Murmel
16.05.2001, 18:22
Gestern hat mich der Hunger zu Konnopkes Imbiss an der Eberswalder Straße getrieben. Irgendjemand hat einmal behauptet, dass es dort die beste Currywurst der Stadt gäbe. Das hat scheinbar auch der Herr gehört, der in der Schlange vor mir stand. Er trug einen teuren, grauen Anzug, eine Gucci-Retro-Sonnenbrille, gelbe Turnschuhe mit einem blauen Streifen und gab sich sehr prominent. Sein Gesicht erinnerte mich erst an Jörg Pilawa, dann an diesen unsäglichen Kitschmillionär, dessen Namen ich immer vergesse. Und dann viel es mir ein: Es muss ein anderer Prominenter sein, dessen Namen ich entweder auch immer vergesse oder noch nie gehört habe.
Bei ihm stand ein sehr großer, rundlicher Hiwi, der ein kleines, hellgrünes Designer-Kosmetikköfferchen trug. Er trug eine Brille mit dünnem, silbernen Kassengestell, kurze, selbstrasierte Haare und hatte einen sehr treudoofen Blick. Er hätte ebenso in weißer Kleidung als ³Idee des Rettungssanitätersã auftreten können.
Als der Prominente bei Herrn Konnopke an der Reihe war, bestellte er ³zwei mal kleine Pommes, einmal mit Majo, einmal mit Ketchup, eine Currywurst mit Pommes rot-weiß, ein kleines Döschen Cola und ein kleines Döschen Bierã. Das kam mit unheimlich viel vor ö auch für einen Menschen, der so prominent aussieht. Aber vielleicht hatte er ja für den Hiwi mitbestellt.
Nein, hatte er nicht, denn er gab auch eine Bestellung auf. ³Zwei Curry mit Pommes, Ketchup und Majo und so ein halben Liter, wie sagt man, ach, ja, Kaba.ã
Danach wollte er sein Geld zücken, doch der Prominente ohne Namen war schneller.
³Komm, das zahle ich mal mit.ã
Also, wenn das jetzt auch Menschen machen, die nicht berühmt sind, dann weiß ich auch nicht mehr. Er griff in die Innentasche seines Jacketts und zog eine kleine, braune Geldbörse hervor, aus der er einen Fünfzigmarkschein zauberte. Herr Konnopke, der tatsächlich gar nicht Herr Konnopke ist, sondern nur Pächter des Imbiss, gab ihm darauf sehr viel Geld zurück und wollte sich schon zu mir wenden, als der Star noch einen Wunsch äußerte. Anstelle der Cola wollte er dann doch ein ³kleines Döschen Sprite und einen Plastikbecher. Sie verstehen schon, dann kann ich mir ein Alsterwasser selber machen.ã
Herr Konnopke verstand schon, tauschte die Getränke und war froh, als der Mann wegging und sich an einen Tisch setze. Dort warteten noch eine Künstlerfrau und ein Managertyp auf ihn.
Ich setzte mich mit meiner Wurst dann zwar noch an den Nebentisch, konnte mir aber keinen Reim auf die Gesprächsfetzen machen, die der Wind zu mir trug. Auch, wenn ich wirklich gewollte hätte. Ich habe sofort in ³tipã und ³cittyã nach allen Superstars gesehen, die gerade in Berlin sind, aber leider niemanden entdeckt, der so aussah, wie mein Promi. Ich erfuhr nur, dass Tuck & Patty aufgetreten sind und ich keine Karten, dafür eine andere Verabredung hatte. Aber das ist ja eine ganz andere Geschichte.
Wenn es also einen wirklich bekannten Menschen gibt, der am Dienstag, den 16. Mai 2001 um 19:13 Uhr bei Konnopkes Imbiss war und sich in dieser kleinen Geschichte wiederentdeckt: melden Sie sich bitte bei mir. Ich würde gerne Ihren Namen erfahren und zu diesem Bericht stellen. Dann vergesse ich ihn auch garantiert nicht mehr.
Bei ihm stand ein sehr großer, rundlicher Hiwi, der ein kleines, hellgrünes Designer-Kosmetikköfferchen trug. Er trug eine Brille mit dünnem, silbernen Kassengestell, kurze, selbstrasierte Haare und hatte einen sehr treudoofen Blick. Er hätte ebenso in weißer Kleidung als ³Idee des Rettungssanitätersã auftreten können.
Als der Prominente bei Herrn Konnopke an der Reihe war, bestellte er ³zwei mal kleine Pommes, einmal mit Majo, einmal mit Ketchup, eine Currywurst mit Pommes rot-weiß, ein kleines Döschen Cola und ein kleines Döschen Bierã. Das kam mit unheimlich viel vor ö auch für einen Menschen, der so prominent aussieht. Aber vielleicht hatte er ja für den Hiwi mitbestellt.
Nein, hatte er nicht, denn er gab auch eine Bestellung auf. ³Zwei Curry mit Pommes, Ketchup und Majo und so ein halben Liter, wie sagt man, ach, ja, Kaba.ã
Danach wollte er sein Geld zücken, doch der Prominente ohne Namen war schneller.
³Komm, das zahle ich mal mit.ã
Also, wenn das jetzt auch Menschen machen, die nicht berühmt sind, dann weiß ich auch nicht mehr. Er griff in die Innentasche seines Jacketts und zog eine kleine, braune Geldbörse hervor, aus der er einen Fünfzigmarkschein zauberte. Herr Konnopke, der tatsächlich gar nicht Herr Konnopke ist, sondern nur Pächter des Imbiss, gab ihm darauf sehr viel Geld zurück und wollte sich schon zu mir wenden, als der Star noch einen Wunsch äußerte. Anstelle der Cola wollte er dann doch ein ³kleines Döschen Sprite und einen Plastikbecher. Sie verstehen schon, dann kann ich mir ein Alsterwasser selber machen.ã
Herr Konnopke verstand schon, tauschte die Getränke und war froh, als der Mann wegging und sich an einen Tisch setze. Dort warteten noch eine Künstlerfrau und ein Managertyp auf ihn.
Ich setzte mich mit meiner Wurst dann zwar noch an den Nebentisch, konnte mir aber keinen Reim auf die Gesprächsfetzen machen, die der Wind zu mir trug. Auch, wenn ich wirklich gewollte hätte. Ich habe sofort in ³tipã und ³cittyã nach allen Superstars gesehen, die gerade in Berlin sind, aber leider niemanden entdeckt, der so aussah, wie mein Promi. Ich erfuhr nur, dass Tuck & Patty aufgetreten sind und ich keine Karten, dafür eine andere Verabredung hatte. Aber das ist ja eine ganz andere Geschichte.
Wenn es also einen wirklich bekannten Menschen gibt, der am Dienstag, den 16. Mai 2001 um 19:13 Uhr bei Konnopkes Imbiss war und sich in dieser kleinen Geschichte wiederentdeckt: melden Sie sich bitte bei mir. Ich würde gerne Ihren Namen erfahren und zu diesem Bericht stellen. Dann vergesse ich ihn auch garantiert nicht mehr.