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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Peel, John (Penis-Piercing)



Ruebenkraut
30.12.2001, 00:36
Beim Penis-Piercing mit John Peel

1983 kam ich mit Anfang 20 nach Berlin zum Studieren. Es gab noch besetzte Häuser. Es gab noch Punks. Es war die Zeit, in der man schwarze Lederjacken trug. In denen die Kneipen sich weiß tünchten und Neonröhren statt Lampen hinhängten. Es gab noch Ofenheizungen (vor allem im Osten, wo man kaum mal hinkam, aber auch in Wedding, Kreuzberg, Neukölln), die regelmäßig winters für Smog sorgten.

Ich geriet wohnungsmäßig in den Wedding (die Berliner sagen „auf`m Wedding“, was ich aber nie verstanden habe). Das war nicht gerade der angesagteste Bezirk. War jedenfalls nicht Kreuzberg, wo alle wohnen wollten. Aber es war auch nicht Neukölln.

Für die Pankehallen im dunkelsten und hintersten Eck vom Wedding (zur Info für die Neuberliner hier im Forum, die inzwischen abgerissenen Pankehallen standen etwa da, wo sich Osloer Straße und Panke kreuzen, östlich der Koloniestraße) kündigt sich im Dezember 1983 das „Berlin Atonal“ an. Die Backstein-Fabrikhallen, die tatsächlich noch beinahe im Urzustand vor sich hingammelten und schimmelten, waren das ideale Abiente für Industrial-Schrott Musik, Postpunkmucke. Musik, die nur vom König der Radiomoderatoren, John Peel, in seiner wöchentlichen Show auf BFBS und BBC regelmäßig gespielt wurde, da andere Sender ungern über 90 % ihre Hörerschaft vergraulen. Und wer so etwas hörte und dabei cool Zustimmung nickte, der gehörte dazu. Ich wollte dazu gehören.

Atonal, das war die Zukunft. Und die Weddinger Szene war stolz darauf, die Kreuzberger ausgestochen zu haben (spätere Berlin Atonals fanden im SO 36 in der Oranienstraße statt).

Am Abend des Atonal Festivals, ein regnerischer, scheißkalter Dezemberabend, versinkt auf dem Vorplatz die Schlange der Einlass Begehrenden langsam im Matsch, während von
drinnen schon reichlich Atonales aus der Konserve kracht. Düsternis unterbrochen von Stroboskoplichtgeblitze.
Kurzfristig werde ich für den Einlass rekrutiert. Stempel auf Handrücken und Arme drücken. Natürlich will jeder bei einem Tagespreis von 12 DM mit einem Pfund bezahlen. Schon als ich hinkomme, gibt es kein Hartgeld mehr. Die draußen im Regen murrende Schlange wird länger und länger, an der Tür beginnt ein großes Geschiebe und Gedränge. Kurz vor der Explosion kommt endlich der Typ mit dem Silbergeld.

Gleich am Anfang entfacht eine Band ein ungewolltes Feuerwerk auf der Bühne. Es droht der Abbruch der Veranstaltung, doch die Feuerwehr sieht wohl ein, dass man die Szene, die sich hier versammelt hat, nicht einfach rausschmeißen kann. Und es ist ja auch nix passiert.

Die Sängerin einer Band lässt sich nackt auf ein Metallrost fesseln, das an einem Drehgestell befestigt ist. Sie wird in die Vertikale und kopfunter gedreht und röchelt in dieser Position Liedtext in das zwischen ihren Brüsten mit Paketklebeband befestigte Mikro. Freundlicher Applaus.

Im Nebenraum ist eine Waschmaschinentrommel einschließlich Motor aus ihrer Hülle befreit worden. In die rotierende Trommel werden von Männern in weißen Overalls Gegenstände geworfen und dazu passend unrhythmisch geschrieen. Einige bleiben stehen und wippen mit den Füßen. Die anderen drängeln vorbei zum Bierstand im nächsten Raum.

Höhepunkt des Abends ist der Auftritt von „Psychic TV“: Während der Sänger atonal das Mikro bearbeitet, wird an die graue Hallenwand hinter seinem Rücken überlebensgroß ein Dokufilm projiziert, der in Nahaufnahme eine Operation zeigt: Hände, Instrumente, Blut, ein Ring, ein Penis, alles in Handkamera-Wackeloptik, Zeitlupe, untermalt von dem Live-Gebrüll des Operierten. Der Mann lässt sich einen Ring durch die Eichel ziehen. Das Wort „piercen“ gehört 1983 noch nicht zum Wortschatz, der ganze Vorgang ist so „unerhört“, dass ich beinahe vergesse, das mir schon angewöhnte Berliner-Neustudent-Coolness-Gesicht aufrecht zu erhalten.

Im Publikum, vergleichsweise unpassend gekleidet, äußerlich ungerührt vom Bühnengeschehen, einer der alles schon gehört hat, er steht plötzlich neben mir und ich wundere mich ein bisschen über diesen Mann, der so gar nicht szenemäßig
drauf ist. Ein Freund deutet auf ihn und schreit mir ins Ohr: DAS IST JOHN PEEL!. Ich muss verständnislos geglotzt haben, denn er wiederholt es, mit leicht genervtem Unterton: Kennst Du nicht? John Peel! Klar kenne ich John Peel - aber doch aus dem Radio, nicht von Angesicht.

Es ist John Peel.

Sieht ein bisschen so aus wie Umberto Eco, der gute.

christoph
30.12.2001, 01:09
Auch, wenn man sich nach dem Titel erst mal überwinden muß: Eine Geschichte mitten aus dem Leben. Ähnliches hab ich mal auf dem, wie soll man sagen, Freigelände hinterm Tacheles gesehen, aber nicht ganz so bitter. Daß das ganze im Wedding passiert ist, macht es ohnehin noch finsterer - die eingeborenen Berliner Proleten, die dort zu Hause sind, sind nämlich nochmal nen ganzen Schlag fieser als die zugezogenen türkischen Proleten in Neukölln.

Weiter so, Rübe!

ingwer
31.12.2001, 01:02
lieber rübenkraut, ich finde diese geschichte ganz formidabel. das waren also noch zeiten, eine schöne millieu-studie gewissermaßen.

und den wedding möchte ich in schutz nehmen, der ist nämlich schnaffte.

Tiffany Nudeldorf MD
31.12.2001, 02:53
Nächstes Mal aber dann bitte die Geschichte, die ich versehentlich erwartet hatte. Über Penis-Peeling nämlich. Danke schon jetzt!

Murmel
31.12.2001, 11:22
Der gute Bayer sagt am Freitag auch "Farmer auf Minga.", will er seine Saufkumpanen dazu bewegen, den nächtlichen Alkoholkonsum in der Isarmetropole mit Alpenblick zu vollziehen.
"Auf'm Wedding" ist demnach vermutlich ein Bajuvarzismus, eingeführt durch die Schwabenschwärme, die jährlich nach Berlin ziehen.

metropop
01.01.2002, 23:28
Mensch Rübe, bei dem reisserischen Titel dachte ich, du oder Peel kommen nicht ganz ungeschoren davon, oder folgt noch ein 2. Teil?

Und, was macht dich denn so sicher, daß es wirklich Peel war und nicht Umberto Eco. Ich erinnere mich auch noch an spätere Atonale, wo immer dieses Gerücht auftauchte, Peel sei auch da. Nur damals wußte niemand, wie er wirklich aussieht.

Pomito
02.01.2002, 13:13
Eine beeindruckende Schilderung eines PsychicTV-Auftritts findet man übrigens auch in der Reihe 'Rock Session' aus dem Rowohlt-Verlag. Ich glaube, diese Bücher mit dem bescheuerten Titel gibt es nicht mehr, aber ich besitze ein Exemplar aus dem Jahre 84 oder 85, in dem die ganze Throbbing Gristle/PsychicTV-Geschichte eindringlich anhand eines Auftritts in Frankfurt geschildert wird. Inklusive Video-Splatterszenen einer Kastration ohne Betäubung, die damals parallel zum Auftritt gezeigt wurden.

Meine Hochachtung für Dein Nervenkostüm, Rübenkraut. Cool sein wollten wir ja alle, aber bei dieser Aktion wäre ich an meine Grenzen gestossen.

John Peel ist übrigens der einzige DJ, dem ich mal Fanpost geschickt habe. Als BFBS letztes Jahr seine Show aus dem Programm nahm, um sich kampflos dem Formatradio-Wahn zu ergeben, habe ich erbost meinem Unmut Ausdruck verliehen, indem ich dem Herrn Peel eine mail schickte.
Geantwortet hat er leider nicht.

Ruebenkraut
03.01.2002, 01:00
@metropop: Deine Zweifel weckten meine eigenen und die Frage verursachte mir eine schlaflose Nacht und heute eine google-Sitzung, ob es im Netz Hinweise auf seine Anwesenheit beim Atonal 1983 gäbe. Hier das (magere) Ergebnis. Es findet sich auf einer Seite, die die story der "Sexorzisten" darbietet, einer Band, die wohl auch auftrat, vielleicht die mit der Nackten (?).

Hier das Zitat, das zugleich die Qualität des ganzen Festivals aus Sicht John Peels beleuchtet.
"Ende 1983 von O.S. und M.W. gegründet spielte man sich über ein Jahr lang zum Ge-heimtip in der überschaubaren Westberliner Untergrundmusikszene. Ihr erster Auftritt auf Atonal 2 wurde gleich zur Legende als erst die Vorgruppe eine Rauchbombe zündete und Tags darauf Sänger Shunt kurz vor Konzertbeginn mit einem Ordner in Streit geriet und mit blauen Augen ein Set durchsang, dass niemand geringer als John Peel persönlich als 'das einzig Erwähnenswerte' an diesem Abend in den Äther von BFBS trug." Der dazugehörige Link mit der ganzen Sexorzisten-Story (wen es interesssiert):


Sexorzisten-Story (http://www.dorfdisco.de/story.html)


@ Pomito: John Peel nicht mehr auf BFBS? What a shame!
Kastration wäre für mich auch die Grenze gewesen. In der Tat sah es erst so aus, als wolle man den Sänger kastrieren. Großes Aufatmen, als es dann nur um eine Beringung ging.

Walter Schmidtchen
03.01.2002, 02:18
Ich habe 83 ein PTV Konzert in Hamburg gesehen, da zeigte er den Bolzen, ausserdem kam Tollwutschaum aus seinem Mund.
Das Konzertplakat hab ich leider in einer meiner hamburger Wohnungen zurueckgelassen, und zwar in der Erichstrasse 2. wohnt da jemand? Hat jemand ein Poster mit einem gekreuzigten Wolf? das gehoert mir, ich haette es gerne zurueck.
Sehr gutes Buch ueber Throbbing Gristle (Vorgaenger von PTV):
Wreckers of Civilisation

Braan
03.01.2002, 11:31
Mancher hat einen langen Atem -

http://www.genesisp-orridge.com/

graumauser
03.01.2002, 14:32
"John Peel's a cunning stunt!" (Plakat in Roskilde, Anfang 80er)

"John Peel's a stunning cunt!" (Plakat daselbst, am nächsten Tag)

g.

Bartholmy
03.01.2002, 14:37
Es gabe eine 'Szene im Wedding'? 1983? Erzählnse doch mal, wie war das.

ingwer
03.01.2002, 15:30
bartholmy, ich kenn mich da zwar nicht ganz aus, denn dafür bin ich dann doch noch entschieden zu jung, aber von älteren geschwistern und freunden wurde mir glaubhaft versichert, dass berlin früher eben nicht nur mitte oder kreuzberg war, dass es auch in charlottenburg und steglitz gut besuchte veranstaltungsorte für den gepflegten punk gab. so wurde mir mit emphase von einem aus den fugen geratenen exploited-konzert im concurs/music-hall erzählt, das mit einer massenschlägerei am walter-schreiber-platz endete. kaum zu glauben. aber sympathisch.

Ruebenkraut
03.01.2002, 23:42
Szene in Wedding - ja die gab es. Als ich kam, gab es gerade den Volkszählungsboykott, bei den Weddinger Anlaufstellen der Boykottbewegung machte ich erste Bekanntschaft mit, im Vergleich zu Kreuzberg, doch recht zugänglichen Leuten.
Wedding war Anfang der 80er der Bezirk mit den zweitmeisten Hausbesetzungen, eigenes Weddinger Besetzerplenum, jede Menge Besetzerkneipen, im Sommer Hinterhoffeste mit OpenAir Bühnen. Eine Zentrale der Szene war der Laden in der Buttmannstraße, dort wurde u.a. das alternative Presseorgan "Weddinger Neue Zeitung" erstellt, ein Blatt, das im Zuge der Bürgerinitiativbewegung Mitte der 70er entstanden war, inzwischen von eher Linksgrünen erstellt wurde, und später von Autonomen "übernommen" wurde. Wichtig war das riesige besetzte Fabrikobjekt in der Prinzenallee, später legalisert und wohl längere Zeit noch recht erfolgreich (was jetzt damit ist, weiß ich nicht). Es gab auch einige Szenekneipen, etwa in der Nähe der TFH im Viertel mit den belgischen Straßen, oder um den Leo.

Nach eineinhalb Jahren hat es mich dann aber doch nach Kreuzberg gezogen, wo ich die nächsten 16 Jahre blieb. Im Wedding war ich später kaum noch.

elinor
05.07.2003, 22:23
Mein Freund Frank, den ich höchstens einmal im Jahr zu besuchen pflegte, war wirklich cool. Er lebte nur nachts und schuf in seiner dreieckigen Kammer kleine geniale Kunstwerke aus aufgeklebten Papierschnipseln, so groß wie Cassettencover (deshalb hießen sie auch casscovs).
Weil er kein Geld hatte, rauchte er seinen Shit auf besonders effiziente Weise: Mit einer Rasierklinge wurde ein winziger hit vom jeweiligen Dope - immer 1a Qualität! - hauchdünn abgeschnitten und aus seiner aus Staniol selbstgefertigten Purpfeife tiiief inhaliert. Ja, das waren Nächte!
Wenn ich ihn besuchte, saß ich auf einem kleinen Hocker und er stand. Mehr Platz war nicht. In der Ecke auf dem Fensterbrett befand sich ein kleiner Recorder. Mit dem nahm er John Peel auf. Peels Sendungen kamen nur Samstagnacht bzw. schon fast am Sonntagmorgen. Mittwochs gab es die Wiederholung.
Ich hatte den Namen zwar schon mal irgendwann mitbekommen, aber keine Ahnung, wer das nun genau sein sollte. Frank erklärte mir in einer von diesen Besuchsnächten, dass John-Peel-Hören die einzige Möglichkeit wäre, depressionsfreie Stunden zu erleben. Das vernahm ich gern, fand ich doch auch das Leben, wie ich es so vor mich hinlebte, äußerst deprimierend.
Frank schenkte mir am Morgen zwei Cassetten - Lee Perry und eine John Peel Show.

Es begann eine großartige Zeit. Ich nahm jede Sendung auf. Natürlich nie die Wiederholung! In kleine Notizbücher kritzelte ich nach Gehör die Namen und Titel. Manchmal kreierte ich die abenteuerlichsten Neuschöpfungen. Ich hatte ja nie Englisch gelernt, schließlich war ich in der Zone zur Schule gegangen, da gab's nur ein Jahr lang fakultativ Englisch - morgens v o r dem Unterricht ... So habe ich natürlich nicht viel gelernt, weil ich meistens zu spät kam oder gar nicht. Ich habe es mir dann selbst beigebracht und den Rest bei den Stones, Dylan und wie sie alle hießen gelernt.
Nina hörte auch gern John Peel. Also kam mir die Idee, ich könnte ihr eine Cassette nach Amerika schicken. Und noch besser wäre es, ihr dafür bei John Peel ein Liedchen zu bestellen. So schrieb ich im bösen kalten November '81 an John Peel und wünschte mir in meinem exotischen Englisch 'A Tropical Heatwave' von James White ( aka Black) and The Contortions. 'For Frank and Nina', und damit es nicht zu langweilig wäre, legte ich ihm noch ein kleines Foto dazu. Man sah mich darauf von hinten, die Straße entlangstöckelnd. Mit einer Lederjacke bekleidet, auf der in Nieten das Wort 'Harley' stand (war nicht meine eigene). ‚On the way to the Zensor'.
Ich nannte mich 'Alice' , weil mein richtiger Vorname für ihn bestimmt zu schwierig auszusprechen war.
Und John Peel spielte das Stück. Es war großartig, sowohl der Titel als auch dass er brav die Grüße bestellte. Er beschwerte sich jedoch, dass ihm Alice ein incomplete photograph geschickt hätte. No problem - also bekam er ein completes, ich nur mit einem grün-weiß-gestreiften Kniestrumpf bekleidet. Tja, das gefiel dem alten Schlawiner!
Noch vor den Zeiten der Internetliebschaften begannen wir einen lieben kleinen virtuellen Flirt. Von beiden Seiten natürlich begleitet von dezentem Augengezwinker (wenn mir dieses Wort gestattet sei), wusste ich doch, dass er mit Sheila, the Pig, deren all time favourite 'teenage kicks' ist, verheiratet war (und noch ist).
Der Witz war, ich konnte mir künftig noch so viel wünschen - er spielte es nie. Und wenn ich überhaupt mit nichts rechnete, murmelte er - und hatte dabei manchmal etwas rührend jungenhaft Aufgeregtes in der Stimme - 'this next song is for Alice' und es kam ein von ihm für mich ausgewählter track - die Paragons, Soul, John Cooper Clark. Einmal sogar 'da da da' von Trio. Ich lieb dich nicht du liebst mich nicht.
Ich beschäftigte mich natürlich viel mit John Peel. Ich bastelte ihm kleine Büchlein aus Polaroidfotos und schrieb ihm irrwitzige Briefe unter Zuhilfenahme des Wörterbuches. An eine meiner Formulierungen erinnere ich mich noch:
'I'm a hotchpotch of cheeky-shy.'
Einmal kam ich abends spät nach Hause. Als ich das Licht anknipste, knallten mit einem gewaltigen Geknaster alle Sicherungen durch, ich stand im Dunkeln, und im gleichen Moment klingelte das Telefon. John Peel war dran. Keine Ahnung mehr, woher er die Nummer hatte. Ich glaube, er wollte sie mal haben. Stimmt, ich bekam ja sogar ein paar Briefe von ihm. Die Tinte ist inzwischen tatsächlich verblasst. Seine Handschrift ist einmalig, eine ähnliche ist mir nie begegnet - die Buchstaben gerade, steil und eng beieinander.
Na, das war vielleicht ein aufgeregtes Gestammel da am Telefon. Beiderseits. Er war so schüchtern. Und ich sowieso.
Wir stotterten uns also einen ab. Ich glaube, er teilte mir mit, dass er demnächst nach Berlin käme, zum Atonal Festival, Aber das Datum verstrich. In aufgeräumter Wohnung saß ich bebend neben dem Telefon und erfuhr später, nach vergeblichem Warten, dass er da war. Er hatte sich nicht getraut. Ich fuhr nach London - und dort hab ich mich nicht getraut. Es war das reinste Teenagerdrama.
Inzwischen hatte ich mich verliebt, und John P. kommentierte das mit einem Song, der Two Timer hieß, "you leave me for my best friend", wo er doch geglaubt hatte, ich bewahrte mich für ihn auf, scherzte er. Er kommentierte meine Alltagsmissgeschicke - mir war die Kamera ins Mittelmeergefallen - und spendete Trost, wenn ich krank war oder Liebeskummer hatte. ("The next one is for Alice. 'No ones little girl')
Mein Geliebter entpuppte sich als autistischer Säufer. Heiligabend lag er besoffen neben mir im Bett. Er hatte mir einen Ochsen aus Terracotta geschenkt, auf dessen Rücken man Kresse anpflanzen sollte. Ich konnte wegen seines Schnarchens nicht schlafen, setzte mir die Kopfhörer auf und hörte Peels Weihnachts - Show (das hätte ich sowieso getan). Er erklärte seinen Hörern, dass er und sein Produzent schon seit einiger Zeit überlegten, einen Werbetrailer für die Show zu kreieren. Nun wäre ihnen so viel eingefallen, dass sie einfach alle Trailer in einer Show unterbringen würden. Musik. Der erste Trailer : " Alice went down the street ..." oder so ähnlich. Ich wäre fast an die Decke gezischt. Aber nicht genug, es kamen fünf Trailer oder mehr, einer reizender als der andere. Wie kleine Hörspiele - Alice kommt nach Hause und hört schon auf der Treppe ihre Katzen ("meouw, meouw!") und von fern den 'Sound of John Peels Music'. Böse Männer dringen in ihre Wohnung ein - und in der Ferne hört man den 'Sound of John Peels Music' . Und so weiter.
Ich flennte vor mich hin, es war einfach zu unglaublich. Ich stellte mir vor, wie er mit Aggie, oder wie der hieß, seinem Produzenten, der dann bald in Rente ging, rumbosselte und Alices Kätzchen miauen ließ ...
Tja, für den guten alten John floss so manche Träne die Wangen hinunter.
Und eines Nachts rief er wieder an. Meine hüftlangen Haare (so lief ich zu Punkzeiten herum) waren inzwischen abgeschnitten. So lernte er mich, wie er später sagte, als 'Skinhead Alice' kennen. Ich war erkältet, doch ich erhob mich wie Phönix aus der Asche von meinem Krankenlager, und wir trafen uns im ‚Risiko’. Keine Ahnung, worüber wir sprachen, es war Gottseidank laut dort. Ich konnte doch nicht so gut Englisch, wie ich bereits erwähnte.
Der Abend endete damit, dass er mich fragte, ob wir unsere Schals tauschen könnten. Er legte sich mit einer sehr innigen Geste meinen schwarzen Angoraschal um den Hals, und ich bekam seinen Schal.
Zu Hause hat er mich auch einmal besucht. Ich sehe ihn in meiner Küche sitzen, neben sich auf dem Fensterbrett meinen schwarzen Kater.

Das letzte Mal haben wir uns 1994 gesehen, in der Nacht bevor ich nach New York flog, um in einer Woche fünf Konzerte von Grateful Dead zu besuchen. Ich weiß ja nicht, wie vertraut euch John Peels Geschmack ist, aber die Dead gehören nun ganz entschieden nicht zu seinen Favoriten.
Er hört lieber italienische Opernarien.

Werrnerr
05.07.2003, 23:49
Schöne Geschichte! Sehr schöne Geschichte! Und ich glaube, dass ich die Sendung mit "A tropical Heatwave" aufgenommen habe. Ich glaube, ich muss noch mal zu meiner Mutter fahren (dabei war ich heute da), in deren Schubladen noch so manche Kassetten ruhen, die ich mir noch mal anhören sollte.
Danke für die Erinnerung.

Angelika Maisch
05.07.2003, 23:59
Elinor-Alice, das ist ja alles ganz bezaubernd!

Aporie
06.07.2003, 11:52
Diese herrliche Geschichte von elinor hätte einen eigenen Strang verdient

DonDahlmann
06.07.2003, 12:15
Das ist eine unglaublich schöne Geschichte. Danke.

Angelika Maisch
06.07.2003, 12:41
Ich möchte sogar behaupten, das ist die zarteste und romantischste, ähm, Liebesgeschichte kann man glaub ich sagen,
die ich jemals in diesem Haus gelesen habe.
Eigener Strang, auf jeden Fall.

slowtiger
06.07.2003, 14:36
Gemeinsam mit der Süßen grad gelesen. Beiderseitige Jauchzer. Und Ooohs. Und Aaaahs. Schön!

U_Sterblich
06.07.2003, 16:17
Wunderschön. Groß. Heilig.

Auge
06.07.2003, 16:31
Ich glaube, Elinor war nur zu bescheiden für diese Geschichte einen eigenen Strang zu eröffnen, unberechtigt bescheiden. Die meiste Bescheidenheit ist ja falsche Bescheidenheit

Juri
06.07.2003, 18:54
Endlich!

Ruebenkraut
07.07.2003, 14:50
Die Geschichte hat natürlich einen eigenen Strang verdient, klar.

Aber, seid mir nicht böse, ihr versteht sicher, dass ich, wenn ich noch mal drüber nachdenke, dann doch dafür bin, dass sie hier bleibt die Geschichte.

Auge
07.07.2003, 20:30
Es zieht halt Piercing Freunde an und Penis Freunde, wer ist das schon? Außer ein paar fehlgeleitete Irre

metropop
18.12.2003, 18:21
.

Heute läuft seine letzte Sendung für das berliner radio 1. Für die hat er keine Zeit mehr, da er an seiner Autobiographie schreibt. Ich denke mir, dass die sicherlich nicht uninteressant wird.

elinor
18.12.2003, 20:44
Und vorher gibt es noch ein Interview (http://www.radio1.de/_/sendungen/happy_sad/index_jsp.html) mit ihm.

Ruebenkraut
18.12.2003, 21:54
Nochmal zum Mitlinken, da gibts natürlich auch einen Live-Stream (http://www.radio1.de/_/index_jsp.html) für die Nicht-Berliner. Ab 22.00 das Interview, ab 23.00 Uhr die Sendung. Danke für den Tipp, metropop.

SEA WANTON
19.08.2004, 10:06
hier mal ein "orginalbericht aus '83"
(mit ein paar kleineren korrekturen, um aus
heutiger (2004) sicht auch zu verstehen).
los gehts:

2.12.1983
um 8:00 losgefahren. 9:00 grenzübergang Helmstedt. gegen 17:00 ankommen pankehallen. es ist kalt in der grossen halle. riesige pa und alle hektisch. wo ist der dimitri? der da an der bühne. hallo. wir NON TOXIQUE LOST aus mainz. ach ja. hallo. gut. ihr spielt als erste. stellt eure sachen hinter die bühne. freikarten und so gibts beim kaspar. euer soundcheck ist der letzte. oben. backstage. da ist es wärmer und es gibt zu essen und zu trinken. unbekannte gesichter kiffen. die luft ist voll mit dem gestank. später stinkt die halle penetrant danach. gehe also nach einem snack runter. hinter die bühne um unsere minimalanlage aufzubauen. es ist immer noch tierisch kalt.
um 20:00 soundcheck. stephphen wird vom mixer angesprochen: hey geiger du. dafür bekommt er einige rückkoppelungen serviert die doch ein bisschen verwirrung auslösen. spielen dann mal
"kriegstanz" mit tape, gitarre, stimme, synthesizer und geige an. lärm. oben. backstage. immer noch der ekelgestank. treffen HEINO (den WAHREN !) der die ansage machen wird.
um 21:00 auftritt. scheisse. glücklicherweise schon beim ersten stück macht mein cassettenplayer schlapp - nix mit hintergrund- und rhythmustape. wir brechen ab. der mixer stellt uns seinen recorder zur verfügung (tanx.TANX). das ganze hat nur noch unsere nervosität gesteigert. aber wir müssen anfangen.
ausser tape, synthesizer und eigenem gesang höre ich rein garnichts. und wenn ich mal zum singen ansetze dann knallt mir die monitorbox links den text mit der wucht eines dampfhammers aufs linke ohr. aber ok. wir fangen an mit "mseq". stephphen spielt die stahlröhren die in einem stahlkäfig hängen der auf dem
podest des drummers steht. achim steht rechts und ich sehe dass er was ??? auf der gitarre spielt. höre bloss nichts davon. das rhythmustape läuft und den minimalen sequenzerlauf kriege ich so halbwegs mit. dann spielen wir "kriegstanz" und BLIXA BARGELD am mixer soll kotzgebärden imitiert haben.
der industrialrhythmus vom tape kommt überhaupt nicht gut und zum schluss kommt dann auch die entsprechende reaktion vom publikum ("löst euch doch auf" - auch der hippie vorwurf soll gefallen sein !). stephphen geht also von der bühne und achim und ich spielen "might it be sailing?". ich höre wieder NICHTS von der gitarre und brülle also wütend meinen text durchs mikro. erfahre später dass im publikum auch kein wort verstanden wurde. "scheisse ! scheisse" kommts aus der menge.
aber the show must go on. kalt und unpersönlich machen wir "ga leschi gambi"". wollte eigentlich dazu trompete spielen. da ich den rhythmus aber nur undeutlich höre lasse ich das lieber. meine stimmung ist auf null und bei "nach der arbeit" singe ich total daneben. stephphen arbeitet auf seiner geige und ich erahne nur einige leise töne. habe aber keine lust quer über die bühne zu latschen um mit dem stagemixer zu diskutieren. kein wunder dass dann auch "ich sah hanoi sterben" daneben
geht. ich habe schwierigkeiten mit der rhythmik und erst bei "ich kann ich will" sind wir dann wieder gut dabei. das lied kommt beim publikum an aber ich will jetzt endlich aufhören. demzufolge bringe ich auch den gesang bei "wer keinen schmerz mehr spürt" viel zu cool. endlich der letzte song. "mit rita über die gleise". irgendwas stimmt nicht mit dem tape aber es halten alle NTLer durch. fertig. wir bauen schnell ab. während wir die sachen von der bühne schleppen kommt GRAF HAUFEN zu mir. erklärt, dass der auftritt NICHT überzeugend war. klar: frust. wir gehen wieder backstage in die erste etage und holen die gage und spritgeld ab. und DIMITRI LENINGRAD meint wir wären ganz gut gewesen und some spex- und tipmenschen wären auch der meinung. kann ich aber wirklich nicht verstehen!. der schäferhund im veranstalterbüro riecht meinen (westdeutschen) hund und schnüffelt wild an mir herum.

Der Admiral
19.08.2004, 10:13
GRAF HAUFEN - Oh mein Gott, mit dem Irren hab ich studiert; seine wesentliche Leistung bestand darin, in und um die TU-Berlin herum alles, aber wirklich auch alles mit selbstgebauten Aufklebern zu verzieren: "ICH habe dieses Objekt berührt. Graf Haufen". Ein entsetzlicher Nerd.

slowtiger
19.08.2004, 19:47
Graf Haufen Tapes - eine Institution. Ich hab immer noch welche davon. Ich glaube, ich werde mein Kassettenmädchen schlimm quälen.

SEA WANTON
20.08.2004, 08:53
letzte info über JOHN ist, dass er jetzt an seinen
memoiren schreibt. und das passt denn auch
gnadenlos in unsere zeit, wenn der einzige
ernstzunehmende radio-dj (in unserem hörbereich)
einfach ausschert, lücke hinterlässt und irgendwelche
gackernden hühnchen/hähnchen mit artigen
begrüssungsformeln ihr gestammel in die
unerschütterlich gleichbreiige sog. "progressive music"
hineinplazieren. ja, man konnte sich bei seinen
transmissionen verneigen vor (no joke !) soviel
toleranz, kenntnis und feingefühl für die essenz in
vieler "interessanter" musik. JP on air das war ein
trip mit garantie, nix für lachleute und nettmenschen.

klaro, hatte er uns deutsche nicht SOOOOOOOO im
visier (die musik meine ich damit), aber war halt ein
"global" player mit NIVEAU...übrigens habe ich weder
mit JP was geredet (damals auf'm ATONAL 2) - und das
ist schade - noch was mit GPO (und das tut mir nichtmal
besonders leid). B. Bargeld war zu stoned um überhaupt
was von uns mitzukriegen. und die frau am rad war ???
von MANNAMASCHINE (die uns übrigens aufs heftigste
beschimpft hat, weil, ihrer meinung nach, die musik
"aus dem bauch" zu kommen hat. na ja, sie mochte wahr-
scheinlich keine synthesizer). übrigens ist ZOS KIA
(die waren auch ein teil ??? von PTV) immer noch in Frisco
aktiv. HEINO ist nach wie vor ok (ab und an steh ich bei
ihm in der kneipe und...). Graf Haufen sehe ich ab und an
bei performances (das letzte mal als SYNTHETISCHES MISCH-
GEWEBE 'nen auftritt absolvierte). und Dimitri hat sich schon lange
nicht mehr atonal geäussert...a suivre.

klesk
26.10.2004, 15:33
R.I.P. (http://www.netzeitung.de/medien/310736.html)

Dio Pomeranza
26.10.2004, 15:35
Gerade schneite auch bei mir die Meldung herein. Der König ist tot, es lebe der König!

DonDahlmann
26.10.2004, 16:03
Menno

Graham
26.10.2004, 22:07
Schlimm, unfassbar, und was wollte er nur in Peru.

Ruebenkraut
13.09.2007, 19:44
heute bekomme ich eine mail von anko mit lieben grüßen, in der er mir die bestätigung eines lesers weiterleitet, dass john peel tatsächlich in den pankehallen beim atonal 1983 anwesend gewesen sei.
hm, tja, ist wenigstens ein anlass, diesen strang (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showthread.php?t=12178), vor allem die tolle geschichte von elinor (#15!) (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showpost.php?p=278014&postcount=15) noch einmal zu wuchten

Bartels Most
12.09.2008, 15:19
. (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showpost.php?p=278014&postcount=15)

Angelika Maisch
12.09.2008, 18:28
da fällt mir ein, daß zu der Zeit, als das Kind von Sterberike geboren ward, daß wir damals wie blöd nach dem Josephsunterstützungsverein fahndeten.
In diesem Zusammenhang rief ich den Christoph Hahn an, der früher mal bei den goldenen Zitronen und bei der Haut glaub ich mitgespielt hat.
Soweit ich mich erinnere. Ist alles aus dem Pleistozän meiner frühen Jahre, entsetzlich lange her, nur noch Gedächtnisfragmente.
Mit dem Hahn Christoph bin ich gelegentlich in Kreuzberg unterwegs gewesen, und hin und wieder vertilgten wir einen steinschweren Döner. Dönerbuden gabs damals nur in Berlin. Der Hahn Christoph schaffte so einen Koloß in etwa einer Sekunde, worüber ich völlig fassungslos war. An sowas erinnert man sich dann. Außerdem war er ein ziemlich guter Gitarrist.
Zum Zeitpunkt der Josephsvereinssuchung hat er übrigens grade die Memoiren von John Peel übersetzt, hat er erzählt, und die sind 2006 bei Rogner und Bernhard rausgekommen.
John Peel: Memoiren des einflussreichsten DJs der Welt
lautet der Titel.
Hab ich grade geschaut.
Vielleicht steht da ja auch was über Alice drin.
Und den Josephsverein hat schließlich Murmel gefunden.

Frau H aus B
12.09.2008, 18:42
Oh, ich dachte bislang, John Peel sei gestorben, bevor er seine Memoiren auch nur annähernd fertig schreiben konnte. Hoffentlich ist das nicht so ein Buch wie die Autobiographie von Helmut Newton, die ich mal für drei Dollar erramscht habe und in der es ausschließlich um die ersten 20 Jahre seines Lebens geht. Schlusssatz in etwa: "Und später ist dann auch noch ganz viel passiert, aber ich habe jetzt keine Lust mehr und ausserdem kann man das anderswo nachlesen."

elinor
12.09.2008, 19:20
Er selbst hat es nur bis irgendwo in Texas geschafft, den Rest seines Lebens erzählt dann Sheila "the pig" zu Ende. Also ist es fast so, wie von Frau H befürchtet. Und ich komme selbstverständlich auch nicht vor. Ein Satz aus dem Prolog, den seine Kinder schrieben, ließe aber einigen Raum für Mutmaßungen: "Versteckt zwischen all seinen obszönen Stickern, deutschen Schundmagazinen und alten Radio-1-Postkarten fanden wir seine alten Tagebücher, durch die wir uns in den letzten Monaten kämpften. Diese decken, allerdings mit Lücken, die Jahre zwischen 1967 und 1983 ab. [...] Wir stießen auf einige Details, die wir offen gestanden lieber nicht erfahren hätten." Oho!

elinor
12.09.2008, 19:22
Außerdem möchte ich mich noch für den zweimaligen Gebrauch des Wortes "kreiern" entschuldigen. Meine Güte, wie arglos man hier früher drauflos schrieb.

Angelika Maisch
12.09.2008, 23:11
übrigens ist mir oben ein granatenmäßiger Lapsus passiert. Der Christoph Hahn hat natürlich nicht bei den Zitronen gewirkt, sondern bei den goldenen Vampieren. Sowas aber auch.
Also lohnt sichs jetzt unterm Strich, das Buch zu lesen, oder eher nicht?

elinor
13.09.2008, 18:53
Ich habe tatsächlich seit gestern über deine Frage nachgedacht und mich zu einem verschwiemelten "Eigentlich-Nicht" durchgerungen. Wenn ich das jetzt begründen sollte, müsste ich weit ausholen. Wahrscheinlich hat es vor allem mit eigenen ambivalenten Wahrnehmungen zu tun, die ich hier nicht ausbreiten möchte. Durch Sheilas Part bekommt die ganze Angelegenheit eine überbetont "familiäre" Note, die mir auf den Senkel geht. Natürlich erfährt man viel aus seinem Leben, aber ich hätte es lieber von ihm selbst gelesen.
Der Radio-DJ und Journalist Andreas Müller hat es hier (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/581665/) weitaus freundlicher und großzügiger als ich formuliert.
Ich bedaure, dass mein Englisch nicht ausreicht, das Buch im Original zu lesen, denn im Gegensatz zu Müller habe ich den Verdacht, dass Hahn es nicht adäquat übersetzt bzw. Peels Ton getroffen hat.

Alberto Balsam
16.09.2008, 07:14
Nicht nur nicht Goldene Zitronen, sondern auch nicht Christoph sondern Kristof, und dann auch noch Swans, Les Hommes Sauvage und die famosen Koolkings:
http://www.les-hommes-sauvages.org/all.html
gibt eine toller Version von Kraftwerks Autobahn, find ich aber nicht hier in Tokio, wie nennen Japaner Kraftwerk? Karaftarawerkuru, da muss man dann lange nachfragen, was sie meinen

vir
16.09.2008, 10:40
A propos Helmut Newton: In der erwähnten Autobiographie wird offenbar berichtet, dass die Mutter den kleinen Helmut damals in Berlin immer ausserordentlich adrett angezogen habe, obwohl Sie sich Sorgen machte, dass er darob vielleicht schwul werden möge. Anthonly Lane schrieb dazu: "She needn't have worried. Boy, did he NOT turn into a homosexual!"


Pink Floyd heisst auf Brasilianisch übrigens "Pinki Floydschi"

Bartels Most
14.10.2010, 12:18
...

Ruebenkraut
26.02.2012, 00:54
Gute Nachricht:
John Peels Plattensammlung wird zum Online-Museum (http://www.crackajack.de/2012/02/23/john-peels-record-collection-becomes-a-digital-museum/)