von Beust, Ole

[Wolfgang Mueller]

Es war der 22. September am frühen Abend. Einen Tag vor der Wahl in Hamburg. Ich befand mich ebenda und suchte meine Schlafmöglichkeit in der alten Wohnung von Andreas Schlüter in der Greifswalder Straße nahe der Langen Reihe auf. Überall so große, elegante Wahlschilder mit Ole von Beust, dem CDU-Spitzenkandidaten. Ganz geschmackvoll, in grauen edlen Tönen, fein gerastert, von unten nach oben schauend sein Gesicht drauf. Er schaut mich an, denke ich. Und das in der Langen Reihe. Klar, er will mir etwas sagen, aber diskret. Er gehört zu denen, die nicht darüber reden. So wie Matthias Wissmann und Guido Westerwelle. Aber er gehört irgendwie dazu. Jemand hat ihn auch mal im schwulen Cafe Gnosa gesehen, das ist neben dem Gay Sexshop in der Langen Reihe.
Ich gehe am 3-DM Pizzashop vorbei, da kommt er mir doch tatsächlich entgegen: Ole von Beust. Ganz braun ist er, so komisch mit gelb gemischt. So ein unwirkliches braun. Und das sieht irgendwie sehr billig aus, wie Solarium oder wie Gelbsucht, die hinter einer Maske aus gesundem Braun versteckt wird. Er war allein, ohne Personenschützer, ohne Begleitung und sah mich beim Entgegenkommen an. Weil er jeden anguckt. Weil er wissen möchte und zwar von jedem und jeder, ob es ihn überhaupt gibt. Aber da war nichts Bestimmtes oder Spezielles. Nur die großen Ringe, die Tränensäcke unter den Augen fielen mir auf. Die könnte er sich mal wegmachen lassen, wie auf dem Wahlplakat. Eine diskrete Schönheitsoperation passt zu ihm. Es war wirklich nichts Besonders, diesem Mann zu begegnen. Aber es ist tatsächlich eine wahre Begebenheit und der Mann wird ja jetzt wohl berühmt, als neuer Bürgermeister von Hamburg. Und hier ist er noch nicht aufgetaucht, bisher.

[Murmel]

Wunderbar präpaparazzt.

[Edding Kaiser]

Seht her, ein Mueller!
Und wieder macht er mich froh.

[Larry Erbs]

Es ist doch viel einfacher vor dem Fotografieren die Tränensäcke wegzuschnipseln, dann erspart man sich die Fummelei mit Photoshop.

[Die Herzensbildung]

Bin mal gespannt, ob Honz, Büchse et al. in diesem Strang schreiben werden, was sie schreiben würden, wenn Wolfgang Müller nicht Wolfgang Müller wäre.

[Pamela Buechse]

Guck mal bei Chuck rein, da kannst Du sehen, wie honz und ich reagieren, wenn wir Geschichten mögen, die nicht von Altpappen geschrieben sind. Wir können sehr sehr angetan sein von guten Geschichten. So wie von dieser hier!

[Walter Schmidtchen]

Toll, im Internetcafe, genau zwischen 'November Rain' von GunsnRoses und 'Join Me' von HIM ein neuer Müller,
es gibt sie noch, die Gerechtigkeit, gleich kommt sicher wieder Radiohead oder ähnlicher Quatsch

[julia mantel]

hab da mal eine frage: andreas schlüter hat doch pleite gemacht, oder? schade, er war ein toller, engagierter galerist.
was macht er jetzt so?

[Wolfgang Mueller]

So richtig pleite wird er nicht sein. Ich war gerade in Neapel vom 1. bis zum 8. Oktober - in einem Gästezimmer seiner 8-Zimmer Wohnung (die allerdings möglicherweise viel billiger ist als manch Drei-Zimmer Wohnung in Hamburg). Ich glaube, dass das Kunstgeschäft ihm zu mühsam, zäh und unerfreulich schien. Es ist wahr, dass Andreas Schlüter ein wunderbarer und engagierter Galerist ist bzw. war. Nun lernt er eben Italienisch.
Und im nächsten Jahr präsentiert Andreas Schlüter in seiner Wohnung meine erste Bronzeskulptur, einen patinierten Meisenknödel aus Bronze in Originalgröße, Auflage 7 Ex.

[julia mantel]

meine große liebe war ein schützling von andreas schlüter, so waren wir des öfteren gemeinsam essen. ich fand ihn nicht so kunst-schnöselig, wie die anderen leute, die man sonst so aus der branche kennt.
netter typ.
hat er in italien jetzt auch vor wieder ausstellungen zu machen?
ich wußte übrigens, daß du, wolfgang mueller auch mal bei ihm ausgestellt hast, hab sachen von dir in einem katalog gesehen.
also die bandbreite schlüters war schon ziemlich groß.

[Wolfgang Mueller]

Nein, er plant sonst keine Ausstellungen. Es wird bei der Präsentation des Bronzeknödels und einigen Zeichnungen bleiben. 'Neapel während meiner Abwesenheit' wird die kleine Ausstellung im März 2002 heißen.

[julia mantel]

also, er hat sich jetzt komplett in italien niedergelassen und seine brücken zu hh abgebrochen. von was lebt er denn?
und hat er noch seine kaufmännische freundin?

[Walter Schmidtchen]

Die kaufmännische Freundin, tja, was macht die wohl jetzt?

[Ignaz Wrobel]

Julia, Du kennst Andreas Schlüter, den bekannten Hamburger Kinderbuchautor? http://www.aschlueter.de/persoenlich.htm
(Beitrag wurde von Ignaz Wrobel am 14.10.2001 um 18:50 Uhr bearbeitet.)

[Wolfgang Mueller]

Es wird immer wieder aktive Andreas Schlüterts geben genau wie Wolfgang Müllers. Jeder dieser vielleicht einzigartig aber durchaus nicht unersetzlich. Der Hamburger Kinderbuchautor ist sehr merkwürdig. Wie lauten die Titel seiner Werke?

[Ignaz Wrobel]

Z.B.: 'Verliebt, immer wieder':
Klappentext:
Verliebtsein - 365 Tage im Jahr. So haben sich Kathrin und Alex ihre Liebe vorgestellt. Doch bald holt sie die Wirklichkeit ein: Theater, Fußball, Schule, Freunde ... Wo bleibt da das Kribbeln?

[Homannowa]

Träumt Ole von Boys??
------------------

[Homannowa]

Ole von Beust hat ernsthaft Vicky Leandros als Kultursenatorin für Hamburg vorgeschlagen!!!
Was ist denn das???Ein Musitanten-Stadl?Der kulturelle Over-Schill??...???
...???...???
Ich habe Angst!
In diesem Sinne:Hummel,Hummel,Moik,Moik!
P.S. lé!olé,olé,olé!.................

[Andrea Maria]

Bitte das Reglement durchblättern.

[Gandhi]

Dito.

[Hoeheres Semester]

Schnauze.

[Gandhi]

Mäßigen Sie sich bitte. Unverschämter Lümmel.

[Wolfgang Mueller]

Roberto Blanco ist CDU Anhänger und bei der Allgemeinheit sehr populär. Wenn Vicky nicht will, vielleicht könnte der ja Kultursenator von Hamburg werden?

[honz]

Ich zahl ein Getränk nach Wahl an denjenigen, der jetzt den Spruch schreibt.

[Treutwein]

'Wir Schwarzen müssen zusammenhalten' ... ?

[honz]

Bier oder Schnaps, Treuti?