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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : The Temptations Review feat. Dennis Edwards (Papa was a Rolling Stone)



Chavez
17.10.2001, 14:34
Dies ist eigentlich keine politisch korrekte Pappen-Geschichte, da ich mehr oder weniger ein Rädchen im System war, aber ich hatte durchaus auch eine profane Beobachtungsposition inne.
Wie man vielleicht weiß, existieren die legendären 'Temptations' nicht mehr in Original-Besetzung, es gibt aber zwei Abwandlungen, jeweils mit einem vertretenen Original-Gründungsmitglied, die sich seit Jahren teilweise auch vor Gericht darum streiten, wer denn nun die 'echten' sind.
Durch einen Zufall lernte ich vor Jahren die eine Formation kennen, die sich nun 'The Temptations Review feat. Dennis Edwards' nennt und habe sie seitdem mehrfach zu fotografischen Zwecken auf Tournee begleitet. Das tue ich nicht beruflich, sondern zu meinem Privatvergnügen, und nur nette Bands bekommen hinterher einen Satz Fotos.
Im Sommer vor zwei Jahren sollte die Band nun als Headliner einer Sport-Gala in meiner schon erwähnten heimischen Stadthalle auftreten. Das dies meine Heimatstadt ist, wußten sie nicht, deswegen wurde ich wohl auch nicht informiert und erfuhr von dem Termin erst ein paar Tage vorher.
So hinterließ ich im ersten Hotel am Platze eine Nachricht für Mr. Edwards, um zu informieren, daß man in meiner Stadt aufspielen würde. Von meinem Bürofenster in einem Hochhaus sehe ich auf dieses Hotel herunter und konnte feststellen, daß es nur eine halbe Stunde von der Ankunft des Band-Busses bis zum Anruf des Produktionsbüros der Stadthalle dauerte, um mir meine Akkreditierung zu avisieren.
So begab ich mich am nächsten Tag zum Soundcheck, der allerdings gerade beendet war. Nach dem üblichen großen Hallo und 'lange nicht gesehen' etc. wollte sich die Band (5 Sänger plus 7 Musiker) ins Hotel zurückziehen. Einer der Sänger, Steve Harris, nahm mich beiseite und fragte, was ich nun vorhätte. Es schauderte ihm bei dem Gedanken, sich im Hotel die Decke auf den Kopf fallen zu lassen.
Also schaffte ich ihn in meinen Wagen und fuhr zu meinem bevorzugten örtlichen Instrumentenhandel. Ich wußte, daß er gern heimlich in seiner Freizeit die Gitarre zupft, und er war völlig entgeistert, als man ihm dort sagte, er dürfe gern alle Modelle ausprobieren und nach Herzenslust vor sich hin jaulen. Das tat er dann ca. eine Stunde lang, ohne erkannt oder behelligt worden zu sein. Später sagte er mir, in den Staaten wäre das anders, dort müßte man schon deutliches Kaufinteresse zeigen, wenn man Gitarren ausprobieren möchte.
Danach zeigte ich ihm, daß hier noch einiges mehr anders ist. Er wollte gern ein paar Dosen Bier kaufen, für die lange Nacht nach der Show. Er zeigte sich verwirrt, als ich ihm sagte 'Gut, dann fahren wir zum Haus meiner Eltern, dort gibt es im Erdgeschoß einen großen Supermarkt.'
Das taten wir dann. Man kennt mich dort gut vom Einkaufen, also hatte ich den Verkäuferinnen einiges zu erklären, sie waren es von mir nicht gewohnt, daß ich mit Farbigen zum Bier kaufen dort auftauche. Während ich mich für einen Moment nicht um den Sänger kümmern konnte, entwischte er ins Bier-Regal, wo ich ihn dann in angeregter Diskussion mit einem offensichtlich Obdachlosen vorfand. Mr. Harris hätte um ein Haar 'Beck's Alkoholfrei' eingekauft, und das konnte der Berufstrinker natürlich nicht zulassen. In einwandfreiem, akzentlosen Englisch überzeugter der Mann den anderen dann von den Vorzügen und Nachteilen der verschiedenen deutschen Biersorten. Ich hielt mich heraus, es war alles sehr surreal.
Bevor ich den Star wieder ins Hotel fuhr, gab ich ihm allerdings noch den Rest, indem ich auf eine Frau mit Hund deutete und ihm sagte 'Schau mal, da geht die Schwester meiner Mutter mit dem Hund meiner Schwester. ' Das überstieg dann doch sein Verständnis, der Mann aus Detroit konnte immer noch nicht einordnen, daß dies meine Stadt war.
Ansonsten reiste man mit dem Bus und traf keine Verwandten auf offener Straße. Ich muß noch bemerken, daß es einem wirklich heiß den Nacken hinunterrieselt, wenn man vorn in einem Bus sitzt, und einige Reihen dahinter stimmen ein paar Legenden a capella 'Papa was a Rolling Stone' an! Diese Band würde ich jederzeit wieder begleiten, auf jeden Fall!

honz
17.10.2001, 14:53
Liebe Chavez, du redest zuviel und Schreiben auch, ich kann mit dieser Geschichte so überhaupt gar nichts anfangen, du entwicklets dich leider vom Chevrolet zum golf III mit Baby an Bord und Katzengesichtsonnenblenden.
Bitte mal vollbremsen, rechts ranfahren, aussteigen , tief luftholen und paar Lockerungsübungen machen

Goodwill
17.10.2001, 16:15
Also so kann man das nicht stehen lassen. honz glaubt zur Zeit, er sei die Karre von James Bond, mit Lizenz zum Töten und jeder Menge ÈSpielzeugÇ an Bord (Inhaltsradar, Schleudersitz, Wortraketen, ausfahrbarer Seitenschlitzer und integrierte Konfettiermaschine).
Ich lese die Geschichte und finde sie sympathisch unaufgeregt.

Ignaz Wrobel
17.10.2001, 16:35
Bitte keine Geschichten mehr, befinde mich im Lesestreik, das kann doch kein Mensch mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte aufnehmen!

honz
17.10.2001, 16:41
Dein Vergleich hat einen Platten, eine Karre hat keine Lizenz zum Töten, sie fährt höchsten umgebremst mit Vollgas an die Wand, ohne Gurte.
aber jetzt mal ernst: Wenn du nicht Goodwill wärst , hätt ich mir die Geschichte nicht nochmal durchgelesen, und ich bleib dabei, kürzer wär besser, viel zu viel Beiwerk, die Geschichte besteht zum großen teil aus reinen Handlungsfolgen, dazu keinerlei Reflektion, sollt ja auch nur eine Anregung sein, ich mein das ja nicht ätzend.
Die Supermarktszene ist gut, der Penner mit akzentfreiem Englisch muß Harry Rowholt gewesen sein, wer sonst. Also für Rowohlt hätte ich noch einen Triumph Spitfire, Rechtslenker mit Lederausstattung, irishmoos-metallic im Angebot

Chavez
17.10.2001, 16:48
Genommen! Ein Auto sollte ohnehin nicht mehr als 2 Sitze haben.
Mit Rücksicht auf Herrn Wrobel melde ich mich mich dann erstmal zu den Lockerungsübungen ab und mach's das nächste Mal kürzer.
Ach ja, er sah etwa aus wie Harry Rohwohlt, nur dünner.

Herr Genista
19.10.2001, 00:53
????????????????????????????????????????????????
Ich möchte hier ein kleines Kerzchen entzünden für den Frieden und das Wohlgefallen, denn diese Geschichte ist die 1000ste, die in dieses Forum hineingeschrieben wurde.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ignaz Wrobel
19.10.2001, 11:22
Nicht uninteressant, die fränkische Hundehalter und Rockgrößenescortserviceszene! Handelt es sich um Nürnberg?
(Beitrag wurde von Ignaz Wrobel am 19.10.2001 um 10:23 Uhr bearbeitet.)

Elpenor
19.10.2001, 11:28
1000 sagt Herr Genista und bei der URL steht ebenfalls 1000. Auf der Übersichtsseite sind es jedoch nur 985. Wer hat hier also 15 Geschichten mitgehen lassen?

Chavez
19.10.2001, 11:30
Nein, Herr Wrobel, Niedersachsen.
Hätte ich gewußt, daß ich so unvermittelt in ein derartiges Jubiläum hineinhaue, hätte ich sie natürlich auf die Bierregal-Szene reduziert.
Auf Wunsch caradiere ich aber gern.

watschnmann
19.10.2001, 11:39
komm honz! schlag zu hier. hau richtig rein. das macht den kopf frei und löst den stau.

DerCaptain
19.10.2001, 16:05
Nein! Nix caradieren. Das liegt kein Segen drauf! Stehenlassen! So!
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'd'oh!'