine kurze, unfreundliche Unterhaltung. Das sind diese blitzartigen Gelegenheiten, über die man sich im nachhinein sehr ärgert, und sich dann nachher sagt: nichts auf dieser Welt wäre dadurch besser geworden, aber es war richtig so. Ich habe nichts gesagt. Auch die anderen nicht. Und dann war es schon vorbei. Der alte Mann wich erschrocken zurück und ging rasch beiseite, das Album noch immer aufgeklappt in den Händen.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, diesen unbekannten alten Mann in dem blauen Mantel für einen Ehren-Paparazzi (Paparazzo?) vorzuschlagen. Und ich wünsche ihm die tollsten Autogramme. Nicht vom doofen Krug, sondern von Madonna, dem Papst, Elvis. Alles Gute.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

[Die Wucht]

Ich habe mir ganz fest vorgenommen, heute nicht zu weinen.

So geht man doch nicht mit Menschen um.

Klingeltonkomponist, wollen Sie nicht noch kurz im Beichtforum vorbei schauen, weil Sie erst heute und hier und nicht damals und dort sich für den Herrn in die Bresche schlugen? Ich bin sicher, es wird bloss eine milde Busse geben.

[Murmel]

Eine schöne Geschichte, Herr Komponist. Vielleicht ist es die Atmosphäre am Flughafen, die die Prominenten dort so erschreckend unfreundlich macht.

[Klingeltonk]

Sie haben ja schon recht, geehrte Wucht.
Aber wie soll man eine alte Feigheit mit einer neuen Buße aufwiegen? Nein: verschissen ist verschissen!

[Ahmet]

In einer solchen Situation sollte man den Krug mit seinen eigenen Waffen schlagen! Als erstes eröffnet man:
"Ach, das fiel mir ja garnich auf, SIE, der KRUG!" um dann hart zu kontern "gut das ich Sie treffe ich hätte da nähmlich eine Frage: Sagen Sie mal, wie ist das denn jetzt genau mit diesem TDSL-Tarif von der Telekom? Meine Frau sagt da kricht man jetzt n Telefon dazu geschenkt! Stimmt das wirklich? Sie müssen das doch wissen! Und ausserdem hab ich da noch ne Frage zu der einen Funktion an meinem Handy, T-D1 is klar,ne...."
höfliche Paparazzi zu terrorisieren ist gemein, aber allein schon dafür, dass dieser man uns mittels des Werbefehrnsehns das Grauen in unsere Wohnstuben bringt soll er büßen!!

[Aporie]

Klingeltonkomponist - ein Meister des Einfrierens.
Manfred Krug wünsche ich den Kältetod.

[Reno Schmittchen]

Vor einigen Jahren recherchierte ich mal etwas zum Thema Manfred Krug und stieß dabei auf jemandem, der im gleichen Haus wie Krug wohnt(e). Offenbar war Krug ob seiner "freundlichen" Art im ganzen Haus sehr beliebt. Mehr weiß ich dazu leider nicht, mich interessierte bei der Recherche nur Krugs Anschrift, und als ich die hatte war ich zufrieden.

[Edding Kaiser]

Schöne Geschichte, schön geschrieben.
Aber, Klingeltonkomponist, müssen Sie denn unbedingt Klingeltonkomponist heissen? Ah, Sie müssen? Gut, dann heissen Sie eben Klingeltonkomponist.
Schöne Geschichte, wirklich.

[Larry Erbs]

Irgendwann wird dieser kleine Herr mal in eine grosse Fernsehshow eigeladen, als der Autogrammsammler vom Hamburger Flughafen. Er plaudert dann aus dem Nähkästchen. Er wird dann erzählen dass Manfred Krug ein äusserst unangenemer Zeitgenosse ist. Bild geht der Sache nach, findet noch andere Quellen und titelt: "Manfred Krug ist eine richtige Sau."
Schön wäre das. Schön auch diese feine Geschichte.

[Reno Schmittchen]

Wenn der alte Herr dort regelmässig wegen Autogrammen ist, sollte er leicht zu finden sein. Klingeltonkomponist, wie lange ist das her? BILD, übernehmen Sie! Ich fände toll, wenn er dann selber ein bisschen prominent würde und jemand bäte ihn um ein Autogramm.

Übrigens stand M. K. schon mal vor Gericht, weil er auf einen Autofahrer los gegangen war, der ihm irgendwie lästig erschien. Hat auch, meine ich, eine saftige Geldstrafe bekommen.

[Lilaxista]

Mein Gott, man wird ja wohl mal schlechte Laune haben dürfen!

[Reno Schmittchen]

Tagesspiegel, 6.3.2001:

Krugs cholerische Anfälle sind gerichtsbekannt. In Berlin ohrfeigte er einen Autofahrer und musste 6000 Mark Strafe zahlen. Ein andermal bremste er mit seinem großen Mercedes einen kleinen Golf-Fahrer aus und beschimpfte ihn als Idioten, Schwein sowie mit einem Ausdruck, der hier nicht zitiert wird. Das kostete ihn 25 000 Mark. Außerdem soll er Streit mit Mietern gehabt haben, die seine Mieterhöhung nicht akzeptieren wollten, und auf der Reeperbahn soll er einem Fotografen Prügel angedroht haben.

"Mal schlechte Laune haben" würde ich das nicht nennen.

[bangen]

Ich bin auch immer genervt, wenn ich um Autogramme gebeten werde. Kann das schon verstehen mit Herrn Krug.

[Juri]

Ich habe diese Geschichte lieb.

[Jessica]

Ja ich kenn auch Manfred Krug. Ich hab das auch schon hier geschrieben. Mein Vater hat ihn als Architekt beraten.Er war nett zu mir. Manchmal ist er vielleicht ein Brummbär aber meistens vielleicht nett. Trotzdem tut mir der alte Mann vom Flughafen leid. Mein Vater sollte mal mit Manfred Krug reden dann kann er den alten Mann eine Entschuldigung mit Autogramm schreiben!

Jessica

[bettyford]

der arme alte herr, mir blutet das herz.
wenn ich manfred krug jemals begegnen sollte, nehme ich ihn so lange in den schwitzkasten und patsche auf seine glatze, bis er sich vor laufenden kameras entschuldigt.

ich unterstuetze den antrag auf ernennung zum ehren-paparazzo. manfred krug wuensche ich eine magenspiegelung.

[Klingeltonk]

Alle Antworten:

Tobler:
Ja. Der Nick ist scheiße. Ich bereue ihn. Wissen Sie, wie man ihn umtauscht? Gibt es hier gute, scheckheftgepflegte Gebrauchtnicks? Wenn ja, wo? Was mache mit dem alten Nick? Gelbe oder grüne Tonne?

Schmittchen:
In den Neunzigern, oder wie das jetzt heißt, damals.

Bettyford:
"Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage - "manfred krug" magenspiegelung - übereinstimmenden Dokumente gefunden."

[Shaun O'Rearden]

Originally posted by Klingeltonkomponist
Alle Antworten:

Tobler:
Ja. Der Nick ist scheiße. Ich bereue ihn. Wissen Sie, wie man ihn umtauscht? Gibt es hier gute, scheckheftgepflegte Gebrauchtnicks? Wenn ja, wo? Was mache mit dem alten Nick? Gelbe oder grüne Tonne?

Gute Idee wir machen eine Tauschbörse.

[Walter Schmidtchen]

Klingeltonkomponist ist gut!
Shaun O Readen verstehe ich aber nicht, mit dem Foto von Shaun MacGowan

[DonDahlmann]

Schade, Klingeltonkomponist ist zu lang um es sich auf die Fingerknöchel tätowieren zu können.

[Philostrat]

Ich hatte mal vor Jahren das Vergnügen, mit Herrn Krug einen dieser
rosa Schwachsinns-Werbespots mit eingebautem Kalauer zu drehen.

Ich möchte an dieser Stelle nicht ausufern, deshalb bestätige ich nur:
Herr Krug ist ein Choleriker der allerbesten Güte. Mich überrascht es
nicht, wie er mit dem armen, alten Väterchen am Flughafen umgegan-
gen ist.

Ich traf unlängst Günther Netzer am Hamburger Flughafen. Der war,
es überraschte mich nicht, sehr nett. Allerdings habe ich weder um
ein Autogramm gebeten, noch ihn von der Seite angesprochen.

[Ruebenkraut]

Klingeltonkomponist ist in meiner persönlichen Bestenliste aller hier verwendeten Nicks ziemlich weit oben (neben solchen Ehrentiteln wie etwa 13 Köstlichkeiten und DonDahlmann) was wichtig ist: ein Nick,der nicht vergessen wird und eine eigene Marke setzt. Würde ich an Deiner Stelle niemals billig tauschen.
Und klar: Bei einem richtig guten Nick gibt es immer Nörgler.

@philo: Mach ne Geschichte aus Deiner Netzer-Begegnung, so ist es doch in den Wind gefurzt.

[Philostrat]

Lieber Ruebenkraut, auch die Geschichte wäre in den Wind gefurzt.
Es geschah nichts, aber auch gar nichts berichtenswertes. Zwei Männer
nebeneinander an der Bar. Der eine raucht (ich), der andere knabbert
Erdnüsschen (Herr Netzer). Beide reden über Belanglosigkeiten und
fliegen dann ganz unspektakulär nach Zürich. Beide Männer warten auf
ihr Gepäck und steigen letztendlich ins Taxi. Jeder in seines.

Nächstes mal nehme ich die Crossair. Die ist gut für spannende Geschichten.

[Pretextat Tach]

@ Schmidtchen: der Mann heißt Shane MacGowan

@ Klingeltonkomponist: Klasse Story, wundershane!

[Herr Weber]

Manfred Krug - schlimmer als der Prügelprinz!

[U_Sterblich]

Und während der Magenspiegelung soll er kotzen müssen.

[Stimmen]

Ich kann Herrn Krug verstehen. Wenn ich etwas nie verstanden habe, dann diese Spezies Autogrammkartensammler. Wildfremde Leute (Leute, die man im Fernsehen gesehen hat, sind wildfremde Leute) in unpassenden Situationen belästigen, damit sie ein Krikelkrakel auf ein Dings machen - ich habe lange nach einem Vergleich gesucht mit einer Tätigkeit, die noch sinnloser ist - mir ist keine eingefallen. Autogramme sammeln, das ist für mich der moderne Faschismus. Herr Krug hat klug und besonnen gehandelt.

[DonDahlmann]

St. Immen auf dem Kreuzug für die malträtierten Promis. Aber das dumme ist, das die Promis ohne Autogrammsammler keine Promis wären.

[Supatopcheckerbunny]

Hey! Stimmt genau! Und außerdem: auch Faschisten können höflich sein! Ich finde es bedenklich, wenn man gleich allen Faschisten mit der Faschismuskeule kommt, das ist nämlich totalitär! Geh mal in dich, Stimmen!

___________________
Tja!

[Stimmen]

Für mich wäre Manfred Krug auch ein Promi, wenn er nie ein Promi gewesen wäre. Allein sein Verhalten den ungewaschenen Massen gegenüber macht ihn dazu. Aber ich bin ja auch ein Fan von Ernst August von Hannover, dem letzten Situationisten.

[Der Minnen vederspil Isot]

ohne autogrammkarten keine tränen am ende vom blauen engel

[Herr Weber]

Ernst August, Stimmen, echt?
Ich dachte immer, ich wäre der einzige Fan dieses netten, durch und durch gehobelten und sympathischen Herrn.

[Stimmen]

Ich verstehe auch diese Tränenrührseligkeit nicht. Dieser arme, alte Mann mit seiner Einzimmerwohnung, der sich über eine Flasche Wein freut, die ihm irgendein Samariter schenkt. Hätt er mal anständig gearbeitet in seinem Leben, besäße er jetzt ein Feriendomizil an der Cote d'Azur und müßte nicht wildfremde Leute auf dem Flughafen belästigen.

[Stimmen]

Besser wäre nur ein kleines, blindes Mädchen mit ohne Schuhe an gewesen. Da hätte Manfred Krug dann sagen können: "Kannst ja eh nicht lesen" oder: "Ich kann kein Braille" oder: "Ich bin Mo Asumang, du Grottenolm."

[Die Wucht]

Originally posted by Stimmen
Aber ich bin ja auch ein Fan von Ernst August von Hannover, dem letzten Situationisten.

Dieses Statement überrascht nur Leute, die nicht beim Berliner Neujahrspegelsaufen waren.

[DonDahlmann]

Ein kleines, blindes Mädchen mit ohne Schuhe an und einem zerissenen, alten Stofftier unter dem Arm, die einen puscheligen dreibeinigen tauben Hund hat, den Krug dann auch noch getreten hätte.

[fraktal]

Originally posted by Ahmet
In einer solchen Situation sollte man den Krug mit seinen eigenen Waffen schlagen! Als erstes eröffnet man:
(...)
Sagen Sie mal, wie ist das denn jetzt genau mit diesem TDSL-Tarif von der Telekom?

Oder: "Ach Sie sind der Typ (Wahlweise: das A***) wegen dem mein Erbonkel 2 Millionen in T-Aktien angelegt hatte? Der hat sich vor ein paar Wochen völlig verarmt erschossen. Ich hab hier die Asche im Handgepäck. Interessiert Sie das?"

[fraktal]

Originally posted by Klingeltonkomponist
Alle Antworten:
(...)Der Nick ist scheiße. Ich bereue ihn. Wissen Sie, wie man ihn umtauscht? (...)

Ich hab anko ne Mail gecshickt, da war ich binnen Stunden meinen Realnamen los und hatte diesen wunderhübschen Nick.

[Stimmen]

Der puschelige, taube Hund erleidet einen Bauchfellriß von dem Tritt und liegt röchelnd und sterbend auf dem Linoleum der Flughafenempfangshalle - als plötzlich jemand ruft: "Lassen Sie mich durch, ich bin Stefan Frank, der Arzt, dem die puscheligen, tauben Hunde vertrauen." Er rettet den sympathischen Vierbeiner durch einen Luftröhrenschnitt, und das kleine Mädchen kann wieder sehen (emotionaler Schock). Daraufhin erkennt Manfred Krug seinen menschlichen Irrtum und spendiert allen eine Erlebnisreise in sein Feriendomizil an der Cote d'Azur.

[Walter Schmidtchen]

Stimmi, ich hab grad Benzini angemailt, der kommt gleich, dann macht Ihr hier den Strang, ja?
ein richtiges Dramolett

[honz]

apropo mehr arbeiten, ich musste gerade was zu Orang Utangs recherchieren: Die Einwohner von Sumatra glauben, daß die Orang Utangs wohl sprechen könnten, wenn sie es nur wollten, es aber nicht täten, weils sie sonst arbeiten müssten.

[bettyford]

stimmen, noch sinnloser als autogrammsammler sind adelsexperten, die im fernsehen statements über die psyche irgendwelcher adelshansels abgeben.

[Benzini]

Herrn Krug gehört schlicht und einfach mal die Fresse poliert. Habe soeben Ernst August angemailt, der übernimmt das mit Freuden.

[DonDahlmann]

Während das ehemalig blinde taube Mädchen mit dem fasten toten puschligen dreibeinigen Hund in der VIP Lounge auf ihre Erlebnissreise mit Manfred Krug wartet, kommt Franz Beckenbauer rein, wirft ihr sein Handy an den Kopf und brüllt "So kann dös nicht waitergöhn. Die is jo gar nicht gelb."

[Angelika Maisch]

Ihr habt die Keifende, hartherzige Stiefmutter des kleinen Mädchens vergessen, das im übrigen Vollwaise ist, weil der Vater, der das böse Weib gefreit hat, kurz nach der Hochzeit verstarb.
Jetzt muß das unterernährte Kind sich ein Zubrot verdienen, in dem es wildfremde Prominente um Autogramme anbettelt, welche die gierige Stiefmutter für teuer Geld verkauft.
Herr Krug sollte übrigens nicht grundlos zur Magenspiegelung müssen, sondern wegen eines faustgroßen Magengeschwüres,
welches man bei der Darmspiegelung entdeckt hat, die auf Grund der von Frau Rossi farbenfroh geschilderten Steißbeinkrankheit vollkommen sinnlos vorgenommen wurde.

_______________________________________________

Klingeltonkomponist- ein Name den man sich merken kann.

[Aporie]

QUOTE]Originally posted by Stimmen
Daraufhin erkennt Manfred Krug seinen menschlichen Irrtum und spendiert allen eine Erlebnisreise in sein Feriendomizil an der Cote d'Azur.[/QUOTE]


Als der an seiner Weinflasche suckelnde alte Mann, das seine Sprache wiedergewonnen habende Mädchen und der luftröhrenbeschnittene Hund den carraragepflästerten Boden im Feriendomizil Manfred Krugs betreten, erwartet sie allerdings eine böse Überraschung: Vor ihnen liegt Ron Sommer in einer Blutlache, erschlagen vom noch immer die Faschismuskeule schwingenden Spokesman Rolf-E. Breuer. Wer ist hier der wahre Braunemann? schreit er, und zwar so laut, dass es dem kleinen Mädchen wieder die Sprache verschlägt, dem Hund die Luftröhre vollends platzt und die Tränen des von Weinkrämpfen geschüttelten alten Mannes das noch feuchte Autogramm Manfred Krugs zu einer Endlosschleife verwischen.

[Herr Genista]

Aber man kann doch Ernst August gutfinden und Krug trotzdem doof, das geht doch volle Kanone.

Im übrigen ist schlimmer als Autogramme sammeln ja wohl Trainspotting (http://www.montypython.net/scripts/camspot.php). Aber auch konsequenter. Und darum vielleicht letztlich doch nicht schlimmer, sondern besser oder sogar gut.

[Philostrat]

Könnte jemand mal freundlicherweise die Bilder von Herrn Krugs Darmspiegelung googlen? Danke.

[Pretextat Tach]

Originally posted by Stimmen
Ich kann Herrn Krug verstehen.

Meine lieben Stimmen, mich verwundert Ihr Mangel an Einfühlsamkeit. Ich fühle mich von Ihnen obendrein persönlich beleidigt, da meine Großmutter, Gott habe sie selig, auch einmal ein Autogramm ergattern wollte, von wem sage ich jetzt nicht, und trotzdem war sie ein guter Mensch.

Warum stellen Sie sich diesen alten Mann, am Flughafen stehend, nicht einmal vor?

Stimmen verarscht uns bestimmt, das können sie (die Stimmen) nicht ernst meinen.

[Edmund]

Am Hamburger Flughafen wurde beim Bau der neuen Autobahnanbindung eine kleine Tribüne zum Planespotting angelegt. Ich war schon ein paarmal dort, weil es eben doch nichts Interessanteres als Düsenclipper ähh, nein Menschen gibt. Menschen männlichen Geschlechts, die die Towerfunksprüche abhören und irgendwas in ein "Album" notieren.

Beim gutem Wetter tun sie's mit Kühltasche und/oder Ehefrau, bei Regen bleiben sie in ihren Golfs sitzen.

@Honz
Interessant!

Manfred Krug scheint in Wirklichkeit fast genauso zu sein wie in seinen populärsten Rollen. Vielleicht kann er überhaupt nicht schauspielern. So wie Jan Fedder, der als "Dirk Matthies" ebenso authentisch wie großartig ist.

[seven]

Die Sache mit dem Autofahrer, den Krug damals im Schwarzwald geohrfeigt hat, ging durch alle Zeitungen (oh, welch glückliche Zeiten!) und im Fernsehn wurde auch eine Punk Band gezeigt, die vor dem Freiburger (?) Gerichtsgebäude einen Song dazu spielte. Ich fand das ganz Klasse. Weiss noch jemand den Namen der Band?

[Aporie]

Die brechenden Krüge?

[Ahmet]

Als ich im Urlaub vor ein paar Jahren in Garmisch-Partenkirchen weilte hatte Manne Krug ein Gastspiel in dem kleinen Kur-Theater oder wie das auch heissen mag. Er spielte tatsächlich in dem Kleist-Stück "Der zerbrochene Krug". Ich wusste nicht: Ist das nun komisch oder geschmacklos?

[Pretextat Tach]

Die brechenden Krüge.
Der gebrochene Krug.

Finde ich irgendwie witzig.

[seven]

Also weiss niemand, wie die Band vor dem Gerichtsgebäude hiess. Schade.

[fraktal]

Das beste was ich finde:

http://www.badische-zeitung.de/

-> Recherchedienst.

[Thersites]

††† (https://www.youtube.com/watch?v=tNq6t52-E1k)

[U_Sterblich]

Dieser Strang hat alles, was ein ausgezeichneter Strang braucht.

[kat-o]

Mein Großvater Otto war kein besonders hübscher Mann – er war sehr klein, hatte dafür eine große Nase, eigentlich einen Zinken, und ein kleiner Kopf saß zwischen zwei großen Ohren. Aber er war lustig, charmant, hatte viele Ideen und wusste instinktiv, wie man durchs Leben kommt. Er war einer, da bin ich sicher, der interessante Männer und schöne Frauen um den Finger wickelte. Nach dem Krieg konnte er mit meiner Oma nicht gleich wieder nach Berlin, obwohl sie beide vorher – nicht zusammen, aber das ist eine andere Geschichte - hier in der Bülowstraße gewohnt hatten, weil ihnen jetzt ein Wohnberechtigungsschein fehlte. Sie unterhielten zunächst am Stadtrand lange einen Laden für Elektroartikel, und hatten so den ersten Fernseher des Dorfes, bis Otto irgendwann in den späten 50er Jahren eine Stelle in Berlin bekam: Er übernahm als Techniker die Betreuung einer Probebühne des Fernsehens. Weil es aber ja mein Großvater war, kümmerte er sich nicht nur um die Technik, sondern auch um alles andere; er kochte den Kaffee und machte den Schauspielern das Frühstück. Manfred Krug ließ bei einer oder mehreren Gelegenheiten ganz gern kleine, selbstgebastelte Papierflieger aus dem Gebäude am Pariser Platz in Richtung Grenze segeln, auf die er schrieb: „Ich will hier raus.“
Und ein bisschen stolz denke ich, war mein Großvater auf die Geburtstagskarte, die er einmal von allen bekam: „Unserem lieben Herrn Fischer von uns allen die besten Grüße / Ihr Manfred Krug, Armin Mueller-Stahl, Rolf Herricht, Marianne Wünscher, Horst Drinda, Käthe Reichel, Rolf Ludwig“.

[Die Wucht]

Ende der 90er war meine Oma bei mir zu Besuch. Wir fuhren mit meinem Auto durch die Stadt, ich spielte Fremdenführerin (hier ist die Uni, da ist die Kanzlei, da ist der Reichstag). Man kennt sich so sagenhaft schlecht in der eigenen Stadt aus, irre, auch 20 Jahre später hat sich daran nichts geändert. Und damit meine ich jetzt die Situation, dass man vom Stadtschloss zum Alten Museum geht und dann zeigt die Begleitung auf das Gebäude "da hinten" und dann muss man einfach passen. Die Begleitungen zeigen ja nicht auf den Dom, das Museum oder die Turnschuhe, die auf der Stromleitung hängen sondern den Fitzel am anderen Ende.

Jedenfalls wollte meine Oma in den Zoo, also fuhren wir zum Zoo, Parkplatz in der Nähe vom Elefantentor. Ich war grade eingeparkt, als ein Autofahrer neben mir auftauchte, mich anbrüllte. Ich dachte SOFORT an Manfred Krug und seine im Strang bereits geschilderten Eskapaden im Straßenverkehr, so dass ich den Türriegel, äh, verriegelte. Keine Sekunde später versucht der Manfredkrugige meine Autotür aufzumachen. Meine Oma auf dem Beifahrersitz signalisierte mir, das Fenster etwas runterzukurbeln. Durch das dritteloffene Fenster rief meine Oma raus: "Sie sollen sich was schämen." Der Manfredkrugige schaute verdattert und ging.

Ich kenne mich im Engelsbusiness nicht so aus, aber ich glaube nicht, dass meine Oma und der Manfredkrugige und Manfred Krug den gleichen Platz im Himmel bekommen haben. Ich glaube, die beiden Herren müssen da oben ein paar Extrarunden drehen, gleichzeitig und das wird dann "Treffen sich zwei Jäger".