julia mantel
05.12.2001, 17:05
fernsehen kann amüsant sein, vor allem, wenn man gerade von zu hause ausgezogen ist und 500 km von seinem elternhaus entfernt, erste freundschaften knüpft und es sich kuschelig zu zweit vor der glotze gemütlich macht.
fast wie daheim. mein freund heiko und ich guckten mitte der neunziger jeglichen schrott, der so über den bildschirm flimmerte, wir hielten uns dabei die bäuche vor lachen, äfften dialekte nach, unsere sprache begann sich zu verändern, wir redeten plötzlich in einem insider-fernseh-slang.
kurz gesagt, es war eine schöne, unbeschwerte zeit.
unsere lieblingssendung damals lief auf dem phänomenalen sender 'mdr' und hieß 'je t«aime-wer mit wem'. dort suchten ostdeutsche singles in breitem sächsischen platt vor laufender kamera eine zweite hälfte.
das hörte sich dann ungefähr so an:
'güdn obmd, meine damn ün hern, mein nome is nobbet schimmelpfennisch und für eine dome mains herzns wüdd isch alls vosuchn.' usw., es war ein heiden spaß diesen verlorenen seelen zuzugucken.
und jetzt kommt«s: der moderator dieser sendung, die eigentlich meiner meinung nach längst den grimme-preis verdient hätte, hieß frank liehr. der mußte dann irgendwann aufhören, weil ihn seine stasi-vergangenheit einholte.
wie ich gerade aus sicheren quellen erfahren habe, hält er sich inzwischen im osten berlins auf.
das kam nämlich so...
ein freund von heiko, suchte gestern bei starkem regen irgendwo im osten von berlin den ikea-markt. der regen prasselte auf die fensterscheibe des autos des bekannten, dunkel war«s und er schließlich sehr verloren und hilflos. er fuhr von der hauptstraße ab.
auf einmal hupte ein großer fetter neuer audi und heraus stieg niemand anderes als unser geächteter, aber hilfsbereiter frank liehr. das nummernschild trug seine initialen: fl, zumindest in der mitte.
er stieg aus, um dem verloren gegangen den weg zu ikea zu weisen, zu den elchen sozusagen.
ist das nicht schön? der krisengeschüttelte moderator paparazzt beim akt der nächstenliebe, beim hilfsbereiten akt am menschen.
fast wie daheim. mein freund heiko und ich guckten mitte der neunziger jeglichen schrott, der so über den bildschirm flimmerte, wir hielten uns dabei die bäuche vor lachen, äfften dialekte nach, unsere sprache begann sich zu verändern, wir redeten plötzlich in einem insider-fernseh-slang.
kurz gesagt, es war eine schöne, unbeschwerte zeit.
unsere lieblingssendung damals lief auf dem phänomenalen sender 'mdr' und hieß 'je t«aime-wer mit wem'. dort suchten ostdeutsche singles in breitem sächsischen platt vor laufender kamera eine zweite hälfte.
das hörte sich dann ungefähr so an:
'güdn obmd, meine damn ün hern, mein nome is nobbet schimmelpfennisch und für eine dome mains herzns wüdd isch alls vosuchn.' usw., es war ein heiden spaß diesen verlorenen seelen zuzugucken.
und jetzt kommt«s: der moderator dieser sendung, die eigentlich meiner meinung nach längst den grimme-preis verdient hätte, hieß frank liehr. der mußte dann irgendwann aufhören, weil ihn seine stasi-vergangenheit einholte.
wie ich gerade aus sicheren quellen erfahren habe, hält er sich inzwischen im osten berlins auf.
das kam nämlich so...
ein freund von heiko, suchte gestern bei starkem regen irgendwo im osten von berlin den ikea-markt. der regen prasselte auf die fensterscheibe des autos des bekannten, dunkel war«s und er schließlich sehr verloren und hilflos. er fuhr von der hauptstraße ab.
auf einmal hupte ein großer fetter neuer audi und heraus stieg niemand anderes als unser geächteter, aber hilfsbereiter frank liehr. das nummernschild trug seine initialen: fl, zumindest in der mitte.
er stieg aus, um dem verloren gegangen den weg zu ikea zu weisen, zu den elchen sozusagen.
ist das nicht schön? der krisengeschüttelte moderator paparazzt beim akt der nächstenliebe, beim hilfsbereiten akt am menschen.