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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prophet, Chuck (Chuckie, hit me with your rhythm stick)



mart
29.03.2001, 04:06
noch eine geschichte aus meiner jugend. ich war in wenigen dingen frühreif, außer in den musikalischen. mit 14 gitarrenverstärker kaufen, mit 15 ins duran duran konzert im trinity, immer alles zu früh und mit der hilfe der großen brüder von altersgenossen. vielleicht eine der positiven folgen des flötenunterrichts in der grundschule? jedenfalls hole ich nur so weit aus, weil ich entschuldigen möchte, dass ich ganz entgegen meiner heutigen gepflogenheiten mit zarten und naiven 14 oder 16 Jahren ganz in der ersten reihe stand, bei dem konzert, auf dem sich die (nicht ganz zufällige) begegnung ergab. ich war halt großer fan und gas food lodging ist eine schöne platte. das konzert fand im onkel pö/hamburg statt, wo auch name und gruselige dixieland-auftritte nicht verhindern konnten, dass es zwischendurch immer bewegende momente in meinem frühreifem konzertleben gab. bei green on red also in der ersten reihe. und ich glaube, erinnern zu können, dass es ein verdammt gutes konzert war. also: green on red spielen, sologitarrist CHUCK PROPHET setzt zum gitarrensolo an und versucht sich rockstarmäßig auf die monitorboxen zu stellen.. ich also in der ersten reihe. sehe chuck prophet zum solo ansetzen und denke mit meinen zarten und naiven 15 oder 13 an sonst gar nichts. chuck prophet verliert sein gleichgewicht, fliegt nach hinten und schmeißt - wahrscheinlich im
reflexhaften glauben, dergestalt glimpflich aus der peinlichen situation zu kommen - die gitarre nach vorn. DIREKT auf meinen kopf! ich hatte hinterher eine riesen rockstarbeule!! immerhin hat chuck prophet gleich gemerkt, dass er sich lieber auf soli statt auf bühnenshow konzentrieren sollte, sich mit der rockstareinlage also total überbenommen hatte, das auch zum ausdruck bringen wollte und sich bei mir entschuldigte. er gab mir also die hand ( von der bühne hinab in die 40 cm tiefere erste Reihe. Trotz Beule war ich
stolz und die hand triefte vor arbeitsschweiß. da gebe ich also schon mal einem rockstar die hand und schon ist die beule da. obwohl es ja eigentlich anders war: da habe ich eine astreine rockstarbeule und dann habe ich noch eine astreine rockstarschweisshand.... dafür stellt man sich also in die erste reihe oder ist der flötenunterrrricht bei frau sturm schuld? .....ist ja auch egal. ich habe mir auch trotz extremrockstarerfahrung noch eine spätere chuck prophet-cd gekauft. und das konzert ging auch toll weiter. es gab sogar noch eine striptease-einlage seitens des publikums, die seitens der band abgebrochen wurde. ich erinnere mich aber wg. beule nur halb.

Pomito
29.03.2001, 17:27
Es gibt Leute, die würden viel Geld dafür bezahlen, einmal von Chuck Prophet gitarrenmäßig getroffen zu werden. Schöne Geschichte - wenn Sie einmal in die Peter Alexander-Story weiter unten schauen, werden sie merken, dass das Risikopotential auf Konzerten viel größer als bisher angenommen ist. Und wo wir schon einmal bei Unfällen mit Lieblingsrockstars sind: Ich persönlich ziehe Dan Stuart vor, aber das nur am Rande.

mart
29.03.2001, 18:02
Schön, daß Ihnen die Geschichte gefallen hat. Ich hatte (und wie ich dem Peter-Alexander-Zweig entnehmen durfte, bin ich nicht der einzige) schon befürchtet, irgendeine beachtenswerte regel des hiesigen unterhaltungsstandards übersehen zu haben. Außerdem war ich leicht erheitert, als ich da gestern eine Nachtschicht vor dem Computer einlegte. Anscheinend war in dem Schwippswasser ein schreib-so-oft-du-kannst-'also'-pulver. Wie dem auch sei... Dan Stuart war der Sänger, oder? Der ist natürlich schon toller. Es gibt übrigens noch ein Post Skriptum zu der Geschichte. Ein weitere Folge der ersten Reihe. Ich war mit einem unmöglichen Haarschnitt in einem beliebten deutschen Musikmagazin abgelichtet. (Das wollte ich aber oben wg. des Haarschnitts lieber verschweigen und hier unten im verschwiegenen Connaiseurskreise verlauten)

Pomito
29.03.2001, 18:07
We don't care about long hair.
Ja, Herr Stuart war der Sänger. Bei der einzigen Gelegenheit, wo ich ihn einmal live sah, war ich mir nie sicher, ob er nicht eine 45er zieht und ins Publikum schiesst. Das wäre eine schöne Geschichte geworden, aber Herr Stuart war an diesem Abend wohl ZU übelgelaunt für surrealistische Scherze.

mart
29.03.2001, 18:16
außerdem muss man ja sagen, dass beulen und lederkratzer anderen kalibers sind, als etwa ein loch im kopf oder im schuh. wenn sich solche gepflogenheiten durchsetzen, wirds wohl zeit für ein forum über verletzungen durch unsere weltprominenz. das kann ja kein höflicher mensch wollen. die langen haare sind übrigens eine unterstellung, die ich aber gerne annehme, weil sie richtig ist (sie waren zumindest halblang). und an dan stuart kann ich mich kaum mehr erinnern, wohl aber an einen völlig zugedröhnten chris cacavas, der sehr glücklich mit riesigen pupillen hinter seiner orgelbude stand.