Liefers, Jan Josef (ist ekelig)

[frau schmick]

Ich esse nicht gern im gehen. Es ist doch immer so, dass man sich die döner-zwiebeln auf die hose zwiebelt oder die falafel-sosse auf die jacke sosst. Und zwar immer genau dann, wenn man fast fertig ist. Man jubelt schon und denkt, haha, ich habs geschafft, alles gegessen und nichts gekleckert, da weicht die serviette durch. Je nun.
Ich sehe auch nicht gerne menschen zu, die im gehen essen. Vielleicht aus ekel nicht, vielleicht aber auch aus mitleid, weil man weiss: gleich weicht die serviette durch! Und die schöne hose ist hin.
Auf der oranienburger strasse sah ich mal einen mann, der im gehen ass. Er ging sehr schnell und ass sehr schnell. Er kam direkt auf mich zu und ich dachte noch: hopp, besser aus dem weg gehen, nachher bekleckert der mich auch noch. Der mann kam also zackig in meine richtung und ich erkannte: es war jan josef liefers. Und ich mag jan josef liefers. Er ist ein wenig knubbelig und klein, aber auf seine unrasierte art ein hübscher. Ausserdem hat er einen kleinen s-fehler und s-fehler sind sehr charmant. Nur singen sollte er nicht, das finde ich blöd. Aber egal.
Jan josef liefers kam immer näher und ich war hin-und hergerissen: sollte ich ausweichen oder vielleicht was von jan josef liefers' döner abbekommen? Also auf meine jacke?
Als er fast auf meiner höhe war, biss er in sein döner und dann war es aus. So etwas ekelhaftes habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Die sosse hing in seinen mundwinkeln und er kleckerte tatsächlich. Auf seinen unglaublich feisten bauch. Und der pulli über seinem bauch war schon ganz verkleckert. Ich denke, jan josef liefers ist gerne und oft im gehen. Ich möchte es nicht mehr erleben.

[Tornatzky]

Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, Frau Schmick, das ist ekelhaft. Auch ich habe Herrn Liefers früher lieber gesehen, als er noch nicht so rumgeschmiert hat.
Ihr 'Je nun.' mag ich besonders gern. Überhaupt die ganze Geschichte. Danke!

[frau schmick]

ich danke für die zustimmung. und ich gestehe: das 'je nun' habe ich vor langer zeit von herrn weber geschenkt bekommen. dafür danke ich meinem adoptiv-vater!

[ingwer]

nein, diese geschichte gefällt mir nicht wirklich.
denn freundinnen, die in diesem fall tatsächlich den bekannten wohlinformierten kreisen angehören, nämlich schauspielerinnen sind, haben ihn mit warmen worten als ungekünstelten, aller sympathischsten und ausgesprochen unekeligen menschen beschrieben.
nur seine freundin anna loos weicht nicht von seiner seite, was als enttäuschend und als gewisser makel empfunden wird.

(Beitrag wurde von ingwer am 06.11.2001 um 11:54 Uhr bearbeitet.)

[Herr Weber]

Der neue Schmick ist da!! Hurra!!!

[Tornatzky]

Auch sympathische Menschen haben ihre Ekel-Seiten. Das macht sie mir im Zweifelsfall umso sympathischer.
Das Schmieren meinte ich beruflich. Denn ein netter Mensch ist nicht automatisch ein guter Schauspieler, was eine Binsenweisheit ist.

[Ignaz Wrobel]

Lustig, Frau Schmick!
Durch Döner merkt man erst, was man für ein Fettsack geworden ist! Und andere merkens also auch! Ich muß abnehmen.
'Je nun' klingt irgendwie Angelika Maischisch.

[noddyholder]

Ich fand Jan Josef Liefers eigentlich schon immer eklig. Auch ohne bekleckerten Pulli.

[frau schmick]

ich mag jan josef liefers eigentlich immer noch. er hat sich ja auch noch nicht rasiert. ich glaube sogar, er hat sich noch nie rasiert. aber ich gestehe: seit diesem vorfall geht mir sein bekleckerter wampenpulli nicht mehr aus dem kopf. und das ist schade.
verehrter ignaz wrobel: vielleicht hat herr weber ja das 'je nun' von frau maisch bekommen?

[Peter Bean]

Ich musste mich fast bekleckern vor Lachen, beim Lesen ihres Erlebniskomprimates. Besser geht es nicht! Übrigens mag ich Menschen prinzipiell nicht gerne beim Essen zusehen. Diese Plomben, Zahnlücken, Zungenbeläge und dazu sosseverschmierter Speichel, der sich in Fäden zwischen den Lippen spinnt. Ach hören wir lieber auf...

[Herr Weber]

Konnte man vielleicht sagen: Liefers klebte 'wie e babbisch Gutzel?'

[Goodwill]

Mir gefällt an dieser knusprigen Geschichte besonders, dass einerseits ein S-Fehler als ÈcharmantÇ bezeichnet wird, ein Ess-Fehler aber offenbar nachhaltig uncharmant wirkt.

[DerCaptain]

Goodwill, you made my day...
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standard disclaimer: Ich finde das neue Forum gut und habe unseren Hausmeister lieb.

[frau schmick]

goodwill, ich bin sprachlos. das ist toll bemerkt. ich kann mich dem captain nur anschliessen.

[Lilaxista]

Und da hacke ich auf nu del wolgas 's'-Fehler in der Milchbartgeschichte rum! (Und auch in diesenm Text ist der vorletzte Satz ja flüchtigkeits-inkorrekt.)
Wollen wir nicht einen Torte backen und den dreifachen Essfehler ein wenig feiern und m’t einem Gläschen Sherry am Ende krönen als den charmantesten Fehler dieses Tages?

[frau schmick]

schludrig war ich wohl am ende - es war die aufregung, liebe lilaxista, es ist ja erst meine zweite geschiche. ich tippe dann immer so zitttrig. huch, schon wieder.
auf einen sherry hätte ich grosse lust.
(geht und entkorkt den edlen tropfen. der ton, den der korken beim verlassen der flasche macht, ist grandios.)
cheers, daaaalings! (das würden roger moore und mrs. pemperton piggot jetzt sagen)
(Beitrag wurde von frau schmick am 06.11.2001 um 17:29 Uhr bearbeitet.)

[Lilaxista]

Cheers, Frau Schmick! Machen uns die kleinen Fehler und Schwächen nicht gerade erst richtig sympathisch? Darauf einen kleinen Schluck! Oops!
Und Frau Schmick, seien Sie nicht immer so aufgeregt, das haben Sie doch gar nicht nötig, liebreizend wie Ihre Geschichten sind! Gönnen Sie sich einfach öfter mal ein Gläschen, das beruhigt.
(Lilaxista geht zum Kamin und zündet ein kleines Novembernachtmittagsfeuer an. Es knistert und prasselt, auch der Sherry beginnt seine Wirkung zu tun. Die Damen sitzen entspannt auf dem kuscheligen Sofa.)
Ach, ist das nicht herrlich?
Drüben bei Lottmann fangen die Männer sich jetzt an zu prügeln. Finden Sie es hier nicht auch viel gemütlicher, Frau Schmick? Ich glaube es ist tatsächlich alles eine Frage des...guten Geschmacks, ist es nicht, Frau Schmick?



(Beitrag wurde von Lilaxista am 06.11.2001 um 18:06 Uhr bearbeitet.)

[Miranda Pemperton Piggot]

...

[Lilaxista]

Oh,danke vielmals, nur noch einen winzigen Schluck, danke, das reicht. Und ein Tröpfchen Milch, wenn Sie gerade stehen...Danke, honey! Zu den Männern fällt mir nichts mehr ein.

[frau schmick]

es ist, lilaxista, es ist in der tat.
(die beiden im chor zur verschrobenen mrs. pemperton piggot): gerne, aber nur mit was drin!!!
(die damen auf dem sofa stecken die köpfe zusammen und kichern. von lottmann dringen kampfgeräusche herüber. doch das anheimelnd knisternde kaminfeuer dominiert)

[Lilaxista]

Ich hoffe, dass die Herren ihre Kampfzone nicht noch auszuweiten gedenken!
(die Damen lachen, es ist ein guter Sherry!)
Dann würden wir ihnen nämlich zeigen müssen was das sind: gute Manieren, nicht wahr, Miss Pemperton?
(Beitrag wurde von Lilaxista am 06.11.2001 um 18:23 Uhr bearbeitet.)

[frau schmick]

'well done' würde sie jubeln! (anschliessend krempelt mrs. p. ihre abgewetzten shetland-pullover-ärmel hoch und geht den garten umgraben. dabei pfeifft sie lustig beschwingt 'rule britannia'.)
der sherry ist herrlich. wie steht's verehrteste? soll ich noch ein fläschchen aufmachen? oder müssen sie noch weiter heute?

[Lilaxista]

Bei Lottmann schlägt man sich, in der Lounge wird Haffmanns Ableben bemunkelt...Frau Schmick, machen Sie doch noch ein Fläschchen auf. Ich leg auch gleich etwas Holz nach. Wenn Sie nichts dagegen haben bleib ich noch ein Weilchen bei Ihnen, da draußen ists mir nicht geheuer.
Aber sagen Sie, hatten Sie da nicht auch noch so einen atemberaubenden Whiskey im Schrank?

[Miranda Pemperton Piggot]

...

[Ostzonencombo]

Meine Damn, wöllnse schwöfn?
Möönleid Serenäjd.
Änd ä wön, änd ä tü
änd ä sri änd ä foa

[Lilaxista]

flüsternd:
frau schmick, jetzt wos grade lustig wird, was hältste davon, wolln wir noch einen draufmachen? ehrlich gesagt finde ich sind deine adoptiveltern auch ein bisschen komisch, nett, ja, schon, aber'n bisschen streng...kommste noch mit zu mir? Schmidtchen und DREA sind da ganz anders! das wird lustig, ich versprechs dir!
laut:
Mrs. Pemperton, Liebste, ganz reizend war das Plauderstündchen bei Ihnen, Sie sind mir doch nicht böse, wenn ich mich jetzt verabschiede, Frau Schmick wird heute Nacht bei mir zu Hause übernachten, das ist doch kein Problem, nicht wahr? Meine Eltern freuen sich schon, dass ich endlich mal eine Freundin mit nach Hause bringe, ich war in letzter Zeit etwas in mich gekehrt müssen Sie wissen. Also nochmals besten Dank und auf bald, liebe, liebe Mrs Pemperton Piggot!!
auf der Strasse zu Frau Schmick:
Blöde Kuh die, Spaßverderberin!
Komm Schmickchen nimm einen Schluck, was denkst du? hätt ich die Flasche Whiskey etwa nicht mitnehmen sollen? War doch noch halbvoll! Cheers, Schmickchen, altes Haus, herrliche Nacht! Herrliche Luft, herrlicher Nebel! Ich liebe diese Stadt, ich liebe diese WElt, und dich SChmickchen lieb ich am meisten! Nasdrowje!!!



(Beitrag wurde von Lilaxista am 17.11.2001 um 12:07 Uhr bearbeitet.)

[chuck]

Grad komme ich aus Andalusien und kuschle mich wieder ins Forum, schon wird Sherry getrunken. Zum Glück habe ich welchen in Höhe des Freigepäcks dabei. Jemand eine Scheibe Jamon Andaluz dazu?

[henrik]

Gerade komme ich vom Zug und leider nicht aus Andalusien. Irgendjemand hat die Fenster im Treppenhaus aufgemacht und jetzt ist alles voller Laub. Aber die Geschichte erinnert mich daran, dass ich neulich Romuald Karmakar in der Bahnhofsbuchhandlung am Zoo gesehen habe. Ich hab mich sehr gefreut so einem integren und intelligenten Menschen in diesen dunklen Zeiten zu begegnen. Und dann hab ich gesehen, dass er gerade das Centerfold in der neuen FHM aufklappte. Ich glaube es war Heidi Klum.
Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht großartig ist, dass Karmakar semischwachsinnige Herrenunterhaltung liest und Liefers sich zu Tode dönert.
Wären Stuckrad-Barre, otaku und die ganzen präadoleszenten Wichsanthropologen nicht vielleicht großartige Menschen, wenn man sie sich als fresssüchtige Phlegmaten vorstellt?
Gibt es ein reziprokes Verhältnis zwischen brillierendem Geist und schwindender physischer Anmut?
Herzlichst, aber zweifelnd,
henrik

[frau schmick]

(der nächste morgen. schmickchen und lilaxista wachen leicht verkatert auf. das feuer im kamin ist zu einem aschehäufchen zerfallen, in der wohnung liegen leere sherry-flaschen. eine sündhaft teure flasche whiskey ist auch darunter.
die damen erheben sich.)
ach herrje, wat war das wieder für ne sauferei! liebe lilaxista, bei gott, sie sind trinkfest. hamse wohl nen alkaseltzer?
aber es war herrlich. lassen sie uns das bald wiedermachen.
ihre eltern sind echt schrecklich lustig. wir müssen mal meinen einheizen.
ist es immer noch so neblig draussen oder ist das mein getrübter säuferblick?
ich geh schnell mineralwasser holen.
(trifft auf dem gang chuck, der einen andalusischen schinken in der hand hält)
chuck, verehrtester, ich liebte ihre clinton-geschichte. und ich freue mich, sie endlich persönlich kennenzulernen.
nehmen sie's mir nicht übel, ich müffel etwas, lilaxista und ich sind gestern auf dem sofa schrecklich abgestürzt.
wie sagte der gute alte oscar wilde? 'alkohol, in ausreichenden dosen konsumiert, erzeugt alle symptome der trunkenheit.' wohlan, der tag ruft.
(schlurft zum mineralwasserkasten und ext eine flasche gerolsteiner medium.)

[Miranda Pemperton Piggot]

...

[frau schmick]

liebe mrs. p. gehense weg mit dem zeug!!! ich kann noch nicht? wie siehts bei ihnen aus, lilaxista? lust auf feste nahrung?
lilaxista??
(geräusche, die nichts gutes verheissen, dringen aus dem bad, in das lilaxista so schnell rannte, nachdem die schrullige mrs. p. ihr das exorbitante frühstück unter die nase gehalten hatte).