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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pelham, Moses



Tobi Wahn
11.11.2001, 03:13
Es war 1996 und das Rödelheim Hartreim Projekt würde die Veröffentlichung ihres zweiten (und letzten) Albums feiern. Mit Presse, Promis und Tamtam. Ein Freund arbeitete bei der Zeitung und hatte mich eingeladen mitzukommen. Ich sollte seine Kameratasche tragen und vorgeben, sein Fotograf zu sein. Das Verhandeln an der Tür würde er übernehmen.
Ich schluckte meine Zweifel am Gelingen des Plans herunter und sagte zu.

Wir fuhren nach Frankfurt, parkten am Hauptbahnhof und liefen zu Fuß einige hundert Meter zu dem Lokal, in dem die Rödelheimsche CD-Release-Party stattfand.
Ich fühlte mich unwohl. Ich hasse es, ungebetener Gast zu sein, zumal ich keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde. Ich malte mir aus, wie mir Moses P. persönlich die Nase brechen würde, wenn er nur heraus bekäme, dass sich ein Fremder auf sein Fest einschleichen wollte.
Auf einem früheren Konzert des Projektes hatte ich tuschelnde Teenager belauscht, die sich schaudernd die Geschichte zugeflüstert hatten, wie Moses P. bei einem andere Gig von der Bühne gesprungen, und einem ihm unliebsamen Gast im Publikum ins Ohr gebissen habe. Daran musste ich denken, als ich mich beklommen in die Schlange vor dem Einlass einreihte.
Die Sicherheitsleute an der Tür waren kahl rasiert und musterten grimmig die Ankommenden. Sie unterschieden sich in meinen Augen vom gemeinen Straßenschläger nur dadurch, dass sie statt grüner, dunkelgoldene Bomberjacken trugen. Ihr Anführer dagegen trug Smoking.
Die anderen Gäste vor und hinter uns in der Reihe hatten sich ebenfalls sehr fein herausgeputzt. Ich hatte versucht, mit meiner Kleidung einen schnodderigen Lokalzeitungs-Fotografen zu imitieren, fühlte mich jetzt aber einfach nur noch schlecht angezogen. Meine Schuhe waren nicht geputzt und in meinem abgetragenen Sakko kam ich mir recht provinziell vor.
Die Dame von der Plattenfirma, die am Eingang die Gästeliste überwachte, machte trotzdem keinerlei Schwierigkeiten und händigte uns freundlich jeweils ein buntes Plastikarmband aus, das uns alle weiteren Türen öffnen würde.
Drinnen war es düster, eine Nebelmaschine spuckte Dampf und auf eine Leinwand über der Bühne wurde das neue RHP-Video projektiert, ohne Ton. Das Lokal füllte sich schnell mit immer neuen Gästen.
Den Fotokoffer hatte ich direkt wieder an meinen Begleiter abgeben müssen und war somit meiner erschwindelten Existenzberechtigung auf diesem Fest beraubt.
Unverhofft schwebte Sabrina Setlur (die sich damals noch –Schwester SÎ nannte) an mir vorbei, umhüllt von einer betäubenden Wolke teuren Parfums. Ich bildete mir ein, dass sie mich kurz herablassend angestarrt hätte. Sie trug ein enges, schwarzes Kleid und sah viel besser aus als auf ihren Videos. Neben ihr machte ich wirklich keine gute Figur. Ich setzte wild entschlossen meinen grimmigen Verlegenheitsgesichtszug auf und suchte nach einer ruhigen Ecke. Alles was ich wollte war Zuschauen und dabei nicht auffallen. Das gelingt mir allerdings oft gerade dann nicht, wenn es drauf ankommt.
Jemand griff mir von hinten an die Schultern und schob mich zur Seite. Ich stand Moses P. im Weg.
'Morsche! Wer bisdn Du?' interessierte sich der eben noch so hastige Rapper plötzlich für mich. Sein breiter Hessen-Slang war offensichtlich nicht antrainiert, sondern gehörte zu ihm, wie sein Lispeln.
'Tobi. Weissde net mehr?' schaltete ich kumpelhaft, obwohl es mir eiskalt über den Rücken lief. Tapfer schenkte ich dem kahlköpfigen Frankfurter mein breitestes Lächeln.
'Obi? Ach klar, jaja, hehe, hier, ich muss weider ...' sprachs, und drängelte sich tiefer ins Getümmel.
So fühlt man sich also als Star: Leute erkennen, die man nie vorher gesehen hat. Ha!, das war ja einfach. Moses P. hatte mich begrüßt und mich für ein weiteres seiner Rädchen in seinem persönlichen, kleinen Rap-Imperium gehalten, irgendein Pressefuzzi, Tontechnikersgehilfe oder Aushilfsroadie. Egal, ich war jetzt sozusagen vom Gastgeber persönlich autorisiert und er würde mir nicht weh tun.
Der Rest der Feier verlief für mich sehr entspannt und ohne weitere Komplikationen. Trotzdem gehe ich nicht mehr auf Partys, auf denen ich nicht eingeladen bin.

Angelika Maisch
11.11.2001, 04:05
Tobi, damit du nicht glauben sollst, du wärst hier nicht auf die Party eingeladen, nur noch ganz kurz: Fette Geschichte, das.

marie battisti
11.11.2001, 11:26
'fett' ist zwar passender, aber süß ist die geschichte auch. hast du mal bei einem größeren konzert den aufmarsch der fotografen beobachtet? vorne ein bodyguard hinten einer und dazwischen eine reihe freaks, die genüsslich auf die fans herunterlachen und gemächlich durch die fangasse nach vorne schreiten, das gleiche ritual nach den fotos nur in die andere richtung.

Herr Cohn
11.11.2001, 15:04
Sie haben dort nicht gestört, Herr Wahn, weil Sie nicht unbekümmert waren. - Die Geschichte gefällt mir! Ich rieche die Nebelmaschinen. Sabrina Setlur wage ich nicht zu riechen.
(Beitrag wurde von Herr Cohn am 11.11.2001 um 14:05 Uhr bearbeitet.)

Frau H aus B
11.11.2001, 15:18
Stimmt, Herr Cohn, wenn Tobi beispielweise Sabrina Setlur ein paar Stylingtips gegeben hätte, wäre er sicher nicht ungeschoren davogekommen. Um bei der von Ihnen ach so subtil angedeuteten Analogie zu bleiben. Vielleicht hätte er dann diese voll krass konkret korrekte Geschichte niemals schreiben können. Pelhams Personal hätte es sicher nicht bei verbalen Andeutungen belassen. Da endet die Analogie.



(Beitrag wurde von Frau H aus B am 11.11.2001 um 14:23 Uhr bearbeitet.)

Ich war Jutta Lampe
11.11.2001, 15:38
Smart und irgendwie jungenhaft-unschuldig geschrieben, die Geschichte. Nett. Versuche lediglich vergeblich, mir die Farbe Dunkelgold vorzustellen.

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 15:42
Geht nur als Kontrast zu Grün.

Fanny
(Beitrag wurde von Tiffany Nudeldorf MD am 11.11.2001 um 14:43 Uhr bearbeitet.)

Herr Cohn
11.11.2001, 15:53
Frau H aus B, ich glaube, ich mag Sie!

dunkelgold ist Laub auf herbstlichen Wegen

Ich war Jutta Lampe
11.11.2001, 15:57
Smarter Name übrigens auch, Tiffany Nudeldorf MD. Da stinkt Frau H aus B doch gleich ein bisschen ab.

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 16:03
Aber über Allem liegt doch der dunkelgoldene Duft von Frau Setlur...
Und, ach ja: nennen Sie mich doch einfach
Fanny

Frau H aus B
11.11.2001, 16:08
Hm, Herr Cohn ist jetzt schon der Dritte, der so reagiert.
erwägt, sich mit einem Dominastudio selbständig zu machen

Ich war Jutta Lampe
11.11.2001, 16:11
'Pfanni' wäre auch süß.

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 16:21
Pfui. Sie würden doch Moses Pelham auch nicht 'Pelle' nennen, oder? Kann ich Ihnen nur abraten. -
Felix Mendelssohns Schwester Tiffany durfte man auch nicht als Knödelchen ansprechen, ob man sie gleich kosen wollte.
Also -
Fanny
(Beitrag wurde von Tiffany Nudeldorf MD am 11.11.2001 um 15:22 Uhr bearbeitet.)

Ich war Jutta Lampe
11.11.2001, 16:29
Aber ja doch, Pelle ist gut!
Dann könnte man z.B reimen:
Zur Mittagszeit der kleine Pelle,
liest recht gern die neue ELLE.
Und Felix' Schwester hieß wirklich Tiffany? So ein Malheur aber auch.

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 16:34
Nicht wirklich, sie nicht!

Fanny

Bartholmy
11.11.2001, 18:35
Sabrina Setlur sieht in echt noch besser aus, als in ihren Videos?
Äh ... wenn sie nicht mehr möchten, Herr Wahn, ich würde nächstes Mal dann gerne die Fototasche an ihrer statt tragen. Ok?

Ignaz Wrobel
11.11.2001, 19:07
Nett, Herr Fotograf! Und wieso nannte er Sie 'Morsche'? Bitte eine Übersetzung für Nichthessen!

Bartholmy
11.11.2001, 19:21
Jetzt wo du fragst, Ignaz. Ich hatte darüber hinweggelesen bzw. gedacht es wäre wohl die hessische Variante von 'Morjen'. Aber die Party war doch sicher mehr am Abend.
Andererseits: Mein Opa pflegte auch zu jeder Uhrzeit 'Moin, moin' zu sagen - wieso nicht vielleicht auch die rödelheimer Hessen?
ruft: Ist hier vielleicht ein Ethnologe im Raum, hallo! Ein Ethnologe!

Frau H aus B
11.11.2001, 19:33
Unglaublich, wie oft man mit anhören oder lesen muß, wie Leute aus anderen Teilen Deutschlands sich über diese drolligen Norddeutschen amüsieren, die doch glatt zu jeder Tageszeit mit 'Morgen' grüßen, haha, das muß man sich mal vorstellen...
Richtigstellung: 'Moin' ist die Kurzform von 'Moi(e)n dag', was nichts anderes bedeutet als 'Schönen Tag'.
Kann mir im Gegenzug jetzt bitte einmal jemand den Ursprung des bizarren 'Grüß Gott' erklären?
(Beitrag wurde von Frau H aus B am 11.11.2001 um 18:36 Uhr bearbeitet.)

Herr Cohn
11.11.2001, 19:38
Ich bin ein Ethno. 'Morsche' ist nuschelig Mosche, und so nennt man kurz den Moses (grch. Form von hebr. Moscheh). Jiddisch wäre es Moysche, sehr schön, aber Herr Pelham ist nicht so! Leider.
@Frau H aus B: Das kommt glaube ich vom bayrischen Optimismus, ihn bald zu sehen. Oder so.
Moin ist ein nettes Wort! Holländisch mooy (?) heißt saft, angenehm.

(Beitrag wurde von Herr Cohn am 11.11.2001 um 18:42 Uhr bearbeitet.)

Bartholmy
11.11.2001, 19:42
Lustig machen lag mir fern, Frau H aus B, ihre Erklärung kannte ich noch nicht. Und warum hat mein Opa, immer wenn er 'Moin, moin' sagte, mir dabei zweimal auf den Kopf geklopft? Bedeutet das auch etwas, im Norddeutschen? (Wobei mein Opa Ostpreuße war, den es nach Ostfriesland verschlagen hatte, was die Sache evtl. kompliziert?)
Das 'Grüß Gott' ist die eingedeutschte Version von 'Adieu', also 'Gott sei mit dir' bzw. 'gegrüßt seist du im Namen Gottes'. Oder?

Herr Cohn
11.11.2001, 19:46
So wird es sein. Katholizismen wie 'gegrüßt seist du Maria' sind dort schließlich recht courant.
Zweimal hat er geklopft? Ältere Nordmenschen klopfen immer 2mal aufn Tisch und schmettern 'Mahlzeit!' mit dem Akzent auf -zeit. Kommt wahrscheinlich vom Brauch des Klopfs an Odins Eiche (auf Holz geklopft).
(Beitrag wurde von Herr Cohn am 11.11.2001 um 18:49 Uhr bearbeitet.)

Frau H aus B
11.11.2001, 19:52
Das wollte ich Ihnen auch nicht unterstellen, lieber Herr Bartholmy. Aber meistens, wenn die Moinproblematik zur Sprache kommt (hier unten im Süden leider nicht selten), geschieht das im Ton herablassenden Amüsements.
Was Ihr Opa mit der Zweifachkopfnuß sagen wollte, weiß ich nicht. Vielleicht ein uralter friesischer Stammesbrauch? In dem Teil Ostfrieslands, den ich kenne, pflegt man sich beim Grußritual nicht auf den Kopf zu klopfen.
Ihre Erklärung der süddeutschen Standardgrußfloskel erscheint mir absolut schlüssig. Danke!

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 22:17
Kurz zur Klärung, Herr Cohn, weil sie ja schon fragezeichnend zweifelten:
im (modernen) Niederländischen schreibt man 'mooi' für schön (oder auch sanft, wie wohl eigentlich von Ihnen gemeint); insofern noch dichter am 'Moin' dran.

de mooie Fanny

Herr Cohn
11.11.2001, 22:21
Moin, Fanny!

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 22:29
Übrigens, Herr Tobi Wahn - heute auf der Autobahn von Bonn nach Köln, eine Sessionseröffnung jagte die andere, fiel es mir wieder auf: an einer Stelle hat man die Wahl zwischen der Abfahrt > Lind und der Weiterfahrt Richtung > Wahn, etwas später dann geht es geradeaus zum > Flughafen und rechts nach > Wahn und > Wahnheide.
Kommen Sie etwa von dort?

Fanny

James Dean Brown
11.11.2001, 22:29
Obacht, ein Hesse spricht: 'Morsche' als Kurzform von 'Ei gude Morsche' (Guten Morgen, na wie geht's?) erlauben sich Frankfurter, die's net so eng sehe un e bissi lax fommuliere dun, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu sagen. Da keiner der bisher Diskussionsbeteiligten auf Szene-Events zu gehen scheint (wobei man nichts verpasst), ist der Gesellschaft vielleicht nicht geläufig, dass Release- und andere Parties schon mal bis in die frühen Morgenstunden andauern können und nicht selten nahtlos in die After Hour überzugehen pflegen.

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 22:53
Natürlich, wie konnten wir es übersehen!
Herr Wahn verankert seine Story einzig durch dieses kurze Zitat des Prominenten selbst (!) in der Zeit. Das ist nicht übel gemacht, aber dürfen wir uns auf diesen Moses verlassen?
Herr Wahn, stieg die Party erst morgens?

Fanny

Herr Cohn
11.11.2001, 23:01
Fanny, bitte kein Anzweifeln des Moses als Quelle, sonst fang ich damit auch an und kriege Zores von meinem Rebben. - Wahn/Porz/Lind ist glaube ich nicht der richtige Pfad. Tobi Wahn Kenobi!

Tiffany Nudeldorf MD
11.11.2001, 23:24
Wie kommen Sie auf Porz!
Fanny

graumauser
12.11.2001, 00:31
Es is awweraach e Schand. Uff de ganz Landkatt sinnse heimisch, mittem Bleistift, unn wannde sääschst 'Morsche', da drehe se ab.
James, jetz waasisch, was de maanst.
Grüß Gott!, und Pfüati -
g.

Tobi Wahn
12.11.2001, 01:33
Nur ein paar kurze Erläuterungen zu aufgekommenen Fragen:
JDB hat den Ausdruck 'Morsche' sehr gut erklärt, und dem ist nichts weiter zuzufügen, als vielleicht der Tatsache, dass Moses Pelham nach wie vor das Wort zu jeder Tages- und Nachtzeit als Hallo-Ersatz benutzt.
(Man wird auf den offiziellen Seiten seines Labels ebenfalls so begrüßt: http://www.rhp.de )
Als ich Moses P im Weg stand, muss es etwa 22 Uhr 30 gewesen sein, der offizielle Teil der Veranstaltung hatte noch nicht begonnen und entsprechend murrig waren die Journalisten, die ungeduldig darauf warteten, dass das Buffet eröffnet würde.
Mein Nachname ist keine Ortsbezeichnung.
Dunkelgold kann man sich in etwa vorstellen wie Tiroler-Nussöl-Metallic, vielleicht etwas dunkler. Oder wie Cola-Wassereis ohne Plastik-Überzug. Nur nicht so billig und kalt.
Und ausserdem habe ich mich sehr gefreut, dass Ihnen meine Geschichte gefallen hat.

Kusie
12.11.2001, 15:30
Zu Moses P. (bzw. zu dessen damaliger Band 'Rödelheim Hartreim Projekt') kann ich noch eine lustige kleine Geschichte beisteuern. Dazu muss ich sagen, dass nicht ich den Promi 'getroffen' habe, sondern ein anderer, mir unbekannter Mensch ...
Ich hatte am Sonntag dem 26. Mai 1996 das Vergnügen, dem Liveauftritt von RHP auf dem 'Ring' (Rock am Ring Anm. d. Red.) beizuwohnen. Moses P. trug ein sehr schönes T-Shirt mit der Aufschrift: 'Alles F*tzen ausser Mutti' und donnerte bereits in den ersten Minuten dauernd sexistische Bemerkungen in Richtung weiblicher Zuhörer.
Das Pfeifkonzert wurde lauter, und bald flogen vereinzelt Plastikflaschen auf die Bühne. Aus meinem Augenwinkel konnte ich die Flugbahn eines Gegenstandes erkennen, der sich mit hoher Geschwindigkeit auf die Bühne zubewegte. Der Gegenstand war ein Apfel und wurde von einem 'Fan' mit Wucht auf die Reise geschickt. Der Apfel erwischte Moses P. GENAU auf der Stirn und zerplatze dort in tausend winzige Stücke - One In A Million Hit! Die Menge toste, aber Moses P. zeigte sich zunächst unbeeindruckt, fing dann aber doch wild zu fluchen und zu schimpfen an. Von soviel Mut angefeuert flogen nun zig Plastikflaschen auf die Bühne, so dass das Konzert nach nur 20 Minuten abgebrochen werden musste.
Der Sprecher sagte dazu nur kurz: 'Wir bezahlen unsere Künstler ja, die brauchen das Pfand nicht ...'
Wie gesagt, nicht ich 'traf' den Promi. Werde ich nie vergessen. Geschieht im Recht. Arschloch das!
(Beitrag wurde von Kusie am 12.11.2001 um 14:31 Uhr bearbeitet.)

Tiffany Nudeldorf MD
13.11.2001, 01:06
Das ist apart:

in Richtung weiblicher Zuhörer
- und ich meine garnicht die Sprache, sondern die Aufstellung. Wie machen die das bei Rock am Ring, Männer links von der Straße und Frauen rechts oder wie?

Fanny

Bartholmy
13.11.2001, 01:31
Moses hat recht.
Kusie geht zu Rock am Ring und meckert.
Moses hat recht.

Herr Cohn
13.11.2001, 03:43
Ich finde auch, dass Moses Recht hat. Aber aus ganz ganz anderen Gründen. Und ich meine auch einen ganz ganz anderen Moses.

Kusie
13.11.2001, 11:32
@Bartholmy
Muss ich das verstehen, was Du da schrubst?

frau schmick
13.11.2001, 11:37
morsche!
ich möchte gerne noch was sagen in sachen 'moin, moin' - mir sagte mal ein freundlicher strandkorbvermieter auf sylt, dass dieser ausdruck von den wikingern sei und soviel hiesse wie 'wind, wind'. ob mich da jemand veräppeln wollte?

Tiffany Nudeldorf MD
13.11.2001, 14:05
Wie lange stand der da schon? -
@ (hin) Richtung weiblicher Zuhörer:
haben Sie es gestern auch in der Zeitung gelesen:

Goca Trzan, serbische Pop-Sängerin, hat einen besonders entschlossenen Fan. Ein etwa 30 Jahre alter Serbe hat für 40 000 Mark alle Eintrittskarten für ihr Belgrader Konzert gekauft. Er saß ganz alleine in der 20.Reihe des mehr als 3000 Menschen fassenden Konzert-Saals 'Sava-Centar', berichtet die Belgrader Zeitung Glas javnosti. Die Sängerin weigerte sich zunächst aufzutreten. Auf Drängen ihres Managers präsentierte sie ihr zweistündiges Programm. Der Unbekannte schenkte ihr einen Strauß mit 101 Rosen, eine Flugkarte nach Genf und hielt um ihre Hand an. Die Sängerin nahm die Rosen an, ob sie dem Heiratsantrag zustimmte, war zunächst nicht bekannt.

Fanny
(Beitrag wurde von Tiffany Nudeldorf MD am 13.11.2001 um 13:21 Uhr bearbeitet.)

Christopher Wurmdobler
15.11.2001, 09:52
dafür dass sie auf so 'ne unsympathler-partys gehen, scheinen sie 'n ganz netter zu sein, herr wahn
yo!

Tobi Wahn
15.11.2001, 11:10
Danke für die Blumen, Herr Wurmdobler.
Aus heutiger Sicht betrachtet, war Moses P. damals sicherlich für viele ein Unsympath, aber man darf in dem Zusammenhang nicht vergessen, wieso er das war und dass sein Verhalten ein wichtiger Antrieb für den gesamten deutschsprachigen HipHop wurde.
Mit 'Direkt aus Rödelheim' wurde ein neuer Style eingeführt: Niemand sonst hat 1994 so erfolgreich gedisst, Tabus gebrochen und dabei so extrem begeistert oder abgestoßen.
Moses P. und Thomas H. waren, was das Rappen und Reimen anbelangt, den damaligen deutschen Rappern mit Plattenvertrag einfach deutlich überlegen.
Der gesteigerte Wettbewerb führte unweigerlich zu einer Qualitätssteigerung des gesamten Genres - gut für uns alle.
Natürlich ist die Asso-Attitüde von Moses P. ein Punkt, an dem sich, auch heute noch, die Geister scheiden, und sicherlich hat er manches Mal über das Ziel hinaus geschossen. Unsympathisch ist er mir persönlich deswegen allerdings nicht: Ich gönne ihm, dass er es geschafft hat, sein Ziel zu erreichen und heute ein Mann mit Geld und Einfluss ist, der das auch immer wieder gerne rauskehrt. Ich lass ihm seinen Spaß. Dafür hat er lange und hart genug gearbeitet.
(Beitrag wurde von Tobi Wahn am 15.11.2001 um 10:11 Uhr bearbeitet.)

Kusie
17.11.2001, 01:54
Tobi schrieb (im Wahn?):

Der gesteigerte Wettbewerb führte unweigerlich zu einer Qualitätssteigerung des gesamten Genres - gut für uns alle.
(IMHO Mode on)
Zwei Aussagen, denen ich doch aufs entschiedenste Widersprechen möchte. Bitte sprechen Sie nicht 'für uns alle'.
Danke
(IMHO Mode off)

James Dean Brown
17.11.2001, 01:54
Ich weiss immer noch nicht, wozu Hip Hop gut sein soll, besonders der deutschsprachige. Rapper erzählen in einem einzigen Stück so viel, wie ich es an einem ganzen Abend nicht schaffen würde. Dabei sparen sie - unter einer rhythmischen Diktatur, die keine Variationen zulässt - grosszügig an Inhalt, zugunsten amorpher, selbstreferentieller Wortmassen. Wen interessiert's? Mich nicht. Immerhin ermöglicht dieses unschöne Genre auch jenen Randgruppen, die früher in der Schule ausgelacht wurden (in diesem Fall Menschen mit Sprachfehler), den Weg in die Charts zu finden. Hip Hop ist die Pest im Musikbiz, totaler Leerlauf von Erzproleten. Braucht kein Mensch, ausser jene, welche - mangels musikalischen Intellekts - in keiner anderen Community aufgenommen wurden.