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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hennig von Lange, Alexa (dat girlie-alexa hennig von lange)



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julia mantel
25.01.2002, 16:33
tex, wo bist du? habe gerade versucht, dich anzurufen.

Walter Schmidtchen
25.01.2002, 16:39
Oh, wir sind schon in China angekommen!
Ni Hao, liebe Brüder da drüben, hier in Wien ist finsterste Nacht schon, die Sonne hat sich verdunkelt, es herrschen Minusgrade weit unter dem Gefrierpunkt, ein Rinderohr bricht bei -51 Grad wie eine dünne Waffel, die Spatzen bleiben mit ihren feuchten Krallen an den "singenden Drähten" kleben, bei Ihnen in China geht die Sonne auf- IMMER! das ist verückt, ein Naturphänomen eigentlich!
Ich rufe Toronto, Toronto, können Sie mich hören?

Walter Schmidtchen
25.01.2002, 16:43
julia, ich bin in einem Internetcafe, ich komm in meine Wohnung nicht rein, jemand hat Klebstoff da in das Schlüsselloch gequetscht, der Schlüsseldienst meinte, das kann dauern, erst am Montag, die müssen die ganze Tür austauschen, jetzt wohn ich in einer billigen Pension, und geh halt in dieses blöde Internetcafe

graumauser
25.01.2002, 16:46
Tex steht in der Unterführung, einen Poncho um und eine Alpaca-Mütze über den Ohren. Er pustet in eine Panflöte. Auf dem Pappendeckel lag schon mehr Geld, als er heute noch im web verfeuern kann.

Das mit der Flöte war so eine Idee von euch.

g.

Mr. Hyde
25.01.2002, 16:49
Hallo? Hallo! Ja, hier London.
Sauwetter, 5 Grad, Nebelpfützen und Hamsterkäufe, die Leute glauben, das Jahr geht bald wieder zu Ende, kein Wunder, die ersten Ostereier wurden gesichtet. Ansonsten: viel Verkehr, Vorfreude auf den Feierabend (Saufen).
Tee-Zeremonie im Buckingham-Palast wurde abgesagt; Queen Mum ist erkältet.

julia mantel
25.01.2002, 16:50
tex, ruf mich heute abend doch mal an, oder sag mir wo ich dich erreichen kann. das ist doch ein hammer-strang, oder? super-amüsant.

Walter Schmidtchen
25.01.2002, 16:54
Spinner!

Was soll denn DAS nun wieder? Diese dummen uralten Klischees. Ich spiel saxophon, zwar mehr schlecht als recht, aber als Freejazz kann man das immer noch identifizieren, und eine Indiomütze würd ich mir nie aufsetzen, seit die red Hot chili peppers damit angefangen haben, das ist doch SOOOO Eighties. Ich habe einen Hut, einen ganz normalen, mit breiter Krempe, eine kleine bunte Feder dran, an der Seite, und Poncho würd ich auch nicht tragen, ich hab einen dicken Pulli von Dolce und dadrüber einen alten SS-Mantel vom Flohmarkt

Walter Schmidtchen
25.01.2002, 16:58
julia, mach bitte SOFORT Deine Telefonnummer raus!
Soviele Irre geistern im Netz rum, glaub mir, erst neulich hatten wir hier telefonterroristen.
Ja das ist ein Hammerstrang, ein Glashammerstrang, ein glasklarer Hammerstrang

Pomito
25.01.2002, 17:08
Anti-Rich-Kid-Roman, um es der Popliteratenpest mal richtig zu zeigen? Kinder, das ist so, als würde man versuchen, den besseren Konsalik zu schreiben.

Grover Watrous
25.01.2002, 17:11
Ein Strang von Rang! Schon 26 Seiten lang! Da lacht das Herz, da jauchzen die Synapsen!



______________
"Sich eine verlockende Szene vorzustellen, beansprucht mehr Raum im Hirn als immer die gleichen dreckigen alten Schafe."

julia mantel
25.01.2002, 17:17
pomito: nein, es geht um die richtige sehnsuchtrichtige , das zweifeln, das scheitern, der kampf ums "wir"-gefühl auf politischer und sexueller ebene. nicht dieses schnöselige champagner-gesaufe und in-teuren-hotels-abhängen.

lilsista
25.01.2002, 17:23
lass es kommen, julia! lass die gefühle zu! spüre, was sie mit dir machen! und dann erzähl uns davon!


das hier ist kein strang. das ist ein bündel bloßliegender nerven. i love it.

Defizit
25.01.2002, 17:25
---

Goepfarth
25.01.2002, 17:26
[i]Und um saudumme Statements, natürlich./B]

DonDahlmann
25.01.2002, 17:27
Ja - die socialness muss klar sein. Bauernhof ist keine rich-kid-Attitüde. Morgens mit dem ersten Hahenschrei aufstehen, dann Knöcheltief im Morast waten.
Ich sehe schon die Bilder der TV Homestory über die neue unprätentiöse Wunderautorin vor mir. Wie die Kamera von unten ihr Gesicht aufnimmt, der Kameramann vor ihr im Matsch knieend. Julia mit einer Mistgabel in der Hand und wischt sich mit dem Handrücken eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Abend kocht sie ihrem festen Lebensgefährten ein deftiges Mal, dann badet sie und setzt sich danach an den Computer und schreibt gegen all die lachhaften und falschen Sozialisationsmodelle der kapitalitischen Großstadtwelt an. Da merkt man - sie ist ein Mensch, ein Charakter, der viel mehr leuchtet, als all die aufgebrezelten Menschen, die Abends für viel Geld ihr Selbstbewußtsein aus Longdrinkgläsern mit dem Strohhalm ziehen.

julia mantel
25.01.2002, 17:32
viele meiner depressionen hängen damit zusammen, daß ich mich mit wenig (öffentlichem), das die heutige jugend repräsentieren soll, identifizieren kann. außer nick hornby kickt mich nichts an der außerakademischen literatur, die punk-infrastruktur funktioniert meiner meinung nach vielleicht gerade nochmal in hamburg, wo die netzwerke schon seit jahrzehnten existieren. aber das generelle überleben in nischen wird einem in einer zeit, in der es nur noch um effizienz geht, immer schwerer gemaht.
ich möchte nicht so hager werden wie die meisten linken schreiber, die von butter und brot leben und auch nicht so verkniffen, wie die meisten ex-rafler. da muß es doch eine lösung geben. etwas, auf das sich alle einigen können wie mutter (max müller), den frühen herrn diestelmeyer undsoweiter. ein glamouröser-nervenzusammenbruchsroman käme doch genau recht und würde teil einer jugendbewegung sein.

Angelika Maisch
25.01.2002, 17:34
Bastis Beitrag hat mich sehr nachdenklich gemacht.
Merkt ihr nicht, da ist ein Mensch in unserer Mitte, der sich verlassen fühlt, einsam, unter Druck gesetzt.
Aber ihr bleibt gleichgültig, das ist es doch, woran unsere Gesellschaft krankt, die Gleichgültigkeit, Kälte, Herzlosigkeit, Mann, wacht doch endlich auf!
Sind wir jetzt auch nichts anderes, als der verkrustete Rückspiegel einer kaputten Gesellschaft? DAS sind doch die Themen, die in Romane gefaßt werden wollen, das wäre ein Aufschrei von noch nie dagewesener, äh, äh, Intensität?!

Denkt mal darüber nach.
(Alex zu Jürgen in BB)

Grover Watrous
25.01.2002, 17:37
Das strang-gewordene Wir-Gefühl! Es mantelt gewaltig, und das ist gut so!

Mike Hammer
25.01.2002, 17:39
Bauernhof, Glamour, Angestrengtsein - gerade überfällt mich der Verdacht, diese Romanhandlung könne mehr mit der Person Julia Mantel zu tun haben, als wir anfangs alle dachten. Wie denken die anderen darüber? Sollte eine Trennung Autorin-Protagonistin grundsätzlich aufrechterhalten werden oder nicht?

julia mantel
25.01.2002, 17:43
die protagonistin soll hannah heißen, aber das was sie erlebt, ist durchaus bürokratisch. in einem jahr habt ihr´s dann schwarz auf weiß. bißchen geduld und wertvoll tips, gerne.

julia mantel
25.01.2002, 17:44
mann!!!! nicht "bürokratisch", sondern natürlich autobiographisch.
es war spät gestern.

Stimmen
25.01.2002, 17:45
Ich sterbe. Helft mir bitte nicht. (Hier ist Berlin-Mitte, Auge des Orkans von Glitzi.)

Mike Hammer
25.01.2002, 17:46
Also doch autobiographisch! Und wer hats wieder als erster gerochen? Mike Hammer, der Mann für die schwierigen Fälle.

Grover Watrous
25.01.2002, 17:48
Bei Nervenzusammenbruchsroman fällt mir ad hoc "Fight Club" ein. Bei dem die Identifikationsmöglichkeiten allerdings geschlechtlich eher unausgewogen sind. Oder so. Oder nicht? Wie steht man hierzustrange zu Fight Club? (Buch oder Film, einerlei)

Der unbequeme Mahnbaer
25.01.2002, 17:53
Nicht mit Nick Hornby zu vergleichen. Dem verkickten Kicker.

Goepfarth
25.01.2002, 17:53
[i]Und um saudumme Statements, natürlich./B]

Klede
25.01.2002, 17:54
Ja, genau "Fight Club", das ist ja auch ein ganz grosser Gegenentwurf, da wurde der rich kid society so richtig geil der Spiegel vorgehalten.

Julia, das mit dem Glamour habe ich noch nicht ganz verstanden. Ich meine, da gibt es doch bestimmt zwei Arten von Glamour, oder? Ich schlage mal so vor: den gelebten Glamour, der von innen kommt, der leuchtet. Und dann noch den erlebten Glamour, der nur Fassade ist, halt so empty rich-kid attitude.

Lilaxista
25.01.2002, 17:55
ist in ihrer Gummizelle wieder zu sich gekommen, entdeckt Papier und Stift, sammelt sich, denkt lange nach, beginnt dann zu schreiben

Liebe Frau Mantel,
ich habe es mir noch einmal überlegt. Ich solidarisiere mich mit ihrem Romanprojekt nun uneingeschränkt, und werde alles daran geben, dass sie es erfolgreich weiterverfolgen. Da ich nun auch in der Psychiatrie gelandet bin, möchte ich Ihnen anbieten, kleine Erfahrungsberichte beizusteuern, die sie dann gerne in ihre Konzeption einfließen lassen dürfen. Ich finde, wir sollten alle zusammenarbeiten, jetzt, wo wir das WIR neu entdeckt haben.
Noch sitze ich in der geschlossenen Gummizelle, aber ich bin sicher, schon bald werde ich hier etwas Aufregendes erleben, hui, ich bin schon ganz gespannt. Man hört ja, dass es hier Leute aus allen Schichten geben soll, na, wenn das mal keine Milieu-Studie ersten Ranges wird. Vielleicht haben wir Glück und auf meiner Station ist ein zusammengebrochenes rich kid? Interessant und absolut nicht oberflächlich wirds auf alle Fälle.
Kommen Sie mich doch mal besuchen!
Lilaxista

P.S. Wer schmeißt eigentlich solange meinen Haushalt??

sichert sich vorsorglich noch die Rechte an der Hörspielfassung des ‚Gläsernen Hammers’, und sinkt dann wieder in gnädigen Schlummer

Stimmen
25.01.2002, 17:56
Ich bin dafür, daß die Protagonistin Hannah Empty heißt. Das soll einerseits an Hannah Arendt erinnern, andererseits nicht.

DerCaptain
25.01.2002, 17:58
Und Sex? Kommt auch Sex vor?
Das ist ein verfickter Höllenstrang! Das hat die Ranch noch nicht gesehen!

julia mantel
25.01.2002, 17:58
liebe l.,

auch du hast jetzt zeit zum nachdenken, zum teetrinken und rauchen. beobachte die menschen um dich herum gut, wie sie durch die gänge schlurfen.
das leben ist hart, daran besteht kein zweifel: trennungen, todesfälle, überforderung jeglicher art.
manche sind halt sensibler als andere. sie können mehr geben, sind aber auch schwieriger.
herzlich willkommen

deine
julia.

Klede
25.01.2002, 17:59
Stimmen, dann koennte man als Untertitel Running on Empty benutzen, das ist geil, weil das auch doppeldeutig sein kann.

Herr Genista
25.01.2002, 18:00
Kann das Zufall sein? Daß der Katalysator, der uns alle zu einem Gas der Liebe, des Zusammenseins reagieren läßt, daß die wärmende, schützende Mantel, den die Natur hier um uns legt, daß die Person, um die sich dieser Sturm dreht, eben genauso heißt: Mantel? Vermutlich schon.

Aber kann es auch noch Zufall sein, daß ich hier in Toronto sitze, der vermutlich einzigen Metropole Nordamerikas, die, Kind benachteiligter Schichten (Kanada!) ähnliche Probleme hat wie die Jugend in unseren Städten. Namentlich, emporgekommen aus verhuschter Verklemmtheit, beneidet und bewundert und gehasst von den alten Klassenkameraden Ottawa, Montreal und Vancouver, sehnt Toronto sich nach der Glitzerwelt New Yorks, baut sich Marmorfassaden mit Goldfenstern und den höchsten Turm des Kontinents, und weiß doch: es wird immer Aufsteiger bleiben, uncool, unhip, ausgeschlossen? Das kann auch Zufall sein? Gibts ja nicht!

Pomito
25.01.2002, 18:02
Liebe Frau mantel,

"der kampf ums "wir"-gefühl auf politischer und sexueller ebene."


Warum? Ich habe mit meiner politischen und sexuellen Ebene schon genug zu tun.
Aber eines entnehme ich ihren Worten: Sie meinen es ERNST. Ernsthaftigkeit. Vielleicht meinen Sie das?

Ernsthafter Glamour auf dem Bauernhof. Hm.
Ich bin verwirrt.

Stimmen
25.01.2002, 18:06
Doppeldeutig finde ich nicht gut. Das ist so pop. Zwanzigstes Jahrhundert.

julia mantel
25.01.2002, 18:09
wie findet ihr "glamour-street" als titel?
ich meine, hannah, will ja immer auf die straße, will leben, ist hungrig und gierig und sie will eben toll werden, das ist ihr ziel.

tex
25.01.2002, 18:12
Hannah und der gläserne Hammer.

Hannah sollte Halbjüdin sein, eine kleine Tochter grossziehen, alleine, die Tochter heisst Sahra, sie wohnen auf einem Bauernhof, in der Nähe einer brodelnden Grossstadt, deren glitzernde Lichter die Tochter so liebt, sie sieht sie von Ferne, und hält sie für Sterne.Sie waren in Genua, bei einem Steinwurf eines Antiglobalisieres hat sie ein Auge verloren. Das war Massimo aus Livorno, reiche Eltern, verwöhnt, verachtet seine Eltern, Massimo hat schöne schwarze halblange Locken, und es nagt sehr an ihm, das er ihr das Auge ausgeworfen hat, er kommt in Untersuchungshaft, sie besucht ihn, will ihm vergeben, er beginnt zu weinen, beim Anblick ihres Augenverbandes und von Sahra, er schenkt Sahra durch die Gitter einen kleinen Talisman, den er um den Hals trägt an einer Kette, das Wahrzeichen der Stadt Livorno: Ein gläserner Hammer

Mike Hammer
25.01.2002, 18:13
Es müßte aber auch das Vergebliche ihres Wollens, ihres Bemühens um Glamour zum Ausdruck kommen, finde ich. "Glamour-Street Down" vielleicht, oder "Blue Glamour-Street". Oder "Glamour-Credibility-Street Revisited". Obwohl ich mich natürlich frage, ob diese Anglizismen nicht schon wieder eine Spur zu Kracht, zu Stuckrad-Barre sind.

julia mantel
25.01.2002, 18:15
nicht zu vergessen, daß die kleine tochter noch die hühner auf dem hof aus ihren legebatterienkäfigen befreit und veganerin ist und für make-up-produkte ohne tierversuche wirbt.

Herr Genista
25.01.2002, 18:16
Straße der Öligen? Unten am Glamour? Glamour-Straße nach Nirgendwo? Jenseits von Glamour?

Walter Schmidtchen
25.01.2002, 18:17
"Where the glamour streets have no name"

"the long and winding glamour street"

"While my glamour street gently weeps"

Herr Genista
25.01.2002, 18:22
Ich bin so kaputtgemacht vom Fernsehen, dem Druck, wenn ich auf einem Shampoo lese "not tested on animals" denke ich impulsiv: das ist eine Warnung, das ist nicht getestet. Kauf das nicht! Ich muß erst mein Gewissen einschalten, damit ich begreife, daß es gut so ist. Da liegt doch der Hase (oder das Meerschwein, das ist im englischen ja Synonym für Versuchstier!) im Pfeffer.

Pomito
25.01.2002, 18:24
Hammer hat Recht. Englisch sieht aus wie von Marketingfachleuten empfohlen.

'Wo die Busse nicht fahren'
'Planet Glitz'
'wir'
'Draußen vor der Tür'
(immer dabei: mit Werbung für Tierversuche ohne Tiere statt Pfandbriefe)

Gorelord Semtex
25.01.2002, 18:24
tears on the glamour streets of love

Gorelord Semtex
25.01.2002, 18:26
"Der Baum, der Bürgermeister und die Mediathek"

Gorelord Semtex
25.01.2002, 18:27
"Das innere Leuchten des girlies mit dem schokoladeverschmierten Mund"

klesk
25.01.2002, 18:29
"blut und flitter"
"funky hofheim"

anko
25.01.2002, 18:29
erfrischungstücher gefällig?

oder besser: einen jener weissen lappen, wie man sie beim japaner vor dem essen bekommt und die die meisten achtlos beiseite legen, anstatt sie sich über die stirn und die augen zu legen?

bastifantasti
25.01.2002, 18:30
Ihr seid selber alle kaputt, eure anti-rich-kid attitude kotzt mich an. ihr haltet euch für einen tollen haufen bohemischer intelligenz, ihr verachtet die glitterwelt, weil sie nicht zu eurer eigenen welt passt: Die Intellekt-Glitter-Welt. Ihr seid so gegen alles. Und knietief im Morast waten ist nur die socialness der Menschen die nicht genug Geld haben um sich einen anständigen Knecht leisten zu können. Einen polnischen Hilfsarbeiter für anständig geld von der Strasse zu holen, dass ist socialness, aber dafür seid ihr zu arm. Ihr beschwört ein Wir-Gefühl, dass es nicht geben kann, denn hier geht es darum: Wer ist schlauer als der andere. Ihr rottet euch zusammen um eure Welt von fremden einflüssen abzuschotten. Ihr lacht über normale Menschen die hier schreiben wollen um nur ein kleines Stück aus ihrem Gebetsmühlenartigen Leben auszubrechen. Ihr seid billig, arrogant, abgeschmackt, blockwartig überwacht ihr euch und eure Welt ständig. Die intelligenzia dieses Landes ist gleichzeitig der Bodensatz.
Und ich trinke gerne Champagener.

P.S: Angelika ist Lieb.

Lilaxista
25.01.2002, 18:31
1. Brief von Station 4

Liebe Julia,
eben hatte ich ein Vorgespräch mit meiner Ärztin. Ich weiß noch nicht, was ich von ihr halten soll, sie wirkte ziemlich kühl und distanziert. Sie sagte mir, ich hätte heute und morgen Ausgangsverbot, wegen Fluchtgefahr und so. Scheiße. Irgendwie kann ich Frauen nicht so richtig ernst nehmen, ein Problem von mir, wahrscheinlich weiblicher Selbsthass, eingeimpft in Jahrhunderten des Patriarchats.
Ansonsten gefällt es mir sehr gut. Nach dem Gespräch mit Frau S. durfte ich machen, was ich wollte, also setzte ich mich ins Raucherzimmer und beobachtete die andern. Es ist toll. Kein Ort auf der Welt, an dem weniger von einem erwartet würde als hier, im Raucherzimmer von Station 4. Der erste, der mir auffiel war Alfredo. Ein älterer Mann, vielleicht fünfzig, graue, leicht gewellte Haare, einen schlanken Körper, der immer in Bewegung ist, und ein freundliches, vertrauensweckendes Gesicht. Er erzählte mir gleich von seinen Stimmen, sie reden viel mit ihm, dass die Heiligen grausam sterben und so weiter. Er ist fröhlich und leichtfüßig. Er merkte, dass ich ihm gerne zuhörte. Dabei wurde er nie aufdringlich, versicherte sich immer wieder mit einem freundlichen Lachen, ob ich ihm noch folgte. Er deutete mir an, dass alle weiblichen Bewohner der Station seine Töchter seien, man hätte ihm während einer vorangegangenen Therapie Spermien abgezapft und damit Töchter synthetisiert.
Könnten wir Alfredo nicht einbauen? Ich meine, er könnte ja der Vater von Hannahs Tochter sein, das fände ich echt super. Da hätte man dann plötzlich diese andere Ebene mit drin.
Sahra weiß natürlich nichts von ihrem Vater, er nimmt aber telepathisch mit ihr Kontakt auf, als er merkt, dass sie für die gerechte Sache kämpft...usw.
Das Essen hier ist miserabel, aber ich habe ohnehin keinen Hunger. Es ist alles zu aufregend. Ich sitze da und rauche und beobachte diese wundersamen Menschen.
Bald mehr!

Liebe Grüße
L.

P.S. Kann mir jemand eine Zahnbürste vorbei bringen? Ich hab natürlich keine dabei gehabt, und kannst du dir vorstellen, die haben hier nicht mal ne Zahnbürste für Kriseninterventions-Fälle! Demütigend.

Mike Hammer
25.01.2002, 18:32
Die kleine Tochter sollte mit elf Jahren vergewaltigt werden von Benno Pohlmann, dem hessischen Hühnerbaron, und ein Kind kriegen. Ihre Mutter Hannah sagt bloß: "Laß uns nach Holland fahren", aber Sarah entdeckt die Liebe zu ihrem Kind, obwohl es eine Vergewaltigungsfrucht ist, und das ein absolutes Wunderkind wird und sich schon mit sechs Jahren um sterbende Bäume kümmert und sie gesundpflegt. Was heute kaum noch ein Mensch weiß, ist nämlich: Der Wald stirbt noch immer. Aber es gibt kaum noch Schadensmeldungen über das Waldsterben, oder keiner nimmt sie ernst. (Der Enkel von Sarah wird eines Tages sein Leben zur Rettung bedrohter Steinarten hingeben, als Che Guevara der Mineralien.)

Herr Genista
25.01.2002, 18:34
Basti hat zwar recht, aber er ist auch der kaputteste von allen, verrottet vom Gift, das er Tag für Tag in sich schüttet und schwarz vor Gram.

Der Glamour im Roggen
Glamourberg
Glamour ist nur ein Wort
Mit dem Glamour kamen die Tränen
Hinter dem Glamour gehts weiter
Glamour ist eine Insel

vir
25.01.2002, 18:39
Genista, wohl keine Ahnung von Weltliteratur, was?

Es muss nicht immer Glamour sein
Wer stirbt schon gerne unter Glamour?
Vom Glamour verweht
Die Jagd nach dem roten Glamour
Das Glamour der Puppen
Der Glamour


------------------------

Dieser Strang ist wie ein Matra voller Unken

Gorelord Semtex
25.01.2002, 18:40
wie jetzt? Sahra oder Sarah?
Oder doch lieber Lara, oder Larissa?
Mara?
Mahra!
Marah!
(schuldigung, ich probier nur mal Sachen aus)





Julia Mantel


Marah auf der Glamourstrasse ins Nirgendwo





Walter Ulbricht Schallfolien Verlag

Gorelord Semtex
25.01.2002, 18:43
Ich möchte nochmal auf das Lesebändchen zurückkommen, es müsste natürlich blau sein, wie die Kontrastflüssigkeit, die in der Werbung immer auf Monatswatte geschüttet wird

Stimmen
25.01.2002, 18:44
Dann sollte es aber auch Ersatzlesebändchen heißen.

vir
25.01.2002, 18:47
Originally posted by Gorelord Semtex
wie jetzt? Sahra oder Sarah?
Oder doch lieber Lara, oder Larissa?
Mara?
Mahra!
Marah!


Womit wir wieder am Anfang wären (Mantra oder Tantra, Matra oder Tatra?) - jetzt schlingt sich der Strang wohl schon um die Erde.

Gorelord Semtex
25.01.2002, 18:51
Lahara? Maraha?
Hari? Wie in Mata Hari? Nein, Hari klingt zu sehr nach Harry Rowohlt, der Übersetzer, der ja, wie man weiss in der Lindenstrasse einen Penner spielt.
Hara? Mata Hara?
Doppelnamen sind immer gut.
Massima Mahra! DAS IST ES!

Und der Nachname?
Stock? Dahlmann?

Massima Marah Dahlmann!

(das Projekt beginnt Konturen anzunehmen)

Bartholmy
25.01.2002, 18:54
Klingt ein wenig wie Stanislaw Glamour: Die vollkommene Leere - und dann gibt es auch noch dieses Stück (nach Molière) von Thaddäus Troll: Dr Entaglamour (Obacht! Dialektwitz! Komisch! Wenn man's versteht!).

Vielleicht geht es so:
Mara Durimeh und der Alte vom Berge. Eine Beglamourung

Lesebändchen? Eine Fahrradglamour tut es auch.

klesk
25.01.2002, 18:57
lilax sollte zu julia auf den bauernhof ziehen. zusammen ermorden sie dann julias freund und lassen sich anschliessend künstlich befruchten. während der schwangerschaft schreiben sie dann gemeinsam einen bestseller. mit einem vorwort von katrin de vries.

vorhin auf der tankstelle habe ich mir tintenblaues synthetiköl auf meinen mantel gekleckert. ich glaube, das war ein zeichen.

Goepfarth
25.01.2002, 19:01
BastiFantastiBayernSchecker hat natürlich recht.
Der übliche Weg besteht darin, sich selbst zum Experten zu proklamieren oder wenigstens ein bißchen rumblöken. Da die Welt überwiegend aus Idioten besteht, die ziemlich alles glauben, solange es nur unglaubwürdig genug ist, kann man mit dem entsprechenden Sendungsbewußtsein überzeugen.

Stimmen
25.01.2002, 19:03
Das Schweigen des Glamours

Chilenisches Lesebändchen im Schmuckschuber mit Glitzi-Elementen, Reclam Leipzig, 2002.

Goepfarth
25.01.2002, 19:04
Huch, mein Gott. Ich nehms zurück und behaupt das Gegenteil. Mein neuer Avatar guckt so mahnend!

honz
25.01.2002, 19:04
Könntet ihr vielleicht einfach mal den verfickten Starng anhalten. ich komm agar nicht merhr nach, ich bin immer noch bei Saeite 26 .

Wenn ich soweit bin, sag ich besacheid, dann köönt ihr weitermac hen

Nobler Preiselbaer
25.01.2002, 19:15
Haben Sie sich schon mal über Literaturpreise Gedanken gemacht? Büchner- oder Bachmannpreis kommen, glaube ich, zum Beispiel nicht in Frage. Zu bürgerlich, zu arriviert. Breitbachpreis eher.

Es klingt vielleicht auf den ersten Blick komisch, aber es ist immer besser, wenn man sowas in Gedanken durchspielt, bevor man hilflos vor den Angeboten steht. Viele Autoren lehnen dann aus Scham oder Verwirrung ab. "Jederzeit preisempfangsbereit" (Rathenow) - das sollte als Merkzettel auf jeder Toilette hängen, bevor man mit Schreiben überhaupt anfängt.

honz
25.01.2002, 19:18
ok, ich bin jetzt so weit.

Ich solidarisiere mich grundsätzlich nicht mit den Heerscharen der Ungewaschenen. Hornby ist ein Depp, Kracht ein SAchrifsteller von Format. Ich war ein Sea Scout und wurde mit einem silbernen Teeservice im Mund geboren

Goepfarth
25.01.2002, 19:19
Ich halte fest: man bewegt sich aufeinander zu.

klesk
25.01.2002, 19:23
man muss auch den applaus nehmen, der von der falschen seite kommt, hat der rainald mal gesagt, glaub ich. julia und lilax könnten dann bei der bachmannpreisverleihung ja ein wenig aus der stirn menstruieren.

Lilaxista
25.01.2002, 19:33
2. Brief von Station 4

Eben Cesare kennen gelernt. Er ist Portugiese, lacht viel und malt sensationell gute Bilder. Erst habe ich mich gefragt, was er überhaupt hier soll, bei den Verrückten. Dann erzählte er, immer noch lachend, dass ihn die Mafia schon mehrfach mit Espresso habe vergiften wollen. Während eines toxischen Komas habe man ihn schließlich hierher verfrachtet und die Ärzte (beteiligt an dem Komplott) hielten ihn seitdem mit der fadenscheinigen Diagnose ‚Paranoia’ fest. Die Mafia habe ihm schon vor Monaten sein Geschäft ruiniert (er führte ein kleines Café, aus ist’s jetzt damit.). Himmel, die sind hier ja wirklich ein bisschen durchgeknallt!
Auf dem Stationsgang hoppelt ein kleines Kaninchen herum. Es ist aber nicht schizophren, sondern dient den Depressiven zur Erheiterung.
Man hat die Wahl, ob man Wasser mit oder ohne Kohlensäure trinken will.
Das nenne ich Luxus.

Gruß
L.

P.S. Ich will kein Kind mit Julia Mantel!
Und den Bachmannpreis nehme ich nur, wenn sich alle Juroren einstimmig den Bauch aufschlitzen.

julia mantel
25.01.2002, 20:19
liebe l.,

ich wünsche dir viel kraft in diesen schweren tagen.
hast du schon besuch bekommen? wie ist das essen, wie die beschäftigungstherapie? wenn du lust hast, rufe ich dich mal an.
sag mal, hängen da viele depressive im raucherraum herum?
lächele sie doch einfach an und mach mit ihnen einen spaziergang, schenk ihnen dein frühstücksjoghurt. du wirst sehen, diese freundschaften halten fürs leben, ganz ohne konkurrenz und leistungsdruck...

in diesem sinne
knutsch
julia.

Walter Schmidtchen
25.01.2002, 20:30
Wilfried Wieser
Viewing Printable Version of Thread
dat girlie-alexa henning von lange
19:20

klesk
25.01.2002, 20:35
julia mantel muss sanatorin werden!

klesk
25.01.2002, 20:36
äh ich meine senatorin. scheiss ornithologie.

DerCaptain
25.01.2002, 20:46
klesk made my day in diesem Irrsinnsstrang...

Herr Genista
25.01.2002, 21:03
Eindeutig nicht mein Lieblingsposting.

Wilfried Wieser
25.01.2002, 21:11
Originally posted by Walter Schmidtchen
Wilfried Wieser
Viewing Printable Version of Thread
dat girlie-alexa henning von lange
19:20

It depends on what the meaning of the word 'Printable' is.

Mr. Hyde
25.01.2002, 21:16
Medikamentenausgabe!

Lilaxista
25.01.2002, 21:20
versucht im Raucherzimmer von Station 4 die Aktionsgemeinschaft ‚Depressive für Julia Mantel’ ins Leben zu rufen; scheitert aber an der mangelnden Bereitschaft der Angesprochenen, sich im Verein tatkräftig engagieren zu wollen.

3. Brief von Station 4

Liebe Julia,
irgendetwas läuft hier falsch. Ich weiß nicht, es kommt nicht die richtige kreative Stimmung auf. Ich glaub die sind alle auf Drogen. Muss mir das ganze noch mal überlegen. Vielleicht bitte ich die Ärztin morgen, mich gehen zu lassen.

Gruß
L.

P.S. Und bitte knutsch mich nicht noch mal so unvermittelt, da bin ich allergisch gegen!

Nobler Preiselbaer
25.01.2002, 21:21
Der Strang schlingt sich um die Erde, aber das Meta-Meta schießt senkrechte Löcher der kosmischen Hintergrundstrahlung entgegen.

julia mantel
25.01.2002, 21:37
liebe l.,

wenn dir deine mitpatienten zu unkreativ sind, nimm dies:

1. lies alles von ingeborg bachmann

2. lies alles von sylvia plath

3. laß deine medikamente weg

4. hör auf zu schlafen (schlafentzug)

5. verlieb dich in einen der jung-dynamischen ärtzte


da wirst du schon was erleben

viel glück
julia.

DonDahlmann
25.01.2002, 21:43
Also wirklich, so gehts ja nicht!

Das klingt alles sehr nach rich-kid-mit silbernen-Teelöffel -im Mund-geboren-hat-marxistisch -leninistische-Anwandlungen-und-träumt -doch-vom-Märchenprinz.

Da musst Du aber noch dran schrauben.

chuck
25.01.2002, 21:45
viewing postings schmidtchen, wieser

Sah nach As aus, wurde dann volley gespielter Netzroller. Szenenapplaus.

Krankenschwester
25.01.2002, 21:52
Behutsam legt sie das Buch von Gaby Hauptmann auf ihren Tisch. Sie arbeitete als Krankenschwester wieder in der geschlossenen Abteilung. Die Kinderabteilung war ihr zu langweilig geworden. Hier liefen wenigstens muskulöse Pfleger rum. Seufzend öffnete sie eine Schublade ihres altes Holzschreibtisches und holte ihr Nagelpflegeset heraus. Hinter einer Tür erklang der Schrei einer Frau. Sie beschloss sich nicht stören zu lassen und begann ihre Fingernägel zu polieren. Dabei versank sie in ihren Gedanken, wie andere Menschen beim bügeln.

Naja - wieder hier. Hier ist es wirklich ganz ok. Hab ich die Morphiumspritzen vorbereitet? Eigentlich habe ich hier ja viel Zeit. Mann müsste was anfangen mit der Zeit, die jede Nacht einfach so verfliegt. Wenn die Alte nicht bald aufhört zu schreien, muss ich wohl. Keine Lust. Ausserdem ruiniere ich mir nur wieder die Fingernägel. Kommt gar nicht in Frage. Aber mal was anderes machen, das wäre nicht schlecht. Vielleicht ein Buch schreiben? Hier laufen so viele Irre rum, die reden und schreiben den ganzen Tag. Müsste man eigentlich nur ein Band mitlaufen lassen oder die Zettel mitnehmen. Merken die eh nicht. Sind ja alle sediert. Das müsste man nur zusammenschreiben und dann...

Sie hatte aufgehört ihre Fingernägel zu bearbeiten und in ihrem Blick zeichnete sich Entschlossenheit ab

Lilaxista
25.01.2002, 22:05
4. Brief von Station 4

Julia,
verdammt, langsam wirds unheimlich hier.
Die werden doch systematisch abgeschossen, die Irren!
Eben noch schrie eine Frau um ihr Leben, immer wieder rief sie "Golgatha! Sie bringen mich nach Golgatha!", dann war es mit einem Mal ganz still. Das macht mir Angst.
Moment ... was ist denn jetzt los?
Oh Gott, da wird doch nict scheiße und die fEnster sinf vergitterert ich wil hier raus!

chuck
25.01.2002, 22:06
Also ich versteh das alles nicht: Es gibt wichtige Themen im Leben und unwichtige, es gibt Champagner-Kids, die das begriffen haben, und solche, die es nicht begriffen haben, und es gibt kritische Underdogs, die das begriffen haben, und solche, die es nicht begriffen haben, und ein Roman ist dazu da, seine Leser zu unterhalten, indem er sie zum Lachen oder Weinen oder Wüten bringt oder ihnen eine neue Perspektive verschafft, und es gibt Autoren, die das auch finden und Autoren, die das nicht finden und am besten ist es, wenn ein Autor der ersten Kategorie, der gleichzeitig begriffen hat, welches die wichtigen Themen im Leben sind, egal, welche Löffel er bei der Geburt im Mund hatte, ein Buch schreibt, das einem eine neue Perspektive verschafft und bei dem man lachen und weinen muss. Also: los, schreiben!

Maigret
25.01.2002, 22:10
Eine mächtige Figur in einem der vielen Schatten dieses Stranges verlagert ächzend ihr Gewicht vom linken Fuß zurück auf den rechten. Eine einzelne Schweißperle steht auf dem faltigen Gesicht, am Rande des linken Nasenflügels, aber noch fällt sie nicht. Noch klammert sie sich an die Poren, aus denen sie entsprang.

Man wußte nicht, wer einem diese Regieanweisungen immer schrieb. Fürchterliches Zeug war das, kaum erträgliche Betulichkeit strahlte das aus. Dabei war man doch auch einmal jung gewesen, und aufbegehrt hatte man, und hatte die Welt verändern wollen oder ihr zumindest seinen Stempel aufdrücken. Und nun? Nun suchte man nach den Stempeln der anderen, um diese anderen dann wegsperren zu lassen.

Man machte sich nichts vor: man war der Gegner geworden, gegen den die Jugend schon immer rebelliert hatte und immer rebellieren würde. Man war sie geworden, die Spukgestalt aus Sätzen wie "Was haben sie als nächstes vor?" und "Sie haben die Jugendbewegung aufgesaugt". Man verstand diese Sätze nicht, aber sie klangen bedrohlich und bedrückend und man erinnerte sich an früher, als man noch nicht das Gefühl gehabt hatte, Teil dieser Bedrückung zu sein.

Hatte man nicht eine wilde Literatur einmal begrüßt, bevor man das Interesse an ihr verloren hatte, weil sie einem nicht weiterhalf bei der täglichen Arbeit? Hatte man nicht sich gefreut, wenn Strumpfbänder auftauchten in der braven Prosa, die einem die Eltern empfahlen? Wenn von einem entblößten Frauenknöchel geschrieben wurde? Oder war das die Frau gewesen? Mehr und mehr verschmolzen die eigenen Erinnerungen mit denen der Frau und bald würde man nicht mehr sagen können, wann man das erste Mal geblutet hatte, und ob man es wirklich selbst gewesen war. Das Einssein mit den Dingen, war das gemeint?

Die Gestalt verlagert das Gewicht zurück auf den rechten Fuß, die Sohle der abgetragenen Schuhe quietscht auf dem Linoleum. Die Gestalt verharrt kurz, dann, als sie sicher ist, daß niemand sie gehört hat, entspannt sie sich wieder.

Man hatte sich glamourös gefühlt, damals, auch wenn man schon geahnt hatte, daß das Aufbegehren nur ein Mechanismus war, und die Freiheit die man spürte nur Körperhormone (von denen man nichts geahnt hatte, damals). Dennoch war man Teil von etwas gewesen, das aus den tristen Wohnküchen hinausführte, weg von den Holztischen mit den Leinendecken und dem Steingutgeschirr, in eine Welt voll Zigarrenrauch und wildester Spekulation. Nun kannte man diese Welt, war oft genug in sie eingedrungen wie ein Jäger in den Wald und hatte ihre Bewohner an ihren feinen Kragen herausgezerrt. Nun wußte man, wie schäbig auch diese Welt im Grunde war. Aber machte das die Träume zunichte? Man wußte es nicht.

Die Gestalt steckt ihre Hände in die Taschen des Ledermantels, wie ein trotziger Knabe es würde, aber ohne die Energie. Vielleicht sind die Fingerspitzen kalt geworden in der Zugluft und haben begonnen zu schmerzen. Langsam fällt die Schweißperle zu Boden und bildet eine winzige Lache.

rron
25.01.2002, 22:53
Fassen wir nochmal zusammen: Das Buch wird also Der gläserne Hammer heissen. Schon ganz gut, aber da wird mir noch zu sehr auf die kokainbedinge Impotenz des Protagonisten Bussi Podgorski angespielt. Very rich-kidesk, very Popliteratur des letzten Jahrhunderts. Da sollte man noch mal drübergehen.
Eventuell ist die glamouröse Erzpowertrümmerfrau anfangs nur mit einem Dildo befreundet; den könnte sie ja Benji nennen, wie der nette Fernsehhund, auch der beste Freund des MenschenIn.

Ich muss da nochmal drüber nachdenken!

christoph
25.01.2002, 23:00
Vielleicht "Wo der gläserne Hammer hängt"? Eine hochsensible Frau hinterfragt die Codes der Männerherrschaft und brennt mit ihrem Angorakater nach - Beijing durch, wo sie ein Vermögen mit dem Vertrieb von Antidepressiva macht, bevor sie ihr Mann wieder nach Hause holt, weil er allein nicht den Gasherd bedienen kann?

joq
26.01.2002, 00:05
Ich habe Angst. Große.

Lilaxista
26.01.2002, 00:38
wird von einem Pfleger mit starkem Griff willenlos zu ihrem Bett geführt, die Lobotomie war erfolgreich; weich und ausdruckslos wirkt nun ihr Gesicht, keine Spuren mehr von Schmerz und sinnlos selbstquälerischen Gedanken; alles ist jetzt gut, Friede ist eingekehrt in die gemarterte Seele, nur der Mund spricht leise und mechanisch

Ne Pille? Ich soll ne Pille geschluckt haben? Kann mich gar nicht erinnern, ich hab doch keine Pille geschluckt. Ne Pille? Ich? Ne, wirklich nicht.

Ruebenkraut
26.01.2002, 02:07
Am Ende des Glamours

Lottmannhafter Kaputtbaer
26.01.2002, 04:07
DIESE LOCKEN!

Die Antwort der Literatur auf die Spice Girls? Ein Wunderkind der Kulturadaption? Oder kommt Holden Caulfield im 21. Jahrhundert nochmal auf die Welt, diesmal als Mädchen? Die attraktive 24jährige Autorin des Jugend- und Drogenromans ´RELAX´ (Verlag Rogner & Bernhard) ALEXA HENNIG VON LANGE irritiert Fachwelt und Publikum: Wie kann man so gut leben, so gut aussehen, so guten Sex haben und dann auch noch brilliant darüber schreiben? Ein Interview ohne Sicherheitsabstand mit JOACHIM LOTTMANN.

Wie soll man über so ein Girlie schreiben, als älterer Literaturkritiker mit strengen Maßstäben, das Kollegen bereits als ´Literatur-Sexbombe´ bezeichnen? Würde ein junger Raver mit Base Cap und Kapuze weniger korrumpiert werden durch die direkte Sprache übers Körperliche, durch den hemmungslosen, uncodierten Jugendlichensex, der ihm auf jeder Seite des Debut-Romans ´Relax´ (vor einigen Wochen bei Rogner & Bernhard erschienen) entgegengeknallt wird? Hier hat ja nicht der alte Nabokov einen Roman über eine frühreife Verführerin geschrieben, sondern: Lolita hat ihn selbst geschrieben. Und die PR-Arbeit gleich mitübernommen.

Bekanntlich sah Lolita besser aus als der neurotische Ich-Erzähler; dieser Roman hier müßte wirklich ein Erfolg werden. Nun, um die Eingangsfrage zu beantworten: Ob Sex oder nicht, junge Menschen haben ein Recht auf das Hinhören der Älteren, der Pädagogen, der Kritiker. Was nützt die Emphase des Fans ("Ey, goil eh! Das iss DAS Buch, eh!"), wenn es um ein Werk von Bedeutung und Könnerschaft, vergleichbar mit Salingers Fänger im Roggen, geht? Das ist hier der Fall. Also muß der Fachmann vor Ort.

Berlin, in einer luxusrenovierten Ex-Schmuddelwohnung. Lange Fragen, kurze Antworten. Das war zu erwarten. Die Sätze der Autorin sind Handkantenschläge, die des Fragers gesammelt-gestammeltes Bildungsgut deutscher Philologen: "Fräulein von Lange, die Sprengkraft Ihrer Prosa liegt darin, daß Sie WIRKLICH über Sex und Drogen schreiben, daß das ECHTE Erfahrungen zu sein scheinen aus einem WAHREN Alltag mit AUTHENTISCHEN Worten, etwa, ich zitiere: ´Pinkeln, Pissen, Puschern, Schwanzwaschen, Wichsen, Rattern, Fusseln, Feiern´ - was ist eigentlich ´Rattern´?"

"Selbst-be-frie-di-gung." Sie lächelt gnädig. Diese Locken! Dieses Marlene-Gesicht. Ihr Unterarm streift die Wange, sie greift von hinten den eigenen Nacken. Sie trägt ganz neue Nike-Turnschuhe und einen hautengen, lila Samtpulli, der ihr, wenn sie den Kopf mit den vielen Haaren nach hinten wirft, weit nach oben rutscht und den makellosen Bauchnabel, tatsächlich ohne Ring, freilegt. Ja, sie ist nicht gepierced und nirgendwo tätowiert - welche junge Frau kann das noch von sich behaupten? Die nächste Frage: "Aha. Dankeschön. Jedenfalls ist Ihr Buch über den Sex- und Party-Alltag junger Menschen so direkt und obszön, oder formulieren wir so: dermaßen hocherotisch beschrieben, daß erwachsene Leser darin so wenig blättern sollten wie in den BRAVO-Aufklärungsseiten. Andererseits hat die Sprache den Drive und die Kraft und die Durchgängigkeit Hemingways. Nirgendwo hakt es, nie wird es langweilig, jeder Satz entwickelt sich zwingend aus dem Satz davor, alles ist rasend schnell und hundertprozentig subjektiv, dazu noch brüllend komisch und am Ende tragisch, was heißt am Ende: es zieht sich sehr linear ein roter Faden vom heiteren, banalen Beginn bis zum furchtbaren, banalen Ende, will sagen: wo haben Sie das alles her?" Sie schiebt die ineinander verschränkten Arme weit über die Tischplatte und stützt das vorgereckte Kinn darauf; sie ist immer in Bewegung, nein, das Gegenteil ist wahr: sie ist immer zur Pose erstarrt, aber alle zehn bis zwanzig Sekunden ändert sie die Pose. Kein Wunder, sie war früher Fotomodel. Nun sagt sie, sie habe schon als Kind für ihren siebenjährigen Bruder geschrieben: "Der hat gelacht und geweint vor Freude. Original. Das hat dem absolut gefallen. Die Eltern haben das erst gar nicht gepeilt..."

Alexa erzählt auch heute noch spannend. Manche der Posen wirken selbstverliebt, wie eben der über die Tischplatte geschobene Oberkörper. Anthropologisch gesprochen müßte man es Balzverhalten nennen, was sie als Ex-Model da veranstaltet. Aber es ist natürlich sehr reizvoll. Alexa ist 24, sieht aus wie 19 und schreibt über Teenies, die gewiß noch jünger sind. Sie sagt also, sie habe als Kind für ihren Bruder geschrieben, als der noch nicht lesen konnte. Als ein Älterer einmal zuhörte, rief er aus: ´Hennich, das sind ja Geschichten für Erwachsene!´ Alexa sagt es knapp und nüchtern, im Stenogrammstil, zum Mitschreiben. Sie erhebt sich, geht zwei Schritte. Sie ist so schlank und muß nur die Hüfte lässig ausstellen, und es prickelt schon wieder. Zurück zum Thema. Frage drei.

"Ja, der männliche Vorname für die Erstgeborene, eben ´Hennig´, deutet er die spätere Rollentransparenz an? ´Relax´ ist doppelperspektivisch geschrieben. Die stärksten Passagen sind die aus der Sicht des Jungen Chris." "Echt? Ja, ich hab´ zuerst nur aus der Sicht des Jungen geschrieben! Original. Das war endspaßig. Sich in andere hineinversetzen, das ist es doch..."

Sie hat die Hand immer in den Haaren. Es ist nicht zu begreifen, daß ein so kleiner Kopf so viele Haare haben kann. Es geht um Erzählperspektiven, Creative Writing Workshops, Kuluradaption (sie erarbeitet mit dem jungen Theater- und Techno-Wilden Stefan Pucher Bühnenshows für ihre Lesungen), Literaturwissenschaft und, last but not least, Friedrich Nietzsche. Der taucht an prominenter Stelle in ´Relax´ auf.

"Nietzsche, so steht dort, ist der Lieblingsphilosoph Ihres Helden, der doch eher wie ein ins Positive gewendeter Holden Caulfield wirkt. War Nietzsche nicht viel zu dunkel für diesen ewig Extasy schluckenden Glücksritter?" "Nietzsche war ein Rockstar! Original." Sie lacht hell auf. Man soll es aber gar nicht als Witz verstehen. Sie wirft die hübsche Stirn in Falten und führt aus: "Chris kommt aus einem Bildungsbürgerelternhaus, er kennt die Bücher, aber seine Eltern sind geschieden. Seine Eltern lieben ihn, kümmern sich aber nicht um ihn. Sie weisen ihm nicht den Weg. Und so hat er eben diese Nietzsche-bücher und blättert manchmal drin rum." "Und Ihr eigener Lieblingsphilosoph?" "Descartes. Original. Der Mann, der zum Beispiel gesagt hat: ´ich denke, also bin ich´. Aber ich mag auch Sartre gerne, Camus, die Existentialisten." "Und was lesen Sie gern?" "Natürlich hat mich Salinger sehr beeinflußt damals. Max Frisch noch mehr. Bukowski, Thomas Bernhard... Joyce habe ich quergelesen, Thomas Mann auch... aber eigentlich ist mir das nicht so wichtig." "Die Literaturszene", sagt sie einmal sehr entschieden in einem Radiointerview, "will ich nicht!" Sie erzählt lieber, wie sie den NDR-Wettbewerb ´Kinder schreiben für Kinder´ gewann... Sie wohnte damals in Hannover. Beide Eltern waren angesehene Architekten. Eine Kindheit im Grünen voller Glück. Fernsehen war den Kleinen streng verboten. Die bürgerliche Hochkultur in ihrer letzten Blüte in norddeutscher Abgeschieden- und Geschütztheit, in der einzigen Provinz, in der dialektfreies Deutsch gesprochen wird: was konnte dabei anderes gedeihen als ein Wunderkind? Alexa macht früh Abitur, moderiert die Kindersendung ´Bim Bam Bino´, wird Sprecherin und Moderatorin bei Kabel 1, geht zu RTL und schreibt die Dialogtexte für ´Gute Zeiten, schlechte Zeiten´, schreibt nebenher Romane und verdient Geld als Model. Sie ist: perfekt. Und sie ist: frech. Auf Lesungen spielt sie mit dem Publikum, erzählt Witze, drückt die sauertöpfischen MitautorInnen an die Wand. Sie wirft die Haare zurück und lacht so laut und penetrant, daß auch der letzte Kulturschmock begreift: Ein neues Zeitalter hat begonnen. Ihre Pressetermine erledigt sie nebenbei und mit Freude. Ihre eigentlich zuständige Verlagsmanagerin Birgit Politycki - die Frau des großen Matthias Politycki, gefeierter Neubegründer des deutschen realistischen Romans - kriegt nichts zu tun. Sie lenkt natürlich trotzdem behutsam die Karriere aus dem Hintergrund. Sie könnte ja auch nicht so hübsch die gespreizte Hand an die Stirn legen, als gelte es, gegen die Sonne zu blinzeln, wie Alexa es gerade tut. Dabei erzählt sie wieder von ihrer Kindheit. Junge Menschen reden über ihre Kindheit so virtuos wie alte Menschen über ihre Jugend... Nun gut: Sie ist schließlich kaum 20, als sie Markus Peichl kennenlernt und für ihn und den noch neuen Sender ´Premiere´ die erste deutsche Daily Soap schreibt. Und alles über Bildaufbau, Schnitt-Technik und Regie lernt.

Sagt sie. Und steht dabei einfach nur so da. Wie Kate Moss im ´Just be´-Video. Selbst wenn die Haare nur so herunterfallen, ist es wie eine aktive Pose. Weil die Schultern gerade, das Kinn gereckt, das Kreuz durchgedrückt sind. Der doch höchst ungewöhnliche Wunsch, eine lebende deutsche Autorin mit den eigenen Händen anzufassen, den nur angedeuteten, leichten Babyspeck rund um ihren schönen Bauchnabel zu berühren: er könnte einem weniger sittlich gefestigten Berichterstatter durchaus kommen. Doch selbst dann, politisch inkorrekter Super-G.A.U. des alten Denkens, würde Alexa Hennig von Lange schlagfertig reagieren und einen weiteren Punkt machen. Ihre Biographie springt doch vom 19ten ins 21te Jahrhundert, von "Nichts ist doofer als Hannover" zum 400-Kanal-Spartenfernsehen. Da kann sie über die alten Verklemmtheiten und Geistesnöte des späten 20ten Jahrhunderts nur lachen. DIE ZEIT? Ist das nicht diese Tageszeitung, die viel zu links ist? Egal, jeder darf kommen! Sie knickt ein Bein ein, legt den Kopf schräg, zeigt Grübchen. Dann, Kopf gesenkt, Blick von unten: "Trotzdem. TV (gesprochen Tii-Wii) nervt mich oft. Original. Ich seh manchmal gar nicht fern. Gute Zeiten, schlechte Zeiten würde ich nie anschalten, wenn ich nicht dabei wäre. Also absolut." "Lieber ein gutes Buch lesen?" "´Jack der Bär´ könnte ich nochmal lesen" (lacht), "Nein, die neuere deutsche Literatur ist nichts für mich. Brett Easton Ellis vielleicht, der soll ganz interessant sein. Fernsehen kann ein sehr interessantes Handwerk sein. Wie die Bild Zeitung. Da sid große Künstler am Werk. Man muß aus Nebensachen eine Schlagzeile machen können, aus Versace wurde umgebracht oder jemand hat im Halteverbot geparkt. Und jeder liest heimlich die Bild Zeitung. Wahrscheinlich guckt auch heimlich ab und zu ´Gute Zeiten, schlechte Zeiten´. Weil es DRAMATISCH ist." "Original." "Es ist, wie wenn gute Handwerker aus gutem Holz ordinäre Möbel bauen. Es gibt sechs Gruppen à vier Mann, jede Gruppe entwickelt drei bis vier Handlungsstränge, die dann jeden Freitag miteinander verwoben werden. Daraus entstehen die Vorgaben für die Stories und Szenen, 300 Stück pro Woche, die dann natürlich blitzschnell geschrieben werden müssen." "Krass! Dagegegen ist der Bau eines Möbels ja endeinfach. Aber ist dabei nicht Ihr aktiver Wortschatz von 200 000 auf 400 Worte geschrumpft?" "Weiß ich nicht. Ich nutze das Wissen um das dramaturgische Schreiben für meine Bücher. Ich meine: Was ich beim Fernsehen mache, ist einfach sehr, sehr kreativ. Ich hasse dieses Wort. Ich suche Symbole, Bilder, um Sachverhalte zu verdichten. So schädlich kann das nicht sein. Und manchmal sitze ich mit so wunderbaren Menschen wie Xenia Seeberg zusammen. Wo könnte ich das sonst?" "Zurück zur Literatur. Es heißt, sie hätten auch Hermann Hesse gelesen. Merkt man Ihrer Prosa nicht an." "Narziß und Goldmund, Steppenwolf, naja. Das war mit zwölf, 13 Jahren. Geblieben ist vielleicht, daß es mir in der Literatur um Emotionen geht. Ich mag deswegen die sogenannte Literaturszene nicht. Diese alten Leute mit Schuppen und grauen Haaren, die auf Lesungen gehen und alles analytisch aufnehmen, mit dem Verstand statt mit dem Herzen. Sobald es um Literatur geht, kramen sie alle Fremdworte heraus, die ihnen noch einfallen. In ihrem ganzen ödigen Leben geht es um Intellekt und nicht um Spaß." "Maxim Biller hat darüber gerade eine gute Glosse geschrieben, über den schlechten Geruch bei Lesungen." "Wirklich?" "Original." "Ist ja krass." "Der hat das echt gepeilt. Wie ist es denn mit deinem Helden Chris: was liest der? Man stellt ihn sich irgendwie als Analphabeten vor und seine anderen Jungs auch." "Ooch... er liest Magazine. ´Brigitte Young Miss´, ´BUNTE´, vielleicht sogar einmal FOCUS, nein, also was so rumliegt, ne Motorradzeitschrift oder so." "Kann er denn schon lesen?" "Logisch." "Kann man mit solchen Leuten später einmal Deutschland vor dem Untergang bewahren?" "Nein. Das kann niemand mehr. Deshalb sind die ja so. Wenn die die Nachrichten sehen würden, würden sie es mit der Angst zu tun kriegen. Die sind doch total alleingelassen von der Elterngeneration. Die haben da den Haß, sag ich dir. Darauf, daß sie durch die Alten irgendwie sich schuldig fühlen an den Judenverbrennungen. Das ist nicht unwichtig. Und dann diese Sachen: Aids, Umweltkatastrophen, Arbeitslosigkeit und so weiter: denen gehts scheiße, die haben Angst." "Warum haben sie immer soviel Geld?" "Arbeiten kann man immer. Du kriegst immer einen Job. Die Kohle fließt - natürlich nicht, wenn du auf Akademiker machst." "Und die letzte Zuflucht heißt dann Sex?" "Ach Quatsch. Sex ist eben imer da, genauso wie du essen mußt. Ich beschreibe das eben." "Sex wie er wirklich abläuft. Frei von diesen redundanten Bildern in Spießerhirnen. Du machst das sehr gut. Fast möchte man sagen: du gibst den Sex den Menschen zurück, entreißt ihn der Porno-Ästhetik. Kein Tag ohne Rattern. Die Kids haben in dieser Hinsicht ein gutes Leben. Trotzdem gehen sie durch die Drogen drauf. Warum?" "Warum nicht?" "Na, in ´Gute Zeiten, schlechte Zeiten´ passiert das zum Beispiel nie." "Stimmt. Dort trinkt man nicht, nimmt keine Drogen, zeigt keinen Sex. Für den Drehbuchautor ist es ja gerade interessant, Ersatzsituationen dafür zu schreiben, etwa für Schmerz. Das ganze ist überhaupt krass, also absolut, diese virtuelle... also diese RTL-Welt. Privat lebe ich natürlich ganz anders. Ich sehe eigentlich nie fern. Ich rede lieber mit Freunden." "Und schreibe alles, was RTL verbietet, in ein Buch namens ´Relax´?" Die Antwort erübrigt sich. Sie setzt sich wieder auf die gemeinsame Couch, schlägt die Beine übereinander, fährt sich mit der Hand über Wange und Mund. Sie holt einen kleinen Spiegel aus dem Nichts und einen Lippenstift, Dunkelrot, fast schon Schwarz, zieht die Farbe nach. Das muß Antwort genug sein. Oder noch einmal Lachen? Sie lacht frei heraus, es ist ansteckend. "Ich hätte trotzdem gern eine Antwort." "Also gut. Ich habe ´Relax´ für meinen Freund geschrieben, weil der mich verlassen hat. Beim Abschiedsgespräch las er nämlich zufällig die ersten Seiten und fand das ziemlich heftig. Dann ist er immer wieder gekommen, um die nächsten Seiten zu lesen. Der war süchtig danach, der fand das endgut. Original."

Sie erzählt aufgeräumt, daß sie sich viele Kinder wünsche und an die Liebe glaube, ein Bekenntnis, das so gar nicht in die Slam-Poetry-Szene, in der sie meist liest, zu passen scheint. Dort, wo alle dieselben Sportswear-Sachen, Uwe Seelers Adidas-Turnhosen und diese blöden Jogging-Anoraks tragen und den trotzigen Ghetto-Blick dazu... nun, vielleicht immer noch besser, als in Sendungen aufzutreten, in denen Stefan Beuse aus seinem neuen Roman ´Wir schießen Gummibärchen zu den Sternen´ liest, ein guter Autor übrigens, der für diesen Titel nichts kann, und diese Sendungen werden ja auch samt Alexas kieksender Pubertätsstimme ins Internet eingespeist, aber, wie auch immer: DORT eine Kleinfamilie gründen? "Doch, absolut. Da ist die Natur da, die bestimmt hat, daß die Frau Kinder kriegt und ein Nest baut." "Und als das Buch fertig war? Was tat der Freund und wunschmäßige Familienvorstand dann?"

Die Haare fallen wieder ´nur so´ herunter, aber diesmal wirkt es nicht wie eine Pose, weil das Kreuz nicht durchgedrückt ist und das Kinn nicht wie bei Kate Moss gereckt. Auch sind die Augen nicht herausfordernd kalt. Und auch nicht endlustig. Ein Mensch sitzt da, gebeugt. Sie holt tief Luft und sagt stirnrunzelnd, daß sie schließlich nicht anders gekonnt habe, als das nächste Buch anzufangen. Eine Liebesgeschichte. Noch besser als ´Relax´. Aber das sei auch schon wieder fertig. Und der Verlag ist verzweifelt: allein das Lektorat braucht zwei Jahre, um einen Text überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. So ist das mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Eine Autorin des 21. Jahrhunderts ist einfach zu schnell für die Buchdruckerkunst des 15. Jahrhunderts. Am Anfang war es eine alte Olivetti, auf der sie vor zehn Jahren ratterte. Jetzt geht sie mit einem eleganten, lautlos-leichten Power Book ins Bett, der Ort, an dem sie sich am liebsten aufhält. Möge sie nicht dafür bestraft werden, im falschen Land zu leben. Möge sie, wenn alles weiter so langsam läuft, zu langsam für sie, Trost im Physischen finden, wie der Philologe nun wohlwollend zu konzidieren vermag.

Lenin
26.01.2002, 19:44
Offensichtlich mag kaum einer noch etwas dazufügen. Der obige Text stammt übrigens von hier (http://www.br-online.de/alpha/forum/vor9810/19981019.html), zumindest seine wörtlichen Zitate, wie jeder leicht ergoogeln konnte.

Dieser Strang hat an Länge und Dynamik alle bisherigen Paparazzi Stränge in den Schatten gestellt. Es fragt sich, ob das auf seine inhaltliche Qualität zurückzuführen ist.

Platz 1 Thread: dat girlie-alexa hennig von lange Autor: julia mantel Antworten: 341 wie oft gelesen? 6685

Platz 2 Thread: Böhm, Karl-Heinz im "Steirerhof" (Der Gottfried-Angeli-Strang) Autor: Gottfried Angeli Antworten: 248 wie oft gelesen? 419 (seit Einführung der --> neuen Software)

Platz 3 Thread: Dylan, Bob von Conchitta Dill (Hier ist sie: Die Mutter aller Paparazzi-Geschichten) Autor: Conchitta Dill Antworten: 231 wie oft gelesen? 1209 (seit Einführung der --> neuen Software)

Murmel
26.01.2002, 20:57
Puh. Fertig. Kaputt.

graumauser
26.01.2002, 23:45
Der Beitrag von Julia hatte den berühmten dreckigen Finger in einer offenen Wunde. So muß man ihn wohl lesen und werten. "Hannah" ist ein Psychogramm dieses Forums, und gehört als Strang verfilmt, in s/w, von Jarmusch. Mit Originaldarstellern.

Bei dem Gedanken könnt' ich mir ein Loch in den Bauch freuen.

(Waltex, das mit der Indiomütze war nicht böse gemeint. Es war nur wegen des Bildes. Und eine Schiffermütze hätte das Akkordeon bedingt - das wollte ich dir nicht antun.....)

g.

Klede
27.01.2002, 01:39
Hier herrscht so eine postkoitale Ruhe. Wobei mir einfaellt: natuerlich muss das Post universalgobalfusionsnachdenkkampfprunkpunkliteratur heissen, weil Julia Mantel den ganzen Quatsch hinter sich lassen wird mit ihrem Buch.

vir
27.01.2002, 18:51
Nachbarin: "Was macht eigentlich Ihre Julia"
Mutter Mantel: "Die studiert Hughes"
Nachbarin: "Das ist gut, Anwälte brauchts immer."

DonDahlmann
06.03.2002, 11:49
Frau Sterblich könnte Photos machen. Ist direkt bei ihr neben an, sozusagen im Hinterhof.


Berlin
Samstag
Pop-Literaten-Hochzeit

Die beiden Pop-Literatur-Stars Joachim Bessing ("Tristesse Royal", "Wir-Maschine") und Alexa Hennig von Lange ("Relax") heiraten. 16 Uhr.

joq
06.03.2002, 11:53
IST DAS WAHR?
IST DAS WIRKLICH WAHR?

LIEBER GOTT!

vir
06.03.2002, 16:36
Viel Strang um nichts. Aber geil, doch.

Benzini
07.03.2002, 01:05
Seltsamerweise,
nein, irrwirtzigerweise ist mir heute einePostwurfsendung zugeganggen:
Di, 12.03.0220:00H
Pavillon - Lister Meile

Lesung mit Alexa Hennig von lange
Popliteratin und Bestsellerautorin
"Ich habe einfach Glück" ?
Antihelden, usw.

Ein verbissenes Foto, Ulli Wickert mit Dreadlocks,
Maria gresz versuchtzu lächeln, sowas in der Art.

Scharfe Frau, soll man da hingehn?

Ronnie Wood
02.08.2002, 17:41
hicks

julia mantel
03.08.2002, 19:14
komme gerade aus berlin und habe j. wiedergetroffen, meinen ex-freund. er erzählte von der hochzeit von alexa und joachim zu der er eingeladen war. er findet nick hornby aber auch besser als die beiden...

habe diesen strang nocheinmal ganz gelesen.
das waren schon irrwitzige tage vor dem computer, neulich...

stu
06.08.2002, 14:33
ich ahnungslose!
unvorstellbar jetzt, dass ich einfach so gelebt habe. tag für tag!
wie war ich unwissend!
achtlos bin ich an diesem strang vorbeigelaufen!
ein einziger klick hätte mein leben ändern können!

kein wunder, das die welt dunkel war für mich. das es nichts gab da draussen ausser das öde lachen des kommerz.
doch jetzt habe ich gelesen. ab heute werde ich frei sein.

läuft nackt raus auf die strasse.

joq
06.08.2002, 14:34
stu! zieh wenigstens einen Mantel (bruhahahaha) an.

julia mantel
06.08.2002, 15:12
hat eine/r von euch schon katja kullmanns "generation ally- warum es heute so kompliziert ist eine frau zu sein" gelesen?
meine beste freundin, mutter einer zweijährigen tochter, hat es umlängst zum geburtstag geschenkt bekommen.
berichte, bitte, wenn möglich.

stu, arbeitest du nicht für die werbung?
wenn ja, kann ich deine fassungslosigkeit gegenüber diesem strang verstehen...
ich schäme mich allerdings immer noch nicht für ihn. manchmal muß man halt was sagen.

google
06.08.2002, 15:21
"Generation Ally", das ist schon ein Titel (http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?postid=116880#post116880) für Schwachmaten.

julia mantel
06.08.2002, 15:30
ja, google, das sehe ich genauso.
aber: wenn hier alle doch im business sind, dann könnte ihnen so ein buch doch gefallen, während mein strang hier dagegen qualen hervorruft.

"generation ally", ich habe kurz reingeschaut und fand es nicht so berauschend, andererseits habe ich ein paar interviéws gelesen mit katja kullmann und die fand ich ganz okay.

tatsache ist doch, wenn wir kinder kriegen, stehen wir doch wieder für ein paar jahre hinter dem herd. da hat sich nichts geändert mit der gebärmaschinensituation.

und das was unsere mütter für uns erstritten haben, sieht nur so aus, daß unsere renten nicht sicher sind, ja und daß wir vielleicht nicht mehr so verbissen lila halstücher oder ebenso scheußliches tragen müssen.
unsere selbstverwirklichung wird auch in vhs-abend-kursen enden...

google
06.08.2002, 15:41
Wieso wir?

honz
06.08.2002, 15:47
julchen, möglicherweise hast du da was falsch verstanden, Rente gibts erst wenn man arbeitet.

julia mantel
06.08.2002, 15:50
selbst wenn man arbeitet, ist die rente nicht mehr sicher.
schon mal was von alterspyramide gehört?

Herr Weber
06.08.2002, 16:01
Also ich bin seit 12 Jahren Rentner und jeden Monatsersten kommt der Briefträger und bringt mir einen Umschlag mit 255 Euro Rente. Ich bin froh, dass ich immer schön eingezahlt habe in die Rentenkasse. Ich kann nicht klagen.
Außerdem habe ich ja noch meine Großfamilie, die für mich sorgt.

julia mantel
06.08.2002, 16:06
großfamilie, daß ich nicht lache.
viel spaß mit 500 dm rente.

joq
06.08.2002, 16:24
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

julia mantel
06.08.2002, 16:44
jockel, was gibt es da zu lachen?

bad tölz im herbst 2001:
mein freund und ich sind in dieses rentnerkaff gefahren, um abzuschalten, die natur zu genießen und zu wandern.

wo wir hingehen, außer auf den bergen, treffen wir auf graue rentner in den restaurants, in den geschäften usw.

habt ihr euch schon mal ausgemalt, was die überalterung der society für neue berufszweige mit sich bringen wird?

nicht nur der klassische altenpfleger, der apotheker, der arzt usw. also diese ganzen pflege-berufe, nein soaps für rentner, talkshows für die grauen, rentnerwerbung en masse, eine ganz neue zielgruppe wird entstehen. die menschen über sechzig wollen sich der unterhaltunsindustrie doch nicht entziehen. es wird rentner-kanäle geben, tag ein tag aus. ein hohes angebot an differenzierter freizeitgestaltung wird angeboten werden müssen.
irgendwie finde ich das schon eine ziemlich apokalyptische vorstellung.

verdammt, wer hat denn jetzt endlich katja k. gelesen?

Murmel
06.08.2002, 16:49
Es wird kein Rentnertainment geben, weil Rentner kein Geld haben werden, wie Du schon sagtest, Julia.

joq
06.08.2002, 16:52
Ich lache nicht, ich leide!
es GIBT schon Rentnerkanäle. ZDF, PRO7, KABEL1, etc.

Julia, ich habe Sie schon persönlich kennenlernen dürfen, und das wirklich ironiefrei ein nettes interessantes Gespräch, aber was Sie da gerade SCHREIBEN, das würde ich dem schlimmsten Allgemeinplatzwart vom Dienst ungern in die Romika-Schuhe schieben.

Herr Weber
06.08.2002, 16:56
Ich fühle mich auch noch als Rentner jung! Bei den Seniorennachmittagen tanzen wir sogar manchmal. Es kommt ja nicht auf das Alter an, sondern auf die Einstellung. Wenn ich mit meinen Enkeln Udo und Ute im Garten herumtolle, dann fühle ich mich wieder wie 40! Und dass ich wenig Geld habe: Das kümmert mich nicht. Geld ist doch nur bedrucktes Papier!

julia mantel
06.08.2002, 16:57
ja, murmel, die rentner werden verarmen, vereinsamen, zahnlos sein. aber irgendwie müssen sie doch ruhig gehalten werden?

kenne es ja nur vom hr: die dortigen rentner-sendungen sind alle billig aus dem boden gestampft und schaffen platz für junge stumpfe redakteure, die zur kultur aufsteigen wollen.

julia mantel
06.08.2002, 16:58
und sie herr weber, mit ihrem jahrgang 70, stellen sie sich mal nicht so an!!

joq
06.08.2002, 16:59
am schlimmsten bei denen ist ja dieses SCHUBLADENDENKEN.

joq
06.08.2002, 17:00
die wollen einem ja alle ihren inhaltsleeren Lifestyle aufoktroyieren.

joq
06.08.2002, 17:01
.... und die Jungredakteure - wie die Jungliteraten - sind so entsetzlich oberflächlich......

julia mantel
06.08.2002, 17:02
vielleicht färben sich ja die teenies in zwanzig jahren die haare grau und laufen zitterig mit stock im wald spazieren, um endlich richtig cool zu sein.

joq
06.08.2002, 17:04
...nur noch interessiert am schnellen Geld...
...man wird ja in Deutschland auch total in eine Form gepresst...
...und wenn man da nicht reinpasst...
...das ist so ein typisch Deutsches Schablonendenken...

Tristram Shandy
06.08.2002, 17:05
Der durchschnittliche Zuschauer des Bayerischen Rundfunks ist 57 Jahre alt.

Und die sind noch flott im Verhältnis zum mdr oder zum ORB...
Öffentlich-Rechtliches Fernsehen IST Rentnerfernsehen.

Und es wird kein privates Rentnerfernsehen geben, weil die ihre Marken nicht mehr wechseln. Einmal Persil, immer Persil. Und für so sture Kunden zahlt die Werbewirtschaft nix.

Jockel, ProSieben war ein Scherz, oder? Die liegen altersmäßig nur knapp über VIVA.

joq
06.08.2002, 17:05
...alles so kalt....

julia mantel
06.08.2002, 17:05
leute, ich muß jetzt arbeiten, wollte doch ursprünglich nur nach katja k. fragen.
wenn ich heute nichts geleistet habe, schimpft mich mein freund, der sich nämlich tatsächlich gerade um seine altersvorsorge kümmert.

joq
06.08.2002, 17:06
Prosiebenschauer sind seelisch auch Rentner.

Tristram Shandy
06.08.2002, 17:06
Oh, zu spät.
Vermaledeite Minutenposter.

rron
06.08.2002, 17:16
Jockel, musst Du Cohn überholen?

pappenchauffeur
06.08.2002, 17:17
betritt ächzend den Strang

Sie hatten drei Paletten Gebärbecken bestellt?

joq
06.08.2002, 17:17
*GACKERGACKERGACKERGACKER*

stu
06.08.2002, 22:08
wenn tobler aus dem urlaub zurück ist, wird er auf der stelle verrückt werden.
aber ihr habt es ja nicht anders gewollt.


macht ne flasche moet & chandon auf, und markiert mit textmarker die eigenen werbesprüche in 39,90

Benzini
06.08.2002, 23:16
JA! Julia Mantel ist Gott!

Rente mit 22 beantragen. Alles andere ist Naivität oder Unfug.

trumich
13.09.2002, 20:42
Nur so am Rande. Dat girlie Alexa kommt heut zu dem bösen Onkel Harald von Sat1. Bin mal gespannt , ob sie wieder so zusammenhangloses Zeug stammelt wie letztes mal.

julia mantel
16.09.2002, 07:57
wie war sie denn bei harald? (verheiratet und mit beinahe zwei kindern.)

Herr Uffelmann
16.09.2002, 09:07
"Wer ist daaaas den?", wunderte sich Frau Uffelmann, beim gemeinsamen Fremdschämen vor der Glotze. Frau von Lange war nicht in der Lage einen zusammenhängenden Satz zu sprechen und wirkte dabei, wie ein, von Anke Engelke entworfener Frauencharakter, grenzdebil dabei erfrischend doof.

Trotzalledem mit einem brummenden Selbstvertrauen gesegnet, erzählte von Lange vom Heiratsantrag ihres Mannes und der crazy Welt der Jungautoren-Lesungen. Allesamt Beiträge, die in diese Form in diesem Forum eine Welle garstiger Snobbereien hinter sich hergezogen hätten. Zu Recht. Harald Schmidt schien amüsiert von soviel naiver Selbstdarstellung, wir blieben bei Besinnung.
Ihr neues Buch "Lelle", ein Kinderbuch, ist illustriert mit Kinderzeichnungen der Autorin, die dem erwachsenen Betrachter dann schon einen gehörigen Schrecken einjagen können und ein lustiger Partyspaß für jede Psychologen-Fete sein könnten. "Lelle", so drohte Frau von Lange, sei Teil einer Triologie, zudem schreibe Sie gerade an einem funky Theaterstück: "Wird gut!".
Das bezweifel ich.

Ignaz Wrobel
16.09.2002, 09:39
Sie brauchte ca. 20 Minuten, um zu erzählen, daß ihr jetziger Mann bei einer Autorenlesung, bei der ihre ELTERN anwesend waren, zu ihrem Vater gesagt habe: "Ich möchte ihre Tochter heiraten und ihr 20 Kinder machen!". Während der übrigen Zeit rang sie um Fassung ob der total crazy Abgefahrenheit dieses Vorfalls.

julia mantel
16.09.2002, 11:56
also hatte ich doch recht, daß sie ein "girlie" ist.
ihr mann übrigens, den kenne ich flüchtig, das ist ein "mediendepp".

Murmel
16.09.2002, 12:04
"aha".

Aporie
16.09.2002, 12:09
Die Kinderzeichnungen waren wirklich das beste, was ich je von Alexa H.v.L. gesehen habe. Wer sich schon in jungen Jahren so volatil zwischen Joan Miró und Saul Steinberg bewegen kann, gehört sofort in eine Schule für hochbegabte Kinder.

Lenin
16.09.2002, 17:22
Auch Züri schaut Schmidt?

geht in der Mitgliederliste suchen, ob 2t-nick "mediendepp" noch frei ist

julia mantel
17.09.2002, 13:43
ich muß mich korrigieren: früher war er ein "mediendepp", heute ist er ja einer der "rich-kid-würg-literaten".

Butch Cassidy
17.09.2002, 14:10
Sag mal, Julia, wie bist Du denn auf den Zweitnick "arbor" gekommen? Ist das eine Anspielung auf das berühmte Ausflugsziel "Pearl Arbor"?

Arthur Schlupfloch
17.09.2002, 17:06
Joachim Bessing Mediendepp zu nennen ist auf sträflichste Weise euphemistisch. Schließlich hat er das abscheuliche "Tristesse Royal" verfasst gemeinsam mit:

KRACHT, Christian
NICKEL, Eckhart
SCHÖNBURG, Alexander von
STUCKRAD-BARRE, Benjamin von

wobei der arme NICKEL, Eckhart sich wahrscheinlich nur in der Türe geirrt hat. Wenn der Bessing also wirklich die AVL geheiratet hat, bekommt er, was er verdient.

Butch Cassidy
17.09.2002, 17:58
Schlupfi! First day on the new job, und gleich hängt er wieder im Forum rum. Die Bessing-Kolumne im Playboy fand ich übrigens immer sehenswert: Dummbatz Joachim war jedesmal das blasemundigste Playmate im ganzen Heft.

julia mantel
17.09.2002, 18:05
da haben sich dann wohl zwei zeitgeist-hochbegabte-kinder mit steiler medienkarriere getroffen.
deren sprösslinge möchte ich nicht unterrichten müssen.

julia mantel
17.09.2002, 18:08
zu eckhart nickel:

habe ihn mal durch den hr geführt während einer talkshow, hatte da vorübergehend einen mcjob.
der war vielleicht druff, voll auf koks, hat jeden vollgelabert und sein literaturverständnis soweit ich das beurteilen kann war ebenfalls unter aller sau.

Babybaer
17.09.2002, 18:31
steht bockig im Strang herum

Macht ein Bäuerchen, aus der Windel kommt ein saftiges Knattern

Arthur Schlupfloch
17.09.2002, 18:33
Huhu, Butchi. Quatsch, es ist doch schon der zweite Tag. Bald treffe ich wahrscheinlich gaaanz tolle Prominente, vielleicht sogar bald den jugendlichen Ben auf dem Oktoberfest. Das schöne ist, dass man ihn ohne seine Strickmütze (Markenzeichen!) wohl nicht erkennt. Und er soll ja sooo schüchtern sein, der Süße, eieiei. Verzeihung, ich schweife ab, aber, humpf, das ist ja schließlich der Sinn der Sache.

U_Sterblich
17.09.2002, 18:38
Hier stinkts nach Bärenkacke.

Murmel
17.09.2002, 18:46
McJob? Gibt es den auch als Menue?

julia mantel
18.09.2002, 09:52
mcjobs sind mcjobs...:billig-talkshow-gäste durch die gegend schleifen und ihnen freundlich den weg ins show-business weisen.
eckhart nickel war zum kotzen, typisches mediengelaber seinerseits und wie gesagt ziemlich verstrahlt.

nicht jeder kann ja ein so privilegiertes arbeitsleben führen wie sie, herr clausen! von ihrer vita können viele von uns nur träumen.

joq
18.09.2002, 09:58
von dem arbeitsleben jetzt oder der vita?

Butch Cassidy
18.09.2002, 10:51
McJulchen meint bestimmt die Vita. Ich träume jedenfalls auch von Murmels Vita, vor allem, seit ich sie in Pappenheim mal anfassen durfte.

Arthur Schlupfloch
18.09.2002, 10:56
Igitt, an so einer Vita kann man sich aber was holen. Von jetzt an keine Zungenküsse mehr, Butch.

Butch Cassidy
18.09.2002, 11:02
Himmeldonner, jetzt ist der schon wieder online. Kein Wunder, daß unsere Wirtschaft in die Depression schliddert.

Wegen dem Knutschen mach Dir mal keine Sorgen, Schlupferl: Murmels Vita ist viel zu groß, die hätte unmöglich in meinen kleinen Schmollmund gepaßt.


___________

Ich bin echt sooo ein Medienlaberer.

julia mantel
18.09.2002, 22:12
ich meine ja nur die ganzen erfolge und so: "der schuh des manitu". murmel schreibt einfach mal kurz an dem erfolgreichsten deutschen film aller zeiten. da kann man schon neidisch werden.
geld, ruhm, sonne, sex... ich gönne es ihm ja.
alexa dagegen gönne ich ihren hype nicht.

hanswasheiri
18.09.2002, 22:30
was für sex denn? julia, da dichtest du doch was zusammen.

Lenin
18.09.2002, 22:45
Ich probiere gerade neue Signaturen aus

__________________
mcjobs sind mcjobs

Lenin
18.09.2002, 22:46
Oder sowas?

__________________
geld, ruhm, sonne, sex...

Yvonne Caldenberg
18.09.2002, 23:07
Oder so?

----------------
Ich schaue gerade wie ein Mantel

Herr Genista
18.09.2002, 23:12
Räuspert erst den Strang, dann sich.

_______________________________
mcjobs sind die blowjobs einer glitzy medienwelt

Butch Cassidy
18.09.2002, 23:40
Julia, Du hast doch wirklich keinen Grund, auf Murmel neidisch zu sein. Immerhin bist Du hier gerade dabei, den erfolgreichsten deutschen Strang aller Zeiten zu produzieren - und Produzenten sind schon mal ein ganz anderes Kaliber als die Schreiber, oder hast Du schon mal von einer krossen Jungschauspielerin gehört, die sich dem Autoren an den Hals wirft? Oder...oh Gott...hast Du etwa...Du bist doch nicht etwa...

julia mantel
19.09.2002, 08:58
vielleicht haben drehbuchschreiber und schriftsteller ja auch eine besetzungscouch, also, ich stelle mir das so vor: schauspieler wollen dann noch eine rolle "auf den leib" geschrieben bekommen, durchaus wörtlich zu nehmen.

Edding Kaiser
19.09.2002, 09:15
Ja, man schreibt dann erst die Worte "eine" und "Rolle" auf ihren Leib (Rücken), weil sie das ja so wollen und dann steckt man ihnen seine Rolle in den Leib und das hat für meine Frau und mich nun wirklich nichts mehr mit Kunst zu tun.

Butch Cassidy
19.09.2002, 12:40
Kleinen Mädchen den Bauch mit Graffitti vollschmieren, das sieht Euch Schweizern ähnlich. Ganz anders natürlich im Büro Cassidy&Shandy: bei uns werden die Kleindarstellerinnen schön mit Hagebuttenmarmelade bestrichen. Shandy verfeinert seine Hälfte dann immer noch mit Sprühsahne, und los geht die Party - obwohl wir uns selber dabei schon oft medienmäßig abgefuckt vorkommen (Julia weiß bestimmt, was ich meine).

Kassettenmensch
19.09.2002, 12:44
dieser thread gleitet vom unerträglichen ins unerträglichste.

Butch Cassidy
19.09.2002, 12:58
Ich thread Dich gleich mal in Deinen dummen Arsch, Du Kassettendepp.

julia mantel
19.09.2002, 13:25
vielleicht sollten wir den strang einfach beenden, er übersteigt langsam meine kräfte, obwohl er mich zwischenzeitlich durchaus amüsiert hat.

butch, du bist mir ans herz gewachsen.

Arthur Schlupfloch
19.09.2002, 13:39
betritt den Strang und versucht ihn zu strangulieren. Ruft dabei: "Stirb, Du Strangsau, Du völlig verblödete Sammlung nichtswürdiger Threads, ungewaschenes Wortgewichse, blödes Drecksgelaber, dämliches, aber auch, Scheisse nochmal, so ein Kack, Sakrament..."

Laut fluchend ab.

Butch Cassidy
19.09.2002, 13:57
Hab ich´s doch geahnt, daß Dir der Aufenthalt in Bayern nicht gut tut, Schlupfi. Wenn ich nicht wüßte, daß Du in Wirklichkeit ein solcher Schmusebär bist... Jedenfalls: wenn´s ganz schlimm wird, einfach mal die Wanderstiefel anziehen und einen Türsteher tottrampeln, oder so einen jugendlichen Föhnfrisurträger am Genick packen und sein Gesicht ganz dolle auf die Motorhaube seines Cabrios hauen, immer und immer wieder, wirst sehen, dann sieht die Welt gleich ganz anders aus.

Benzini
20.09.2003, 00:40
Komplett irre. Alle.

Der Admiral
20.09.2003, 00:48
Wusste ichs doch. Danke, Spritti.

Der Admiral
20.09.2003, 01:21
Wie konnte ich diesen Strang vergessen??
Ein weiteres Anzeichen dafür, daß ich assimiliert wurde.

Annelix
22.09.2003, 12:09
Alexa Hennig von Lange war letzte Woche bei Harald Schmidt. Schön anzuschauen; jedoch bei weitem nicht so schön wie Frau Mantel. Sie war sehr bemüht, witzig rüberzukommen, erinnerte irgendwie an Marlene Jaschke aus Corny Littmanns "Schmidt". Während Frau Jaschke Frau Jaschke war, berührte einen der Humor von AHvL eher peinlich.

joq
22.09.2003, 12:10
Trottel-Indikator! ERSCHEINE!

Kroppzeuch
01.12.2003, 16:56
ob harald sie genagelt hat? sie hibbelte da so poschmerzig auf dem stuhl herum.
aber vielleicht stammte das hyperaktive auch noch aus zeiten ihres grafikmantras. die werbeheinis sind ja immer aufm sprung.

was ein gewaltiger strang. schön!

DonDahlmann
01.12.2003, 17:06
Was Jockel sagt.

DonDahlmann
01.12.2003, 17:07
Was ist das eigentlich für eine Scheisse mit dem Avatartausch. Legt Euch doch gleich noch einen gemeinsamen Namen zu. Beckel. Jotty.

bettyford
01.12.2003, 17:11
Du kannst auch ein paar aufs Maul haben, du Superscheisshure.

bettyford
01.12.2003, 17:13
Entschuldigung, ich bin entsetzlich unausgeschlafen und habe ein neues Handy bekommen, das mich ein wenig aus der Bahn warf.

DonDahlmann
01.12.2003, 17:15
Geh doch in den Kalauerstrang, Strohpuppe

DonDahlmann
01.12.2003, 17:16
Hübsches Handy? Oder eins mit diesen polyphonen Klängen, die sich anhören wie ein modernes Klo in Japan?

bettyford
01.12.2003, 17:16
Farbdisplay. Und anstatt einer Funktion, mit der ich 700 mb große Filmchen gucken kann, hat Nokia defaultmässig Jan Ullrich als Hintergrundbild eingestellt, die alte Mopsbacke.

Benzini
17.09.2004, 22:52
Ist Griechenland
schon abgebrannt?

Luca Bräsi
17.09.2004, 23:35
Hod se gsait

Mei Mudder hod emmer gseit
dass mer em Elefele,
hod se gsait,
em Elefele en dr Stub,
hod se gsait,
dass mer en dem Elefele en dr Stub,
elles verbrenna ko, sogar,
hod se gsait,
Dzeidong,
em Elefele,
en dera Stub denna,
ond dia Biacher vo denne Schreiberleng,
ko mr nemma zom Ozenda,
hod se gsait,
vo dera Zeidong.

No hod se sich
dhend grieba en dr warma Luft
ibr am Elefele,
en dr Stub.

Die Sauerrei aus Asche und Öl
putzte freilich dann ich.

Edding Kaiser
15.12.2004, 00:40
Es ist ein Sponsorentreffen und da sitzt also A.H.v.L. und daneben sitzt ein Typ in einer roten Strickjacke.

A.H.v.L.: Du bist der Typ, der eben die Aschenbecher hatte und mit der Plastiktüte. Bist Du, oder? Komm, sag!
Typ: Ja. Haha.
A.H.v.L.: Wegen der roten Jacke. Die ist - ey peinlich, das zu sagen, voll - die ist so unkonventionell. (zur Freundin) Ey, hab ich das gerade gesagt: "unkonventionell"?
Freundin: Ja.
Typ: Ja-ha.
A.H.v.L.: Superjacke!
(anderer Typ geht vorbei)
A.H.v.L.: Ey, und wer ist das? Der ist ja wohl voll Mark Knopfler!
Typ: Ich finde, der ist Fish von Marillion.
A.H.v.L.: FISH VON MARILLION! DER IST VOLL FISH VON MARILLION! Wie geil! Darf ich Dich lecken! Stehst Du da auch so drauf?
Typ: Auf Lecken?
A.H.v.L.: Boah, lehnt sich hier voll weit ausm Fenster oder was?! Ich meinte doch MARILLION von wegen drauf stehen!
Typ: Ich fand Marillion immer gut.
A.H.v.L.: Ein Traum!
Typ: Dann ist ja gut.
A.H.v.L.: Ey, schön, dass Du jetzt in Hannover bist! Das ist echt schön.
Typ: Ja, nun.
A.H.v.L.: Schön.
(Rest offenbar intensiv, aber ungehört)

Freewheelin_Biller
15.12.2004, 16:31
Ich hab das honz auch schon unmissverständlich klarzumachen versucht: Seid vorsichtig mit solchen Sprüchen!



Außerdem wie Jeremy sagte: Von solchen Dingern wie #444 kann man locker eine halbe Woche zehren.

Stimmen
15.12.2004, 18:15
Wie die Sache am KiWi-Stand aus der Perspektive Bessings aussah, kann man übrigens in dem Buch Mesopotamia nachlesen ("Contrazoom"). Trugst du damals ein New-Model-Army-T-Shirt und warst Beleuchterin, Julia? Falls nicht, fürchte ich, hast du keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

julia mantel
15.12.2004, 22:20
diese häme untereinander finde ich immer wieder erschreckend.
was ist es, worüber viele von euch sich so aufregen?

ich habe in diesem forum, noch nie irgendjemanden für irgendetwas benutzt. es ist abartig, wie die leute hier übereinanderherfallen, anstatt dankbar zu sein für ein bisschen freizeitvergnügliches engagement.
ich gebe lediglich informationen bzw. erfahrungen wieder, die ich selber gesammelt oder gemacht habe.

stimmen, du kannst doch ganz entspannt sein. bettyford, du doch auch.
ich nehme euch doch nichts weg. ich falle euch nicht mal ins wort, wenn ihr mal genauer recherchiert, ich disse eure geschichten nicht.

ich mag plätze wo man sein kann.
gottseidank bin ich nicht mehr so verletztlich.

klesk
15.12.2004, 22:56
sucht hektisch nach der brötchentüte, findet sie nicht. atmet in eine socke.

julia mantel
15.12.2004, 22:57
es ist so komisch, wie sich immer wieder soziale infrastrukturen bilden, denen man nicht wirklich aus dem weg gehen kann.

Stimmen
15.12.2004, 23:15
Wo habe ich denn jetzt schon wieder gedisst, ich arme Sau?

joq
16.12.2004, 00:05
Ist Contrazoom die Geschichte wo irgendwer auf einem Tisch im Frankfurter Hof auf dem Rücken liegt, wie ein Maikäfer, und Champagner reingegossen bekommt? Die Geschichte wo der Kurierdienst "Platinum Egoiste" bringt?

Wenn es das ist, woran ich mich erinnere, dann ist das eine sehr, sehr lustige und traurig machende Geschichte.

U_Sterblich
16.12.2004, 14:11
Julia, wenn man hier gedisst wird, dann schreibt man sich die Disse einfach als Signatur unter die eigenen Postings, damit beweist man Humor und Souveränität. Originalität weniger, denn Murmel hat diese Methode bereits 1965 erfunden, als Andrea Maria ihn einen elenden kleinen Faschisten nannte.

Freewheelin_Biller
16.12.2004, 14:51
beweist im Vorbeigehen mal schnell Humor und Souveränität

DonDahlmann
18.08.2006, 22:30
Und mit diesen Dingen (http://rexona.de/womenapp/Forms/WirFrauen.aspx) beschäftigt sich Alexa Hennig heute so. Via. (http://stefan-niggemeier.de/)

joq
19.08.2006, 00:38
dann ist sie lkas ungeför da ganekommen, wo diou auch bst. und idhch.

bangen
19.08.2006, 01:17
Wenn sie jetzt noch erklären würde, sie habe früher in einem Hardcore Pornofilm die Hauptrolle gespielt, wäre sie so wie Günther Grass.

Alberto Balsam
19.08.2006, 03:45
Hä?

DREA
19.08.2006, 12:55
Kommerz, Gebrauchsschreiberei, Dienstleistung, Alberto, halt würdeloses Tun für verblödete Zielgruppen gegen Geld.
Mit Steinchen schmeissen sollten darauf aber besser nur die, die für ihre "Kunst", Integrität (oder welchen heheren Anspruch auch immer) lieber hungern und dürsten würden, als mal pragmatisch einen doofen Auftrag auszuführen oder seinen Namen für anderleuts Projekte herzuhalten.
Don und Jockel in einem Pornostreifen mit Alexa H.v.L. möchte ich mir aber trotzdem nicht vorstellen.

Stimmen
19.08.2006, 12:59
Dieses Rexona-Forum, aus dem Alexa demnächst ein Buch machen soll, ist tatsächlich nicht ganz ohne (http://rexona.de/womenapp/forms/ViewStory.aspx?STORYID=1006).

Pond
19.08.2006, 13:07
Daraus was machen ist allerdings wirklich Arbeit.

DonDahlmann
19.08.2006, 17:43
Ich meinte das mit Alexa auch wertfrei. Ich sitz ja im Glashaus seit einigen Jahren. Aber ein bißchen gewundert habe ich mich schon. Tauschen möchte ich mit ihr nicht. Und irgendwie auch erstaunlich, was Pop Literatur Helden so machen müssen, damit sie Butter aufs Brot bekommen. Btw. was macht eigentlich Stuckrad Barre so?

Graham
19.08.2006, 19:03
In Frankfurt wohnen und schreiben, so hörte ich. Spannend, was?

rron
19.08.2006, 19:14
Aber hallo spannend!

bangen
19.08.2006, 23:42
Günther Grass ist sicher kein Held der Popliteratur.

Ich meinte das Analogon so:

Günther Grass, Deutscher Schriftsteller, geb. 1927, benutzt zum Bekanntmachen seines neuen Buchs die Aussage "Ich war SS-Soldat"

Alexa Henning von Lange, Deutsche Schriftstellerin, geb. 1972, benutzt zum Bekanntmachen ihres neuen Buchs die Aussage "Ich war Pornodarstellerin"

Wäre schön symmetrisch und antisymmetrisch.

Ebbesand Flutwasser
21.08.2006, 17:38
Noch viel schöner, Bangen: Sie könnte ebenfalls ihre nachwachsende Scham herumzeigen!

joq
21.08.2006, 21:57
ich elese diesne strang gerade nochmal ganz von vorne und es ist mit sicherheit iener der lustigest,e die je gepostet wurden.

Kater
09.09.2006, 18:08
Auf dem Gemeindefest gehören wir zu den ganz frühen Gästen (Durst), Alexa Henning von Lange kommt mit dem ersten Bier, Mann und Kind. Schnäppchenschlau greift sie das neben einem Schaukelpferd spektakulärste Spielzeug, einen wirklich großen (Big Jim-Format!), roten Feuerwehrwagen, "für kleines" ab. Nach erfolgloser Sichtung der anderen Spenden bekommt das Kind einen Tigerentenmusterhelm auf den Kopf und wird hinten auf Alexa Henning von Langes Rad verfrachtet, ihr Kerl schnallt das Auto auf den Gepäckträger, keine Getränke, kaum Gespräche, bis außer Sichtweite wird geschoben. Als Vorbildhelm dient die Frisur, vor allem beim Vater. Kurz nach der zweiten Band kommt Gerhard Schröder mit Frau und den beiden am ehesten gemeinsamen Kindern und kauft mal nichts.

Ebbesand Flutwasser
10.09.2006, 13:22
Alexa muß halt sparen. Es wird kein Zufall sein, daß ausgerechnet sie ausgerechnet jetzt diesen Text (http://www.sueddeutsche.de/,tt4m5/panorama/artikel/174/85089/) veröffentlicht. Dergleichen hat man von anderen schon so unendliche Male vorgesetzt bekommen, irgendeinen Grund muß es doch geben, daß man sie jetzt daranläßt. Dabei ist die Freibadsaison doch so gut wie zuende.

Carl v. Kuschel
12.09.2006, 00:12
Was ist das Komplement zu Monogamie und Plattenbau?
Schreiben in Zeiten von Glamour und Gammelfleisch.
Sie ist jung, ...