bastifantasti
16.07.2001, 17:16
1996. Ein grauer Herbstabend legte sich über die Vorstadt. Düsseldorf-Wersten ist nicht der Ort an dem man üblicherweise Prominente trifft. Ich saß mit meinen Vorstadtfreunden im Schalander ( ein Fall für das affige Kneipennamenarchiv) und trank. Ausser uns saßen noch einige Soz-Päd-Studenten in den verschlungenen Räumen. Studenten sind bei allen Kellnern unbeliebt, weil sie zu wenig trinken und beim bezahlen betrügen, heisst es. Meine Freunde und ich hatten uns nicht viel zu sagen, also machten wir abfällige Bemerkungen über das Studentenpublikum. Der Laden leerte sich langsam und wir verfielen in diese Stimmung, die einen in Vorstädten gerne überfällt, wenn man genug getrunken hat. Als sich plötzlich die Tür öffnete und ein Mann den Schankraum betritt, der genauso aussieht wie ich, mit dem Unterschied, dass meine Nickelbrille keine albernen blauen Gläser hat. Er und sein Begleiter setzen sich ein paar Tische weiter ( ausser Hörweite) neben uns und studieren die Karte. Sofort beginnt es an unserem Tisch zu rumoren. Was macht der hier, ist er das, wenn ja, was macht der hier, warum um diese Uhrzeit? Fragen über Fragen. Meine Freunde, allesamt betrunken, beschliessen, dass die einzige Möglichkeit es herauszubekommen die ist, einfach hin zugehen und zu fragen. Wenn schon einer, nämlich ich, so aussieht wie Klaus Lage, kann es ja durchaus sein das es mehrere Leute gibt, die wie Klaus Lage aussehen. Einfach so hingehen, geht natürlich nicht, also so tun als ob man Fan ist und nach einem Autogramm verlangen. Klaus Lage hatte inzwischen Milchkaffe bestellt, sein Begleiter Altbier. Eigentlich waren wir ja der Meinung, dass man Prominente nicht Nerven soll, aber unsere Neugier war stärker. Davon mal abgesehen das K.L zu dem Zeitpunkt nicht mehr richtig berühmt war, für meine Generation. Also Autogramm holen. Jetzt wollten aber alle ein Autogramm haben, also sechs Autogramme insgesamt. Natürlich traute sich keiner, ein Autogramm ist ja O.K aber sechs? Meine betrunkenen Freunde waren der Meinung, dass es ganz besonders witzig wäre, wenn ich die Autogramme holen würde. Man erwartete sich eine unglaubliche Reaktion, wenn jemand er aussieht wie Klaus Lage, Klaus Lage nach sechs Autogrammen fragt. Ich wollte aber nicht. So blieb meinen Freunden nur übrig, mich mit Bierkästen zu bestechen. Nach etlichen selbst getrunkenen Bieren und für den Preis von einer Kiste pro zwei Autogramme, war ich weich. Ich taumelte zu ihm rüber, wartete höflich bis er seinen Satz zu ende gesprochen hatte und fragte: ³Äh, sind Sie Klaus Lage und kann ich sechs Autogramme auf diese Bierdeckel haben?ã
K.L bejahte und signierte, sonst sprach er kein Wort, vielleicht hatte er nicht ganz ausser Hörweite gesessen. Ich hatte nicht erwartet, dass er aufspringt und ruft, Mensch du siehst ja aus wie ich, aber ein bisschen verwundert hätte er schon sein können. Vielleicht hat er mich aber auch nicht so genau erkannt, er trug ja diese unsäglich getönte Brille. Na ja wir verschwanden schnell aus der Kneipe, um an der nächsten Tankstelle meinen Wettgewinn abzuholen. Von dem tranken wir dann auch ziemlich viel und langweilten uns weiter.
K.L bejahte und signierte, sonst sprach er kein Wort, vielleicht hatte er nicht ganz ausser Hörweite gesessen. Ich hatte nicht erwartet, dass er aufspringt und ruft, Mensch du siehst ja aus wie ich, aber ein bisschen verwundert hätte er schon sein können. Vielleicht hat er mich aber auch nicht so genau erkannt, er trug ja diese unsäglich getönte Brille. Na ja wir verschwanden schnell aus der Kneipe, um an der nächsten Tankstelle meinen Wettgewinn abzuholen. Von dem tranken wir dann auch ziemlich viel und langweilten uns weiter.