Klingeltonk
23.01.2002, 10:50
Kürzlich durfte ich mal wieder fliegen, sogar ein richtiger geschäftsmäßiger Inlandsflug. Wir mußten unüblich lange warten, und ich kramte verdrossen die Für-Umsonst-Zeitungen wieder aus meiner Tasche. Meine leichte Beunruhigung klärte sich, als er, Stoiber, einige Minuten später das Flugzeug betrat und prüfend über die Sitzreihen blickte. In diesem Moment glaubte ich eine leichte Unsicherheit bei ihm festzustellen. Ich glaube, er überlegte kurz, ob er die Hand heben sollte, zum Grüßen, ganz landesväterlich, hallo Volk, aber er überlegte es sich doch anders und setzte sich schweigend, mit eingefrorenem Lächeln in die zweite Reihe.
Ich hatte einen ganz guten Blick auf ihn während des Fluges. Er las alle Zeitungen, FAZ, Welt, Süddeutsche, und da ich auch alle eingesteckt hatte, konnte ich es gut nachlesen. Er, Stoiber, liest am liebsten über sich selbst. Damals gab es noch die K-Frage und Artikel zur K-Frage, die hat er ganz genau gelesen, und dann einen Kommentar „Stoiber in der Klemme“ (oder so ähnlich) sogar besonders sorgfältig, wobei er, Stoiber, sich mehrfach zu ihr, Frau Stoiber, hinüberbeugte und darüber erzählte und sogar lustig lachte.
Ich hab mir dann überlegt, wie komisch das eigentlich ist, über sich selbst Zeitung zu lesen. Also, mal übertragen auf den eigenen, beschränkten Lebenskreis: man sitzt an der Bushalte und liest dann in der Zeitung: „K. wollte sich ein Frühstücksei machen, aber die waren wieder alle abgelaufen“ oder „K. hat wieder nicht die Stromrechnung bezahlt und muß 3 Euro Mahngebühr zahlen“ oder „K. hat versucht, einen CD-Brenner einzubauen, aber das war ganz schön schwierig“. Das ist doch seltsam, oder?
Dann waren wir in München gelandet und er, Stoiber, durfte als erster aussteigen. Er bedankte sich auch sehr nett bei der Flugbegleiterin („Dankeschön, Frau Merkel.“) Selbstverständlich habe ich mich ordentlich beeilt, aber als ich diesen Flugzeugflughafenenddarm durchquert hatte, war er spurlos verschwunden. Einfach weg. Vielleicht liegt das daran, daß wir auf dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen gelandet waren. Vielleicht kann er, Stoiber, diesen Flughafen nicht leiden, der so heißt wie der eigene Vor-Vorgänger. Stellt Euch das doch auch mal vor: Ihr müßtet auf einem Flughafen landen, der so heißt wie der Ex-Ex-Freund Eurer Liebsten, also etwa ein „Lars-Runtenbrink-Flughafen“ oder ein „Thomas-Möller-Flughafen“ oder wie diese Pfeifen bei Euch heißen. Das wäre doch auch Scheiße, oder?
Ich hatte einen ganz guten Blick auf ihn während des Fluges. Er las alle Zeitungen, FAZ, Welt, Süddeutsche, und da ich auch alle eingesteckt hatte, konnte ich es gut nachlesen. Er, Stoiber, liest am liebsten über sich selbst. Damals gab es noch die K-Frage und Artikel zur K-Frage, die hat er ganz genau gelesen, und dann einen Kommentar „Stoiber in der Klemme“ (oder so ähnlich) sogar besonders sorgfältig, wobei er, Stoiber, sich mehrfach zu ihr, Frau Stoiber, hinüberbeugte und darüber erzählte und sogar lustig lachte.
Ich hab mir dann überlegt, wie komisch das eigentlich ist, über sich selbst Zeitung zu lesen. Also, mal übertragen auf den eigenen, beschränkten Lebenskreis: man sitzt an der Bushalte und liest dann in der Zeitung: „K. wollte sich ein Frühstücksei machen, aber die waren wieder alle abgelaufen“ oder „K. hat wieder nicht die Stromrechnung bezahlt und muß 3 Euro Mahngebühr zahlen“ oder „K. hat versucht, einen CD-Brenner einzubauen, aber das war ganz schön schwierig“. Das ist doch seltsam, oder?
Dann waren wir in München gelandet und er, Stoiber, durfte als erster aussteigen. Er bedankte sich auch sehr nett bei der Flugbegleiterin („Dankeschön, Frau Merkel.“) Selbstverständlich habe ich mich ordentlich beeilt, aber als ich diesen Flugzeugflughafenenddarm durchquert hatte, war er spurlos verschwunden. Einfach weg. Vielleicht liegt das daran, daß wir auf dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen gelandet waren. Vielleicht kann er, Stoiber, diesen Flughafen nicht leiden, der so heißt wie der eigene Vor-Vorgänger. Stellt Euch das doch auch mal vor: Ihr müßtet auf einem Flughafen landen, der so heißt wie der Ex-Ex-Freund Eurer Liebsten, also etwa ein „Lars-Runtenbrink-Flughafen“ oder ein „Thomas-Möller-Flughafen“ oder wie diese Pfeifen bei Euch heißen. Das wäre doch auch Scheiße, oder?