PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rowohlt, Harry - nicht! Aber auch einer mit Bart



Klugscheisser
25.10.2001, 21:50
Im Harry Rowohlt-Strang schreibt Frau Lacoste, es sei möglicherweise berichtenswert, Harry Rowohlt auf der Buchmesse nicht begegnet zu sein. Nun, ich bin Harry Rowohlt, auch wenn ich selbst das nicht für sonderlich berichtenswert gehalten hätte, auf der Buchmesse nicht begegnet. Weder absichtlich noch zufällig.
Und wenn er einen Anzug anhatte, wie im nämlichen Strang behauptet wird, hätte ich ihn möglicherweise sowieso nicht erkannt. Ich kann keine Gesichter.
Auf der Buchmesse habe ich Uwe Timm erkannt, weil er zufällig gerade neben einem riesigen Plakat mit einem Foto von Uwe Timm stand, auf dem draufstand, dass das Uwe Timm ist. Und Ulla Hahn habe ich erkannt, weil sie zufällig gerade neben einem Plakat stand, auf dem usw...
Ich finde das sehr freundlich von den Damen und Herren Autoren, wenn sie sich so hinstellen, dass man gleich sieht, wer sie sind.
Aber einen hab' ich dann doch noch selbst erkannt, ganz von alleine und ohne Plakat. Ich saß erschöpft in irgendeinem Gang herum und las im Veranstaltungskalender, um den weiteren Verlauf des Tages zu planen: unabhängiges Verlegen in Lateinamerika, Chemie als Abenteuer, Prof. Rothermund, Dimitri Romanow, Mikis Theodorakis, Das chinesische Prinzip in der NVA, Representatives of American Libraries etc. Als ich hochguckte, lief er tatsächlich gerade vorbei, der Mikis Theodorakis. In schwarz gekleidet, dynamischen Schrittes und mit musikalisch wirrem Haar. Vielleicht stand mir die Verblüffung darüber, dass ich fast im gleichen Moment seinen Namen gelesen hatte und ihn leibhaftig vor mir sah, ins Gesicht geschrieben, jedenfalls lächelte er mich an.
Und dann war er auch schon vorbei.
Abends war ich dann in Frankfurt in der Stadt unterwegs und sah irgendwo in der U-Bahn ein Plakat mit Veranstaltungshinweisen für Oktober und November. Unter anderem gab es ein Konzert von Mikis Theodorakis, und ein Bild war auch dabei.
Der Herr, der mich nachmittags angelächelt hatte, war es nicht. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wer mir da auf der Buchmesse begegnet ist. Ein bißchen prominent war er sicher, auf jeden Fall kannte ich das Gesicht. Er sah unbedingt griechisch aus, hatte einen Bart und graues Haar... Für sachdienliche Hinweise bin ich dankbar.

Angelika Maisch
25.10.2001, 21:57
Hm Klugscheisser, also wenn du mich fragst, es könnte sich immerhin um Harry Rowohlt gehandelt haben. Die Beschreibung, wie ein Ei das andere.

Andrea Maria
25.10.2001, 21:59
Bei der Passage '...Nun, ich bin Harry Rowohlt...' hat es mich kurz gerissen.

lacoste
25.10.2001, 22:21
Apropos Bart: Herr Weber hat auf der Buchmesse bestimmt 100 X Chlodwig Poth erkannt.

Ruebenkraut
26.10.2001, 00:08
Hört sich an wie Toppmöller, der sieht aus wie Theodorakis, ein bisschen jedenfalls, ist aber weder Grieche, noch musikalisch. Buchmesse? Trau ich ihm zu (zwischen zwei Bundesligabegegnungen). Allerdings hat er keinen Bart....Da musst Du dich geirrt haben, Klugscheisser.
(Beitrag wurde von Ruebenkraut am 25.10.2001 um 23:09 Uhr bearbeitet.)

Ignaz Wrobel
26.10.2001, 10:49
Der Lindenstrassengrieche vielleicht?

eberhard
26.10.2001, 14:10
Genau, Vassilis oder wie er heißen mag, war mir auch sofort eingefallen.
Oder, Ruebenkraut, vielleicht wars auch Othmar Hitzfeld (der hat auch keinen Bart und ist unmusikalisch und 30 Jahre jünger als M.T.)? Toppmöller, also wirklich, oichi, oichi...

Herr Weber
26.10.2001, 18:44
Na also. Chlodwig Poth war also DOCH auf der Buchmesse!!!

Klugscheisser
27.10.2001, 19:24
Nein, ich gestehe, ich habe geflunkert. Harry Rowohlt hätte ich wahrscheinlich doch erkannt, der wars nicht, auch nicht Toppmöller oder Chlodwig Poth - alle gegooglet und überprüft.
Herr Wrobel, Sie sind ein Held. Es war tatsächlich der Lindenstraßengrieche, aber nicht Vasily, sondern sein Vater, Panaiotis Sarikakis, bzw. Kostas Papanastasiou. Foto gibt's unter http://www.lindenstrasse.de
Ts, seit zehn Jahren keine Lindenstrasse mehr geguckt... Wenn es jemand von Verbotene Liebe gewesen wäre, den hätte ich natürlich sofort erkannt!
Ich bin Herrn Wrobel zu Dank verpflichtet und könnte mir überlegen, mich ein bißchen in ihn zu verlieben.

Walter Schmidtchen
27.10.2001, 19:35
Sich in unseren Wrobel zu verlieben, ist keine so schlechte Idee

Ignaz Wrobel
27.10.2001, 20:31
Sehr schlechte Idee. Lindenstraße ist eine Folter, ich ertrage nur amerikanische Billigserien. Den Lindenstrassengriechen kenne ich nur, weil der beim Savignyplatz in der Nähe von Goodwills Lampenladens ein Waati-ähnliches Restaurant hat, in dem er ab und zu zur Klampfe greift. Hat er jetzt etwa auch schon ein Buch geschrieben (gemeinsam mit Harry Rowohlt?)?

Klugscheisser
28.10.2001, 18:28
Verzeihung, Herr Wrobel, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin. Das war nicht meine Absicht. Vielleicht sollte ich über die Sache mit dem Verlieben nochmal nachdenken.
Herr Papanastasiou schreibt, entnehme ich der Lindenstraßenseite, tatsächlich Bücher:
'Außerdem hat er an der Berliner Kunsthochschule eine Dozentenstelle für darstellende Geometrie und Perspektiven inne, macht Musik und schreibt Geschichten und Gedichte. Ein neuer Gedichtband kommt demnächst auf den Markt.'
Damit ist auch plausibel, dass er auf der Buchmesse war. Und ich kann wieder ruhig schlafen.

vir
05.08.2004, 13:08
Was ist eigentlich schlimmer, ein schöner Strang mit schöner Eingangsgeschichte wie dieser, der vergessen und ungelesen im Bodensatz des Gurkenglases vergammelt, oder einer der liebevoll gewuchtet, dann aber von Idioten zugeschwallt wird?

(Rhetorische Frage)