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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nastassja spielt Billard mit Lenin



Karl Raduns
09.07.2001, 23:36
Hier eine Verbindung von TV und Wirklichkeit (TVMünchen: Bericht über den alten Wirt des Schellingsalons ö Achtung ö NICHT in Berlin) und paparazzten Vergangenheiten:
Im Schellingsalon zu München, den wir ja aus dem Fernsehen kennen, wurde gestern klar, daß der alte Hutzelmann (der WIRT) gar kein Schauspieler ist, sondern der rennt da wirklich rum und zieht um Eins die Stecker aus den Spielautomaten, zum Stromsparen, schätz ich mal, und das alte Hutzelweiblein mit den gefärbten Haaren fällt tatsächlich jedesmal fast auf die Goschn, wenn sie die Stufe aus der Küche runter in die Schänkstube nimmt. Übrigens war die Küche früher ein Pferdestall, und zwar bis 1917, als der große Bombenangriff der Alliierten durchgeführt wurde. In der Folge wurde in der hintersten Box ein Stammtisch für Lenin eingerichtet, gleich neben dem Vereinspuff der NSDAP, deren Hoffototgraf im Haus nebendran wohnte. Die polnische Bedienung hatte sehr große, schöne Augen und freute sich, daß wir die Grillplatte Schellingsalon bestellten (mit extra Pommes), weswegen ich ihr ein republikanisches Trinkgeld verpasste. Wir waren aber zu betrunken, um sie hinterher noch anzusprechen (wir hatten eigentlich geplant, uns von ihr in eine illegale Polenkneipe abschleppen zu lassen, alldieweil sie zwar leicht angehärmt, jedoch prinzipiell sehr gut aussah), was aber auch nichts macht, weil Z. (werâs nicht weiß: Der Mann Von Der Zeit) gleich gegenüber vom Schellingsalon wohnt. Es waren wirklich zu viele Biere, und wenn man deshalb ins Gewölbe zum Klo hinuntersteigt, kann man an den Wänden lesen, daß nicht nur Lenin ein gern gesehener Gast im Schelling war, sondern auch Max Ernst, Wassily K. und Franz Josef Strauß (obwohl ich jetzt kein russisch kann). Ich *kann* aber mit Bestimmtheit sagen, daß Hutzelmann genau deshalb immer einen Billardprügel mit sich rumschleppt, weil er zu stolz ist, die vielen eingebauten Treppenstufenhindernisse in seinem Salon mit einem schicksalsanzeigenden Humpelstock zu nehmen. Also: Schwingt sich wie ein Aff von Tisch zu Podest zu Spielautomat zu Gast ö mia schliaßn! Aber wirklich sehr nett, Katharina oder Nastassja oder Kandinsky, ich muß sie unbedingt nach ihrem Namen fragen.
(für Lokalpatrioten)

morti
09.07.2001, 23:42
interessanter laden, das

Doktor Reinhold
09.07.2001, 23:46
Durchaus, ich kenne ihn auch aus seligen Studententagen. Damals waren die Bedienungen allerdings aus Schwaben, leider sind die nun alle nach Berlin gezogen, vor Jahren schon, mit den falschen Büchern im Gepäck... ich habe gelesen, daß Lenin ein guter Billardspieler war und bei den Frauen beliebt.

Karl Raduns
09.07.2001, 23:48
Wegen Bier (nette Interessen in Ihrer Selbstauskunft, Herr Morti), oder Billard, oder polnischen Bedienungen? (letztere soll es tatsächlich jetzt auch hauptsächlich in Berlin geben)

rron
10.07.2001, 11:37
Der alte Mehr und seine Frau, das stolpernde Hutzelweibchen mit der schillernden Matte, die hatten sich dareinst sicher ausgemalt, dass ihre Evi einen stattlichen Billardcafebetreiber zwecks Unternehmensnachfolge freien würde.
Doch ob des ganzen treppauf und -ab; Wareneinkauf, Billardtischterminkoordination und was man da halt sonst so macht, ward die nicht so schöne Wirtstochter zum manhunten zu ermattet. Mittlerweile ist sie satt in ihren Vierzigern und es hilft sicher nicht, dass der Vater ständig neue schöne Europäerinnen an ihre Bedienungsseite stellt. Was durfte man da schon alles sehen: die resche Ungarin, die knusprige Türkin, die elegante Sophie aus Wien und jetzt, so scheint's, eine angehärmte Polin.
Vermutlich müssen die alten Mehrs mangels Nachfolger ewig leben, aber mit 12 Wochen Jahresurlaub und mittlerweile zwei geschlossenen Tagen pro Woche lässt sich sicher auch das aushalten.

Karl Raduns
10.07.2001, 18:31
Lieber Herr calli,
darf ich einen Münchner in Ihnen vermuten? Wie schön, dann könnte man ja mal den virtuellen Raum verlassen, wie man so sagt, und uns treffen. Ort eh klar. Die aktuellen Schließzeiten sind mir nicht bekannt, vielleicht könnten Sie die mal recherchieren. Übrigens habe ich die a.p. derletzt blondiert über die Straße huschen und in einem Schlecker verwinden sehen, ganz in der Nähe meines Arbeitsplatzes. Vielleicht kann ich sie mal ansprechen.
Nun aber nichts weiter, sonst bekommen wir geschimpft und müssen, hahah, in die Chauvi-Kasse einzahlen.

rron
10.07.2001, 23:59
Nicht wird eingezahlt lieber Herr Raduns, das wär ja noch schöner, sind wir denn schon wieder soweit, dass man Wasserstoffperoxyd, Polinnen und Schlecker nicht in einem Gedankenstrang...
Treffen könnte - nein, besser: sollte - man sich natürlich schon, wenn's Recht ist würde ich auch den feschen Doktor Reinhold von weiter oben im Strang zum Anschluss überreden wollen, das gäb ein Heissa und ein Hallo.
Schade übrigens, dass Sie erst jetzt zu uns gestossen sind, da haben Sie sich um ein formidables Seehaus-Pappentreffen mit anschliessendem Geiseldrama gebracht. Nachzulesen in der Lounge.
(Beitrag wurde von rron calli am 10.07.2001 um 23:55 Uhr bearbeitet.)

Lenin
13.05.2004, 17:44
.
(u.a. wegen des Titels)