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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kohl, Helmut (Der Kanzler half mir beim Umzug)



Ullysses
12.10.2001, 12:19
Länger schon ists her, da wohnten in Bonn noch die Regierung und auch ich. Mein bescheidenes Domizil befand sich recht genau gegenüber eines Gebäudes, in dem sich ein altbekanntes spanisches und ein schickeres italienes Restaurant befanden. Ersteres ward gerne besucht von dicken Kanzlern, damals noch nicht minder beleibten Chefs einer vormaligen Oppositionspartei, von Law & Order Gesellschaften träumenden Parteiwechslern etc. Letzteres besaß einen Keller in dem sich zwei Mal im Monat die sogenannte Pizza Connection, ein konspiratives Zusammentreffen junger Bundestagsabgeordneter der Grünen und der CDU, traf. Das jedoch nur am Rande.
Besonders abends herrschte vor den Speisehäusern immer eine große Parkplatznot. Nur ich war in der glücklichen Lage, fast immer einen freien Platz zu finden, da sich in meinem Haus eine (unbenutzte) Einfahrt befand, deren Parkverbotschild immer noch die nötige Autorität auszustrahlen schien. Jedoch nicht dann, wenn oben genannte Politprominenz Hof hielt, denn dann suchten sich die dunklen, schweren Limusinen immer meine Einfahrt aus, um wichtig zu parken. Genau genommen waren es natürlich deren Fahrer, die wichtige Knöpfe der Kommunikationstechnik in ihren Ohren trugen, finster schauten und taten und derweil gelangweilt mit bedrohlichem Waffenzeugs spielten
Genau an solch einen Abend, an dem die Politik sich vor meinem Haus wieder mit dem Volke mischen wollte, hatte ich geplant, größere Umzugstätigkeiten zu bewerkstelligen, natürlich mit meinem Parkplatz rechnend. Pustekuchen, denn die hässlichsten Modelle einer süddeutschen Autoschmiede versperrten meine Einfahrt. Meinen ganzen Mut aufbringend, klopfte ich an die Autoschiebe und zeigte auf mein mir lieb gewordenes 'Einfahrt freihalten' Schild. Ich meinte, mein wichtigstes und forderndstes Gesicht aufgesetzt zu haben und mir meines Rechtes sicher zu sein. Mit einer wahrlich noch viel wichtigeren Mine und auf ein qua Gesellschaftsposition übergeordnetes Recht - Lex Rei - pochend, zeigte der Fahrer mit einer lässigen Handbewegung in ein erleuchtetes Fenster des Restaurants wo ich diesen unseren Kanzlers der Einheit sichtig wurde.
Ich jedoch gab nicht klein bei, sagte zu mir selbst, dass da ja jeder dahergelaufene Kanzler kommen und sich meine Einfahrt schnappen könne, hielt dies aber nicht für eine diplomatische Verhandlungsführung. Nach kurzem, freundlicher werdenden verbalen hin und her, überzeugte ich dann allerdings einen der Begleiter, mir in diesem Falle wenigstens beim Tragen eines schweren Tisches zu meinem nun weiter weg geparkten Auto zu helfen.
Insofern, wars nicht der Kanzler, doch aber sein Bodyguard, der mir beim Umzug zur Seite stand. Vom ollen Kohl hätte ich mir ja eh nicht helfen lassen wollen!

Ruebenkraut
12.10.2001, 13:18
Fein, Ully isses.
Zwar habe ich umsonst darauf warten müssen, dass Helmut Hand anlegte, aber du hast geschickt die Spannung gesteigert...

Ullysses
13.10.2001, 01:27
Danke schön.

Goodwill
13.10.2001, 01:37
Also mit Überschriftenbetrug schafft man es zwar, dass eine Geschichte öfter gelesen wird. Aber man trägt auch das Misstrauen in unsere kleine kuschelige Forumswelt. Ich finde die Münchhausisierung, das Kummern oder die Elefantisation von Mücken bedauerlich. Du hast mit Deinem ÈSpeichel für StoltenbergÇ einen prima Start hingelegt. Es wäre schade, wenn Du Deinen werdenden Ruf mit hustenden Mäusen in die Angeber-Falle manövriertest.

Ullysses
13.10.2001, 01:47
Mein guter Goodwill, es tut mir leid, daß ich bei Dir das Gefühl erweckt habe, ich würde münchhausieren oder gar mit Überschriften elefantisieren. Das lag nicht in meiner Absicht, noch weniger möchte ich in der Angeberfalle landen.
Ich gebe nur zu bedenken, daß es sicherlich eine Definitionssache sein kann, ob mir der Kanzler nun wirklich geholfen hat. Indirekt könnte man es wohl schon sagen und immerhin habe ich ihn ja im Zusammenhang des Geschehenen auch gesehen.
Aber ich danke dennoch für den versteckten Rat, überschriftentechnisch in Zukunft vorsichtiger zu sein, denn falsche Erwartungen zu wecken, ist mir unangenehm

honz
13.10.2001, 01:47
hmmmmm, Ulysses , schließe mich Goodwill an, zu viel Geschriebens bei zuwenig Passiertem macht die Sache nicht gerade kurzweilig.

Bellis perennis
13.10.2001, 01:47
ach, sei doch nicht so, honz, ich fand«s sehr unterhaltsam!

Sebastian Strauss
13.10.2001, 13:10
Ich hab mal den Kanlzer samt 'Doris im Pool' in seiner gepanzerten Limousine an mir vorbeibrausen sehen, und das nur weil das verspiegete Fenster geöffnet war.
Das war in Köln 2000, das Milleniumsjahr!
Mir blieb beinahe der Chuba Chups im Rachen stecken, weil ich ihn fast verschluckte.
Die Polizistenbikes haben mich fies herablassend angeschaut.zum Glück hat mich keiner aufgehalten da ich einen Walkman aufhatte.

Andrea Maria
13.10.2001, 13:10
An alle Neuen hier!
Ihr solltet, BEVOR ihr hier leichtfertig Geschichten postet, alle, und ich betone ALLE über die Zielperson bereits erschienen Stränge gelesen haben, insoferne Ihr Euch nicht dem Verdacht aussetzen wollt, Dröges und Billiges abzusondern.
Primärliteratur zu kennen kann lebensnotwendig sein hier.
Honzens und meine Pritschen sind stets und gerne bereit, nachzuhelfen.

rron
13.10.2001, 13:10
Sebastian, mal ganz unter uns bezaubernd verrückten Popliteraten; Ihr Beitrag lässt mich mit einem gaaaaanz leichten Gefühl einer unbestimmten ..., Sie verstehen sicher, worauf ich hinauswill.
Ich hätte da ein paar klitzekleine Fragen.
-Der Kanzler, der Ihnen erschien, war das auch bestimmt der gleiche, um den es in der ursprünglichen Geschichte ging?
-Das Milleniumsjahr, war das auch sicher 2000, oder war das nur in Köln so?
-Blieb Ihnen die Spezerei im Rachen stecken, weil Sie sie fast verschluckten, oder war's andersrum?
-Sind Sie sicher, dass Sie nicht angehalten wurden, da Sie einen Walkman aufhatten, oder war's eher ...?
Hmmm, jetzt sind meine Fragen länger als Ihr Text.

Tigerin
13.10.2001, 13:10
Sagenhafte Schilderung, wirklich, Herr Krauss, ähm, Strauss wollte ich sagen. Und die Bikes haben tatsächlich geschaut? Mit ihren grossen Scheinwerferaugen? Ist ja allerhand!

Karl Lagerfeld
13.10.2001, 13:10
Was sind denn 'verspiegete' Fenster?

Andrea Maria
13.10.2001, 13:10
Und die gepanzerte Limousine sahen Sie deswegen vorbeibrausen, weil das verspiegete Fenster geöffnet war?
(Beitrag wurde von Andrea Maria am 13.10.2001 um 01:26 Uhr bearbeitet.)

Frau H aus B
13.10.2001, 13:10
Sebastian Strauss, Experte für Kausalitäten.

marie battisti
13.10.2001, 13:10
hl rochus, bitt für uns

Frau H aus B
13.10.2001, 13:10
baut dem Hl. Rochus ein Kapelle aus Chupa-Chups-Stielen

Pamela Buechse
13.10.2001, 13:10
setzt verspiegete Fenster in die Seitenapsiden und setzt dem Priester einen Walkman auf.

oha
13.10.2001, 13:10
betet zu sankt sniper

marie battisti
13.10.2001, 13:10
ich will, dass wrobel unseren dom baut, sorry haus b, ich bin da sentimental
(Beitrag wurde von marie battisti am 13.10.2001 um 02:04 Uhr bearbeitet.)

Sebastian Strauss
13.10.2001, 13:10
Paparazzt das nächste mal den Kanzler rethorisch.
Jetzt aber ins Bett!
Auf gehts Agschion Satisfaction.(A.S.)

Trauriger Dreschebaer
13.10.2001, 13:10
entzündet ein lächerlich kleines Tischfeuerwerk in der Kapelle, krakeelt dabei 'Müllenjum! Müllenjum! Sein Blick fällt auf die neueste Ausgabe des Imkermagazins, mit dem aktuellen Datum auf der Titelseite
Ooch Mönsch, das Müllenjumsjahr is ja schon voabei. Das war nämlich lötztes Jahr. 2000. Im Müllenjumsjahr. In Köln.

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Ooch, das macht mich auch nicht wieda froh!
(Beitrag wurde von Trauriger Dreschebaer am 13.10.2001 um 02:07 Uhr bearbeitet.)

Frau H aus B
13.10.2001, 13:10
Wäwäwä, Marie, ich will ja gar nicht den ollen Dom bauen!
setzt ein Kreuz aus zwei Chupa-Chups-Stäben aufs Kapellendach

Sebastian Strauss
13.10.2001, 13:10
Ja, klar das wahre Milleniumjahr war 2001, aber für mich war es 2000. Jahreszahlen sind sowiso nur erfunden.
Liebes trauriges Tierm, ich hoffe sie habe genug Honig zu trinken? Bis ins Jahre 3000.

marie battisti
13.10.2001, 13:10
hausb, jetzt will ich, dass sie alles bauen (marie=heute spontanfrauig und verspürt eine neoatavistische (nicht zu verwechseln mit der gestrigen) weibliche übermacht)

Pamela Buechse
13.10.2001, 13:10
deckt Sebastian mit einer karierten Daunendecke zu und spitzt die Lippen in Richtung Sniper. Überreicht Wrobel einen grossen silbernen Spaten. Hilft Marie, einen Grundstein heranzuschleppen und ritzt ein Chuba Chup drauf.

rron
13.10.2001, 13:10
Ich glaube, wir haben einen Gewinner.

marie battisti
13.10.2001, 13:10
ron, bist du ein mann?

Pamela Buechse
13.10.2001, 13:10
Du kannst die Pritsche von Honz nehmen.

marie battisti
13.10.2001, 13:10
zu blöd, dass ich nicht genau weiß, was eine pritsche ist, ein karges bett?

Sebastian Strauss
13.10.2001, 13:10
Ich nehm die Decke einfach weg. Oder?

Frau H aus B
13.10.2001, 13:10
Das geht nicht, Du bist nämlich tot.

Sebastian Strauss
13.10.2001, 13:10
Die Verblendeten bleiben zurück, verständlich! Ich gehe bald ins Bett. Schon geil so ein Forum.
(Beitrag wurde von Sebastian Strauss am 13.10.2001 um 03:04 Uhr bearbeitet.)

Frau H aus B
13.10.2001, 13:10
Hier ist nur einer verblendet.

marie battisti
13.10.2001, 13:10
hausb ist so klassisch gebildet wie ich und kennt nur einen ge-verblendeten und der war männlich. (einfaches ausschlussverfahren)