PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schröder, Gerhard (Shopping bei Schröders)



cronista
20.04.2001, 17:41
Vor etwas über einem Jahr besuchte ich an einem Sonntagnachmittag die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover. Während des Spaziergangs durch die Altstadt bekam ich einen Rippenstoss von meinem Weggefährten und er zischte mir zu: 'Guck mal, da vorne gehen Gerd und Doris!' Gerd und Doris? Kenne ich nicht. Ich schaute auf und sah eine mehr als dünne Frau, die vor der Auslage eines hochpreisigen Oberbekleidungsgeschäfts stand und den etwas entfernt stehenden Mann mit den Worten: 'Gerd, guckste du mal. Hübsch! Nicht wahr?', rief. Nachdem ich auch die beiden Herren in schwarzem Trenchcoat mit auffälligen Seitenbeulen im Mantel (die sahen tatsächlich so aus!) wahrgenommen hatte, erkannte ich unser Kanzlerehepaar. Sofort drängten sich mir wichtige Fragen, die Sicherheit unseres Landes betreffend, auf. Wieso ist der nicht in Berlin? Warum hat der Zeit Sonntags einfach so spazieren zu gehen? Wer passt denn jetzt auf? Im Verlauf meines Spaziergangs liefen wir uns noch mehrfach über den Weg. Der Kanzler nickte uns bei der zweiten Begegnung freundlich zu. Hatte er uns erkannt? Mein Weggefährte bemerkte kummervoll: 'Alt ist er geworden, der Gerd. Und dünn.' Tja, sofort musste ich wieder an Deutschland denken und machte mir Sorgen.

Dreizehn Koestlichkeiten
20.04.2001, 18:26
Auch ich denke oft sorgenvoll an Deutschland. Als ich das einmal nicht tat, fuhr ich mit dem Zug von Berlin über Hannover nach Köln. Schon auf dem Bahnsteig erkannte ich Frau Schröder-Köpf, eingerahmt von der handelsüblichen Bodyguardcombo. Sie hatte ihre Tochter dabei, die in den Medien aus einsichtigen Gründen niemals zu sehen ist, weshalb auch ich jetzt kein weiteres Wort über sie verliere. Das Ensemble nahm am Mitteltisch eines Wagens der Zweiten Klasse Platz, was von den anderen Insassen sofort registriert wurde. Man merkte das an den anhaltenden, seriös gedämpften Gesprächen über Frau Schröder-Köpf und ihren Gatten, die nun überall im Waggon anhoben und bis zur Ankunft in Hannover nicht mehr verstummten.
(Beitrag wurde von Dreizehn Koestlichkeiten am 20.04.2001 um 17:28 Uhr bearbeitet.)

Edding Kaiser
20.04.2001, 20:01
Ich mag diesen Strang, denn er dampft vor Höflichkeit. Zurückhaltung und Respekt haben hier ein Zuhause. Es gibt sie noch, die schönen Dinge.

cronista
21.04.2001, 13:37
Äußerten sich die im Zug Mitreisenden zu der Tatsache, dass Frau Schröder-Köpf in der zweiten Klasse reiste?

Karl der Reiter
22.04.2001, 01:50
ich sass mal im unser aller finanzminister auf dem selben sofa, aber das ist eine andere geschichte.

Dreizehn Koestlichkeiten
22.04.2001, 01:50
cronista: Nein, denn meine Mitreisenden waren von betörender Dezenz und umkurvten diesen Umstand. Konnten Sie denn erspähen, was Frau Schröder-Köpf so hübsch fand?
(Beitrag wurde von Dreizehn Koestlichkeiten am 21.04.2001 um 15:05 Uhr bearbeitet.)

Dreizehn Koestlichkeiten
22.04.2001, 01:50
Ach, und Karl der Reiter: Die Geschichte würde ich ganz gerne mal hören.

cronista
22.04.2001, 13:13
Ich glaube mich zu erinnern, dass es ein zartes Fähnchen in pastell war. Die Geschichte mit dem Finanzminister fände ich übrigens auch sehr interresant.

Ruebenkraut
22.04.2001, 13:13
Ach so, es geht um 'den' Finanzminister, Karl? Ich dachte es ginge um eine Kneipe mit gelbem Sofa 'im' Finanzminister. Habe ich wieder den Forum-Code missverstanden?
Also, Begegnung mit Herrn Eichel wollen wir natürlich hören.

(Beitrag wurde von Ruebenkraut am 22.04.2001 um 00:33 Uhr bearbeitet.)