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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ono, Yoko



seven
28.01.2002, 00:38
Yoko Ono
Im Herbst 2001 habe ich Yoko Ono – na ja, „getroffen“ kann man nicht gerade sagen – eher: gesehen.
Und zwar war das in Manhattan Central Park South, wo ich mir Strawberry Fields angeguckt habe, nachdem ich vorher um das nahe gelegene Dakota Gebäude herumgelaufen war, immer heimlich bemüht, nicht wie ein Tourist auszusehen, obwohl das für niemanden eine Rolle gespielt hätte, wenn’s anders gewesen wäre, was es wohl ja auch war.
Jedenfalls waren ich und mein Eastpack auf dem menschenleeren Kiesweg von Strawberry Fields zurück zum Dakota, als mir zwei Gestalten entgegenkamen, so wie einem eben Leute auf einem einsamen Parkweg entgegenkommen.
Erst dachte ich noch „das wird doch nicht...“, ach Quatsch, mir war sofort klar: Hier kommt Yoko Ono mit jemandem, der mir unbekannt ist. Und so war’s auch.
Der Herr in Yoko Onos Begleitung sah aus wie ein persischer Peppichhändler und war in einem Alter, dass ich dachte „daschauher, ohne Bodyguard“ und Frau Ono sah mit den Haaren, dem grossen Kopf mit viel Fläche im Gesicht (keine Falten!), der Brille usw. genau so aus, dass ich wieder dachte „es gibt sie also wirklich“. Wären da jetzt noch andere Passanten gewesen...: mein Gott, who cares...
Aber so war jetzt eine Situation entstanden, die leicht ins Peinliche hätte abrutschen können, hätten wir drei Beteiligten uns nicht so souverän gezeigt wie nun geschildert.
Also, ich identifiziere Yoko klar als Ono, sie zeigt in Mimik (soweit erkennbar) und Körperhaltung, dass sie gemerkt hat, dass ich gemerkt habe.
Wir gehen aufeinander zu und vorbei schleicht eine etwas verhuschte japanische Oma, die einen misstrauischen Seitenblick auf den Touristen mit dem Rucksack wirft. Der grauhaarige Begleiter wirkt sehr souverän oder so.
Heute muss ich zugeben, dass ich wahrscheinlich einen blosnichtimpertinenthinglotzen Blick von mir gegeben habe. Immerhin, Yoko Ono zum Anfassen nahe, da hätte man mehr draus machen können.

Frage jetzt: Hätte ich die Frau, wo ja keine Zeugen zugegen waren, packen sollen und anschreien „warum hast du das getan, die Beatles vernichten, Lennon in den Suff treiben, uns mit deinem Gequieke quälen, warum nur, warum“?

Hätte ich das tun sollen? Fragen, Fragen, Fragen...

Zunächst mal aber finde ich, dass Yoko Ono unsere Begegnung sehr professionell gemeistert hat und ich überlege mir einen adäquateren approach für den Fall, dass sie mir noch einmal über den Weg läuft.
Eure Vorschläge sind dabei sicher hilfreich.

yellowshark
28.01.2002, 01:04
Ob Sie das tun würden, habe ich mich schon beim Lesen des Titels gefragt, beim Lesen des Textes, die ganze Zeit, bis es dann heraus war, daß nicht. Schade, aber spannend.

Tiffany Nudeldorf MD
28.01.2002, 01:37
Bitte um Erklärung von "Strawberry Fields". Meinen Sie Ground Zero ?

seven
28.01.2002, 01:42
Na ja, ich wollte, ich könnte sagen, mir sei sofort klar gewesen, dass dadurch Lennon auch nicht wieder lebendig würde, aber ehrlich gesagt war ich echt konsterniert, abgesehen von dem irritierenden Gedanken, Yoko könnte mich für einen Attentäter halten.

rron
28.01.2002, 01:43
Nein, Tiffany, er meint einen Abschnitt im Central Park.
Hier steht mehr dazu. (http://www.centralparknyc.org/vp-template.php?tour=2&id=32&num=8)

seven
28.01.2002, 01:51
Originally posted by Tiffany Nudeldorf MD
Bitte um Erklärung von "Strawberry Fields". Meinen Sie Ground Zero ?

He, hallo, ich bin Jahrgang 1957 und da kennt man den Lennon Song dieses Titels. Nach Lennons Tod hat Frau Ono im Central Park South eine, sagen wir: Gedenkstätte einrichten lassen, ein Mosaik o.ä. im Boden, wo Besucher inne- und Einkehr halten sollen. Geräuschemachen ist dort verboten, ist aber trotzdem blos eine Gedenkecke zwischen lauter Sträuchern. Das Original Strawberry Fields vom Lied ist glaube ich ein Waisenhaus in London gewesen. Ich schau aber gerne noch mal nach, falls Du (als Älterer darf ich das anbieten) Interesse hast.

seven
28.01.2002, 01:54
Originally posted by rron calli
Nein, Tiffany, er meint einen Abschnitt im Central Park.
Hier steht mehr dazu. (http://www.centralparknyc.org/vp-template.php?tour=2&id=32&num=8)


Puah! Das ging ja flott! Habt Ihr keine Arbeit?

Mr. Knister
28.01.2002, 10:33
Originally posted by seven



Frage jetzt: Hätte ich die Frau, wo ja keine Zeugen zugegen waren, packen sollen und anschreien „warum hast du das getan, die Beatles vernichten, Lennon in den Suff treiben, uns mit deinem Gequieke quälen, warum nur, warum“?

...und Frau Ono sah mit den Haaren, dem grossen Kopf mit viel Fläche im Gesicht (keine Falten!), der Brille usw. genau so aus...


Zu 1.: Ich finde: Ja. Hättest Du tun sollen.
Zu 2.: Wenn's wirklich Yokoono war. Und nicht Charlie Brown, verkleidet (die feiern in New York bestimmt doch auch alle Karneval.)

Einen schönen Tag!

DREA
28.01.2002, 10:54
Derartigen Wissensdurst umgehend zu stillen, hat sich bewaehrt, Seven! Da darf man auf Arbeit keine Ruecksicht nehmen.
Yoko Ono wuerde ich zwar weder mit den alten Falten im Gesicht noch nach der von Ihnen beobachteten schoenheitschirurgischen Rundumbehandlung gruessen wollen, aber hier ist ein kleiner Tip fuer die naechste Begegnung: Sie packen ein kleines Abspielgeraet mit gutem Lautsprecher ein. Bei Ono-Sichtung lassen Sie Yokos haesslichstes Gequietsche droehnen. Dazu grinsen Sie ein bisschen schief und schuechtern. Da sie wahrscheinlich wahrscheinlich zu eitel ist, anzunehem, Sie koennten das ironisch meinen, wird Yoko san glauben, Sie seien einer dieser beinharten deutschen Fans. Von denen hat sie (zumindest nicht fuer ihre musikalischen Verdienste) meines Wissens nach nicht besonders viele. Sie wird also geschmeichelt verharren und darauf warten, dass Sie was Huldigendes sagen. Diese Gelegenheit koennen Sie dann zu wuesten Beschimpfungen nutzen. Aber mal im Ernst, wollen Sie echt mit einer alten japanischen Frau herumstreiten? Wissen Sie, wie die zetern koennen?

vir
28.01.2002, 10:54
Originally posted by seven
Frage jetzt: Hätte ich die Frau, wo ja keine Zeugen zugegen waren,

Und Onos Begleiter war taub und blind, oder was?


uns mit deinem Gequieke quälen,

Sie hätte wahrscheinlich (und mitrecht) geantwortet: "Immer noch besser als 'Woman', 'Mull of Kintyre', oder 'I got my mind set on you'!"

bangen
28.01.2002, 11:46
Kann sein, dass sie so geantwortet hätte.
Ist aber Quatsch, John war nicht Paul.

vir
28.01.2002, 12:28
Aber George war der Ringo der Beatles?

rron
28.01.2002, 12:39
Nein, George war der "stille Traveling Wilbury".

schlund
28.01.2002, 15:28
Nein, das war Roy Orbison.


http://elvispelvis.com/enter_fuller_up.htm

Mr. Knister
28.01.2002, 15:38
Die Berliner Stadtillustrierte "Zitty" hat in den Achtzigern mal eine hübsche Zeichnung veröffentlicht. Links "Yoko mit", rechts daneben "Yoko ono". Kommt das jemand bekannt vor? Hat das jemand bei sich zu Hause an der Wand hängen? Würde ich gern mal wiedersehen, dieses wunderschöne Blatt...

Walter Schmidtchen
28.01.2002, 15:58
Originally posted by DREA
... deutschen Fans. Von denen hat sie (zumindest nicht fuer ihre musikalischen Verdienste) meines Wissens nach nicht besonders viele...

Einen kenne ich: mich, liebe DREA.
Sie ist eine der wichtigsten Künstlerinnen des 20sten Jh, Pionierin des Fluxus, ich finde ihre Aktionen (Pieces) grossartig und die Platten atemberaubend, gerade diese parallel zu der von Phil Spector produzierten "John Lennon and Plastic Ono Band" (Working Class Hero, Mother), die mit dem nahezu identen Cover (Baum). Diese extremen, intensiven, brutalen Schreie (Why) erschüttern mich wirklich bis ins Mark und sind ein grosses Vorbild gewesen für meine Musik, sie und Mark E Smith von Fall nachzuahmen, war mein peinliches, gescheitertes Vorhaben.


Die Beatles "auseinandergebracht" (was für eine blödsinnige Spekulation) hat natürlich die gegenseitige Angeödetheit der einzelnen Mitglieder, eher George und John von Paul. Und in 2ter Linie die Eifersucht von Paul auf Yoko.

seven
28.01.2002, 17:07
Originally posted by Mr. Knister


Zu 1.: Ich finde: Ja. Hättest Du tun sollen.
Zu 2.: Wenn's wirklich Yokoono war. Und nicht Charlie Brown, verkleidet (die feiern in New York bestimmt doch auch alle Karneval.)

Einen schönen Tag!

1. Ei ja, hinterher ist man immer schlauer. In dem Augenblick hatte ich aber nicht die Traute.
2. Dochdoch, 100 pro: Das war the one and only...

seven
28.01.2002, 17:16
Originally posted by DREA
Derartigen Wissensdurst umgehend zu stillen, hat sich bewaehrt, Seven! Da darf man auf Arbeit keine Ruecksicht nehmen.
Yoko Ono wuerde ich zwar weder mit den alten Falten im Gesicht noch nach der von Ihnen beobachteten schoenheitschirurgischen Rundumbehandlung gruessen wollen, aber hier ist ein kleiner Tip fuer die naechste Begegnung: Sie packen ein kleines Abspielgeraet mit gutem Lautsprecher ein. Bei Ono-Sichtung lassen Sie Yokos haesslichstes Gequietsche droehnen. Dazu grinsen Sie ein bisschen schief und schuechtern. Da sie wahrscheinlich wahrscheinlich zu eitel ist, anzunehem, Sie koennten das ironisch meinen, wird Yoko san glauben, Sie seien einer dieser beinharten deutschen Fans. Von denen hat sie (zumindest nicht fuer ihre musikalischen Verdienste) meines Wissens nach nicht besonders viele. Sie wird also geschmeichelt verharren und darauf warten, dass Sie was Huldigendes sagen. Diese Gelegenheit koennen Sie dann zu wuesten Beschimpfungen nutzen. Aber mal im Ernst, wollen Sie echt mit einer alten japanischen Frau herumstreiten? Wissen Sie, wie die zetern koennen?

Nein, nein, Sie haben ja Recht, ich will überhaupt mit gar niemandem herumstreiten, bin im Übrigen auch gar kein so schlimmer Yoko Ono Hasser, sondern hätte diesen Streit nur sozusagen stellvetretend für die vielen enttäuschten Beatles Fans vom Zaun gebrochen, aber es ist ja sowieso anders gekommen und jetzt aber Schluss damit.

rron
28.01.2002, 17:19
Seven, wenn Sie anstelle von "zitieren und antworten" einfach "antworten" (am Seitenanfang, rechts außen) benutzten, das wäre ganz lieb!

Bussi!

seven
28.01.2002, 17:23
Originally posted by virchow


Und Onos Begleiter war taub und blind, oder was?



Sie hätte wahrscheinlich (und mitrecht) geantwortet: "Immer noch besser als 'Woman', 'Mull of Kintyre', oder 'I got my mind set on you'!"

Ob Onos Begleiter taub, blind oder sonstwas war, weiss ich nicht, ich habe mit den Leuten ja nicht gesprochen, der Mann war einfach nur vorhanden.
"Woman" ist ein Song von Lennon, in dem es eben genau um Yoko geht. Mit den anderen Beispielen hast Du wahrscheinlich Recht. Aber erstaunlich, wie leicht sich, nach all den Jahren noch immer die alte Lennon/ MacCartney Diskussion entfachen lässt. Fehlt noch, dass jemand die Stones mit ins Spiel bringt. Ich bin bereit...

vir
28.01.2002, 17:36
Originally posted by seven
der Mann war einfach nur vorhanden.


Eben.


Und wenn Du nicht auf obiges posting von rron hörst, kommt Brad Pitt und erschiesst Dich.

hofbauerova
28.01.2002, 18:00
Yoko Ono ist Künstlerin und super. Seven träumt schlecht. "Gequieke" - ist das wieder dieser Anti-Intellektuellen-Reflex, hin zu den Ingenieuren dieser Welt?

Ich glaube ausserdem, eine Frau ohne Zeugen zu packen und anzuschreien, das ist ganz out. Das hat man nicht mehr. Was ist aus dem Frauenverhaustrang geworden, der hier öfter mal erwähnt wird? Gibt´s den noch?

rron
28.01.2002, 18:13
1989, auf der "Kings of Metal"-Tournee von Manowar, lief in der Umbaupause zwischen der Vorgruppe und Manowar allabendlich Yokos komplette "Starpeace". Eine schönere Definition von Unverständnis, als die mit den Headbangerantlitzen ausgedrückte habe ich nie mehr gesehen.

Walter Schmidtchen
28.01.2002, 19:05
Wie haben denn die Manowar Fans das überhaupt hören können?
Nach einer Hälfte eines Konzerts der bewiesenermaßen lautesten Band der Welt?

Ich glaube auch, dass diejenigen die Yoko Onos Vokaleruptionen als Gequieke bezeichnen, diejenigen von Diamanda Galas als Geröchel einer strangulierten Katze labeln würden

Juergen Broemmer
28.01.2002, 19:42
Die Beatles auseinandergebracht zu haben, waere so ein geringes Verdienst auch wieder nicht. Tatsaechlich steckt in einer Nummer wie "Why" (http://www.rykodisc.com/RykoInternal/DatabaseSupport/RealAudio/709_1.rm) allerhand musikalische Sprengkraft, - die das Mopsgesicht McCartney vermutlich doch erschreckt haben duerfte. Und so gehoert sich das auch.

Walter Schmidtchen
28.01.2002, 19:50
Danke, Jürgen.
Yoko Ono Verächter hören wahrscheinlich Al Jarreau oder Astor Piazzola, den alten Quetschkommodenstrangulierer.

DerCaptain
29.01.2002, 00:35
Nee, die hören Ärzte oder Bloodhound Gang.

ingwer
29.01.2002, 01:08
lustig schmidtchen, ich habe ein bootleg von diamanda galas, da röchelt sie 45 minuten, äh, wie eine strangulierte katze.

Tiffany Nudeldorf MD
29.01.2002, 01:54
Ich komme bei Gelegenheit auf Ihr galant formuliertes Angebot zurück, seven, mir jungem Huhn mal den Weg zu den wahren Strawberry Fields zu weisen.

Die scheinen ja damals ganz flott angekommen zu sein, diese vier Beatle. Man lernt nie aus.

rron calli - danke für den Hinweis auf Disneyland.

DREA
29.01.2002, 06:09
@Schmidtchen: Yoko Onos kuenstlerische Verdienste ausserhalb der Musik wuerde ich niemals bestreiten wollen! Ihre musikalischen Aktivitaeten kenne ich zu wenig, um dazu wirklich etwas sagen zu koennen. Das da oben war nur so hingeschrieben, gestern war Zwangsposting-Tag...
Was war noch? Ach ja, ich wuesste gerne, was "Anti-Intellektuellen Reflexe" sind und wie die normalerweise aussehen.

hofbauerova
29.01.2002, 11:38
Verehrte DREA, das ist so: im Wen.wir.uns.auf.Scheinen.wünschen-Thread (http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=12527&perpage=10&pagenumber=15) hat sich kurz einmal eine Diskussion entsponnen zur Frage, ob denn Erfinder, Forscher und Konstrukteure, aber auch Unternehmensführer mehr gewürdigt werden sollten als vergeistigte Feulletonisten und Möchtegern-Intellektuelle. Und zwar mit dem Hinweis darauf, dass die Erfinder die Gesellschaft nachhaltiger beeinflusst hätten, als... Abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass das so ist, finde ich die Wortwahl und die da herausblinkernde Intention ärgerlich. Der ganze Kulturkram sei sowieso nur Selbstbeweihräucherung der Beteiligten, demgegenüber steht die Wirklichkeit. Das entäussert sich dann in Vokabeln wie: herumhampelnde Promis, vergeistigte Feulletonisten und Möchtegern-Intellektuelle. What´s next: Schwatzbude?

Mir scheint, Yoko Onos musikalische Beiträge zu dieser Welt als Gequieke zu bezeichnen, entspringt einer ähnlichen Haltung. Gut ist demnach Paul McCartney, weil seine Produkte Millionen beeinflussen. Schlecht ist demnach Yokos Kunst, weil möchtegernintellektuell. Gerne lasse ich mir erklären, was denn in diesem Szenario richtige, echte, gute Kunst auszeichnen würde.

Mit höflichen Grüssen - und einem recht nachträglichen, dennoch recht herzlichen guten Wunsch zum Geburtstag.

DREA
29.01.2002, 12:01
Besten Dank, Hofbauerova. Fuer Ihre (uebrigens voellig puenktlichen) Wunsch und die Erklaerung. Die Schwarz-Weiss Debatte, die Sie da gerade beschreiben, geh ich mir jetzt mal angucken. Hatte ich bisher uebersehen. Bin mal gespannt, WER da die ueblichen "Kultur ist ein doch voellig ueberschaetzer Wert..." Argumente bringt. Schoenen Tach noch!

DonDahlmann
29.01.2002, 12:34
Was stört sie da eigentlich, hofbauerova?
Es gehört auch zu den Errungenschaften an denen die Kunst durchaus mitgearbeitet hat, das man was schlecht finden kann, ohne den Kunstbegriff als solchen zu negieren. Wenn ich Paul McCarty gut und Ono schlecht finden mag, kann ich das gerne machen, ich kann sogar von Pseudo-Intellektuellen Gewäsch reden, wenn ich mag. Solche Aussagen stellen auch nicht Wert eines Künstlers in Frage, sondern allerhöchstens das Verständnis von Kunst des- bzw. derjenigen, die sich dann ans Bein gepisst fühlen, womit ich keineswegs sie meine. Wenn einer meint, das diese ohne jene Art von Kunst "schlecht" ist es einfach ein gutes Recht so zu denken. Auf einem intellektuellem Sockel steht wohl keiner.

graumauser
29.01.2002, 13:49
Zöge man Lennon von der Ono ab, würde nichts, aber auch gar nichts von ihr erinnernswert sein. Hysterisches Gekreische haben andere Damen ebensogut drauf, wenn nicht besser. Musikalisches Unvermögen ist ebenfalls weiter verbreitet, als man gemeinhin annimmt. Und häßlich war sie auch immer. Sorry, Schmidtchen, der Dame bist du in puncto "perfektionierter Dilettantismus" Lichtjahre voraus.

g.

hofbauerova
29.01.2002, 14:35
Don, es geht um etwas viel basaleres, nämlich: gibt es überhaupt Kunst – oder ist eigentlich alles schon Marketing? Wenn eine/r nur gelten lässt, was von vielen gekannt und gemocht und gekauft wird, dann kürzt Kunst sich eigentlich aus allem ´raus. Dann braucht es keine mehr. Wozu auch? Bei den Leuten, die von Pseudo-Intellektuellen reden wüsste ich immer gerne, wer denn im Gegensatz dazu die (guten, richtigen, wahren ...) Intellektuellen sein sollen? Am Ende will das doch immer sagen: wir brauchen gar keine Intellektuellen. Damit wir uns da nicht missverstehen: Primat der Ökonomie: gerne. Materialistische Weltsicht: prima. Und schon überhaupt nichts gegen ordentliches Handwerk und gegen Design, gegen Ärzte, Architekten und Maschinenbauer. Aber war´s das dann? Und wollte Astrid Lindgren nur der Beipackzettel zur Schokoladewerbung sein? Einzelne Werke oder Schaffende dürfen von Ihnen und von mir und von jeder und jedem natürlich von Herzen Scheisse gefunden werden. Wie sollte es denn anders sein?


graumauser, Sie erinnern mich an einen guten Freund, der einmal tagelang nicht von der Idee abzubringen war, Lotte Lenya bzw. Kurt Weill hätte(n) den Alabamasong (Sie wissen schon: Oh, take me to the next Whiskybar...) von den Doors geklaut.

graumauser
29.01.2002, 15:03
Hofbauerova: Ja, natürlich. Brecht / Weill waren auch für mich die größten Plagiatoren der Musikgeschichte. Ihr Freund hatte Recht! Denn auch in der Musik gilt das anko'sche Ancietätsprinzip: was ich zuerst höre, ist das Original.

Vorläufig, zumindest.

g.

Juergen Broemmer
29.01.2002, 15:06
Wer nur Gekreische hoeren will, dem wird halt auch nichts anderes zwischen den Ohren ankommen. Bitteschoen. Erinnert sei nur daran, dass es oftmals den Dilettanten vorbehalten ist, an den Kaefigen der Faechler zu saegen. Denn "der Fachmann ist notwendig dumm", wie schon Heimito von Doderer wusste.

Intellektuellen-Feindschaft ist mittlerweile fast so populaer wie Astor Piazolla. Genaehrt wird sie allerdings auch von den allgegenwaertigen Intellektuellen-Darstellern vom Schlage eines Peter Sloterdijk. Ein bisschen Jonglieren mit Analogien und zwei, drei Fundstellen aus dem dtv-Atlas Philosophie machen noch keinen Gedanken und schon gar keinen Denker.

Gorelord Semtex
29.01.2002, 15:12
genau, Graumauser, Du Flasche, hässlich war sie auch immer!

Ausserdem, bedenke, nicht sie war das Lennongroupie, sondern er das Onogroupie

graumauser
29.01.2002, 17:48
Schon klar.

Mein Großvater gab auch Privatunterricht, in Sachen Klavier. Einer Mutter, die mit ihrem Söhnchen vorstellig wurde, damit dieser es mal zum Virtuosen bringe, spielte er einige Dur- und Moll-Fingerübungen vor, und als zweites: "Achtung!" eine wüste Kakophonie. Der Sohn antwortete auf die Frage, was ihm besser gefiele: "Das letzte!"

Der Rat meines Opas an die Dame war so kurz wie abschließend: "Nehmse den wieder mit, Gnädigste. Der hat ein Gehör wie ein Schwein."

g.

Walter Schmidtchen
29.01.2002, 17:53
bei Albert Aylers oder John Coltranes Getröte wäre er wahrscheinlich schreiend rausgelaufen, die Hände auf die Ohren pressend

graumauser
29.01.2002, 18:05
Truth is in the eye of the beholder. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Meine Alten haben mich für den Krach, den ich früher immer hörte, gehaßt. Das Intro zu "Speed King", beispielsweise. Was treibt mich dazu, hier gegen Tex "Tröte" argumentieren zu wollen?

Die pure Lust am Streit.

Ein undankbares Motiv, führwahr.

g.

Walter Schmidtchen
29.01.2002, 18:14
Walking Piece (1964)
Walk in the footsteps of a person in front.
1. on ground
2. in mud
3. in snow
4. on ice
5. on water
Try not to make sounds.

graumauser
29.01.2002, 18:16
http://www.instantkarma.com/images/yowalkeryokokerigift.jpg

Tristan
29.01.2002, 18:36
"The walrus is Paul" Wohl wahr.
Frau Ono ist trotzdem zickenhaft.
Und wird's auch immer bleiben.
So bin ich halt erzogen worden.

hofbauerova
29.01.2002, 18:38
graumauser: Superkonzept zwischen Ihren Zeilen! Ernsthaft!!

Was ich zuerst höre, ist das Original.
Subtext: Plagiatoren der Musikgeschichte.

Das ist mal ein Klasseprojekt. Wenn sie das konsequent zu Ende denken, dann ist das Copyright tot. Copyright Ken Wilson - einfach irrelevant. Ich bin begeistert. Wenn ich jetzt was zu sagen hätte in dem Projekt, würde ich sofort anfangen Knete zu sammeln, Staatsknete, Sponsorenknete, es muss eingereicht und aufgestellt werden, es muss im Ich.Ich.Ich.Forum promotet werden... Dann engagieren wir einen Klasseanwalt, sagen wir: Ed Fagan, den wir mit dem Geld beauftragen ein Urteil zu erwirken, das besagt: immer die Coverversion, die jemand von irgendeinem Stück zuerst gehört hat ist das Original. Kein Spass.

DAS IST KUNST!

Ihr Zug.

graumauser
29.01.2002, 19:02
Das geht mir seit einem dreiviertel Jahr durch den Kopf. Da hat mir eine ehemalige Bekannte mehrfach vorgeschwärmt, daß "Dream to me" von Dario G. doch soooo ein tolles Lied sei.

Nachdem ich das Machwerk dann mal im Radio gehört hatte, teilte ich ihr mit, daß das Leitmotiv aus einer Filmmusik geklaut sei: "Jill's Theme" von Morricone, Once Upon a Time in the West. Ihre Antwort war dahingehend, daß sie den Film nicht möge, und ihr der Morricone egal sei, deswegen sei IHR Original dieses schöne Lied des schönen Dario.

Weiterhin bin ich im Besitz einer LP von Katrina and the Waves, auf der ein Hendrix-Klassiker plagiiert wird. "The wind cries Mary", Note für Note nachgespielt, mit anderem Text. Autor? Kimberley Rew. Steht auf dem Label.

Ein ähnliches Spielchen war mal "Bombay Calling" von It's a beautiful Day, das nichts anderes als "Child in Time" ist. Stand aber auch nicht auf dem cover, sondern LaFlamme, der sich mit fremden Federn schmückte.

Naja, die Doors haben Brecht / Weill in den credits genannt. Das ist doch was Schönes, die Erben der beiden wird's gefreut haben.

(Schmidtchen! Sag wenigstens dankeschön, wenn ich dir ein Foto schenke!)

g.

hofbauerova
29.01.2002, 19:06
Graumauser, Sie sollten Ihre Verehrung für Schmidtchen nicht sooo laut vor sich hertragen. Man könnte auf die Idee kommen, dass Sie sich eigentlich nicht mit mir unterhalten wollen. Oder schreiben Sie doch das nächste mal drauf: Für Schmidtchen. Dann müssen Sie nicht im Nachhinein traurig sein, dass Sie nicht erhört wurden.

DonDahlmann
29.01.2002, 19:18
Naja, im Moment wird in den Charts eh gecovert wie jeck. Das ist nix neues, und kommt alle paar Jahre mal vor. Das war in den 80ern, den 70ern. Selbst in den "tollen" 60ern hat Jochen Rindt.. ach nein, das war ja was anders.

Ernsthaft: Der Ausspruch "DAS ist Kunst" misshagt mir. Er hat was totalitäres, bzw. ideologisches; als ob es eine allumfassende Definition von Kunst gäbe, gerade im Bereich Musik. Ein Bach-Fan hat sicher eine völlig andere Meinung, verglichen mit einem Ono-Fan oder einem Miles Davis Anhänger. Aber alle werden sicher gerne an macnhen Stellen vor Verzückung triumphierend jauchzen "DAS ist Kunst".

graumauser
29.01.2002, 19:20
ich verehre Schmidtchen nicht, im Gegenteil, ich verachte diesen leichtlebigen Menschen eigentlich. Aber er kann schön streiten, so gänzlich bar jeder Konvention, und das hilft mir heute, mein Adrenalin abzubauen.

Sehen Sie mich dennoch im Staub zu Ihren Füßen kriechen, Hofbauerova. Sie haben Recht, ich bin unhöflich gewesen. Ich bin immer noch die usenet-groups gewohnt, bei denen man in einem Post zehn Freunde und ebensoviele Themen ansprach. Manchmal falle ich in diese reduzierte Form der Kommunikation zurück, aber wenn ich Ihnen einen Brief schreibe, dann hat der alte Walter darin nichts verloren, wirklich GARNICHTS.

Seien Sie mir nicht mehr böse; ich kann sehr wohl unterscheiden zwischen dem Gespräch mit Ihnen und der leidigen Zankerei mit dem Goldschmied.

Beste Grüße, und küß' die Hand -

g.

hofbauerova
29.01.2002, 19:25
totalitäres = ideologisch ???

Herr Dahlmann, nehmen Sie es doch einfach so - und weniger misstrauisch: ich jauchzte vor Verzückung triumphierend, anlässlich eines Gedankens von graumauser, der mir gefiel. Im übrigen tut es mir missbehagen, wenn ich in die Jochen.Rind.Ecke gestellt werde.

Herr Cohn
29.01.2002, 19:28
Die Musik von Yoko Ono war mir bis vor 5 Minuten unbekannt. Aber gerade habe ich 'streaming' etwas aus ihrer neuen CD vernommen, mit wachsendem Erstaunen, und obwohl ich eher dem alten Bach anhänge, finde ich: Die Dame macht gute und beeindruckende Musik, gelassen und souverän. DAS ist Kunst und DAS keine, hm, Yoko Onos Musik hat jedenfalls sehr viel von Kunst.

Walter Schmidtchen
29.01.2002, 21:39
ich fühle mich geadelt, ich werde von Graumauser verachtet!

graumauser
29.01.2002, 21:55
Rightyright, Bruder, Sir.

g.

Bettinescu Bucuresti
29.01.2002, 21:57
Wollte hier ein paar #'Fakten' in die Diskussion einführen, die ich in einer John Lennon Biographie gelesen habe, die letztes (?) Jahr in USA erschienen ist, Hrsg. ist ein ehemaliger Freund Yokos' und Lennons'.

1.Yoko Ono hat John nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Fixen 'verführt' steht da. John und Yoko haben ziemlich ausführlich gemeinsam Heroin konsumiert. Schon allein deshalb hat sie die Beatles auseinader gebracht. Weil nicht die Anderen so langweilig geworden waren, sondern John einfach vollkommen weg.

2. John Lennon hat außerdem in den letzten Jahren seines Lebens Boulemie gehabt. Ob er das auch von Yoko hatte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat er ziemlich alles wieder ausgekotzt und wurde immer schwächer, stand auf jedden fall vollkommen unter Yokos 'Fuchtel'. Ein Besipiel:

3. Wenn John Lennon irgendwo hin fliegen mußte, flog Yoko immer! mit. Allerdings mußten sie vorher zu einem Freund Yokos. Der hat dann gependelt: Yoko hatte nämlich die Wahnvorstellung, John würde bei einem Flugzeug Absturz sterben. Bei den Pendler-Sessions kam dann heraus, daß John oft erst nach Rio de Janeiro, Sydney und Moskau fliegen mußte, obwohl er eigentlich nur von New York nach London mußte. Yoko selbst nahm natürlich den Direktflug. Meistens war sie so schon vor John bei Johns Terminen gegenwärtig...

Solche Geschichten sollten einem doch zu denken geben....
Die Biographie habe ich einer Freundin geschenkt. Wenn es jemanden interessiert, kann ich das nochmal recherchieren.

Ich finde Yokos Musik ist o.k., aber grundsätzlich bin ich der Meinung, daß sich Yoko selber viel zu wichtig genommen hat. Die Beatles waren nun einfach um Klassen besser! sie wollte immer genauso erfolgreich sein wie John, was man ja auch verstehen kann. Daß sie eine Frau ist, hat ihr bei ihrer Karriere sicher nicht geholfen - ob "mit" oder "Ono". Aber sie hat ihre Frustration darüber vielleicht zu sehr an John ausgelassen....

seven
30.01.2002, 02:29
Ja, genau, lieber Graumauser, jetzt erkenn' ich sie wieder. Das warse, kein Zweifel. Danke für das Bild.
Ach ist das schön, eine richtige Lennon/MacCartney/Ono Auseinandersetzung, wie in den guten(?) alten(!) Zeiten.
Zu Bettinescu Bucurestis Beitrag:
Es gibt die grosse Lennon Biographie "The Lives of J.L." von Albert Goldman (New York 1988), in der besagte Vorgänge zur Sprache kommen. Der Mann ist ausgewiesener Ono Hasser. Trotzdem lesenswertes Buch.
Weniger empfehlen kann ich "The last Days of J.L." von Frederic Seaman (New York 1991), der sich m.E. an den Lennon Boom drangehängt hat, weil er mal eine Zeit lang Faktotum bei J.L. war.
Ein wohlwollendes Buch zu Yoko hat James Woodall verfasst, "John Lennon, Yoko Ono". Auf deutsch bei rororo.
Mein Lieblingsbuch zu den Beatles stammt von George Martin, wurde bis vor kurzem bei 2001 verramscht und trägt den irrtümlichen Titel "Summer of Love", obwohl es da fast nur um die Aufnahmen zu Sgt. Pepper geht. Kenntnisreich und ohne grosses Brimborium erzählt Martin von den technischen Voraussetzungen und der Stimmung, wie sie zur Zeit der Aufnahmesessions waren. Ich habe dazu tatsächlich Sgt. Pepper gehört und mich sehr daran gefreut. Dieser Lennon/ MacCartney Streit war immer ein grosser, wenn auch lustiger Quatsch.
Obwohl, wenn ich's recht bedenke, war mir Macca immer der bessere Sänger - blos damit die Diskussion weitergeht...
Ich habe eine Aufnahme von Yoko Ono auf der "Rolling Stones Rock and Roll Circus" "Whole Lotta Yoko", wo sie, von der damaligen Creme der britischen R&B Szene begleitet, einen Blues -äh- singt. Das ist einfach nur furchtbar und die Band ist entsprechend hörbar konsterniert.
Aber trotzdem, ja, selbstverständlich ist Yoko Ono eine wichtige und einflussreiche Künstlerin des 20. Jahrh., auch wenn sie keine Voräuferin des Fluxus war, sondern sich eher auf diese Bewegung draufgehängt hat. Sorry, die Frau ist m.E. einfach unmusikalisch aber einfallsreich. Das Album mit Sean Lennon gefällt mir aber z.B. ganz gut. Nur, wenn ich aufgeregtes 'Gequieke' von Konserve hören will, lege ich doch lieber Karen Finley "The truth is hard to swallow" auf.

Wer Lust hat, kann die Lennon/ MacCartney, Beatles/Stones Debatte weiterführen, ich mach auch gerne mit, aber vielleicht in einem extra Forum. Warum eigentlich nicht?

Meine nächsten Beiträge werden nicht mehr so lang. Versprochen.
Gruss 7

vir
30.01.2002, 11:16
Personen: Meier, Pétanquespieler
Tschalèr, Pétanquespieler, Mitspieler von Meier
Vasella, Pétanquespieler
Virchow, Pétanquespieler, Mitspieler von Vasella

Der Lindenhof in Zürich, Spätsommer 1999. Virchow kauert, im Begriff eine Kugel zu werfen. Die anderen stehen, in seine Richtung schauend.

Virchow (leise): Luegend amal, Yoko Ono.
Die anderen: Wo?
Virchow: Hinter Eu, ihr Tuble.
alle schauen hinter sich
Vasella: Bisch sicher?
Virchow: Yoko Ono erkänn ich überall. Usserdem, welli Japanerin hätt dänk susch ä porschedesignte Vollverglasig und kei Kamera debii?
Tschalèr: I weiss nid recht?
Meier: Sie isches würkli, dä Typ isch nämli Serge Ziegler, ihren Galerischt.
Virchow: G‘sehsch!
Vasella: Und wenn scho, was interessiert mi Yoko Ono?
Virchow: Hät immerhin amal dä John Lennon g’figget.
Vasella: So chasche’s au g‘seh.
Virchow: Läck, ich han Yoko Ono g‘seh!

Es wird weitergespielt.



Übersetzung

Virchow (leise):
Schaut mal, Yoko Ono.
Die anderen: Wo?
Virchow: Hinter Euch, ihr Deppen.
Vasella: Biste sicher?
Virchow: Yoko Ono erkenn‘ ich überall. Ausserdem welche Japanerin hat sonst noch ne porschedesignte Vollverglasung und keine Kamera dabei?
Tschalèr: Ich weiss nicht recht?
Meier: Sie muss es sein, der Typ da ist nämlich Serge Ziegler, ihr Galerist.
Virchow: Siehste!
Vasella: Und wenn schon, was interessiert mich Yoko Ono?
Virchow: Hat immerhin den John Lennon gefickt.
Vasella: So kann man’s auch sehn.
Virchow: Mensch, ich hab Yoko Ono gesehen!

Mr. Knister
30.01.2002, 13:15
Kanister: Hebbert, guck doch! Da hinne! Die do hockt... Is des net die... Des is doch die...

Herbert: Die da hinne? Die mit de Sonnebrill? Warum hatt die e Brill uff? Is doch gar net dunkel hier. Dass die e Sonnebrill...

Kanister: Hör doch uff mit dere Sonnebrill. Des is doch die wo mit dem Lennen zusamme war.

Herbert: Die Ono? Die Yoggo Ono?

Kanister: Genau, die Yoggo. Meine Fresse, is die alt geworrn.

Herbert: Mir werrn all net jünger, hehe. Was machtn die Yoggo hier in de Germania?

Kanister: Woher soll isch des wisse. Geh hin fraach se... Gell, des isse doch?

Herbert. Vielleischt isses. Wart, ich fraach. (Steht auf.)

(Herbert setzt sich.)

Kanister: Un? Isses?

Herbert: Se saacht, se weiß es net. Zumindest wär se sisch net sischer.

Kanister: Was? Die muss doch wisse, ob ses is.

Herbert: Naja. Des versteh isch schon. Guck doch, was die alles hinner sisch hat: De Lennen und die Pilzköpp, de ganze Tratsch um des End von dere Grupp, dann die Plasticonobänd, davor als middem Käitsch unnem Tjudor rumgegammelt, de ganze Kram von de zweite Wiener Schul im Kopp, die Häppenings und Pörformänzes, de Dada und de Fluxus. Hör uff, de werste doch bleed im Hern.

Kanister: Eijo, wann mers so betracht. Un versucht die als noch die Popmusik mit ihrm schräge Avontgardkram zu verännern?

Herbert: Isch glaab schon. Klappt abber net. Abber was se mit dem Lennon zusamme veranstaltet hat, des war schon net schlecht. Des mit de ganze Bettaktione und dem Loch, wo mer durschgugge konnt...

Kanister: Net schlecht, echt net schlecht. Un heut... Hoggt se rum in de Germania.

Herbert: Eijo, lass se doch. Komm, mer trinke noch aaner.

Kanister: Guud Idee... Hebbert, jetz guck emol, do hinne. Der middem Halstuch. Des is doch de... Na, wie haaßt er dann... Gleisch komm isch druff...

Herbert: Wieso hatten der des Tuch um? Is doch gar net zugisch hier...

graumauser
30.01.2002, 13:37
Die Egelsbacher Eingeborenen im Dialog. Ich bekomme Heimweh.

Dennoch glaube ich, daß es sich bei der bebrillten Asiatin nicht um die Dame handelt, deren Talente von W.S. mit Zähnen und Klauen verteidigt werden. Vielmehr dürfte es die gleichfalls stark gealterte Susi Wong gewesen sein, deren Talente in der südhessischen Männerwelt immerhin unumstritten waren.

Ich vermute auch heute noch sehr stark, daß der Johann auf die Yoko nur hereingefallen ist, weil er eben dachte, es handele sich um Susi Wong, die ihr ja auch tatsächlich sehr ähnlich sah.

Meine Güte, welche Werke hätte Johann noch schaffen können, und was wäre uns alles erspart geblieben, von Yoko. Aber das Rad der Geschichte dreht sich mit solch ungeheurer Wucht, daß man schier verzweifeln möge, allein beim Zukucken.

g.

Walter Schmidtchen
30.01.2002, 15:34
Zähne und Klauen? Das ist doch Unsinn.
Ich ärgere mich nur über so einen diffamierenden und xenophoben Müll wie: ihr Gesang sei Gekreische oder sie sei (war) hässlich (was ist sie denn jetzt? hübsch?) oder ohne John wäre sie nichts.
Nebenbei: Sie war schon "etwas", als John noch "Komm gib mir Deine Hand" radebrechte (radebruch?).
Wir können ja mal andersrum fragen, wo wäre denn John gelandet, wenn er sie nicht kennengelernt hätte, ich denke schon, dass er sehr viel von ihr auch mitgenommen hat.
Ich finde diesen Strang zwar nicht digestwürdig, wie einer meinte, aber er hat zumindest noch 2 hübsche Dramolette abgeworfen.
Und Graumauser, hör weiter Yesterday und Michelle und Let it be

vir
30.01.2002, 15:58
Habe wirklich herzlich lachen müssen, Knister, auch wenn's ein bisschen nach Badesalz riecht. Danke für die Widmung; in Hessen wird mein Name aber üblicherweise 'Wäscho' ausgeprochen.

graumauser
30.01.2002, 18:42
Touché. Der war mal gut.

Aber ansonsten unterhalten wir uns hier über die Beziehung eines Gefühlsversehrten zu einer dominanten Frau, die zwanzig, dreißig Jahre zurückliegt. Onos Beiträge zur Kultur sind strittig, aber das wurde weiter oben schon diskutiert: Kunst ist, wenn der Rezipient juchzt.

Lassen wir's sein, das hast du schön gesagt, wirklich. Mein Lieblingsbeatle war eh immer Ringo, das schlichte Gemüt; wenn der unter Yoko's Fittichen gelandet wäre, dann würden wir uns heute nicht schön streiten, sondern stumm betrinken.

g.

tex
30.01.2002, 21:00
ach du meine Güte, jetzt muss ich mir auch noch MEINEN Lieblingsbeatle mit Graumauser teilen, Ringo GEHÖRT MIR!

graumauser
30.01.2002, 21:44
Haha!

Bettinescu Bucuresti
31.01.2002, 01:16
Wenn Ringo dann ICH
Der gerhört MIR
Schon immer!!!
Ihr könnt ja George nehmen, tot oder lebendig, ist mir egal.
Ringo ist außerdem viel zu klein für euch.
Es gibt übrigens einen Vampirfilm, in dem Ringo mitspielt - und den er auch selber produziert hat, wahrscheinlich, um mitspielen zu können.
Er heißt "The son of Dracula" und der Sohn von Dracula ist so ein Bee Gees Typ, der Musiker ist und Nachts stundenlange Music-Sessions macht, bevor er mal eine Frau beißt. Und Ringo spielt einen Zauberer, Merlin, der den Vampir rettet...

der sechste Beatle
31.01.2002, 01:30
Ringo gehört Marge Simpson. Und jetzt is gut.

(Dabei hat er mir Barbara Bach ausgespannt undundund). Verehrt vielleicht bitte jemand mal mich zur Abwechslung? BITTE.

DerCaptain
31.01.2002, 04:58
Ich verehre den sechsten Beatle.

Walter Schmidtchen
31.01.2002, 16:47
aber wer IST der sechste Beatle?
Ich kenne nur 2 Fünfte:
Stu Suttcliff
und
Billy Preston
(Namensgeber der berühmten Billy-Preston-Studios in Wien)

vir
31.01.2002, 19:06
George Martin, Pete Best, Allen Klein, Linda McCartney, Maharishi Mahesh Yogi, Brian Epstein, Julian Lennon, Michael Jackson?

Toni Bock
31.01.2002, 19:21
Noch ein Vorschlag:

Tony Sheridan

Mr. Knister
01.02.2002, 14:31
Originally posted by virchow
Habe wirklich herzlich lachen müssen, Knister, auch wenn's ein bisschen nach Badesalz riecht. Danke für die Widmung; in Hessen wird mein Name aber üblicherweise 'Wäscho' ausgeprochen.

...danke fürs Lob. Die Badesalz-Assoziation ist bestimmt richtig. Auch, wenn Henny N. und Gert K. den Mittelteil sicher so nicht geschrieben hätten - die beiden achten halt sehr auf ihr Publikum. Und vor allem darauf, ihm nicht zu viel zuzumuten.

Schönes Wochenende!

Klugscheisser
06.02.2002, 17:00
Das wirklich Großartige an dieser Geschichte ist der persische Peppichhändler.

legistra
07.02.2002, 14:22
Laut Harald Schmidt ist der siebte Beatle Hans Olaf Henkel (kannte die Friseuse und hätte damals im Star Club fast selbst mitgemacht).

schlund
07.02.2002, 18:42
Welcher war denn jetzt schon wieder der Posh-Beatle?

klak
07.02.2002, 18:50
Hübsche Geschichte, obwohl man nicht gerade sagen kann, daß sie vor Action vibriert. Hier in Wien kreuzen sich schließlich unsere Wege mit denen von Japanern Dutzende Male am Tag, und ich könnte nicht schwören, daß ich noch nie an Yoko Ono vorbeispaziert bin.
Zur Debatte über die künstlerische Qualität der lästigen Witwe des Pop nur soviel: Heuer trat sie, das weiß ja kaum jemand, am Neujahrstag in Wien mit einer ziemlich großen Band auf - allerdings unter dem Pseudonym Seiji Ozawa.

seven
08.02.2002, 05:49
Da haben Sie natürlich Recht. Viel 'Action' ausser aneinander vorbeilaufen hat bei dieser Begegnung mit Yoko Ono tatsächlich nicht stattgefunden. Aber immerhin sprechen ca. 97 Prozent aller Indizien dafür, dass es sich wirklich um die berühmte Japanerin gehandelt hat, deren Atemluft für wenige Sekunden zu teilen ich das Vergnügen hatte. Deswegen habe ich das ja auch an dieses Forum geschickt - ist aber eigentlich wirklich nicht wichtig. Jedenfalls nicht so wichtig wie der Mann neben Frau Ono, den ich mir gemerkt habe, weil in dem Laden, wo ich mir mal einen Teppich gekauft habe, der Verkäufer ziemlich ähnlich aussah. Aber bitte jetzt keine Diskussion darüber!
Das Ono Konzert hätte ich gerne gehört. Vielleicht hätte ich ein Freiticket bekommen, wenn ich nur gefragt hätte.
Gruss 7

christoph
08.02.2002, 18:29
Gestern war auf MTV das Jahr 1981. Nach "Celebration" von Earth, Wind & Fire und "Video killed the radio star" von den Buggles kam "Woman" von Lennon. Lennon war ja Ende 80 erschossen worden, das Video kam also posthum. Ich kannte es natürlich, hatte es aber lang vergessen.

O wäre es vergessen geblieben. Für die, die sich nicht mehr erinnern können: Jenes Video wurde aus Filmschnipseln zusammengeschustert von Johns Witwe, der Dame Ono. Vorkommen tut in ihm nahezu ausschließlich eine Person: Die Dame Ono. Spazierend mit John, oft auch ohne John, Kinderfotos der Familie Ono, Yoko in allen Lebenslagen und Gewändern. Am Ende blendet das Video aus mit den Worten: "To John".

Was für eine Geißel, diese Frau. Was für eine Geißel. Was war es, das tief in Lennon nicht gestimmt hat, daß er sich so komplett an dieses Widerweib verschleuderte?

Lenin
08.02.2002, 20:28
Dem stimme ich zu, christoph. Sehr trefflich formuliert. Ich gehe noch weiter: Yoko Ono war die Zerstörerin eines großen Pop-Komponisten. Hat diese Leichenfledderin und Trauer-Exhibitionistin nicht noch seine blutige, kaputte Brille auf ein Cover gehieft? Imagine und Woman fand ich - wahrscheinlich jedoch nicht nur - wegen ihr immer schrecklich.
Ein Stück namens "Celebration" gibt es unter anderem von Kool and the Gang, nicht aber von Earth, Wind & Fire. Die hatten mal eines namens "Celebrate" und eines namens "Electric Celebration"



_________________
Da kenn ich mich nämlich aus.

Ram Bovier
09.02.2002, 17:43
yoko tut über ihre gefühle singen:

(...) AND I CAN WALK OUT INTO THE WORLD, FEELING LIKE A WOMAN AGAIN.
BUT NOW I COULDN'T EVEN MOVE A MUSCLE TO GO NEAR THE DOOR,
I'VE BEEN SITTING HERE TOO LONG AND MY LEGS ARE NUMB.

ARE YOU LISTENING, YOU JERK, YOU PIG, YOU BASTARD,
YOU SCUM OF THE EARTH, YOU GOOD FOR NOTHING?
ARE YOU LISTENING?

OH, DON'T GO, DON'T GO, PLEASE, DON'T GO,
I DIDN'T MEAN IT, I'M JUST IN PAIN.

I'M SORRY, I'M SORRY.

und ich sage trotzdem -
geht nicht gar zu garstig mit ihr um. wartet noch wenigstens, bis es tot ist, das filigrane japsenluder.

was ihre schreie betrifft, stimme ich reverend schmidchen vorbehaltslos zu: die ham was. nein wirklich - die schreie: pfuh.
vorbehaltslos.

christoph
09.02.2002, 17:50
Lenin´s Got Rhythm. Ich meinte "Kool & The Gang".

DrWelcome
19.02.2003, 03:21
Zum Siebzigsten.

Edding Kaiser
10.02.2006, 22:50
Angenommen, man träfe Yoko Ono zu Interviewzwecken (ein geschätztes Mitglied dieser verstaubten Hallen ist in dieser Situation). Was fragte man sie?

Alberto Balsam
10.02.2006, 23:56
Fluxusfragen, wie das damals war mit "Fühle den Raum", warum Andy Warhol mit Fluxus nichts anfangen konnte, und warum Stockhausen Fluxus nicht geheuer war, ob sie Fritz Eckardt kennt, nein? Der war doch Portier im Hotel Sacher, Bed-In in Wien, und nicht Fritz Eckardt kennengelernt? Gab es Kontakt zu Nam Jun Paik? Spielte das gespannte koreanisch-japanische Verhältnis eine Rolle oder war man weit weg von dem. Paul MacCartney wohl eher nicht erwähnen

Benzini
11.02.2006, 03:06
Ob sie Pearl Harbour in ihrer künstlerischen Arbeit beeinflusst hat.

Benzini
11.02.2006, 03:09
Zu bitter. Ob sich ihre orgiastische Potenz mit Mitte dreissig verbessert hat.

joq
11.02.2006, 10:47
Ob Pearl Harbour evtl. durch Yoko Onos Arbeit beeinflusst wurde.

Murmel
11.02.2006, 10:47
Eine Auswahl für jedes Interview geeigneter Fragen findet sich hier. (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showthread.php?t=14094)

Uzzi Engel-Ich
12.02.2006, 01:06
ob sie weiß, dass man in der wiener innenstadt dauernd seiji ozawa mit ihr verwechselt.

Tristram Shandy
13.02.2006, 15:07
Ob sie vielleicht weiß, warum man sie zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Turin eingeladen hat.

Alberto Balsam
13.02.2006, 15:12
Weil so viele japanische Sportler dort sind, wie die eben fürchterlich gestürzte Half Pipe Snowboarderin, sie darf natürlich nicht weinen, sondern musste sich lachend verabschieden

seven
18.02.2006, 02:36
Ich würde z.B. wirklich gerne mal wissen, wann Frau Ono zum letzten Mal Ihre Platte 'Two Virgins' gehört hat.

Die Wucht
14.09.2021, 19:45
Der aktuelle Forschungsstand zum Ende der Beatles unter besonderer Berücksichtigung von Yoko Ono und Heroin: You're wrong about. (https://podcasts.podinstall.com/michael-hobbes-sarah-marshall-youre-wrong-about/201909101100-yoko-ono-broke-beatles.html)