Lenin
29.12.2001, 16:27
Ja, man mag es kaum glauben, aber am Tag vor Weihnachten habe ich die künftige Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland getroffen. Eventuell zumindest. Sie versuchte, aus Bonn-Mehlem in die Bonner Südstadt zu gelangen. Ich musste ihr versprechen, sie zu wählen. Falls sie wirklich Kandidatin wird, werde ich es bestimmt tun. Sie gefiel mir gut.
Nach Mitternacht war ich auf dem Weg zu einem Treffen mit DonDahlmann (der nicht auftauchte), da sah ich aus dem Dunkel der B 9 (welche Bonn, wie die Bahntrasse auch, in zwei vortreffliche Teile schneidet) eine Gestalt aus der Nacht wachsen, die den Daumen erhoben hielt. Sie tat dies nicht, um meiner Fahrweise eine gute Note zu geben, sondern bat, auf diesem Wege, aus den herrschenden minus neun Grad in mein beheiztes Auto zu gelangen. Da das Trampen mir nicht fern liegt (siehe diesen Bericht (http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?postid=86151#post86151)), hielt ich an und eine Dame fragte, ob ich sie in die Südstadt mitnehmen könne. Auch die von mir gebotene Teilstrecke zum Godesberger Bahnhof war ihr genehm, nur aus der Kälte heraus wollte sie. Am Bahnhof machte ich nur Zwischenstation, da die Kneipe schon dicht machte und mein Rendezvous nicht erschienen war (Danke Don!).
Auf der weiteren Fahrt erzählte sie mir sowohl erstaunliche, als auch zu erwartende Dinge. Sie war überhaupt sehr mitteilsam. Ich auch. Wir redeten über unsere Ahnen. Sie berichtete von einem, der Mitarbeiter Adenauers war, ich, dass einer meiner Vorfahren als Leibarzt Peters des Großen diente, wie ich daheim gerade erfahren hatte, doch davon ein anderes Mal mehr.
Wir hatten einiges gemeinsam, viel trennendes war allerdings auch da. Sie sei Langstrecken-Läuferin, deutsche Jugendmeisterin. Sie bereite sich jedoch jetzt auf die Mittelstrecke vor. Berlin fände sie „scheiße, Entschuldigung“. Sie sprach all dies in einer rauhen, nach Worte ringenden Stimme, die fast ein wenig betrunken klang. Ihr Geld käme von Siemens. Ihre Eltern bekleideten hohe Posten in Berlin. Ihre Kleidung bestand aus einem Fellmantel, auf dem Kpf trug sie eine Strickmütze. Also eine ganz normale Bad Godesberger Frau aus guter Familie. Irgendwie kennt man sich indirekt über die Eltern, den Tennis-Club oder die Schule.
Immer wieder betonte meine blonde Beifahrerin: „Ich bin total schwarz.“ Ich schaute sie an und konnte es immer noch nicht glauben. Auch ihre Aussage: „Ich finde den Stoiber total klasse!“ nötigte mir eine Aufwärts-Bewegung der Augenbrauen ab. Sie interessiere sich für Macht. Alles andere sei uninteressant. Die Macht läge in der Wirtschaft und in der Politik. Und da wolle sie hin. Aber erstmal zum studieren nach München. Und später werde sie dann Kanzlerkandidaten der Union. „Und Du wirst mich wählen!“ Schon war ich ihrer Agitation erlegen und fügte mich in mein und Deutschland‘s Schicksal. Zum Abschied erhielt ich ein Doppel-Küßchen links/rechts, womit klar war, dass es mit uns nichts mehr werden würde (http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?postid=62675#post62675). Habe ich nun eine Prominente getroffen oder nicht? Ich weiß es nicht...
Nach Mitternacht war ich auf dem Weg zu einem Treffen mit DonDahlmann (der nicht auftauchte), da sah ich aus dem Dunkel der B 9 (welche Bonn, wie die Bahntrasse auch, in zwei vortreffliche Teile schneidet) eine Gestalt aus der Nacht wachsen, die den Daumen erhoben hielt. Sie tat dies nicht, um meiner Fahrweise eine gute Note zu geben, sondern bat, auf diesem Wege, aus den herrschenden minus neun Grad in mein beheiztes Auto zu gelangen. Da das Trampen mir nicht fern liegt (siehe diesen Bericht (http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?postid=86151#post86151)), hielt ich an und eine Dame fragte, ob ich sie in die Südstadt mitnehmen könne. Auch die von mir gebotene Teilstrecke zum Godesberger Bahnhof war ihr genehm, nur aus der Kälte heraus wollte sie. Am Bahnhof machte ich nur Zwischenstation, da die Kneipe schon dicht machte und mein Rendezvous nicht erschienen war (Danke Don!).
Auf der weiteren Fahrt erzählte sie mir sowohl erstaunliche, als auch zu erwartende Dinge. Sie war überhaupt sehr mitteilsam. Ich auch. Wir redeten über unsere Ahnen. Sie berichtete von einem, der Mitarbeiter Adenauers war, ich, dass einer meiner Vorfahren als Leibarzt Peters des Großen diente, wie ich daheim gerade erfahren hatte, doch davon ein anderes Mal mehr.
Wir hatten einiges gemeinsam, viel trennendes war allerdings auch da. Sie sei Langstrecken-Läuferin, deutsche Jugendmeisterin. Sie bereite sich jedoch jetzt auf die Mittelstrecke vor. Berlin fände sie „scheiße, Entschuldigung“. Sie sprach all dies in einer rauhen, nach Worte ringenden Stimme, die fast ein wenig betrunken klang. Ihr Geld käme von Siemens. Ihre Eltern bekleideten hohe Posten in Berlin. Ihre Kleidung bestand aus einem Fellmantel, auf dem Kpf trug sie eine Strickmütze. Also eine ganz normale Bad Godesberger Frau aus guter Familie. Irgendwie kennt man sich indirekt über die Eltern, den Tennis-Club oder die Schule.
Immer wieder betonte meine blonde Beifahrerin: „Ich bin total schwarz.“ Ich schaute sie an und konnte es immer noch nicht glauben. Auch ihre Aussage: „Ich finde den Stoiber total klasse!“ nötigte mir eine Aufwärts-Bewegung der Augenbrauen ab. Sie interessiere sich für Macht. Alles andere sei uninteressant. Die Macht läge in der Wirtschaft und in der Politik. Und da wolle sie hin. Aber erstmal zum studieren nach München. Und später werde sie dann Kanzlerkandidaten der Union. „Und Du wirst mich wählen!“ Schon war ich ihrer Agitation erlegen und fügte mich in mein und Deutschland‘s Schicksal. Zum Abschied erhielt ich ein Doppel-Küßchen links/rechts, womit klar war, dass es mit uns nichts mehr werden würde (http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?postid=62675#post62675). Habe ich nun eine Prominente getroffen oder nicht? Ich weiß es nicht...