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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rubinowitz, Tex (auf der Weihnachtsfeier)



Goodwill
28.05.2001, 21:46
Ich habe Text Ruabinowitz getroffen, und in meiner Erinnerung lief das ungefähr so ab:
Die Weihnachtsfeier war schon in vollem Gange, als ich dazu stoßen durfte. Als erstes beschlugen meine Brillengläser und ich blieb erst mal stehen, um nicht in den Weinkeller des Lokals zu stürzen oder dem Verlagsgeschäftsführer in die Arme zu laufen. Den hätte ich wahrscheinlich sofort gewürgt, so finster war meine Laune.
Der ÈFalterÇ, so hieß das kleine feine Wiener Wochenblatt, musste in jenem Jahr nämlich wie immer sparen. Es war so um 1994 herum. Das Wort optimismus schrieb man gerade wieder mal klein. Nachdem man das ganze Jahr über schon am Zeilengeld gespart hatte, musste man sich beim ÈFalterÇ zum Jahresende treu bleiben. Ich schätze, es hatte eine Redaktionskonferenz gegeben, auf der die Frage debattiert wurde: Wo spart man im Dezember am sinnvollsten? Natürlich an der Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter. Deshalb durften ich und die anderen ÈFreienÇ erst ÈspäterÇ kommen. Nachdem die Festangestellten südamerikanisch getafelt und getrunken hatten. Es hieß, wir Dazukommenden könnten dann immerhin noch umsonst was trinken.
Ich setzte mich an einen Tisch, an dem schon andere Menschen saßen und versuchte an Christbaumkugeln zu denken. Oder an was anderes Fröhliches, um irgendwie in Stimmung zu kommen. Mir gegenüber saß jemand Ð zumindest in meiner Erinnerung - mit einer klobigen, verkleinerten Woody-Allen-Brille. Wenn ich heute, in Anbetracht der Aufgabe als Tex-Rubinowitz-Chronist zu wirken, daran zurück denke, dann taucht vor meinem inneren Auge unweigerlich dieser Cowboy auf, der in der Fernsehwerbung für ÈTV SpielfilmÇ in Zeitraffer durchs Bild hoppelt. Leute, wenn ihr wissen wollt, wie Tex Rubinowitz aussieht Ð genau so! In meiner Erinnerung jedenfalls.
Aber ob ich mich auf die verlassen kann? Wir kamen an jenem Tisch ins Gespräch. Zwei Deutsche. Mitten auf einer österreichischen Weihnachtsfeier, mitten in Wien hatten wir automatisch ein kleines Getto gebildet. Um uns herum der geschmeidige Singsang aller möglichen österreichischen Dialekte. Und wir spachen zackiges Deutsch. Ich beklagte mich bei dem mir unbekannten Gegenüber über das harte Los, vom ÈFalterÇ nicht mal zu Weihnachten in Naturalien bezahlt zu werden. Er sagte, er sei trotzdem glücklich und zufrieden. Ich meckerte über das harte Los, als ÈPiefkeÇ in Wien zu leben und sich nur schwer über Wasser halten zu können. Er schwärmte davon, wie leicht es ihm hier gefallen sei, Fuß zu fassen. Er erzählte, er käme aus der nordeutschen Provinz (Hannover, Braunschweig oder so ähnlich) und fände Wien großartig. Der Mann war mir ein sympathisches Rätsel. Ein Mensch, der alles leicht nahm, der sofort jede Menge Freunde gefunden hatte und beruflich scheinbar erfolgreich war. Wie das? Der wirklich sehr sehr dicke Hermes Phettberg legte ihm im Sich-vorbei-zwängen kurz die Hand auf die Schulter meines Gegenübers und die beiden wechselten ein paar verschwitzte Worte. Ein Adelsschlag.
Dann begann irgendjemand eine unwichtige Rede zu halten und danach starteten die Kulturredakteure ihre Show: Wenn ich mich recht erinnere, stiegen der Theaterkritiker Roland Koberg und der ÈFalterÇ-Literatur-und-überhaupt-Papst Klaus Nüchtern barfuß auf zwei Stühle, die auf dem Tisch standen und ließen ihre Zehen rhythmisch auf der Sitzfläche schnackseln (oder knacksen). Der Applaus war der Vorführung entsprechend euphorisch. Danach sang Koberg noch ÈDanke für den schönen TagÇ kletterte bei jeder Strophe auf der Tonleiter nach oben bis sich seine Stimme mehrfach überschlug und zumindest für diesen Abend auf der Strecke blieb.
Ich war begeistert. Dann kam meine Redakteurin an unseren Tisch. Aber statt sich um mich zu kümmern, umgarnte sie ÈTähäxÇ. Mir dämmerte jetzt, wer da saß: Ein Mensch, der mit Hilfe von nicht sehr ausgetüftelten Kugelschreiber-Zeichnungen, die aber immer irgendwie recht komisch waren, berühmt geworden war. Sogar in der ÈZeitÇ hatte schon einen Artikel über ihn gestanden. Zum Glück hatte ich den nicht gelesen. Irgendwie kam ich mir nun blöd vor. Jedenfalls war meine Unbefangenheit hinüber. Ich war froh, dass sich die Redakteurin dann auch noch mit mir beschäftigte, als ÈTäxiÇ nicht so auf sie ansprang wie sie auf ihn. Beim großen Stühlerücken und in der nun langsam überschwappenden Stimmung verschwand Tex Rubinowitz bald darauf an den Tisch der Wichtigen, wo man ihm zur Begrüßung fast die Schulter zu Brei schlug.
Aber wahrscheinlich war alles ganz anders, als in meiner biervernebelten Erinnerung.

bettyford
28.05.2001, 23:07
eine schoen erzaehlte geschichte. warum kann ich sowas nicht?

PiaMia
29.05.2001, 12:19
Eine schön erlebte Geschichte. Warum kann ich sowas nicht?

Angelika Maisch
29.05.2001, 13:14
eine schön erinnerte Geschichte. Warum kann ich sowas nicht?

TEIXL
29.05.2001, 14:00
Eine schön erzählte Banalität. Warum kann ich das nicht?

Ignaz Wrobel
29.05.2001, 14:06
Eine geschickt erlebte Schönheit. Ich kann sowas auch, wenn ich gut drauf bin.

O de Cologne
29.05.2001, 16:54
von einem erfolgreichen adretten zufriedenen jungen mann berichtet. warum kann ich nicht so sein wie der?

slowtiger
29.05.2001, 17:40
Eine schön erlebte Geschichte. Warum komme ich nicht darin vor?

Kathrin Passig
29.05.2001, 19:19
Eine Geschichte mit schönen Kommentaren. Warum fällt mir nie so einer ein?

Herr Genista
29.05.2001, 19:53
Schöne Geschichte.
Kommentare erscheinen.
Ich schweige verschämt.

Elli Kny
29.05.2001, 20:00
Herr Genista, ihr Kommentar ist beschämend schön.

Ruebenkraut
29.05.2001, 21:20
Ja wirklich, warum kann ich nicht so beschämend schöne Kommentare schreiben?

Kathrin Passig
29.05.2001, 21:28
Rübenkraut, den Scherz
Machte ich vor zwei Stunden.
So nicht, Rübenkraut!

Elpenor
29.05.2001, 21:29
Schön sich zu schämen, wenn man solch einen Kommentar erlebt.

Ruebenkraut
29.05.2001, 21:42
Schäm...


(Warum kann ich nicht so patzig sein wie Passig?)

Elpenor
29.05.2001, 22:07
Mein Kommentar erhielt durch die Schreib/Erscheinzeitverschiebung ein neues Leben und einen unerwarteten Schämer.
Ich kann so etwas, wenn ich nicht will.

Tex Rubinowitz
02.06.2001, 01:01
Ich sitze gerade mit der weltberuehmten AUTOREVUE Redakteurin Susanne Hofbauer im Neo@Club in der RYchelskaja in Odessa und (S.H. : )lese diese fassungslos schoene geschichte, die, wenn sie hier nicht erzaehlt worden waere, wahrscheinlich grausamen vergessen anheimgefallen waere. es waren koestlich chickenwings damals und ... koberg... wie mag es ihm gerade ergehen (T.R. : )Das einzige, was stoert an der Geschichte, ist die Figur um die es geht. Braucht jemand Kaviar? 310 Griwna 500 Gramm.
PS Susanne Hofbauer war auch auf der Weihnachtsfeier, hast Du die denn gar nicht bemerkt?
PPS Andrea Maria Dusl ist gestern uebrigens mit ihrem Film fertiggeworden, und wir haben noch tuechtig gefeiert, es gab Makrelen und Brot und Wodka, aber die weltberuehmte Susanne Hofbauer darf ja nicht trinken, wegen Pilz, und Andrea trinkt ja auch nichts, also musste ich alles allein austrinken und die anderen, also Iwan, Max und die wunderhuebsche, wenn auch leicht anaemische Victoria, also ihr kenn sie sicher alle, die haben auch fest getunken, was aber, wie soll ich sagen, ich weiss nicht, ich geh jetzt besser wieder schlafen.... bis spaeter!
(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 01.06.2001 um 12:03 Uhr bearbeitet.)
(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 01.06.2001 um 12:08 Uhr bearbeitet.)

Ignaz Wrobel
02.06.2001, 01:01
Herr Genista, wessen Werk paraphrasieren Sie da so beschämend schön? Bert Brecht? Paul Celan? Laotse? Jean-Baptiste Hugendubel?
Ich möchte auch von Elli Kny bewundert werden!

Elli Kny
02.06.2001, 01:01
Herr Wrobel? Kaum einander vorgestellt und schon solche Ideen im Kopf, ich wollte vielmehr bei Tähäx Kaviar erbetteln, aber roten wenn es möglich ist, ich zahle bar.
Und Sie, Herr Wrobel, Sie fordere ich auf, über Möglichkeiten nachzudenken, die mich zu einer Bewunderung eventuell befähigen könnten.

Ignaz Wrobel
02.06.2001, 01:01
Ich denke, Frau Kny-Ypsilanti, ich denke!
Doch, ach, ich fürchte, daß ich mit meiner prosaischen (um nicht zu sagen proletarischen) Herkunft den poetischen Anforderungen einer wahren Repräsentantin der KuK-Monarchie kaum werde genügen können!
((Uff welche Art von Reime stehste denn, Puppe?)) Auch mit Kaviar kann ich nicht dienen, leider. Meine Dusche dagegen funktioniert wunderbar. Aber das nützt Ihnen ja nichts in Wien.

Elli Kny
02.06.2001, 01:01
Herr Wrobel, Sie Ungeheuer, noch nie hat jemand gewagt mich Puppe zu nennen! Nebenbei bemerkt untersage ich Ihnen auch die Buchstabenfolge 'Uff'.
Gottlob bin ich mir jetzt auch wieder sicher eine Dusche zu besitzen, aber denken Sie, denken Sie mit viel Geduld, die Langsamkeit ist mir durchaus vertraut.
Sie könnten mir zb eine Wurst schicken.

Ignaz Wrobel
02.06.2001, 01:01
Gedichte, Kaviar und Wurst! Sie verstehen es offensichtlich, für jedes Ihrer Gelüste den passenden Lieferanten zu finden! Nun gut, ich weiß jetzt wenigstens, wie Sie mich einschätzen. Ich werde sehn, was sich machen läßt. Im Moment könnte ich allerdings nur mit einer Spreewälder Gurke dienen.

Elli Kny
02.06.2001, 01:01
Nein, ich entschuldige mich sofort, ich bin eine Gurke, Sie sind ein Könner, und Ihre Wiener Frühstücksgeschichte war höchst erfreulich und niemals könnte ich solche Worte über Wien schreiben, Sie könnten mir eine Ansichtskarte schreiben, tatsächlich lasse ich mich gerne beliefern, das ist notwendig in meinem gelegentlichen Fürstinnenstatus, ansonsten bin ich eine eher gewöhnliche Person.

Ignaz Wrobel
02.06.2001, 01:01
Leider ruft mich die Pflicht, verehrte Teilzeitfürstin, sonst würde ich gern weiter mit Ihnen im Halbstundenrythmus plaudern. Danke für die doch tatsächlich erfolgte Bewunderung, das tut mir gut nach diesem holprigen Tag. Natürlich sind Sie keine Gurke, aber ich übersende Ihnen gern ein Gurkenpäckchen mit Ansichtkarte, wenn Sie mögen. Lassen Sie sich doch von Herrn Wieser dazu eine Marillentorte liefern und stoßen Sie an mit etwas Champagner, den haben Sie doch sicher vorrätig. Vielleicht gesellt sich ja noch der Duschgeher dazu, dann ist die Welt wieder in Ordnung. Meine Empfehlung!

Elli Kny
02.06.2001, 09:45
Werter Wrobel, eine Gurkenlieferung ist in meinem Leben in der Tat noch ausständig, aber ich möchte meinen Ruf nicht schlechter machen, sondern besser, meine Lieferanten sind allesamt Freiwillige, niemals würde ich Menschen zu Lieferungen zwingen.
In absehbarer Zeit werde ich duschen, die Wände meiner Duschumgebung sind altrosa, die Duschtüre ist dunkelgrün, womit sich leicht erkennen lässt, um welch klägliche Einrichtung es sich hier handelt. Glauben Sie, ließe es sich als Duschgeherin Geld verdienen? Diese Türe gehört unbedingt erneuert, sie reizt mich.

bobbes
03.06.2001, 10:38
ich schäme mich auch.

honz
14.06.2001, 19:09
Meine erste Begegnung mit Tex Rubinowitz verdanke ich Arnold Hau. Oder andersherum, Tex verdanke ich es, mich in die Welt Arnold Haus eingeführt zu haben.
Für die, die Arnold Hau nicht kennen: Arnold Hau ist ein Professor der erklärt wie Film geht. Legendär: Das Zoom. Gespielt wurde diese Figur von dem verstorbenen Schauspieler Alfred Edel, geschrieben wurden die Filme von den Begründern der Neue Frankfurter Schule Eilert, Wächter und Gernhardt.
Tex organisierte anfangs der 90-er Jahre in Wien eine Retroperspektive dieser Filme, zusätzlich gab es Filme über Zaren und einen Man mit einem Sprachfehler, der gerne in Lokale geht, und zum Schluss 'Zaren' schreit. Ganz toll auch schwarz-weiss Filme von Peter Handke aus den 60-ern, die zeigen, dass Handke, man kann sich das heute ja gar nicht mehr vorstellen, wirklich Humor hat. Dafür bin ich Tex auf ewig dankbar.
Tex war damals Adonis, ein junger Gott, ich wollte so zeichnen wie er, ich konnte es aber nicht. Damals gab es in Wien ein ambitioniertes Projekt , eine farbige Hochglanz Comic-Zeitschrift namens 'Fönix', für die ich Anzeigen aquirierte . Als ich Texens Zeichnungen zum ersten mal sah, dachte ich, 'der kann ja gar nicht zeichnen', was mich anspornte, denn ich wollte so gerne zeichnen können, und ich sah die Chance mit schlechten Zeichnungen Erfolg zu haben. Und das war das frustrierende, ich konnte nicht so gut schlecht zeichnen wie Tex. Als ich dann eines der seltenen Exemplare der Invasion der grünen Fusseln geschenkt bekam, wurde ich einsichtig und nahm nie wieder ein Stift zur Hand.
Ich habe Tex Adonis Rubinowitz nur ein einziges mal in meinem Leben leibhaftig gesehen . Und wenn man es genau nimmt, kenne ich von Tex nur seinen nackten Hintern. Er ragte steil in die Luft, aufrecht im Arsch steckte eine Silvester-Rakete.
Zum Abschluss der Arnold-Hau-Retroperspektive war eine geheime Aktion auf dem Schwarzenbergplatz angesagt. Tex Rubinowitz würde sie machen. Und so kniete Tex vor dem Springbrunnen am russischen Kriegsdenkmal mit einer Rakete im Poeter. Ich weiß nicht mehr ob er selbst zündete, oder ob er zünden ließ, auf alle Fälle war die Aktion für die Zuschauer ein absoluter Reinfall und für Tex wohl sehr schmerzhaft, denn die Rakete stieg nicht auf, den Gestirnen empor, den Göttern zur Ehr oder was immer er sich dabei gedacht hatte. Sie blieb einfach stecken. Im Arsch von Tex. Er und seine Ballistiker hatten wahrscheinlich alles genau berechnet, nur nicht, dass der ungehobelte Holzstiel der Rakete ohne Gleitmittel wohl kaum Anstalten machen würde den Rubinowitzschen Enddarm zu verlassen. So ergoss sich der Feuerstrahl über das blanke Hinterteil, und fall dort jemals Haare waren, so können dort heute keine mehr sein.
Was dann genau passierte weiß ich nicht mehr.


Hier steckt die Ursuppe (http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&postid=141907#post141907) im Posting 10-01-2001 / 13:11
anko

Edding Kaiser
14.06.2001, 19:26
Kinder, ist das schön!

Larry Erbs
14.06.2001, 19:49
In Baikonur wäre das nicht passiert, dort ist Gleitcreme Pflicht.

Andrea Maria
14.06.2001, 23:53
Das Lied, das Klaus Nüchtern während einer Falter-Weihnachtsfeier mit Hilfe seiner Zehen auf einem Stuhl zum Ausdruck bringen kann, ist 'In A Gadda Da Vida'. Ich habe es mehrmals gehört und bestätige die Frenetik des daran brandenden Applauses.
Die Rede, 'die irgendjemand dann hielt', wurde von Armin Thurnher gehalten. Armin Thurnher hält alle Falter-Weihnachtsfeiern-Reden. Ausgenommen die, die Siegmar Schlager hält.
Der Kaviar, den ich in Kiev erstand, kostete 380 Grivna pro 500 Gramm, war aber so ziemlich der beste Osetra, den ich je gegessen habe.
(Beitrag wurde von Andrea Maria am 14.06.2001 um 22:57 Uhr bearbeitet.)

Elli Kny
15.06.2001, 00:51
Selbst wenn ich mich jetzt wiederhole, und das tu ich, ich konnte der Raketenaktion von Tex nichts abgewinnen und bin wahrscheinlich die Einzige hier, die nicht jubelt. Nein, ich ärgerte mich, dass er sein Hinterteil auf dem Schwarzenbergplatz jedermann sichtbar machte, ich war eifersüchtig damals und ging verstört nach Hause. Ich glaube sogar, dass Tex noch in dieser Nacht seine neue Freundin kennengelernt hatte. Es könnte ja sein, dass ich das mit 12-jähriger Verspätung noch herauszufinden in der Lage bin, das wäre gerecht. Selbst wenn diese Antwort verbittert klingt, sie zieht vorbei an mir wie ein Schiff in der Nacht. Tex, mein Gott!

Andrea Maria
15.06.2001, 09:51
Ja liebe Fürstin Knipsilanti, ich kann Ihren Schmerz verstehen. Raketenscherze von Achtern. So etwas tut man ganz einfach nicht. Ein Gott von einem Angebeteten schon gar nicht.
Im Übrigen, honz, kann Tex fabelhaft gut zeichnen. Nur Picasso und er sind hinter das grosse Mysterium gekommen. Deix, Michelangelo und wie sie alle heissen, wird es ewig verschlossen bleiben.

Elli Kny
15.06.2001, 11:48
Ich möchte von niemanden anderen mehr in Zukunft getröstet werden, als von Andrea Maria. Zum Göttlichen hätte ich anzumerken, dass ich Tex nicht als Gott verehrte, nein, damals saßen wir monatelang im Park herum.
Wie die Verehrung zu mir war, weiß ich nicht genau zu beschreiben, aber ich glaube, Tex hatte damals einen blumengeschmückten Altar, ich hätte mich sicher bestens als Altarbild geeignet.

honz
15.06.2001, 19:19
Ich finde Lodda de Luxes schöne Formulierung, Tex sei ein Nutzprominenter, sollte in diesem Strang nicht ungeschrieben bleiben.

honz
08.10.2001, 17:31
Goodwills Werk muss mehr beachtet werden

U_Sterblich
16.11.2001, 11:53
Ein hochinteressanter Stapel, warum habe ich den noch nie gesehen?

Juri
16.11.2001, 14:30
Ich kann Postings editieren, wenn ich es schön finde.

DonDahlmann
05.04.2002, 12:21
Freitagshochwuchter.

Andrea Maria
05.04.2002, 12:38
Lieber Juri, das U ist das stadtweite Symbol für die Wiener U-Bahn-Eingänge. Es ist Vorschrift, dass das lacht.

Juri
05.04.2002, 13:31
Es ist nie zu spät, sich zu schämen.

hanswasheiri
24.04.2002, 23:47
Jetzt wo der WrobelIgnatz wieder da ist, kann ichs ja erzählen. Dieser Strang enthält nämlich ein bemerkenswertes Posting: Ignatz prahlt mit seiner Dusche und will damit Fürstin Ely nach Berlin und wer weiss sonst wohin noch locken.
Wer Ignatz kennt, so wie ich Ihn kenne, weiss, wie hoch Ignatz gepokert hat. Seine Dusche ein Ungeheuer ist, Baujahr vermutlich zwischen 65 - 68, mit grösseren Eingriffen aus den späten 70ern und den 90er Jahren. Sie bedeckt ca 1/3 der gar nicht so kleinen Küche. Sie verfügt über zwei Tanks, einen unten, einen oben, und folgerichtig auch über zwei Brausenschläuche und zwei Brausen.
Dem Gast wird allerdings nur den Gebrauch des unteren Tankes zugemutet, vermutlich weil es sonst einfach zuviel zu erklären gäbe.
Beim Einsteigen, also eigentlich beim Aufsteigen auf den unteren Tank, schlägt man sich gerne den Kopf an am oberen Tank bzw an dem Brett, das Ignatz oben auf die Dusche montiert hat, um einen dampfbadähnlichen Effekt zu erzeugen, wie er gerne erklärt. Das die Duschenbedienung denoch zu komplex war, merkt der ahnunglose Gast spätestens dann, wenn er knöcheltief im eigenen Schmutzwasser steht, nämlich weil er vergessen hat die Pumpe anzustellen. (Von deren Existens hat man nichts geahnt).
Unsauber und noch beschaumt verlässt man dann schnell die Dusche, um das Überfluten der Küche zu verhindern, hoffend, dass das unschöne Schmutzwasser versickern möge, bevor der freundliche Gastgeber die Küche seinerseits wieder betritt.
Während des anschliessenden Besäufniss vergisst man die randvolle Dusche dann schnell. Nur um gegen morgen, wenn man besoffen nach Hause kommt, das unverändert stehende Wasser wieder zu bemerken. Interessiert und etwas angeekelt bemerkt man, das sich der eigene Schmutz, die verschiedenen Haare etc. und das kaltgewordenen Duschschmutzwasser nun getrennt haben, der Schmutz hat sich abgesetzt.
Taktvoll lässt Ignatz frühmorgens die Pumpe an, beim Frühstück spricht man über Architektur.
Ach, schön waren die Tage in Berlin. Aber wenigstens ist Ignatz jetzt wieder da. Ich hoffe, er hat viel schönes erlebt, dass er uns erzählen wird.

DonDahlmann
27.02.2004, 14:16
Muss mal wieder dringend gelesen werden.

Albin Kessel
13.08.2004, 18:08
.

Murmel
13.07.2006, 10:12
Yahoo! slurpt sich diesen Strang gerade rein. Erwähne daher, Yahoo zu meinem Suchfavoriten zu machen.

Klaus Caesar
09.11.2006, 16:13
Tex hat einen Nachahmer (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,447459,00.html). (Bezieht sich auf Posting #27)

FritzWoelkchen
10.11.2006, 10:07
Völlig arabesk, sowas ereignet sich doch heutzutage an jeder Straßenecke. Weißer Blitz zu Nationalfeiertagen der Erinnerung an niedergeschlagene Putschversuche aus dem 17. Jh. gewidmet. ...oder Schlagzeuger die mit Dildo im Hintern ein Konzert spielen, was mir mal jemand erzählt hat, ich aber nie überwinden konnte.