olafzicke
17.12.2001, 11:20
eigenlob stinkt bekanntlich, und so begab es sich am samstag vor einer woche, daß wilfried baasner (das ist der glatzkopf mit der hakennase vom "erbe der guldenburgs") auf der afterparty (sehr bezeichnender begriff, wie ich mittlerweile finde) des theaterstücks "misery" nach dem roman von stephen king eine eigentümliche duftwolke hinter sich entlangzog.
die landesbühne hannover hat sich noch nie durch gute produktionen hervorgetan, aber das hier... naja. "misery" ist eigentlich eine nette vorlage für ein intimes 2-personen-stück, aber dank der kläglichen inszenierung und einem etwas zu sehr von sich selbst eingenommenen wilfried baasner ist das ganze traditionell in die hose gegangen. unter normalen umständen hätte ich mir diese produktion wohl niemals angesehen, aber soelve hat eine regiehospitanz ergattert (sollte man nie ausschlagen, auch wenn es nur die landesbühne ist), weil der bruder vom intendanten der vater von hadassah ist, und...
jedenfalls hocken wir bei der premiere alle ganz gespannt auf unseren sitzen (man kann übrigens dem förderverein der landesbühne beitreten und einen eigenen stuhl für 500 eur kaufen, da kommt dann ein goldplättchen mit dem namen des besitzers drauf, wie in der kirche, nur irgendwie bequemer, aber mindestens genau so langweilig). die show geht los. wilfried baasner betritt unter applaus (vom band) als schriftsteller paul sherman die bühne, sonnt sich in vermeintlichem glanz, erzählt eine menge gequirlte scheiße und verschwindet dann wieder. und so geht das dann 2 1/2 stunden lang. neben wilfried baasner befindet sich übrigens noch eine zweite person auf der bühne (so ist das eben bei 2-personen-stücken): gerda müller.
gerda spielt die psychopathin annie wilkox, und zwar verdammt gut. eigentlich viel zu gut für die landesbühne (aber gerda kommt aus berlin - sie gehört natürlich nicht wirklich zum ensemble) und erst recht viel zu gut für wilfried baasner, der mit seíner traurigen interpretation einer arschloch-rolle (es ist eigentlich gar nicht so schwer, ein arschloch zu spielen) noch nicht einmal annähernd an frau müller heranreicht.
so was ähnliches habe ich ihr später auch auf besagter afterparty gesagt: ich habe ihr zu ihrer rolle gratuliert und ihr zu ihrem spielpartner mein beileid ausgesprochen. frau müller war etwas verwirrt, fragte mit einem leichten lächeln, ob sie jetzt was sagen müsse, aber höflich, wie ich bin, habe ich ihr das natürlich erspart. sie ist dann mit einem etwas breiteren lächeln abmarschiert. ich glaub, sie hat sich gefreut.
wilfried baasner hingegen freut sich wahrscheinlich schon jedesmal, wenn er in den spiegel guckt, so sehr, daß er eigentlich keine komplimente mehr nötig hat. jedenfalls schwebte er selbstverliebt durch das kellerfoyer (mit sonnenbrille, wie sich das gehört), ließ gräuliche brusthaare aus einem schwarzen desingnerhemd quellen und sich von billigen püppchen (blondierte dauerwelle, tigerhose mit spitzenborte, naja, genau die sorte eben) auf einem roten plüschsofa umgarnen. dann kam er an unseren tisch, bedankte sich bei soelve für ihre mitarbeit, indem er ihr einen herzerweichenden blick schenkte und irgendwas wie "ach, kindchen..." faselte. dann verlor sich seine gönnerische stimmung, denn manfred und ich hatten bereits demonstrativ zwei songhefte von tim fischer (das ist der chansionner schlechthin, was würde ich dafür geben, ihn mal zu treffen) auf den tisch geworfen, die nun von einem säuerlichen wilfried baasner mit spitzen (aber SO kräftigen) fingern einkassiert und begutachtet wurden. in einem tonfall, als ob er etwas vom chanson verstünde, und als ob tim fischer ein newcomer wäre, der auf das urteil eines abgehalferten, zweitklassigen, arroganten wilfried baasners angewiesen wäre: "hmmm... fischer... ja... irgendwo... berlin... oder so... ja... der ist gut..." platsch. da lagen die fotos unseres wahren stars wieder auf dem tisch und wilfried baasner war weg. aber das war in ordnung. wir hatten ja uns. und tim. der riecht eh besser.
die landesbühne hannover hat sich noch nie durch gute produktionen hervorgetan, aber das hier... naja. "misery" ist eigentlich eine nette vorlage für ein intimes 2-personen-stück, aber dank der kläglichen inszenierung und einem etwas zu sehr von sich selbst eingenommenen wilfried baasner ist das ganze traditionell in die hose gegangen. unter normalen umständen hätte ich mir diese produktion wohl niemals angesehen, aber soelve hat eine regiehospitanz ergattert (sollte man nie ausschlagen, auch wenn es nur die landesbühne ist), weil der bruder vom intendanten der vater von hadassah ist, und...
jedenfalls hocken wir bei der premiere alle ganz gespannt auf unseren sitzen (man kann übrigens dem förderverein der landesbühne beitreten und einen eigenen stuhl für 500 eur kaufen, da kommt dann ein goldplättchen mit dem namen des besitzers drauf, wie in der kirche, nur irgendwie bequemer, aber mindestens genau so langweilig). die show geht los. wilfried baasner betritt unter applaus (vom band) als schriftsteller paul sherman die bühne, sonnt sich in vermeintlichem glanz, erzählt eine menge gequirlte scheiße und verschwindet dann wieder. und so geht das dann 2 1/2 stunden lang. neben wilfried baasner befindet sich übrigens noch eine zweite person auf der bühne (so ist das eben bei 2-personen-stücken): gerda müller.
gerda spielt die psychopathin annie wilkox, und zwar verdammt gut. eigentlich viel zu gut für die landesbühne (aber gerda kommt aus berlin - sie gehört natürlich nicht wirklich zum ensemble) und erst recht viel zu gut für wilfried baasner, der mit seíner traurigen interpretation einer arschloch-rolle (es ist eigentlich gar nicht so schwer, ein arschloch zu spielen) noch nicht einmal annähernd an frau müller heranreicht.
so was ähnliches habe ich ihr später auch auf besagter afterparty gesagt: ich habe ihr zu ihrer rolle gratuliert und ihr zu ihrem spielpartner mein beileid ausgesprochen. frau müller war etwas verwirrt, fragte mit einem leichten lächeln, ob sie jetzt was sagen müsse, aber höflich, wie ich bin, habe ich ihr das natürlich erspart. sie ist dann mit einem etwas breiteren lächeln abmarschiert. ich glaub, sie hat sich gefreut.
wilfried baasner hingegen freut sich wahrscheinlich schon jedesmal, wenn er in den spiegel guckt, so sehr, daß er eigentlich keine komplimente mehr nötig hat. jedenfalls schwebte er selbstverliebt durch das kellerfoyer (mit sonnenbrille, wie sich das gehört), ließ gräuliche brusthaare aus einem schwarzen desingnerhemd quellen und sich von billigen püppchen (blondierte dauerwelle, tigerhose mit spitzenborte, naja, genau die sorte eben) auf einem roten plüschsofa umgarnen. dann kam er an unseren tisch, bedankte sich bei soelve für ihre mitarbeit, indem er ihr einen herzerweichenden blick schenkte und irgendwas wie "ach, kindchen..." faselte. dann verlor sich seine gönnerische stimmung, denn manfred und ich hatten bereits demonstrativ zwei songhefte von tim fischer (das ist der chansionner schlechthin, was würde ich dafür geben, ihn mal zu treffen) auf den tisch geworfen, die nun von einem säuerlichen wilfried baasner mit spitzen (aber SO kräftigen) fingern einkassiert und begutachtet wurden. in einem tonfall, als ob er etwas vom chanson verstünde, und als ob tim fischer ein newcomer wäre, der auf das urteil eines abgehalferten, zweitklassigen, arroganten wilfried baasners angewiesen wäre: "hmmm... fischer... ja... irgendwo... berlin... oder so... ja... der ist gut..." platsch. da lagen die fotos unseres wahren stars wieder auf dem tisch und wilfried baasner war weg. aber das war in ordnung. wir hatten ja uns. und tim. der riecht eh besser.