Finnegans Wake
19.10.2001, 18:50
Einige Zeit bevor Verona Feldbusch mit, nein: für, viel Geld zusammen mit Harald Schmidt bei Karstadt einkaufen ging, zog es sie noch zu IKEA. Zusammen mit ihrem damaligen bereits Ex-Mann Dieter Bohlen. Und zwar n a c h der Schlag-drauf-wir-trennen-uns-Arie. Ohne Scheiß, ich war dabei.
Eigentlich hasse ich den schwedischen Möbel-Discounter für jung Verliebte und frisch Zusammengezogene. Der poppig-blaue Anstrich der Leichtmetall-Fertighalle beleidigt das Auge, die Grundfläche ist nur in Schlachtfeldgröße zu messen und das Schlimmste: Die sowieso schon engen Gänge sind immer durch unentschlossene aber glückselige Ach-guck-mal-hier-Pärchen verstopft. Grauenvoll!
Ich fühlte mich allein und musste unter Menschen. Es war noch heller Tag und ich brauchte außerdem eine Schreibtischlampe. Am Hamburger IKEA-Eingang nahm ich Maßband, Bleistift und Block mit. Das mache ich immer, obwohl ich nichts davon brauche.
Schnell schlängelte ich mich zwischen Menschenleibern durch die schmalen unverstellten Gassen. Jede körperliche Berührung vermeidend. So nötig hatte ich es auch wieder nicht.
Die Lampenabteilung ist bei IKEA unterhalb der Möbelausstellung. Ich hatte sie längst noch nicht erreicht, da lief ich, Pardon, auf einen echten Sahne-Popo in hautenger schwarzer Satinhose zu. Unten dran hatte er zwei extrem lange Beine auf hohen Hacken, oben drüber einen gertenschlanken Rumpf, dessen Rücken fast vollständig unter langen braunen Haaren verschwand. Das ganze Kunstwerk schmiegte sich eng an einen etwas kleineren Mann komplett in Schwarz. Seine blonden Haare verrieten ihn.
Beide Arme hatte Feldbusch eng um Bohlens braun gebratenen Hals geschlungen, dabei neben ihm durch den Gang schleichend. Ich werde das nie vergessen! Hatte ich nicht Monate zuvor in BILD atemlos das Trennungsdrama verfolgt? Hatte ich nicht sofort meinen halben Kleiderschrank frei geräumt in der Hoffnung, Verona würde bei mir einziehen und uns beiden, blubb, Spinat zubereiten?
Vorsichtig überholte ich, linste behutsam zurück. Keine Schlagspuren mehr in der Verona ihrem hübschen Gesicht, stattdessen ein seliges Strahlen. Selbst ³den Dietaã schien zu lächeln. So sah vollkommenes IKEA-Glück aus. Schon immer. Beide bogen ab in die Ecke, in der, ernsthaft!, CD-Regale ausgestellt werden. Mir war alles klar! Dieter Bohlen kauft den größten Teil seiner Alben selbst auf. Da braucht er natürlich reichlich Regale und Ständer für die CDs.
Ich verließ IKEA ohne Lampe, aber mit der festen Absicht, meine einzige Modern Talking-LP (Jugendsünde, geschenkt!) in der Mikrowelle einzuschmelzen. Draußen rannte ich in einen schwarzen Mercedes 500 SL hinein. Falsch geparkt, also notierte ich mir rechtschaffen das Kennzeichen: WL ö DB ... Passten nicht viele CD-Regale rein, das sah ich gleich.
Eigentlich hasse ich den schwedischen Möbel-Discounter für jung Verliebte und frisch Zusammengezogene. Der poppig-blaue Anstrich der Leichtmetall-Fertighalle beleidigt das Auge, die Grundfläche ist nur in Schlachtfeldgröße zu messen und das Schlimmste: Die sowieso schon engen Gänge sind immer durch unentschlossene aber glückselige Ach-guck-mal-hier-Pärchen verstopft. Grauenvoll!
Ich fühlte mich allein und musste unter Menschen. Es war noch heller Tag und ich brauchte außerdem eine Schreibtischlampe. Am Hamburger IKEA-Eingang nahm ich Maßband, Bleistift und Block mit. Das mache ich immer, obwohl ich nichts davon brauche.
Schnell schlängelte ich mich zwischen Menschenleibern durch die schmalen unverstellten Gassen. Jede körperliche Berührung vermeidend. So nötig hatte ich es auch wieder nicht.
Die Lampenabteilung ist bei IKEA unterhalb der Möbelausstellung. Ich hatte sie längst noch nicht erreicht, da lief ich, Pardon, auf einen echten Sahne-Popo in hautenger schwarzer Satinhose zu. Unten dran hatte er zwei extrem lange Beine auf hohen Hacken, oben drüber einen gertenschlanken Rumpf, dessen Rücken fast vollständig unter langen braunen Haaren verschwand. Das ganze Kunstwerk schmiegte sich eng an einen etwas kleineren Mann komplett in Schwarz. Seine blonden Haare verrieten ihn.
Beide Arme hatte Feldbusch eng um Bohlens braun gebratenen Hals geschlungen, dabei neben ihm durch den Gang schleichend. Ich werde das nie vergessen! Hatte ich nicht Monate zuvor in BILD atemlos das Trennungsdrama verfolgt? Hatte ich nicht sofort meinen halben Kleiderschrank frei geräumt in der Hoffnung, Verona würde bei mir einziehen und uns beiden, blubb, Spinat zubereiten?
Vorsichtig überholte ich, linste behutsam zurück. Keine Schlagspuren mehr in der Verona ihrem hübschen Gesicht, stattdessen ein seliges Strahlen. Selbst ³den Dietaã schien zu lächeln. So sah vollkommenes IKEA-Glück aus. Schon immer. Beide bogen ab in die Ecke, in der, ernsthaft!, CD-Regale ausgestellt werden. Mir war alles klar! Dieter Bohlen kauft den größten Teil seiner Alben selbst auf. Da braucht er natürlich reichlich Regale und Ständer für die CDs.
Ich verließ IKEA ohne Lampe, aber mit der festen Absicht, meine einzige Modern Talking-LP (Jugendsünde, geschenkt!) in der Mikrowelle einzuschmelzen. Draußen rannte ich in einen schwarzen Mercedes 500 SL hinein. Falsch geparkt, also notierte ich mir rechtschaffen das Kennzeichen: WL ö DB ... Passten nicht viele CD-Regale rein, das sah ich gleich.