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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schröder-Köpf, Doris



holgersson
19.07.2001, 14:39
Es geschah im letzten Jahrhundert, genauer gesagt im Jahre 1997, als ich die Frau, die jetzt den Namen Doris Schröder- Köpf trägt, kennenlernen durfte. Ganze zwei Wochen lang habe ich sie nämlich damals gesehen, jeden Tag sogar mehrfach und fast ausschließlich mit ihr ein Büro geteilt und neben ihr am Nachbarschreibtisch gesessen.
Ich machte damals ein Praktikum beim Radiosender Antenne Bayern, und die Doris auch. Denn sie war kurz davor, nach Hannover zu ihrem neuen Freund Gerhard zu ziehen, und damit sie dort bei einem anderen Radiosender so richtig toll loslegen kann, wollte sie bei uns erfahren, wie das geht, so beim Radio arbeiten. Das hatte sie ja noch nie gemacht. Und das merkte man auch, daß sie erstens noch nie beim Radio und zweitens noch nie richtig gearbeitet hatte.
Denn den ganzen Tag hing die knabenhafte, dünne kleine Frau vor dem PC- Monitor und las sich alle dpa- Meldungen durch, die dpa im Laufe eines Tages so zu liefern imstande ist. Zwischendurch hat Doris Köpf immer telefoniert. Wenn man so will, ist ihre ausgeprägte Telefonitis das einzige äußerlich weibliche Kennzeichen an dieser zerbrechlichen Person mit dem schlimmen Dialekt. Ich hab da immer weggehört, wenn sie telefonierte, man will ja nicht so neugierig sein. Vielleicht ruft sie ja die dpa an, habe ich mir gedacht, um sich über den Mangel an Lesestoff zu beschweren.
Diese Annahme war allerdings falsch, wie ich schon sehr bald erfahren sollte. Denn eines schönen Nachmittags war Doris, die wir übrigens alle geduzt haben, nicht an ihrem Platz. Ich führte mit einer Kolligin gerade eine angeregte Unterhaltung über die abwesende Prominente, die den Tenor hatte, daß die Frau ja nicht wirklich arbeiten, sondern nur Bundeskanzlerfrau werden will, als das Telefon auf Doris Köpfs Schreibtisch klingelte. Zweimal ließ ich es klingeln, in der Hoffnung, daß Doris ganz schnell von irgendwoher gesprungen kam, um ran zu gehen. Sie kam aber nicht, also ging ich ran. Es wurde das kürzeste, eindrucksvollste Gespräch, das ich jemals am Telefon führte. Denn die Gegenseite meldete sie wie folgt: "Tach, hier Schröder am Apparat. Kann ich bitte mal die Frau Köpf sprechen?"
Noch heute bin ich erstaunt ob meiner Geistesgegenwart, einfach nur so zu sagen: "Nein, sie ist nicht im Zimmer, aber ich richte ihr aus, daß sie Sie zurückrufen soll." Und ohne eine Reaktion abzuwarten, habe ich aufgelegt.
Das hat mit dem Schröder bis heute bestimmt noch niemand gemacht!

Yvonne Caldenberg
19.07.2001, 14:52
Danke! Ein funkelndes Stückchen Information mehr: Doris kann kein Radio! Toll.

honz
19.07.2001, 14:55
Oh wow !
Noch schlimmer als Doris Dialekt ist ihr Gebiss. Es ist wie damals bei Egon Krenz, wenn man sie sieht, hat man immer Angst, daß sie einen gleich beisst.

holgersson
19.07.2001, 15:00
Ihr überdimensionales Gebiß hatte ich schon unter großen Mühen verdrängt. Jetzt taucht es wieder vor mir auf, danke schön!

Frau H aus B
19.07.2001, 15:10
Wieher!
Tschuldigung.

Reverend Tex
19.07.2001, 15:30
Nach den strengen (haha) Statuten (bitte nicht Stuten lesen), müsste die Geschichte Gerhard schröder heissen, denn Doris wurde ja beruflich paparazzt. Aber ist auch so ok, Du bist ja noch neu hier, Nils.
Sag mal, wie ist das so, eine Gans reiten?

cosmokramer
19.07.2001, 17:19
Doris erinnert mich immer unheimlich an Lothar Matthäus.
Gans reiten?
Er hatte aber doch gar nichts mit ihr!?

DerCaptain
19.07.2001, 17:40
Nee, nee, Tex, war schon korrekt. Beruflich paparazzen heisst ja interviewen oder so. Mit jemanden mehr oder weniger zwanglos in einem Büro sitzen geht völlig in Ordnung. Holgersson traf sie ja nicht zielgerichtet, weil sie prominent war, sondern nur zufällig.
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'PROTECT ME FROM WHAT I WANT'


(Beitrag wurde von DerCaptain am 19.07.2001 um 16:42 Uhr bearbeitet.)

Inge Jahn
19.07.2001, 17:58
Darf man eigentlich jederzeit aus jedem an den Haaren herbeigezogenen Anlaß eine eigene Wurst aufmachen, oder muß man vorher 'Tribut zollen.' (Du weißt schon)
Geniale Signatur, Inge.
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Inge

Inge Jahn
19.07.2001, 18:04
Beantwortet sich eigentlich von selbst.
- Tolle Geschichte übrigens.

Inge Jahn
19.07.2001, 18:05
Wahnsinn, buchstäblich.
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Inge

Julie
19.07.2001, 21:26
Darf ich hier auch noch eine Begegnung mit Gerhard Schröder und Doris Köpf reinschreiben? Er war da noch Ministerpräsident und sie noch Frau Köpf, waren aber schon offiziell liiert. Ja, und da sind die beiden im Münchner Tierpark plaudernd an uns vorbeispaziert. Mein Begleiter hat das gar nicht gemerkt, und ich muss gestehen, dass ich mich gar nicht höflich verhalten habe: Ich bin stehengeblieben, habe meinen Begleiter an der Jacke gezupft, ihm zugetuschelt, wer das ist, und dann haben wir ihnen nachgestarrt. Da waren sie schon an zwei Frauen vorbeigegangen, die sich auch gleich umgedreht hatten. Bodyguards sind mir übrigens nicht aufgefallen, nur, dass beide recht klein sind, so wie ich auch, aber ich hatte das Gefühl, dass ich doppelt so viel wiege wie Frau Köpf ...

Walter Schmidtchen
19.07.2001, 23:43
Das gleiche hat unser lieber Wolfgang Müller mal mit Hannelore und Helmut im berliner Zoo erlebt

Murmel
19.07.2001, 23:49
Julie, das ist völlig okay. Die Doris (ja, ich darf Doris sagen) wiegt viel weniger, als man auf den ersten Blick schätzen mag. Das sind nicht einmal 89 Kilo. Das bedeutet, dass Du bestimmt weniger als 180 Kilo wiegst. Na, bist Du jetzt erleichtert?

A_Smithee
21.07.2001, 03:33
Hatte Wolfgang Müller etwa auch das Gefühl doppelt soviel zu wiegen wie Helmut Kohl?
Mein Gott, eine schreckliche Vorstellung.

Ignaz Wrobel
21.07.2001, 12:41
Heißt nicht Wolfgang Müllers Kapelle 'Die tödliche Doris'? Und jetzt ist Hannelore Kohl tot. Hm.

Walter Schmidtchen
21.07.2001, 20:12
Quadrathm

hanswasheiri
22.07.2001, 01:21
Julie ist ja neu hier (wenn man davon absieht, dass sie Conchitta Dill oder weiss der Teufel was sein könnte) und bestätigt unwissend eine der ältesten Forumstheoremen: Prominentsein bedeutet klein sein, mittlerweile ist der Schröder wahrscheinlich höchstens noch 1.45m gross.
Das hat mich gefreut.

Julie
22.07.2001, 04:34
Jetzt muss ich mich aber doch ein bisschen beschweren. Muss man, um hier mitschreiben zu können, das ganze Forum gelesen haben? Den Conchitta-Dill-Strang habe ich übrigens gelesen (irgend jemand hatte mal darauf verwiesen), aber dass mir jetzt aus dieser Schröder-Köpf-Geschichte was gedreht wird ... Ich kann nur sagen, dass ich das genau so erlebt habe.
In diesem Zusammenhang einen herzlichen Dank an Hanswasheiri! Ich bin 160 groß bzw. das steht in meinem Personausweis, in Wirklichkeit bin ich ca. 159, aber das klingt nicht so gut.
So, jetzt bin ich schon nicht mehr so sauer. Und ich werde auch ab sofort meine Mailadresse ins Profil tun für etwaige Rückfragen.

Julie
22.07.2001, 04:36
Test! Erscheint jetzt meine Mailadresse? Ja, sie tut

(Beitrag wurde von Julie am 22.07.2001 um 03:39 Uhr bearbeitet.)

Julie
22.07.2001, 05:03
Ach ja, Murmel Clausen, (jetzt ist ja eh schon alles wurscht, aber trotzdem), ich bin erleichtert!

hanswasheiri
22.07.2001, 15:55
Ich muss mich korrigieren: Prominent sein, bedeutet natürlich nicht 'klein sein', sondern 'klein werden'.
Das heisst, ein Prominenter, der immer prominenter wird, wird auch immer kleiner, das haben wir hier bereits empirisch bewiesen. Kleinsein alleine genügt leider nicht.
@Julie
Natürlich muss man nicht das ganze Forum gelesen haben, um hier schreiben zu können. Aber schaden täts nicht.
(Nein, nein, Du musst nicht alles lesen. Nur das wichtige. Aber das rauszufiltern, na ja, braucht schon auch seine Zeit. Aber es macht ja auch Spass, oder? Und lass Dich nicht entmutigen, wenn Du das eine oder andere Man abgesnobbt wirst, das gehört dazu. Und Deine Geschichte ist übrigens schön.)

Goodwill
23.07.2001, 15:06
Sorry, aber ich finde die Holgerson-Geschichte unappetitlich. Ich mag es lieber, wenn die Tragik des Prominentseins thematisiert wird oder wenn ich als Leser merke, der Autor mag den papparazierten Menschen. Oder er verachtet ihn wenigstens auf hohem Niveau. Gibt es denn nichts Nettes möglicherweise wenigstens etwas weniger Hohnisches über 'die Kleine' zu berichten, die 'nie richtig gearbeitet' hat, 'mit dem widerlichen Dialekt' telefoniert und 'nur Bundeskanzlerin werden will'? Das würde den Autor alles in allem glaubhafter erscheinen lassen und mich ein wenig mit der Geschichte versöhnen. Abver nur ein wenig.