Paula Lavalle
30.10.2001, 15:56
Wenn es der Mitteleuropäerin zu toll geht, dann will sie im brasilianischen Karneval mit dem Popo wackeln...
Ich hatte Urlaub und weil ich mal was besonderes Erleben wollte, jettete ich mit meiner besten Freundin nach Salvador in Bahia. Nette Stadt, nette Leute, großer Karneval. Ein netter Herr schleuste uns in die Karnevalsgruppe von Olodum ein, einer Trommlertruppe, die auch schon für Michael Jackson auf den Fellen rumhämmerte. Das Karnevalskostüm hatte wenig von Narrennase und Indianerbraut, zeigte mehr, denn es verhüllte, aber das war ja egal. Vier Uhr ging es los - vier Uhr mittags. Im Sambaschritt quer durch die Stadt. Gegen sechs hatte ich depperte Mitteleuropäerin den Faden bei all den Tanzschritten verloren und bat um Aufnahme auf einen Electrico - das ist in etwa vergleichbar mit den Musikkraftwägen, die während der Loveparade durch die Hauptstadt trucken. Ich also rauf, nette Aussicht, nette Fahrt, großer Karneval. Irgendwann kam dann auch meine beste Freundin (Friede ihrer Asche) rauf. Gegen zehn hieß es Platz machen für eine große Künstlerin, so sagte der Herr auf dem Laster. Frau nimmt Rücksicht und tritt nach hinten, da standen zwar auch Mikros rum, aber wen kümmerte das...
Die große Künstlerin kam, sang zwei, drei Gassenhauer. Wir wippten ein wenig mit im Takt - was halt Mitteleuropäerinnen unter heißem Samba standardlateinamerikanisch verstehen. Dann Stille. Die große Künstlerin drehte sich um und furzte verbal in meine Richtung. Ich verstand nix. Ich erklärte, dass frau bitte in englischer Sprache mit mir parlieren solle. Sie tat es und sagte, die Backgroundladies sollten endlich singen. Sie sei Daniela Mercuri. Gut, antwortete ich, 'ich bin Paula Lavalle' und kann gar nicht singen. Auf deutsch. Hielt ich für angebracht in dieser Situation, deren Vorzeichen eindeutig auf Jetzt-wird-rumgezickt standen. Beba, meine beste Freundin (möge im Himmel Platz für sie sein), hatte Angst den Logenplatz zu verlieren und die geschätzten acht Kilometer wieder sambaschrittens zurücklegen zu müssen. Ein zartes Schubiduh erklang ihren Bändern. Der nette Electrico-Chef zog uns zur Seite und sagte, dass keine Sängerinnen engagiert seien, wir sollten halt...
Im netten Uah, uah ging es alsdann durch die Stadt. Daniela guckte mehr als ein Mal blöd, aber nach ein paar Caipis, die der nette Herr organisierte, kam auch ich in den Takt, in der netten Stadt mit den netten Menschen während des großen Karnevals...
Ich hatte Urlaub und weil ich mal was besonderes Erleben wollte, jettete ich mit meiner besten Freundin nach Salvador in Bahia. Nette Stadt, nette Leute, großer Karneval. Ein netter Herr schleuste uns in die Karnevalsgruppe von Olodum ein, einer Trommlertruppe, die auch schon für Michael Jackson auf den Fellen rumhämmerte. Das Karnevalskostüm hatte wenig von Narrennase und Indianerbraut, zeigte mehr, denn es verhüllte, aber das war ja egal. Vier Uhr ging es los - vier Uhr mittags. Im Sambaschritt quer durch die Stadt. Gegen sechs hatte ich depperte Mitteleuropäerin den Faden bei all den Tanzschritten verloren und bat um Aufnahme auf einen Electrico - das ist in etwa vergleichbar mit den Musikkraftwägen, die während der Loveparade durch die Hauptstadt trucken. Ich also rauf, nette Aussicht, nette Fahrt, großer Karneval. Irgendwann kam dann auch meine beste Freundin (Friede ihrer Asche) rauf. Gegen zehn hieß es Platz machen für eine große Künstlerin, so sagte der Herr auf dem Laster. Frau nimmt Rücksicht und tritt nach hinten, da standen zwar auch Mikros rum, aber wen kümmerte das...
Die große Künstlerin kam, sang zwei, drei Gassenhauer. Wir wippten ein wenig mit im Takt - was halt Mitteleuropäerinnen unter heißem Samba standardlateinamerikanisch verstehen. Dann Stille. Die große Künstlerin drehte sich um und furzte verbal in meine Richtung. Ich verstand nix. Ich erklärte, dass frau bitte in englischer Sprache mit mir parlieren solle. Sie tat es und sagte, die Backgroundladies sollten endlich singen. Sie sei Daniela Mercuri. Gut, antwortete ich, 'ich bin Paula Lavalle' und kann gar nicht singen. Auf deutsch. Hielt ich für angebracht in dieser Situation, deren Vorzeichen eindeutig auf Jetzt-wird-rumgezickt standen. Beba, meine beste Freundin (möge im Himmel Platz für sie sein), hatte Angst den Logenplatz zu verlieren und die geschätzten acht Kilometer wieder sambaschrittens zurücklegen zu müssen. Ein zartes Schubiduh erklang ihren Bändern. Der nette Electrico-Chef zog uns zur Seite und sagte, dass keine Sängerinnen engagiert seien, wir sollten halt...
Im netten Uah, uah ging es alsdann durch die Stadt. Daniela guckte mehr als ein Mal blöd, aber nach ein paar Caipis, die der nette Herr organisierte, kam auch ich in den Takt, in der netten Stadt mit den netten Menschen während des großen Karnevals...