Treutwein
28.05.2001, 15:33
Am Wochenende war ich in Gießen. Samstagnachmittag lief ich, auf dem Weg vom Schwimmbad, an einer Bierschenke vorbei, in der Manfred Mutz, seines Zeichens Oberbürgermeister der hessischen Kleinstadt, saß und an einem Bier nippte. Mutz starrte mich unverwandt mit großen Augen an, und ich ärgerte mich, weil: Warum starrt der so, will er unbedingt erkannt werden?
Später wies mich meine Lebensgefährtin darauf hin, dass ich mir am Vormittag erst die Haare abrasieren lies, demnach mit Glatze umherlief, und außerdem ein orangenes Handtuch (wie gesagt, ich kam vom Schwimmbad) über der Schulter trug. Da wurde mir klar: Mutz starrte so, weil er der Meinung war, ich sei ein Hare Krishna. Und fernöstliche Sekten in seiner hübschen Stadt, die wollte der aufrechte Sozialdemokrat eigentlich nicht haben. Wäre ich nicht weitergegangen, vielleicht hätte er mich bekehrt.
Später wies mich meine Lebensgefährtin darauf hin, dass ich mir am Vormittag erst die Haare abrasieren lies, demnach mit Glatze umherlief, und außerdem ein orangenes Handtuch (wie gesagt, ich kam vom Schwimmbad) über der Schulter trug. Da wurde mir klar: Mutz starrte so, weil er der Meinung war, ich sei ein Hare Krishna. Und fernöstliche Sekten in seiner hübschen Stadt, die wollte der aufrechte Sozialdemokrat eigentlich nicht haben. Wäre ich nicht weitergegangen, vielleicht hätte er mich bekehrt.