honz
03.08.2001, 23:39
Ich mach hier mal was ganz Eitles: Ich kopiere mal meine Geschichte die ich ganz am Anfang meiner Pappenzeit noch verschämt im Josachka Fischer Strang versteckte und mach einen neuen Starng auf. Ich finde Töpfer hat das verdient und außerdem brauch ich das jetzt, eine kleine Befriedigung eigener Eitelkeit.
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Als ich noch als Anbinder auf einem alten Fahrgastdampfer auf der Spree fuhr charterte der damalige Senator Hassemer die betagte alte Damen namens 'Heinrich Zille'. Es ging um die Vorstellung
eines neuen Logos für die Berlin Tourismus Marketing, dabei
sollten sich die Gäste die Regierungsbaustellen anschauen. Der
damalige Bauminister Klaus Töpfer war auch an Bord.
Das spannende an der Sache war, daß Töpfer überhaupt keinen
Bock auf diese Präsentation hatte, er versuchte Hassemer wo
es nur ging zu vermeiden, was auf einem Schiff nicht ganz einfach
ist. Irgendwann einmal stand er dann direkt am Bug hinter dem
Lichtmasten vor dem Ankerspill. Kurz nach dem Reichstag
kommt die Kronprinzenbrücke, die wurde damals erst gebaut,
war noch eingeschalt und dementsprechend niedrig. Der
Schiffsführer fuhr die Strecke in diesem Frühjahr zum ersten
Mal und hatte noch gar nicht mitbekommen, daß da auf einmal
eine neue Brücke steht. Plötzlich fing er an zu schreien, dann
ging eine wildes Schornsteingelege los, und plötzlich hörte ich
einen Schrei mit 'Lichtmast' und 'holt den Minister da raus' und
sah mich nur noch matrixmäßig vom Steuerhaus Richtung
Ankerspill springen. War nix passiert, ich konnte den Mast
gerade noch umklappen - Töpfer war eh schon in Deckung
gegangen.
Dann hat Töpfer etwas saudämliches gesagt, aber gleichzeitig
war es auch so cool. Das habe ich mir gemerkt, ich weiß nur
nicht mehr was er gesagt hat.
Die Tour endete an der Hansabrücke. Dort ist es sehr grün, die
Weiden hängen über das Wasser, es war ein herrlicher Tag -
Kaiserwetter. Am Anleger liegen zwei Alkis und lassen sich die
Sonne auf den Bierbauch brezeln. Das waren keine Sandler,
sondern eher so die Marke sub-proletarischer Spiessbürger mit
Knasterfahrung. Da liegen sie also in ihren weißen
Feinrippunterhosen im Gras und hören Musik aus einem
Taschenradio, das sich der eine an sein Fahrrad montiert hatte.
Dieses Rad war vollausgestattet, mit Rückspiegeln,
Fuchsschwanz und allem, ein Kadett der Besitzlosen
gewissermaßen.
Der Dampfer legt an, ich spring an Land, mach die Leinen fest
und will den Steg ausbringen: der endet ungefähr einen halben
Meter vor dem ersten Alki. Alki 1 macht keinerlei
Anstalten sich auch nur einen Zentimeter wegzubewegen, das
Schiff natürlich auch nicht, denn das war ja schon fest
vertäut. Töpfer hat ein paar Gorillas dabei, davon kommen zwei
raus und wollen den Alki wegräumen, doch der bleibt einfach
liegen und fängt an zu grölen,' ey was wollt ihr Clowns, det is
hier öffentliches Jelände', wobei der Mann vollkommen recht
hatte. Das mussten auch die Gorillas einsehen und versuchten
es auf dipolmatische Art. Alki 1 ignoriert das einfach und dreht
an seinem Radio herum.
Alki 2 wacht auf und erkennt den Minister, der inzwischen auf
den Steg rausgekommen ist : 'Ey det is doch der Töpfer!
Mensch Wolle det is der Töpfer' und kriegt sich gar nicht mehr
ein vor Bewunderung.
Jetzt stehen beide auf und laufen nur in
Socken und Unterhosen, jeder eine Dose Hansa-Pils in der Hand
auf den Minister zu: 'Mensch Töpfer, was machstn Du hier'
etc. Töpfer geht auf die Beiden zu, die Gorillas zucken nervös,
schüttelt beiden die Hand, lehnt das angebotene Bier höflich
ab, geht einfach weiter und ruft seinen Gorillas ein 'ich geh
schon mal vor' zu.
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So, und jetzt basht mich meinetwegen.
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Als ich noch als Anbinder auf einem alten Fahrgastdampfer auf der Spree fuhr charterte der damalige Senator Hassemer die betagte alte Damen namens 'Heinrich Zille'. Es ging um die Vorstellung
eines neuen Logos für die Berlin Tourismus Marketing, dabei
sollten sich die Gäste die Regierungsbaustellen anschauen. Der
damalige Bauminister Klaus Töpfer war auch an Bord.
Das spannende an der Sache war, daß Töpfer überhaupt keinen
Bock auf diese Präsentation hatte, er versuchte Hassemer wo
es nur ging zu vermeiden, was auf einem Schiff nicht ganz einfach
ist. Irgendwann einmal stand er dann direkt am Bug hinter dem
Lichtmasten vor dem Ankerspill. Kurz nach dem Reichstag
kommt die Kronprinzenbrücke, die wurde damals erst gebaut,
war noch eingeschalt und dementsprechend niedrig. Der
Schiffsführer fuhr die Strecke in diesem Frühjahr zum ersten
Mal und hatte noch gar nicht mitbekommen, daß da auf einmal
eine neue Brücke steht. Plötzlich fing er an zu schreien, dann
ging eine wildes Schornsteingelege los, und plötzlich hörte ich
einen Schrei mit 'Lichtmast' und 'holt den Minister da raus' und
sah mich nur noch matrixmäßig vom Steuerhaus Richtung
Ankerspill springen. War nix passiert, ich konnte den Mast
gerade noch umklappen - Töpfer war eh schon in Deckung
gegangen.
Dann hat Töpfer etwas saudämliches gesagt, aber gleichzeitig
war es auch so cool. Das habe ich mir gemerkt, ich weiß nur
nicht mehr was er gesagt hat.
Die Tour endete an der Hansabrücke. Dort ist es sehr grün, die
Weiden hängen über das Wasser, es war ein herrlicher Tag -
Kaiserwetter. Am Anleger liegen zwei Alkis und lassen sich die
Sonne auf den Bierbauch brezeln. Das waren keine Sandler,
sondern eher so die Marke sub-proletarischer Spiessbürger mit
Knasterfahrung. Da liegen sie also in ihren weißen
Feinrippunterhosen im Gras und hören Musik aus einem
Taschenradio, das sich der eine an sein Fahrrad montiert hatte.
Dieses Rad war vollausgestattet, mit Rückspiegeln,
Fuchsschwanz und allem, ein Kadett der Besitzlosen
gewissermaßen.
Der Dampfer legt an, ich spring an Land, mach die Leinen fest
und will den Steg ausbringen: der endet ungefähr einen halben
Meter vor dem ersten Alki. Alki 1 macht keinerlei
Anstalten sich auch nur einen Zentimeter wegzubewegen, das
Schiff natürlich auch nicht, denn das war ja schon fest
vertäut. Töpfer hat ein paar Gorillas dabei, davon kommen zwei
raus und wollen den Alki wegräumen, doch der bleibt einfach
liegen und fängt an zu grölen,' ey was wollt ihr Clowns, det is
hier öffentliches Jelände', wobei der Mann vollkommen recht
hatte. Das mussten auch die Gorillas einsehen und versuchten
es auf dipolmatische Art. Alki 1 ignoriert das einfach und dreht
an seinem Radio herum.
Alki 2 wacht auf und erkennt den Minister, der inzwischen auf
den Steg rausgekommen ist : 'Ey det is doch der Töpfer!
Mensch Wolle det is der Töpfer' und kriegt sich gar nicht mehr
ein vor Bewunderung.
Jetzt stehen beide auf und laufen nur in
Socken und Unterhosen, jeder eine Dose Hansa-Pils in der Hand
auf den Minister zu: 'Mensch Töpfer, was machstn Du hier'
etc. Töpfer geht auf die Beiden zu, die Gorillas zucken nervös,
schüttelt beiden die Hand, lehnt das angebotene Bier höflich
ab, geht einfach weiter und ruft seinen Gorillas ein 'ich geh
schon mal vor' zu.
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So, und jetzt basht mich meinetwegen.