Fischer, Joschka (Begegnung in Berlin)

[Maza]

Gestern habe ich ihn im Fernsehen gesehen, und da fiel mir die kleine Geschichte wieder ein. Ich streifte durch Berliner Gassen, da kam mir ein mittelgroßer, schmaler, grauhaariger Mann mit einer Plastiktüte (!) entgegen, leger gekleidet in Jeans und T-Shirt. Er hatte ein Handy am Ohr und als er sich mir näherte hörte ich wie er dort hinein sprach: 'Was? Ach so, ja fröhliche Pfingsten. Ich komme schon ganz durcheinander und weiß gar nicht mehr, welch ein Tag eigentlich ist.' Dann war er vorbei, der Joschka Fischer, und ließ mich in sehr melancholischer Stimmung zurück.

[Ignaz Wrobel]

Maza, Sie verstehen zu überraschen. Gestern noch lang und lustig, heute kurz und melancholisch. Der Aussenmister wurde schon öfter in Berliner Gassen paparazzt, insbesondere wenn er zum Geldautomaten läuft. Was machte Sie so melancholisch? Daß er nicht wußte, daß Pfingsten war? Geht mir auch häufig so.

[Maza]

Lieber Ignaz, dann werde ich ab sofort auch melancholisch, wenn ich an Sie denke.
Ist das nicht traurig, ganz allein, mit einer Plastiktüte (!), ohne seine junge Gattin und er weiß nicht, welcher Tag ist - der BUNDESAUSSENMINSTER? Während andere planschi-planschi mit ihren adeligen Geliebten machen. Okay, es war nicht zeitgleich, aber tut hier nichts zur Sache. Ich werde immer melanchölischer, je mehr ich drüber nachdenke.

[James Dean Brown]

Melancholie schreibt die schönsten Geschichten. Kinderlieder haben auch einen melancholischen Anteil in ihrer Harmonik und landen in transformierter Form, egal, welchen Stil sie dann vertreten, in jeder Hitparade. Soll die Fans wahrscheinlich an ihre verlorene Jugend erinnern.
zieht sich, melancholerisch geworden, zurück

[Edding Kaiser]

Maza ist primstens.
Fein, dass sie geblieben ist.
(Beitrag wurde von Karlo Tobler am 06.09.2001 um 17:55 Uhr bearbeitet.)

[Maza]

Vielen Dank, Herr Tobler! Obwohl ich langsam misstrauisch werde, weil alle so nett zu mir sind. Nein, ich bin nicht Julia Mantel und ich bin auch kein Pseudonym. Sie können also ruhig sagen, was Sie wirklich denken. Huch, ich fürchte, ich bin schon pappen-paranoid.

[Yvonne Caldenberg]

Schöne Miniatur, wo doch sonst die meisten Minitexte hier gar nichts taugen, der aber schon. Etwas irritieren mich die 'Berliner Gassen', die gibt es doch kaum, oder war es tatsächlich im Nikolai- oder Scheunenviertel, wo der Minister seine Tüte trug?
Ich wusste auch nicht, dass man sich fröhliche Pfingsten wünscht - ich habe das noch nie gewünscht und mir ist's auch noch nie gewünscht worden. Werde versuchen, nächsten Pfingsten (wann?) einmal daran zu denken.

[Ignaz Wrobel]

Frau Caldenberg, Sie werden im Buchforum (und nicht nur da) vermißt! Über die Gassen bin ich auch gestolpert.
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Buchforum - Da wird auch mal gekuschelt

[Maza]

Okay, es war natürlich irgendeine breite Straße in Berlin, ich hatte mir eine gewisse literarische Freiheit erlaubt. Ich werde mich künftig an die Wahrheit und nichts als die Wahrheit halten (wie die anderen hier auch).
Herr Wrobel, Ihre Marketingaktionen in allen Ehren. Aber ich finde Ihre Werbeeinblendungen tragen etwas dick auf. Als Praktikantin schlage ich vor:
Buchforum - da wird auch mal gemauschelt.

[DerCaptain]

Buchforum - da wird auch mal geschnackselt
<font size=1 color='#aaaaaa'>Gloria v. Tut u. Tatnix</font>
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'd'oh!'

[DerCaptain]

Herr Hausmeister, hier geht ja garnix mehr! Ich verlange Mietminderung!
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'd'oh!'

[Angelika Maisch]

Käptn, was beschwerst du dich denn? Du bist doch selber schon die halbe Miet.

[DerCaptain]

Gnagnagnagna!
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'd'oh!'

[Angelika Maisch]

ruhig, Brauner. Ganz ruhig.
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Das Bücherforum. Da geht die Post ab.

[ragnar]

Fischer geht wirklich zum Geldautomaten? Ich habe immer geglaubt, dass die lieben Politer ihre Kohle von einem Panzerwagen mit Polizeischutz, direkt aus der nächsten Landeszentralbank geliefert bekommen. Wahrscheinlich haben die Ereignisse um die diskreten Geldschiebereien hier in Hessen meinen Realitätssinn etwas eingedrübt.

[Bartholmy]

'eingedrübt' und 'Hessen' - super.
Politiker gehen nur zu sog. 'toten Geldautomaten' in die sie geheime Botschaften an fremde Mächte einspeisen, fremde Mächte, die dann ihren aufwändigen Lebensstil finanzieren (Gräfinnen, Mallorca usw.)