ingwer
02.09.2001, 18:06
vor einigen jahren sah ich mich genötigt, die haushaltskasse durch einen mies bezahlten aushilfsjob aufzubessern. heutzutage würde man mich als 'object-managerin' adeln, damals nannte man mich schnöde 'putze'.
mein arbeitsbereich war der hausflur eines fünfgeschossigen neubauhauses in berlin-charlottenburg. nicht irgendeines hauses, sondern das haus in dem nena inkognito wohnte, wie mir die hauswartsfrau mit glänzenden augen mitteilte.
ich erfuhr gegen meinen willen, dass es sich bei nenas domizil um eine irrwitzig teure dachwohnung mit tausend zimmern handelte. den (sehr edlen) teppich, den der vermieter vorgesehen hatte, hatte die schlagersängerin herausgerissen und durch parkett ersetzten lassen. einfach so.
putzen kann ja eine recht kontemplative tätigkeit sein. nicht aber, wenn man bei jedem wischmob eintauchen über den popeligen stundenlohn zürnt. irgendwann plagte mich schlimmer sozialneid. hatte diese frau überhaupt schon mal ehrliches geld verdient? ich überlegte, was ich der frau unhöfliches sagen könnte, wenn sie mir über den weg laufen würde. vielleicht: 'hier ist frisch gewischt, passen sie doch auf wo sie hintreten' oder was man in meiner position halt so sagt.
der witz nur war: in dieser ganzen zeit habe ich sie nicht getroffen. nie war sie zu hause! kein laut war hinter ihrer wohnungstür zu vernehmen. meine zwangsgedanken nahmen zu und ich errechnete, wie viel geld der aufenthalt in einer so teuren wohnung pro sekunde kosten würde. verschwendung, ganz üble verschwendung! ich an ihrer stelle würde nur zu hause sitzen, um nur ja kein geld zu verschenken, dachte ich damals.
schrecklich, ich weiß.
ganz am ende traf ich sie dann doch einmal, glaube ich zumindest. ich kratzte grad ein olles türken-tag von der glasscheibe der haustür, als aus der tiefgarage ein geräumiges auto geschossen kam. am steuer saß eine frau mit sonnenbrille und kopftuch, hinten zwei kleinere kinder. (von der 'aufzug mit tiefgaragenkombination' haben prominente wahrscheinlich von deutschen terroristen gelernt.)
ich will mal hoffen, dass es tatsächlich nena war, sonst wäre meine paparazzi-geschichte vielleicht doch etwas zu dünn.
mein arbeitsbereich war der hausflur eines fünfgeschossigen neubauhauses in berlin-charlottenburg. nicht irgendeines hauses, sondern das haus in dem nena inkognito wohnte, wie mir die hauswartsfrau mit glänzenden augen mitteilte.
ich erfuhr gegen meinen willen, dass es sich bei nenas domizil um eine irrwitzig teure dachwohnung mit tausend zimmern handelte. den (sehr edlen) teppich, den der vermieter vorgesehen hatte, hatte die schlagersängerin herausgerissen und durch parkett ersetzten lassen. einfach so.
putzen kann ja eine recht kontemplative tätigkeit sein. nicht aber, wenn man bei jedem wischmob eintauchen über den popeligen stundenlohn zürnt. irgendwann plagte mich schlimmer sozialneid. hatte diese frau überhaupt schon mal ehrliches geld verdient? ich überlegte, was ich der frau unhöfliches sagen könnte, wenn sie mir über den weg laufen würde. vielleicht: 'hier ist frisch gewischt, passen sie doch auf wo sie hintreten' oder was man in meiner position halt so sagt.
der witz nur war: in dieser ganzen zeit habe ich sie nicht getroffen. nie war sie zu hause! kein laut war hinter ihrer wohnungstür zu vernehmen. meine zwangsgedanken nahmen zu und ich errechnete, wie viel geld der aufenthalt in einer so teuren wohnung pro sekunde kosten würde. verschwendung, ganz üble verschwendung! ich an ihrer stelle würde nur zu hause sitzen, um nur ja kein geld zu verschenken, dachte ich damals.
schrecklich, ich weiß.
ganz am ende traf ich sie dann doch einmal, glaube ich zumindest. ich kratzte grad ein olles türken-tag von der glasscheibe der haustür, als aus der tiefgarage ein geräumiges auto geschossen kam. am steuer saß eine frau mit sonnenbrille und kopftuch, hinten zwei kleinere kinder. (von der 'aufzug mit tiefgaragenkombination' haben prominente wahrscheinlich von deutschen terroristen gelernt.)
ich will mal hoffen, dass es tatsächlich nena war, sonst wäre meine paparazzi-geschichte vielleicht doch etwas zu dünn.