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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spielberg, Steven



Knallgaszelle
24.09.2001, 20:44
Es war einmal vor 3 Jahren im Staat New York auf der Insel Long Island im kleinen East Hampton, da spielte ich eines Abends im Abschlusskonzert des Kammermusikkurses, der dort stattgefunden hatte. Ich spielte und spielte und bemerkte plötzlich in einer der letzten Reihen ein Gesicht, das mir verdächtig bekannt vorkam. Das Gesicht bzw. dessen Besitzer hatte zwei Kinder dabei, einen Jungen und ein Mädchen im Alter von ca. 6 und 8 Jahren. Wie ich so weiter spielte und spielte, fiel es mir plötzlich wie Schuppen aus den Haaren: Der Zuhörer mit der blauen Stirnkappe und der grauen Seefahrermähne war niemand geringerer als STEVEN SPIELBERG. Vor Schreck hätte ich mich beinahe verspielbergt.
Und wer jetzt kommt und sagt, 'och möööönsch, es gibt viele die so aussehen wie Herr Spielberg, das muss er doch nicht unbedingt gewesen sein, was will DER denn überhaupt in so einem Scheiß-Klassik-Konzert', werden schnell eines besseren belehrt: Ich erfuhr direkt danach vom Leiter des Kurses, übrigens kein geringerer als der nicht gerade unbekannte Geiger Itzhak Perlman, dass es sich tatsächlich um Steven Spielberg handelte, dass dieser in East Hampton sein Nachbar sei und darüber hinaus einer der spendabelsten Sponsoren dieses Sommerkurses. Als ich in der Pause mit meinem Fotoapparat auf dem ganzen Gelände rumrannte, um eventuell ein Autogramm von Spielberg zu erhalten und mir sagen zu lassen, dass ich ja ach so toll gespielt hätte, war der werte Herr leider schon über alle Berge verschwunden, wahrscheinlich um seine Kinder ins Bett zu bringen.

Ignaz Wrobel
24.09.2001, 20:49
So kann`s gehen in der Welt. Nett. Den Kalauer mit den Schuppen aus den Haaren kann ich mir auch nie verkneifen, darum kann ich jetzt auch leider nicht drüber herziehen. Und 'verspielbergt' - naja, geschenkt.

Murmel
24.09.2001, 20:59
Ich verabscheue den Namen, denn ich bin ab heute pc!
PS: Schöne Geschichte.

Larry Erbs
24.09.2001, 21:23
Nette Geschichte.
Es gibt wirklich viele Menschen die so aussehen: Grad vorgestern habe ich in der U -Bahn einen Spielberg gesehen. Grauer Bart Brille, verschmitzter Blick. Die Kappe hätte es perfekt gemacht.
Verspielbergt es sich denn so leicht wenn man einen Prominenten im Publikum erblickt? Am besten wohl man schaut gar nicht hin, nimmt nur die amorphe hüstelnde Masse wahr.
Die Kappe hätte er wenigstens abnehmen können.

400 Betten
25.09.2001, 14:56
Du lässt Dir Autogramme auf deinen Fotoapparat geben?
interessant!
ja, warum eigentlich nicht?

Ruebenkraut
25.09.2001, 20:15
Was für ein Instrument spielt eine Knallgaszelle?
Kann man Blasinstrumente auch mit Knallgas spielen, oder klingen die dann anders?
Fragen.

Doctor Subtilis
25.09.2001, 20:39
Da die durchschnittliche Molekülmasse von Knallgas weit unter der von Luft liegt (meinetwegen auch Ausatemluft), werden die Blasinstrumente mit Knallgas gespielt höher klingen. Analoger Effekt wie bei der Heliumstimme.
In einer Knallgaszelle wird Knallgas durch Elektrolyse von Wasser gebildet. Da reines Wasser den elektrischen Strom nur mangelhaft leitet, muß beispielsweise etwas Säure oder Lauge zugesetzt werden.
Angesichts der gegenwärtigen Weltpolitischen Lage sollte jedoch von verantwortungsbewußten Künstlern auf Experimente mit Knallgas in vollbesetzten Konzertsälen verzichtet werden.

lola lernt
25.09.2001, 21:42
.

Der Minnen vederspil Isot
25.09.2001, 21:46
seid ihr irre? das ist die schlampigste lausigste geschichte hier, hinter den sieben gurken bei den sieben schurken freilich gibt es noch tausende schlechtere als sie

Klede
03.02.2003, 18:26
Einen Grossteil der letzten Monate meiner Collegezeit verbrachte ich in einer alten stinkigen Garage. In der Garage waren mehrere Videoschnittplaetze untergebracht, ich glaube, es waren fuenf. Alle Schnittplaetze waren 24 Stunden am Tag besetzt, man war nie allein in der Garage. In den Schnittpausen trank man mit den anderen Bier (Es war Brauch, einen 30er Traeger "Pabst Blue Ribbon" mitzubringen, wenn man in der Garage auftauchte), rauchte Drogen und redete: z.B. mit Brantley, die jeden Tag neue Spangen, Bueroklammern und anderes Zeug in ihren Haaren stecken hatte. Oder mit Kevin, der sehr seltsame Animationen machte, die er mit noch seltsamerer Musik unterlegte und von denen ein Maedchen einmal eine Panikattacke bekam. Kevin stank fuerchterlich. Wenn er in der Garage war, versuchte jeder, so weit wie nur moeglich von ihm entfernt zu sitzen. Neben ihm zu sitzen war nur Verschnupften oder Besoffenen moeglich, mit klarem Kopf und klarer Nase hielt das keiner aus. Dann war da noch Matt, Kevins Mitbewohner, der an einem abendfuellenden Science Fiction Film arbeitete. Die Filmnegative entwickelte er selbst, zu Hause, in seiner Badewanne. Matt stank auch furchtbar, wenn auch nicht so schlimm wie Kevin, der aber auch mehr rauchte und trank, und jetzt wird mir gerade zum ersten Mal klar, warum beide stanken: die konnten ja ihre Badewanne nicht benutzen! Waere jedenfalls eine Erklaerung. Egal, insgesamt waren wir eine Gruppe von ca. 20 Leuten, die ein erklaertes Feindbild hatte: Mark.

Mark war ein Hassobjekt, aus mehreren Gruenden: zum einen war er wirklich ein Idiot, ein Angeber und Unsympath. Zum anderen hatte er sehr viel Geld, grosses Organisationstalent und einen starken Willen, eine beneidenswerte Kombination. Mark hatte ausserdem einen grossen Besetzungscoup gelandet: Jessica Capshaw, Steven Spielbergs Tochter, spielte die Hauptrolle in seinem Filmchen. Wir anderen besetzten uns gegenseitig oder versuchten die Leute, die bei den Theatercastings keine Rolle landen konnten, zu ueberreden fuer umsonst ein paar Tage ihres Lebens fuer uns zu opfern. Kevin hatte das mit dem Casting ganz aufgegeben und sich auch deshalb auf Animationen konzentriert. Mark hingegen hatte nicht nur Jessica Capshaw, sondern jede Menge guter Theaterschauspieler nicht etwa ueberredet, in seinem Film mitzuspielen, nein, er hatte sie einfach bezahlt. Darueber hinaus hatte er eine professionelle Crew, Catering, alles, wovon wir in der Garage traeumten. Ausserdem liess er seinen Film natuerlich in irgendeinem professionellem Studio schneiden und musste deshalb nie mit den anderen Stinkern in der Garage sitzen.

Gegen Ende unseres letzten Semesters hatten wir in der Garage beschlossen, ein kleines Filmfestival zu organisieren, zu dem wir auch Mark einluden. Mark schlug die Einladung aus, weil er seine eigene Vorfuehrung haben wollte, schliesslich erwarte er "ein paar hundert Leute". Von unserem Festival ist mir wenig in Erinnerung geblieben, da zu viel Scotch. Ich weiss aber noch, dass Brantleys Puppenfilm ueber den Gebaermutterkrebs ihrer Mutter gezeigt wurde; an einer Stelle brach einer der Puppen der Bauch auf und schwarze Masse glubberte hinaus. Ein kleiner Junge im Publikum fing an zu weinen, als er die Szene sah. Ansonsten war es eher still.

Marks Vorfuehrung fand einen Tag spaeter statt, und natuerlich gingen wir alle hin, in der Hoffnung, dass Marks Film sich als komplettes Desaster rausstellen wuerde. Direkt vor mir sass Jessica Capshaw, die ich fluechtig von ein paar Partys kannte, mit ein paar Freunden. Sie entschuldigte sich, etwas ueberhastet und aufgedreht, schon fuer den Film, bevor er ueberhaupt gezeigt wurde. Kurz vor Beginn des Films hielt Mark dann noch eine unglaublich schleimige Dankesrede, die mir so peinlich war, dass ich mich ablenken musste und anfing, das Publikum zu betrachten. Ein paar Reihen hinter mir sass Jessicas Stiefvater: Steven Spielberg, neben ihm seine Frau Kate Capshaw. Spielberg hielt eine kleine, vollkommen durchschnittliche Hi8 Kamera in seiner Hand, mit der er anscheinend den Auftritt seiner Tochter aufnehmen wollte, was ich ruehrend fand. Marks Film war dann wirklich scheisse, aber leider unspektakulaer scheisse, was uns den Wind aus den Segeln nahm. Gnaedigerweise war das Werk, eine alberne Film Noir Parodie nicht laenger als 20 Minuten. Jessica Capshaw musste jedesmal, wenn sie sich auf der Leinwand sah, kichern und ihren Freunden erklaeren, wie peinlich ihr das Ganze sei. Als der Film vorueber war, rannte sie sofort zu ihren Eltern, die sie beide in den Arm nahmen. Steven Spielberg und seine Frau schienen stolz zu sein, sie laechelten breit und klopften Jessica auf die Schultern. Kurz danach verliessen die drei den Vorfuehrraum. Ich blieb noch laenger, weil es ein kostenloses Weinbuffet gab.

Goodwill
03.02.2003, 19:35
Das ist ja nun eine etwas bessere Spielberg-Geschichte. Zum einen, weil ganz viele verschiedene Drogen und eine fiese Gebärmutterkrebsszene drin vorkommen. Zum anderen präsentiert der erste Absatz am Ende eine überraschende Wendung, und dann treten noch verschiedene Stars auf. Spielberg dreht sogar einen Film, was man einerseits von ihm erwarten würde, aber nicht so.

Da bin ich doch wieder glücklich.

Minnie
13.02.2003, 14:07
Heinecken? FUCK THAT SHIT! PABST ! BLUE ! RIBBONS !