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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schröder, Gerhard (Die arme Sau)



das L
11.10.2001, 01:08
Nun, es begab sich zu einer Zeit, dass ich feststellen konnte, dass unser Kanzler... (hier sollte man stets eine huldigende,andächtige Pause in der Lektüre einlegen)eine wirklich arme Sau ist. Folgendes war geschehen: Unser Kanzler... unternahm im Sommer eine Reise, welche seine Berater strategisch geschickt Sommerreise benannten, durch seine ostdeutschen Ländereien. Merkwürdigerweise endete eben diese Reise in einem kleinen Städtchen in Oberfranken und in eben diesem Städtchen sollte unser Kanzler... eine Rede an sein Volk halten. Eine Abteilung des Hofstaates unseres Kanzlers... plante just zum selben Zeitpunkt ein Volksfest in jenem kleinen Städtchen, so dass man auf die glorreichen Idee kam, beides miteinander zu verbinden. Gesagt, getan, unser Kanzler... wurde am Nachmittag eines schönen Sommertages in unserem kleinen Städtchen in Oberfranken erwartet.
Nun gab es in diesem kleinen Städtchen einen Herrn Z. Dieser verdient sich sein kläglich Brot mit der Herstellung von Bier, welches er im Orte in seiner eigenen Brauerei zubereitet. Just an selbigen Tage wie unser Kanzler... in das Städtchen reisen wollte, wollte Herr Z. sein fünfzigstes Wiegenfest feiern. Da nun schon lange vor dem eigentlich wichtigen Tage bekannt wurde, dass dieser Tag erst wichtig wird, wuchs in Herrn Z. der Wunsch, sich, seinen Lieben, dem kleinen Städtchen und vielleicht auch dem Rest der Welt diesen wichtigen Tag durch einen beherzten Händedruck und ein Glas Weißbier aus eigenem Hause mit unserem Kanzler... unvergesslich zu machen. Man setzte alle Hebel in Bewegung, wandte vielerlei Tricks und Kniffe an, so dass es dem Herrn Z. gelang, einen Bierstand direkt an der Bühnentreppe hinter der Bühne zu positionieren.
Nun kam der große Tag. Quirliges Treiben aller Orten, grün gewandete Mannen der kanzlerischen Garden sicherten das Terrain, es herrschte quasi Kanzlerwetter mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 30 Grad. Die Spannung wuchs, doch die Stunden flossen nur zäh dahin. Doch plötzlich sah man sie wie aus dem nichts anrollen, die Kohorte schwarzer Limousetten und aus selbigen sprangen, und hier zeigt sich die Weltläufigkeit und Exotic unseres Kanzlers..., ein Rudel Gorillas, festlich gekleidet in schwarzen Anzügen und dunklen Brillen, sowie eine Herschar von Beratern, Zeremonienmeistern, Großvisieren und anderer nützlicher Personen. Doch dann entstieg er, unser Kanzler... Sobald er auch nur versuchte seinen Fuß auf oberfränkischen Boden zu setzten, wurde er von seinen überaus eifrigen Begleitern abgefangen und auf die Bühne gedrängt, wo er sein Programm auf das Vortrefflichste absolvierte, indem er Hände schüttelte, Kinder herzte und seine wärmenden Worte an das vor ihm stehende Volk richtete, welches selbst ihn ins Schwitzen brachte. Nach zehn Minuten war die Pflicht getan und die emsigen Helfer drängten ihn schon in Richtung Bühnentreppe, an deren Ende nicht nur der Bierstand des Herrn Z., welcher schon quasi Bier bei Fuß bereit stand, sondern auch der Wagen unseres Kanzlers... Am Fuße der Treppen spielte sich nun folgendes Szenario ab: die Gorillas stürzten sich gemeinsam auf einen der wenigen Fotografen, die es bis hier her geschafft hatten und zerpflückten ihn in der Luft und die nicht tätlich handelnde Begleitung schwelgte noch in Selbstzufriedheit und in der Mitte unser Kanzler... allein, vor ihm Herr Z. mit zwei Gläsern Weißbier in der Hand. Sie sahen sich wie Brüder im Geiste kurz an, unser Kanzler... nahm ein Glas, drückte Herrn Z. die Hand und setzte das Glas an und im selben Momente besannen sich die Gorillas und der restliche Hofstaat, stürzten sich auf unseren Kanzler... entrissen ihm das Glas und stießen ihn seinen Wagen und er ward so schnell entschwunden, wie er gekommen war. Das Entsetzen stand Herrn Z. noch im Gesicht, aber im Anbetracht des kanzlerischen Glases, aus dem zwar ein nur winzigkleiner Schluck fehlte, erhellte sich sein Gesicht schnell zu einem Lachen.
Nun, der Gedanke, dass unser Kanzler... eine arme Sau ist, kam dem Schreiber aber nicht an diesem Tag, denn hier genoß er noch einen beachtlichen Teil des angebrochenen Kanzler-Weißbierfaßes, sondern erst am nächsten Tag, als er in der Zeitung las, dass unser Kanzler sich in nüchterem Zustand noch am Abend mit Angela Merkel treffen mußte.....

Frau H aus B
11.10.2001, 01:14
Das ist ja Kabarett!

Walter Schmidtchen
11.10.2001, 01:18
Ich warte noch auf mehr Kommentare, ich quäl mich doch nicht durch eine Kabarettwurst, springt nichts für mich ab?
(Beitrag wurde von Walter Schmidtchen am 10.10.2001 um 12:18 Uhr bearbeitet.)

das L
11.10.2001, 01:22
Was ist Kabarett?

Frau H aus B
11.10.2001, 01:25
Das soll Dir Murmel erklären.

Pamela Buechse
11.10.2001, 01:27
Welcher Kanzler war das jetzt?

Goodwill
11.10.2001, 01:28
Ich hatte schon befürchtet, es gäbe kein Happy End mehr. Soviel Gerangel, soviel Pflicht, soviel Erwartung. Mittendrin der Jubiliar Z. in schäumender Vorfreude. Die titelgebende arme Sau, so meine Befürchtung beim lesen, würde am Ende er werden.
Tja und dann eine überraschende Wendung. Eine Pointe. Zack. Das merk ich mir mit Wohlgefallen.
Aber weill ich ja immer auch was auszusetzen habe: Die ... irritieren mich. Herr Schröder ist doch nicht ÈDerdessennamenichtgenanntwerdendarfÇ aus Harry Potter!
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Derdessennameneintourirestaurantträgt

Walter Schmidtchen
11.10.2001, 01:34
überzeugt mich noch nicht

Schmarotzertierchen
11.10.2001, 01:40
Schmidtchen, wir finden Dich sympathisch! Wir lassen nämlich auch gerne andere die Drecksarbeit für uns machen. Wollen wir nicht mal zusammen was trinken gehen? Selbstverständlich nur, wenn Du zahlst!

Larry Erbs
11.10.2001, 01:42
unser Kanzler...arme Sau...kleines Städtchen...Kanzlerwetter...fünfzigstes Wiegenfest Herr Z....Bierbrauer....beherzten Händedruck und ein Glas Weißbier...im selben Momente...Gorillas...stürzten sich auf unseren Kanzler... entrissen ihm das Glas...unser Kanzler... eine arme Sau
(kleine Zusammenfassung für Schmidtchen, der Rest ist Floskel)

das L
11.10.2001, 01:47
Liebes Goodwill,
die Punkte...sollen nicht den Namen des Betreffenden verheimlichen, sondern sollen den vertieften Leser lediglich an die huldigende, andächtige Pause erinnern.

Walter Schmidtchen
11.10.2001, 01:49
danke Larry!
Ich hab von Dir geträumt, und auch von Deinem Bruder, das war auf dem berliner Treffen, da waren aber alle mit ihren Brüdern und Schwestern anwesend, es kamen immer mehr, sie schienen sich zu vermehren, wie Aliens schlüpften immer mehr Brüder und Schwestern aus einer weissen Blase (wie die in Nr 6), nur Yvonne Caldenberg lag gekreuzigt auf dem Fussboden, und fror, ich legte ihr eine Decke über den Körper, sie jammerte auf: 'nein, hat keinen Sinn, ich frier am Rücken'

Tristram Shandy
11.10.2001, 01:50
Es gibt seit letztem Jahr tatsächlich eine vertrauliche Verordnung, nach der der Kanzler in der Öffentlichkeit keinen Alkohol mehr trinken soll.
Diese Verordnung geht zurück auf einen Fernsehausschnitt, auf dem der Kanzler einen Schluck Bier verlangt, ansonsten würde er streiken und aufhören, weiter Autogramme zu schreiben.
Daraus wurde dann von irgendeinem Idioten ein Lied gemacht, das sogar ein Hit wurde. Seitdem schiebt das Kanzleramt Panik, ihr Chef würde in der Öffentlichkeit als Alkoholiker dargestellt. Der arme Kerl musste bei seiner diesjährigen Ost-Dienstreise stattdessen andauernd in Thüringer Bratwürste beißen...

Obadiah
11.10.2001, 01:50
Is ja'n Ding.

Andrea Maria
11.10.2001, 01:50
Danke Larry! Geht das auch in die andere Richtung? Ich meine, kannst Du dünne Geschichten dicke machen?

Goodwill
11.10.2001, 01:50
@ das L: Nenn«mich nicht das, nenn«mich der. Soviel Zeit muss sein.

Murmel
11.10.2001, 01:50
Hey! Das ist ja Kabarett!

vir
11.10.2001, 01:50
Was meint es wohl mit 'Grossvisiere'? Wahrscheinlich die Klappen an den Helmen der Motorradeskorte.
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Ultra posse nemo tenetur

Andrea Maria
11.10.2001, 01:50
Goodwill, sei gnädig, das arme L nennt sich doch selber ' das L'. Es muss echt schwer sein für das L. Zweidimensionale Wesen können sich doch auch keine Kugeln vorstellen.
(Beitrag wurde von Andrea Maria am 10.10.2001 um 18:14 Uhr bearbeitet.)

oliverk
11.10.2001, 01:50
Eine Art
Forum gehört.
(Hier stand, daß Schröder beim Reden zugucken evtl. in ein anderes Forum gehört. Man muß das nicht so sehen.)

(Beitrag wurde von oliverkschweinoch am 10.10.2001 um 18:29 Uhr bearbeitet.)

das L
11.10.2001, 01:50
An Goodwill und Anna Maria!
Lieber Goodwill, ich will in Zukunft der zu dir sagen oder heißt es dann derzen, egal, einerseits um quasi Goodwill zu zeigen und um andererseits, liebe Anna Maria, zu beweisen, dass selbst zweidimensionale Wesen bzw. zweidimensional denkende Wesen lernfähig sind. (Was sind eigentlich zweidimensional denkende Menschen? Die, die nur von zwölf bis Mittag denken?)

das L
11.10.2001, 01:50
Moment oliverkschweinoch, ich habe nie behauptet, dass ich auf die Bühne gesehen habe während er spricht!!!

oliverk
11.10.2001, 01:50
Oh, ich habe das so verstanden.
Hast Du ihn dann beim Bierschlückchentrinken gesehen? Hast Du doch, oder?
(Außerdem sei er ins Schwitzen gekommen; hast Du das gerochen?)
(Beitrag wurde von oliverkschweinoch am 10.10.2001 um 18:31 Uhr bearbeitet.)

das L
11.10.2001, 01:50
Ja, das habe ich gesehen, denn ich stand hinter der Bühne und von da aus konnte man herrlich die versammelten Gorillas und Budenzauberer betrachten, aber nicht auf die Bühne sehen.
Er hatten Perlen auf der Stirn und ausserdem entblößte er sich seines Jacketes
(Beitrag wurde von das L am 10.10.2001 um 18:35 Uhr bearbeitet.)

oliverk
11.10.2001, 01:50
Tschüß.

Andrea Maria
11.10.2001, 01:50
Ich heisse nicht Anna Maria.

das L
11.10.2001, 01:50
Just in diesem Moment bemerkte ich meinen unverzeihlichen Fehler....Ich bitte um Vergebung

Andrea Maria
11.10.2001, 01:50
Gewährt.