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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Terminator X



been
24.04.2001, 00:12
Sind Sie der kölnischen/rheinischen Landessprache (kölsch) mächtig? Wahrscheinlich zu einem größeren Teil nicht, es sollte jedoch hilfreich sein, wenn Sie sich im Laufe der Geschichte vergegenwärtigen, wie es klingt, wenn Hella von Sinnen was sagt (wobei, das könnte auch ins bergische gehen, sie stammt nämlich aus meinem Heimatort Gummersbach und ausserdem ist es ein wenig zu farbvoll, zu wenig 'normal'). Peter Millowitsch vielleicht, der Sohn von kürzlich verstorbenem Willi, mmm schwierig. Es kommt auf die Note an. Wenn Franz Josef Antwerpes im Fernsehen mal leger wird, trifft er auch nicht so recht die Nuance, die mir vorschwebt, ich dachte eher an etwas irdeners: breiter, gemäächlicher, mitfliegerseidenjogginganzuginehrenfeldamsamstageinkaufen. In etwa.
Dies nur vorweg. Mit meinen Freunden Ralph und Christoph im Fond und mir am Steuer bewegten wir uns zum Ice-T/Public Enemy-Konzert in Köln. (94 oder 95 denke ich) Kurz mussten wir noch beim Hotel Ibis am Barbarossaplatz halten, um Oliver und Dagmar mitzunehmen, die dort Public Enemy zu interviewen* hatten. Wir fragten uns, wieso Ice-T und Public Enemy nicht in einem der durchaus vorhanden schönen Hotels untergebracht waren. Das Hotel Ibis schien uns in keinem Fall angemessen. Zu unglamourös, zu schäbig, grässliche Lage.
Oliver und Dagmar wirkten nach dem Zusteigen ein wenig aufgewühlt, aber auch erheitert und wir erkundigten uns, wie es gelaufen war. Sie erzählten keineswegs, dass es ihnen gelungen war, auf sauber platzierte Fragen beeindruckende Antworten zu erhalten, oder das eben dies nicht geschehen war, nein, sie erläuterten ausführlichst, wie sie in der Lobby warten mussten. Wie sie gebeten wurden in der Hotel-Ibis-Sitzgruppe Platz zu nehmen, sich wartend umschauten, leicht nervös wurden und das eigentümliche Paar am gegenüberliegenden Ende der Sessel entdeckten.
Es war eine Frau (ca. 45) und ein etwas jüngerer gedauerwellter Mann (ca. 35) (wenn ich mich recht erinnere). In etwa im mitfliegerseidenjogginganzuginehrenfeldamsamstageinkaufen-Stil und ich hoffe inniglichst, dass sich auch Nichtkölner eine vage Vorstellung hiervon machen können. Warscheinlich war es eine Mutter/Neffe oder eine Tante/Bruder Konstellation, die in gleicher Weise zu warten schienen, sich umschauend, leicht ungeduldig. Hin und wieder sollen sie Dinge gesagt haben, die jedoch nicht auf den Grund ihrer Anwesenheit schliessen liessen und schwer verständlich waren (das kölsch).
Die Paare beäugten sich dezent, wahrscheinlich grübelte jedes über die jeweiligen Gründe des wartenden anderen nach. Zeit verstrich.
Später öffnete sich die Aufzugtür, TerminatorX trat heraus. Schnell, mit einem Lächeln näherte er sich der Sitzgruppe. Oliver und Dagmar erhoben sich zu Begrüßung. Man kennt das. Lächelnde Menschen streben aufeinander zu. Schön.
Nur hatten sich Mutter/Neffe ebenfalls erhoben, während sie riefen: 'määäääääääänsch, dä nooooomen hat de haaaaaaaaaare ab' (Mensch, der Norman hat die Haare ab)
TerminatorX - wohl noch immer lächelnd -, streeebte an Oliver und Dagmar vorbei und schmiss sich Mutter/Neffe in die weit geöffneten Arme. Grosses Brimborium.
Erstaunen bei Oliver und Dagmar, um nicht zu sagen Erschütterung darüber, einfach so - mit Ihrem Lächeln - stehengelassen worden zu sein. Verständlich, wie ich finde.
Eine Mischung aus kölsch und englisch sprechend verschwanden nun Mutter/Neffe/Terminator erstmal. Später erschien aber ganz Public Enemy allein und englisch sprechend und liessen sich interviewen.
Während des Konzerts kamen auch Ralph, Christoph und ich noch in den Genuss, Mutter/Neffe zu sehen. Man hatte nämlich gemäß HipHop-Konzert-Manier am Rand der Bühne Klappstühle aufgestellt, wo Mutter/Neffe zwischen imposanten wunderschönen Damen Platz genommen hatten.
Zur Klärung kann ich noch nachreichen, dass TerminatorX mit bürgerlichem Namen Norman Rogers heisst und deutsche Verwandte hat. Die werden es wohl gewesen sein.
* Soeben kam ich am Hotel Ibis am Barbarossaplatz vorbei und ---schnapp--- fiel es mir wieder ein. Mir wird dabei durchaus bewußt, dass es eine problematische Geschichte ist, weil sie das paparazzistische Regelwerk zumindest sanft mit Füssen tritt. Schliesslich kommt a) eine Interviewsituation darin vor und sie ist b) nur eine Zweitehandgeschichte. Aber? Trotzdem.Nimmsiehinforum.
(Beitrag wurde von been am 23.04.2001 um 23:41 Uhr bearbeitet.)

cologneobserver
24.04.2001, 01:56
whow, been, du hast vielleicht geschichten parat. terminatorX ohne haare aber mit kölscher tante, respekt.
bei dir lernt man immer was dazu.

Claude du Frene
24.04.2001, 02:23
Vielleicht war der Terminator mal Austauschschüler im Bergischen und nutzte die Deutschlandtournee zu einem Wiedersehen. Als Anteilnehnmende hätten sie, ob Tante oder Gastmutti, die aktuelle Frisur Normans auch der Bravo entnehmen können.

Tex Rubinowitz
24.04.2001, 02:54
verzeih, liebe Gewesenseiende, aber ich fürchte milde, dass diese Geschichte keinen Karlheinzböhmherrangelistrang nach sich ziehen wird, kannst Du damit leben?
Gibt es eigentlich keine Samtschuhe, so wie es sie für unsere Hände gibt?
Unsere Lieblingsgraueeminenz Hermes Phettberg hat mir mal geschrieben, dass er zwar eine grosse gefährliche Freude hat an diesem Forum hier, er aber die meisten behandelten Promis nicht kennt,sehr sympathisch das, ich glaube TerminatorX kennt er noch weniger als nicht.
Hier müsste jetzt ein Bypass kommen zu DIE DOOFEN AM HAMBURGER FLUGHAFEN, ein sensationeller Strang, von Hermes angeleiert, der mit einer unfassbaren Unterbrechung von einer Eintagsfliege namens Frankgermany erfrischt wurde : 'Habt Ihr eigentlich alle einen Sockenschuss?' Nie hab ich so eruptiv gelacht, wie bei diesem Einschübsel

pinkas
24.04.2001, 12:22
Ich find die Geschichte prima, auch wenn ich über TerminatorX nicht mehr weiss, als dass sein Künstlername angenehm mit seinem Fussbroich-Umfeld kontrastiert, ohne deshalb wirklich aus diesem Rahmen zu fallen. Die Familie von M. Marion Manson oder Lemmy ist ja möglicherweise auch ganz anders als alles, was sie so darstellen wollen. Neulich sah ich in einer Fernsehsendung die Tochter von Ozzy Osbourne, ein moppeliges Teeny, die von ihrem Vater schwer verwöhnt und schwer genervt war. Plauder, plauder.

rainman
25.04.2001, 01:55
ich finde iceT und public enemy gräßlich und das nicht nur wegen ihrer musik.
das ibis-hotel passt also ganz gut zu denen.
man stelle sich vor, die würden im hilton oder im renaissance logieren. grausamer gedanke! nein, nein - das ibis passt schon ganz gut, da fallen sie auch nicht weiter auf.

cologneobserver
25.04.2001, 01:55
liebe been,
bitte achte doch darauf, nicht mehr über solche dinge zu schreiben, wenn herr regen im raum ist. das regt ihn zu sehr auf.
wenn das nochmal passiert sperrt er uns womöglich in ein twentysomethingforum und wirft den schlüssel weg.
vielleicht können wir ja eine art geheimsprache erfinden, und im untergrund weiterschreiben. zb. hiphop = polka, mc = tenor, dj = cellist. was meinst du?
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(Beitrag wurde von cologneobserver am 24.04.2001 um 13:30 Uhr bearbeitet.)