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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prince (im Nell's)



Cookie
09.09.2001, 19:43
Es war irgendwann Anfang der achtziger in NY. Ich war dort zum ersten mal mit meinen blonden Freundinnen und wir hatten eine wilde Zeit im 'World' 'MK' und im 'Nells'. Ich habe sogar die Ramones gesehen in einem Proll Club in New Jersey, wo uns der besoffene Cocain Dealer auf dem Weg zurück mit seinem Auto fast das Leben ausgeblasen hätte, aber das ist eine andere Geschichte.
Wir gingen jeden Montag zur Amateurnight ins Nell`s. Dort machten ungemein begabte aber unbekannte junge Menschen, fast ausschließlich Schwarze, Musik. Uns fiel ein kleiner Mann auf, der in Begleitung den Club betrat und sich an den Nebentisch setzte. Der Kleine war merkwürdig bunt gekleidet und hatte eine lustige Turmfrisur, die mit einem Turban hochgebunden war, wo oben die Haare rausstanden. An unserem Tisch ging ein Geraune und Gezischel los, dem heraus zu entnehmen war, daß der kleine mit der Turmfrisur Prince war. Ein guter Witz, ich lachte kräftig mit. Die jungen Amateure spielten ein Princestück und Prince stand auf und ging zu den Musikern. Das Ganze muß man sich so sofaloungemäßig vorstellen, die Musiker standen einfach mitten im Raum, die Leute lümmelten auf den schönen alten Sofas herum, sehr intim und entspannt. Prince wechselte ein paar Worte mit den Musikern, der Gitarrist gab ihm die Gitarre und Prince begann zu spielen. Ein Lied, dessen Titel mir jetzt nicht mehr einfällt und der Sänger sang das Princestück, von Prince auf der Gitarre begleitet und er gab sein Leben und die Leute tobten und danach gab Prince die Gitarre zurück und setzte sich wieder an seinen Tisch. Es ging natürlich ungemein cool und lässig zu, als würde das alle naslang passieren, keiner starrte Prince an, niemand kam zu ihm hin und wollte ein Autogramm, aber die Stimmung war getragen von diesem großen Moment, der so unaufgeregt vor sich ging und nach einer Weil stand Prince auf und verließ mit seiner Posse genauso unaufgeregt und unbeachtet den Club.

Viktor
09.09.2001, 20:11
ich gratuliere. läßt sich das nicht vermarkten? natürlich spinnen beide, aber während michael jackson ein hornochse ist, ist prince einfach ein musikalisches genie. das war die begegnung deines lebens!

Ignaz Wrobel
10.09.2001, 23:41
Abgesehen vom angeberischen Anfang (meine wilde Zeit in NY mit meinen blonden Freundinnen) eine sehr schöne Geschichte.

Viktor
11.09.2001, 10:10
korrekt, Kollege Wrobel! Eine Blondie hätte genügt, Cookie!

James Dean Brown
11.09.2001, 14:03
Notiere: nur eine blonde Frau pro Geschichte erlaubt, bzw. Blondie als Nebenrolle in einer Pappenstory.
Möchte vorschlagen, dass der harte Kern der Loungerocker an irgendeiner Stelle in diesem Forum eine Kolumne eröffnet, in der die Goldenen Regeln für das Verfassen von Paparazzengeschichten erläutert werden. Nehme an, der Strang wird gen Unendlich tendieren. Bin gespannt.
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Fussnote

Reverend Tex
11.09.2001, 14:31
Gibts schon, musst nur suchen

James Dean Brown
11.09.2001, 14:58
Ein bissl Hilfe, Rev, wünsch' ich mir: Suchbegriff?

Herr Genista
11.09.2001, 16:05
Goldene Regel Nummer eins: wenn das eigene Geschichtlein unbeachtet absinkt, nicht beleidigt reagieren, nicht penetrant werben. Auch nicht verdeckt. Und gar nicht unter anderen Strängen.
Oder verstehe ich Herrn Brown falsch?

DerCaptain
11.09.2001, 16:10
Kuck mal hier:
http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=3712
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'd'oh!'

Cookie
12.09.2001, 09:52
Habe gestern vergeblich versucht zu antworten, aber der virtuelle Knopf war nicht zu drücken. Heute sieht die Welt ganz anders aus. New York ist nicht mehr das, was es mal war. Trotzdem meine Antwort:
Hier wird man gestreichelt, wenn man was schönes geschrieben hat und gezwickt, wenn nicht.
Was denn Angeberei. Ich als Mädchen darf doch von meinen blonden Freundinnen sprechen. Immerhin waren sie meine einzigen blonden Freundinnen. Das ist doch eine Erwähnung wert und außerdem sind sie nicht nur blond, sondern auch noch cocainsüchtig, was uns fast das Leben gekostet hätte. Und eigentlich war nur die eine Blonde meine Freundin und die anderen ihr blonden Freundinnen, das hat SIE betont und deshalb hab ich das auch getan. Wobei es über meine blonden Freundinnen, besonders die eine, viel mehr zu erzählen gibt, als über Prince, der ja nur ein bißchen Gitarre gespielt hat. Deshalb ist es das mindeste, daß sie wenigsten Erwähnung finden, auch wenn sie nicht Gitarre spielen können und nicht einmal semi-berühmt sind. Meine blonden Freundinnen.

James Dean Brown
12.09.2001, 16:02
Lieber Herr Genista, ich darf Sie doch weiterhin siezen, Sie haben mich ganz richtig verstanden, denn schon Ihre Goldene Regel Nummer Eins beinhaltet vier Gesetzte, die ich zugegebenerweise nur teilweise befolgt habe, und das hat seine Gründe:
1) Beleidigt bin ich keineswegs, vielmehr unsanft auf den Boden der Tatsachen aufgeprallt, denn wenn man mit der ehrbaren Absicht des Forum-Amüsements an einer Breitseite Zeilen herumschraubt und feststellen muss, dass Reaktionen gänzlich ausbleiben, die Stories der Harcoreloungisten jedoch - egal welche Qualität sie entfalten - mit schöner Regelmässigkeit vom Esprit der Kollegen überschüttet werden, erinnert mich das bloss daran, dass wir als Heranwachsende im jugendlichen Überschwang auch immer versucht haben, 'uns mit blöden Witzen gegenseitig zu übertrumpfen', was zuweilen den faden Beigeschmack des Monokulturellen, ja Nerdigen (beispielsweise einer ungaren, verschworenen Drum& Bass-Gemeinschaft) hervorruft, also tritt ganz legitim 2) die Penetranz der Werbung in Kraft, denn ich bin nur bedingt für das Monopolistische und ausserdem in San Narciso ganz unangenehm von Werbern umzingelt, deren Aura automatisch die Kreationen aller Lebensentwürfe durchdringt. 3) Verdeckte Penetranz kompensiert sich gegenseitig, tendiert also gegen Null und 4) im Forumsdschungel durchdringen sich die Stränge permanent, weshalb es ratsam ist, hin und wieder eine Erbsenspur aus Kommentaren zu legen, um den Heimweg zur eigenen Kolumne leichter zu finden.
Wenn Sie lieber unter sich bleiben wollen, kann ich Ihnen den Gefallen leider nicht tun.
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'Zum Nachdenken anregen', wie es die Schlagersänger formulieren.

Herr Genista
12.09.2001, 16:30
Ist Ihnen, Herr Braun, schon der Gedanke gekommen, daß Ihre zu lange Geschichte halt einfach keinen Anklang findet?
Grade ich bin in bester Position, sowas zu schreiben, denn ich habe hier zwo Geschichten geschrieben. Und beide sackten sie wie die Steine.
Wenn hier nur selbstreferentielle Nerds schreiben, ist es wohl das Beste, Sie probierns woanders. Wenn Ihnen jedoch hier Substanz vorhanden zu sein scheint, dann bemühen sie sich doch, selbst welche beizusteuern, anstatt äußerst subtile Hinweise auf eigene Geschichten überall drunterzumüllen. Eigenlob und -werbung wird hier nämlich eher säuerlich zur Kenntnis genommen und durchaus durchschaut.
Weitere Debatten bitte per Mail oder gar nicht, hier jedenfalls stört es.

Cookie
12.09.2001, 16:55
Geht euch woanders streiten. Habt ihr keine Manieren?

Frau H aus B
12.09.2001, 17:15
(Auch ich gehöre vermutlich in James Dean Browns Augen zur Gruppe der 'Hardcoreloungisten'. In den letzten Tagen schrieb ich lobende Kommentare zu Geschichten von Camilla, Rapsak, Nu del Wolga und Poser Rosenberg. Zwei davon sind Debütanten, die anderen beiden schreiben hier nur sporadisch. Ich kenne alle vier nicht und kenne auch niemanden, der sie kennt. Ich habe zu diesen Geschichten etwas geschrieben, weil sie mir sehr gut gefielen, nicht, weil ich wem auch immer einen Gefallen tun wollte. Zu Ihrer Geschichte, James Dean Brown, schrieb ich nichts, weil ich sie viel zu langatmig und selbstbezogen fand, weil sie etwa zu zwei Dritteln aus einem Exkurs über elektronische Musik bestand, der allenfalls für Hardcorenerds genießbar war und weil die Schilderung der eigentlichen Begegnung in meinen Augen diese Mängel nicht aufwog. Ebenfalls als sehr unangenehm empfand ich Ihre Art der Präsentation: Sie sind der einzige in der Geschichte des Forums, der seinen Strang mit einem separaten Ankündigungsposting eröffnet hat. Sie sind auch der einzige, der seine Geschichte aufdringl’ch beworben hat. Spätestens an diesem Punkt wäre mir jeder positive Kommentar vergangen, wenn ich denn vorgehabt hätte, einen zu schreiben.
Es geht wirklich zu weit, die versammelten Forumisten hier aus gekränkter Eitelkeit der Vetterleswirtschaft zu zeihen. Das ist billig. Und was Ihr beleidigtes Getue unter Cookies Prince-Begegnung zu suchen hat, möchte ich auch mal wissen. Zurück zum Thema dieses Strangs.)

Frau H aus B
12.09.2001, 17:23
Oh, Kreuzposting.
Ja. Nein. Entschuldigung, Cookie.

Cookie
12.09.2001, 17:25
So ist es, vielen Dank Frau H.
JDB ist ein jämmerlicher Whimp. Er soll sich seine Unterhose über die Ohren ziehen. Das hätten zumindest meine blonden Freundinnen mit ihm gemacht.
Geh dich schämen!!!Pfui

Cookie
12.09.2001, 17:27
hihi, schon wieder

Reverend Tex
12.09.2001, 18:02
Ausserdem sagt die Zahl der Postings unter den Introgeschichten nichts über die Qualität der Geschichte.
Lies mal den bizarren Kampfstrang Klaus Lage, nicht den von bastifantasti, sondern den von akbrehm, oder Die Doofen am Hamburger Flughafen

James Dean Brown
12.09.2001, 18:11
Cookie, genau das habe ich vorhin jemand anderem geraten (schämen).
Ich entschuldige mich für mein themenverfehltes Eindringen, möchte Sie aber noch rechtzeitig davor warnen, mit Ihrem Dissing nicht den selben Fehler wie ich zu begehen, nämlich den, mit verfehlten Mitteln und aller Macht die Aufmerksamkeit des Forums auf Ihre Geschichte zu lenken.
Habe einiges dazugelernt. Auch deswegen bin ich hier. Natürlich aber in erster Linie, um mich an Promibegegnungen zu vergnügen, wie die Ihre. Das schleime ich jetzt nicht so vor mich hin. Denn die Begebenheit ist ein Klassiker; zu schön um wahr zu sein. Alle Musikliebhaber wünschten sich, so etwas selbst zu erleben.
Eins noch: hätten mir Ihre blonden Freundinnen meine oder ihre eigenen Unterhosen über den Kopf gezogen?

Cookie
12.09.2001, 18:25
So ists brav JDB. Aber von Verbrüderungen bitte ich abzusehen.
Natürlich hätte sie dir DEINE Unterhose über die Ohren gezogen, denn meine blonden Freundinnen tragen NIE Slips und wenn, dann wären sie zu klein, um deine Ohren zu bedecken.

James Dean Brown
12.09.2001, 18:43
Keine Angst vor Verbrüderung, -schwesterung, -schwippschwägerung; als Gewohnheits-Einzelner komm' ich mit son Zeugs nicht zurecht. Deine funky Restinformation muss ich aber erst mal voll verdauen, das ist ja echt total spannend, wie die kleinen Gören heutzutage so auf den Putz hauen.
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'That was a little bit more information than I needed to know, but go right ahead' (Mia)

mandat c
28.03.2006, 09:53
Habe heute faz.net gelesen. Als ich dann "quetschsäuselsüffigste" las, dachte ich an dieses Forum, ich weiß auch nicht warum.

Aber warum ist Hitler mit Walter Moers befreundet? Und wie spricht man "funkateersmäßig" richtig aus? Ihr Neologisten, helft!

"Auch auf der seit ein paar Tagen ordentlich die Hauptverkehrswege der öffentlichen Meinung rauf- und runtergefeierten neuen Prince-Platte „3121” gibt es wieder funkateersmäßig knallende, dabei schön flauschekissendick abgedumpfte Bässe, viele DJ-freundliche Trödel- und Hoppeltempi und Snaredrums zum Nervöswerden. „Thirtyone-Twentyone” wird überzeugend zur quetschsäuselsüffigsten Hausnummer der Popmusik seit Grant Harts melancholischem „Twentyfive-Fortyone” erklärt, Quaken geht in Kratzen über, der Meister schnört mal, dann wieder fistelt er, alles tropft und wirft Blasen, wie und wo es soll, die Suppe lebt, und die Lyrik ist immer noch so seltsam und orthographisch zerfisselt wie früher, wie stets: „Gonna b so much fun, 31 21, that's where the party b” - Prince dichtet so schräg, wie Hitler bei Walter Moers im Comic redet, der dort gut mit ihm befreundet ist und ihn jovial „Pränz” nennt."

DerCaptain
29.03.2006, 02:19
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