moltitanti
13.10.2001, 00:48
Im Dezember vorigen Jahres besuchten mich meine Eltern in Berlin, wo ich mehr schlecht als recht fünf Monate verlebte (studienhalber). Nach dem Routinebesuch in der Reichstagskuppel strebten wir der S-Bahn-Station Unter den Linden zu, als mir eine Menschentraube vor dem Hotel Adlon auffiel.
Da ich wusste, dass am selben Abend irgend ein Fernsehpreis verliehen wird, war es nicht schwer, die notwendigen Schlüsse zu ziehen. Prominente würden aus dem Nobeldomizil strömen.
Auf meinen expliziten Wunsch hin (und den insgeheimen meiner Mutter) wechselten wir die Straßenseite und stellten uns hinter eine Topfpflanze, die linkerhand des roten Teppichs postiert war. Durch den schmalen Sehspalt zwischen Zierpflanze und einem grünkostümierten Pagen sahen wir barock gekleidete Menschen heraustreten, allerdings keine bekannten.
Nach einer Weile erhaschten wir endlich einen kurzen Blick auf einen solchen, nämlich Friedrich von Thun, ein wirklich stattlicher Herr in Frack, mit weißem Schal und lässig über die Schulter geworfenem Mantel.
Nun gut, das wäre nicht erwähnenstwert. Wer ist schon Friedrich von Thun! Der Mann spielt in lockerleichten Fernsehfilmchen stets die gleiche Gentelman-Rolle, bevorzugt an der Seite von Senta Berger.
Da promimäßig nichts mehr nachkam, machten wir uns ins Hilton auf, wo meine Eltern logierten und sahen dort, mangels sinnvoller Konversation, ein wenig fern: Fernsehpreisverleihung in der ARD. Wer betritt in elegantem schwarzem Frack die Bühne, just in dem Moment, als ich den Kasten einschalte? Richtig! Friedrich von Thun. Was mich schon ein wenig belustigte. Gewohnt gentelmanlike hielt der Bayer eine launige Laudatio.
Das im Titel versprochene dritte Treffen mit Friedrich ergab sich ganz natürlich am folgenden Tag, Flughafen Tegel. Der Mime, unübersehbar in seiner hühnenhaften Präsenz, schob vor uns den Gepäckwagen richtung Schalter 2. An seiner Seite ein junger drahtiger Mann, sein Sohn, wie ich wusste. Die beiden wechselten Worte, von Thun schaute wie beiläufig umher, stets gefasst, penetrante Blicke kalt zu erwidern.
Von Thun stellte sich in die Warteschlange vor dem Schalter der Deutschen BA, flog also mit der gleichen Billigfluglinie wie meine Eltern, ebenfalls nach München, nur zwei Stunden früher. Mein Vater bemerkte, dass selbst Schauspieler darauf bedacht sind, günstig zu fliegen.
Nach einem ersten Estaunen fand ich das in einem zweiten Moment eigentlich ganz natürlich.
Da ich wusste, dass am selben Abend irgend ein Fernsehpreis verliehen wird, war es nicht schwer, die notwendigen Schlüsse zu ziehen. Prominente würden aus dem Nobeldomizil strömen.
Auf meinen expliziten Wunsch hin (und den insgeheimen meiner Mutter) wechselten wir die Straßenseite und stellten uns hinter eine Topfpflanze, die linkerhand des roten Teppichs postiert war. Durch den schmalen Sehspalt zwischen Zierpflanze und einem grünkostümierten Pagen sahen wir barock gekleidete Menschen heraustreten, allerdings keine bekannten.
Nach einer Weile erhaschten wir endlich einen kurzen Blick auf einen solchen, nämlich Friedrich von Thun, ein wirklich stattlicher Herr in Frack, mit weißem Schal und lässig über die Schulter geworfenem Mantel.
Nun gut, das wäre nicht erwähnenstwert. Wer ist schon Friedrich von Thun! Der Mann spielt in lockerleichten Fernsehfilmchen stets die gleiche Gentelman-Rolle, bevorzugt an der Seite von Senta Berger.
Da promimäßig nichts mehr nachkam, machten wir uns ins Hilton auf, wo meine Eltern logierten und sahen dort, mangels sinnvoller Konversation, ein wenig fern: Fernsehpreisverleihung in der ARD. Wer betritt in elegantem schwarzem Frack die Bühne, just in dem Moment, als ich den Kasten einschalte? Richtig! Friedrich von Thun. Was mich schon ein wenig belustigte. Gewohnt gentelmanlike hielt der Bayer eine launige Laudatio.
Das im Titel versprochene dritte Treffen mit Friedrich ergab sich ganz natürlich am folgenden Tag, Flughafen Tegel. Der Mime, unübersehbar in seiner hühnenhaften Präsenz, schob vor uns den Gepäckwagen richtung Schalter 2. An seiner Seite ein junger drahtiger Mann, sein Sohn, wie ich wusste. Die beiden wechselten Worte, von Thun schaute wie beiläufig umher, stets gefasst, penetrante Blicke kalt zu erwidern.
Von Thun stellte sich in die Warteschlange vor dem Schalter der Deutschen BA, flog also mit der gleichen Billigfluglinie wie meine Eltern, ebenfalls nach München, nur zwei Stunden früher. Mein Vater bemerkte, dass selbst Schauspieler darauf bedacht sind, günstig zu fliegen.
Nach einem ersten Estaunen fand ich das in einem zweiten Moment eigentlich ganz natürlich.